Hubschrauberklassen auf Wikipedia

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tracer
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#1 Hubschrauberklassen auf Wikipedia

Beitrag von tracer »

Ich bin gerade stutzig geworden:

http://de.wikipedia.org/wiki/Modellhubschrauber
Es gibt bei Verbrennermotoren eine Einteilung in Klassen (30er, 50er, 60er, 90er und 120er Klasse) sowie bei Trainermodellen eine Einteilung in Heckrohrlängenklassen (z. B. 450 mm, 500 mm, 600 mm, etc.), die auch bei Elektromodellen von 250 mm bis 800 mm Anwendung findet. Turbinenmodelle werden derzeit nicht in Klassen eingeteilt.
Ist irgendwas an mir vorbei gegangen?

400er/450er nach dem Bürstenäquvalent des Motors.

500+ Rotorblattlänge.

So sah mein Universum zumindest bis vor 3 Minuten noch aus.
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PatrickS3
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#2 Re: Hubschrauberklassen auf Wikipedia

Beitrag von PatrickS3 »

Naja, nur weil es auf wikipedia steht muss es ja noch längst nicht richtig sein. ;)
Blade mqx, Blade mCP X 2, Blade 130 X alle mit Spektrum DX6i Mode2.
T-Rex 450 Sport V2 mit Graupner MX-16 Hott.

http://www.digitalfototreff.de
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acanthurus
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#3 Re: Hubschrauberklassen auf Wikipedia

Beitrag von acanthurus »

Hi..

na ja, das was sich heute alles "450er" nennt wird mit einem 450er Mabuchilein den Allerwertesten kaum noch in die Luft bekommen. Man würde sich da also an fiktiv-undfliegbaren oder sehr stark antiquierten Setups orientieren. macht imho gar keinen Sinn.
Und wenn man sich dann anschaut, was alles unter den anderen verschiedenen "Hundertern" alles am Markt ist (Schon mal nen Protos 500 neben einen Logo500 gestellt?), dann kann man eigentlich nur zu der Erkenntnis gelangen, dass die Klasseneinteilung so nur wenig sinnvoll bzw. zielführend ist.

Die verschiedenen aktuellen Methoden bei E-helis (Blattlängen ODER Abstand Haupt/Heckrotor) passen ja sowieso nur so lala.

Aber so richtig viel sinnvolle Möglichkeiten gibts nicht.
Blattlängen? Durch die Stretcherei stark verwässert. Und auch etwas faschistoid bezüglich Rotorkopfdurchmessern.
Abflugmassen? Zu stark komponentenabhängig.
Abstand Haupt- und Heckrotorwelle - auch hier durch die Stretcherei sehr verwässert.
Leistung, Akku- und Motorkonfi? Zu variabel, da landet ein- und dasseelbe Chassis in völlig unterschiedlichen Klassen.

"Früher" hat man in Deutschland eigentlich meistens nach Rotordurchmesser gruppiert. Das merkst du, wenn du mit einem sehr alten Hasen sprichst. Wenn du von der Heli-größe anfängst, fragt der dich zuerst nach dem Rotorkreis.
Irgendwann schwappte dann die Kubikzoll-Geschichte zu uns rüber, die mir auch heute noch einigermaßen sinnvoll erscheint, auch wenn man meint, Helis TREX700N nennen zu müssen. (sofern man Methanol-Zerknalltreiblinge nicht sowieso als Auslaufmodelldinosaurier betrachtet, wie ich das tue)

Ich persönlich mag die Grenzgänger eh am liebsten (1,5m Rotorkreis bei 6,5kg Abflug mit dem Preuss damals, oder heute einen Protos als kleinst-500er, und was zur Hölle ist ein 23ccm Benzintrainer? ein 140er? Kaum) und praktiziere deshalb die klassenlose Gesellschaft.

gruß
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tracer
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#4 Re: Hubschrauberklassen auf Wikipedia

Beitrag von tracer »

acanthurus hat geschrieben:Aber so richtig viel sinnvolle Möglichkeiten gibts nicht.
Blattlängen? Durch die Stretcherei stark verwässert. Und auch etwas faschistoid bezüglich Rotorkopfdurchmessern.
Abflugmassen? Zu stark komponentenabhängig.
Abstand Haupt- und Heckrotorwelle - auch hier durch die Stretcherei sehr verwässert.
Leistung, Akku- und Motorkonfi? Zu variabel, da landet ein- und dasseelbe Chassis in völlig unterschiedlichen Klassen.
Kann ich alles nachvollziehen.

Aber, das "Ur-450er" war der T-Rex 450, halt ne Nummer größer als der Zoom 400.

Nur: Das Heckrohr vom 450er Rex ist knappe 350 mm lang, also passt der Wikipedia Artikel doch mal so gar nicht?
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acanthurus
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#5 Re: Hubschrauberklassen auf Wikipedia

Beitrag von acanthurus »

Nö, klar, ursprünglich kam das alles aus der Motorenklasse, analog zu den Verbrennern.
Aber 450er Motoren gabs eh nicht wirklich nennenswert viele. Die Klassen waren 400er, "verlängerte" 400er (wie den legendären schwarzen jamara HS400) und halt die diversen 480er mit größerem Dosendurchmesser.
450er hieß damals also einfach: etwas größer als ein Standard 400er.
Als die ersten 500er Helis rauskamen, war das damals ebenfalls ne Anspielung auf die Speed500 Dosenmotoren (1:10-Car-Größe), mit denen sowas zunächst angetrieben wurde (der gute alte ECO dürfte der bekannteste Vertreter eines "echten" 500er Helis mit echtem 500er Motor gewesen sein).
Danach wurde einfach nur noch stur in 100er Schritten inkrementiert um anzudeuten, dass es ebe größer war als die nächstkleinere Größe, ohne ernsthaft darüber nachzudenken, woher das mal kam. NACHTRÄGLICH wurde dann nach einer sinnvollen Interpretation für diese Zahl gesucht.
Wäre doch mal spannend, einen aktuellen 700er Heli mit einm Mabuchi Speed700 (und den zugehörigen NiCD-12-14 Zellen) anzutreiben.

Insofern bleibt uns im Sprachgebrauch die Firma Graupner durchaus erhalten, denn die haben seinerzeit aus dem Mabuchi RS380 Industriemotor einen "Speed400" gemacht und damit einen ganzen Markt geprägt.

Nicht vergessen darf man historisch auch die von Mikado, Ikarus, Gensmantel und einigen anderen zwischendurch verwendeten Bezeichnungen, welche auf der Anzahl der NiCD-Zellen (z.B. im kleinstmöglichen Setup) basieren sollte.
Logo30, Logo10, 14,16,20 usw, ECO8, Heaven 16 (*edit*, ach nee, der hieß ja Heaven UP)

gruß
andi
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