Hoi.
Beim GY 401 habe ich die Kreiseleinstellung immer so, dass ich zwischen HH und normal mode wählen kann.
Dabei habe ich im Normalmode dem Heck immer etwas pitchanteil beigemischt, um das Wegdrehen zu kompensieren. Das wird aber immer nur zu
einer Gier-Rate sauber passen. Um dem Heli ein kleinwenig von seinem "natürlichen" Verhalten zu lassen, stelle ich die Beimischung aber immer nur schwach ein, so dass der Gyro niemals ÜBERkompensiert - beim Anpitchen (eines UZS-Drehers) möchte ich höchstens Gier rechts geben müssen (gegen die natürliche Ausbrechrichtung), aber niemals links (das überkompensieren des Kreisels kompensieren

) .
Dein Heck wird sich im Normalmode nicht
wirklich sauber in Flugrichtung stellen. Da dein Kreisel nur DrehRATE kompensieren kann, aber keinen absoluten Schiebewinkel kennt (das gilt auch im HH - die Ausrichtung wird nur durch numerische Integration aus der Drehrate gemacht) wird er nur so lange regelungsmäßig eingreifen, bis die Drehrate weg ist. Damit dann genau geradeaus geflogen wird, muss die Grundabstimmung deines Hecks exakt passen - d.h. die Heckpitch-Stellung muss bei neutraler Servoausgabe (Knüppel in der Mitte, und Kreisel hat keinen Anlass zum regeln) exakt zum Drehmoment passen. Das lässt sich auch nicht am Sender wegtrimmen sondern muss an der mechanischen Grundabstimmung erfolgen. Auch im Schiebeflug ist ja die Drehrate null. Dein Kreisel macht nichts, aber der Heckrotorschub passt nicht unbedingt zur Flugsituation, also schiebt der so lange, bis die Seitenkräfte von Leitwerk und Heckrotoreinströmung in Zusammenarbeit mit dem eigentlichen Heckrotorschub das Hauptrotordrehmoment sauber kompensieren.
Dieser Heckwinkel passt aber nur zu exakt einer Drehzahl, einer Außentemepratur, einer Luftdichte...
mit anderen Worten: Je nach Situation liegt ein Restschiebewinkel vor, sobald der Kreisel die Drehrate eliminiert hat.
Das könnte man im Normalmode jetzt wegtrimmen, darf aber nicht vergessen, dass dann der HH nicht mehr stimmt. zudem muss man vor dem nächsten Flug den Trim wieder nullen, da sonst der Kreisel mit dem falschen Neutralimpuls durcheinander kommt (so ist das jedenfalls beim 401er)
Ältere Kreisel, insbesondere mechanische, waren stets rein additive Mischer zwischen Drehratensignal des Gyros und dem vorgegebenen Servosignal vom Empfänger. Da konnte man in jeder Situation nach herzenslust trimmen.
Mit dem neumodischen elektronischen Kram

, Selbstnullung etc. ist das alles nicht mehr möglich.
Die wenigsten Helis haben darüberhinaus genug Windfahneneffekt, um im Rundflug auch im Normalmode ohne etwas Heckbeigabe "rum" zu kommen. Der Kreisel arbeitet bei Kurveneinleitung über Roll auch gegen die vom Windfahneneffekt generierten Gierraten, so dass der Koffer anfängt zu schieben - je mehr Kreiselempfindlichkeit desto mehr schieben - auch im Normal mode.
gruß
andi
I told my mom when I grow up I want to be an Engineer, she told me I can't do both!