FX-18 Umbaubericht auf 2,4 GHz RASST/FASST

Antworten
Benutzeravatar
mark-us
Beiträge: 9
Registriert: 24.08.2012 01:07:33
Wohnort: Sauerland

#1 FX-18 Umbaubericht auf 2,4 GHz RASST/FASST

Beitrag von mark-us »

Hallo zusammen,
möchte euch hier meinen Umbau der FX-18 auf 2,4 GHz (RASST bzw. FASST) vorstellen.

Sporadische Servozuckungen mindestens einmal pro Flug machten mich unsicher und hielten mich bisher davon ab, im Sim gelerntes in die Realität umzusetzen.
Da der Sender noch in einem sehr guten Zustand und nicht täglich im Einsatz ist, hätte der Neukauf eines 2,4 GHz (Futaba ) Senders nicht gelohnt.
Weil man gerne bastelt, entschloss ich mich für den Einbau eines Moduls, wollte aber bei robbe bleiben.

Nach kurzer Suche habe ich mich für das Robbe Futaba HFM12-FC/MPX 2,4G RASST Modul entschieden,
weil es quasi "open frame" und nicht im Gehäuse ist (wie z.B. das TM-8), was ich dann sowieso wieder hätte öffnen und entfernen müssen.

Dies ist der Lieferumfang des Moduls:
1.jpg
1.jpg (754.8 KiB) 4709 mal betrachtet
Was das runde Teil unter den Schaumstoffpads ist weiß ich nicht genau, ich vermute auch eine Art Antennenhalter, ich brauchs aber nicht.
Mit der Umschalter Platine konnte ich ebenfalls nichts anfangen, da nicht passend für die FX-18.
Und selbst wenn man es in dem passenden Sender montiert, bleibt das 35 MHz Modul laut Bedienungsanleitung weiter aktiv ("...Quarz muss entnommen werden..."),
also auch dort nicht wirklich zu gebrauchen.

Das Modul alleine:

28212
Der Taster rechts oben ist für den Reichweiten Test (Range-Check) und für die Failsave Einstellung.
Mit den zwei Dip Schaltern unten lässt sich der Frequenzbereich (France und General) und die Kanalzahl des Empfängers (1-7 oder 1-12 Kanäle) auswählen.
Links ist ein Steckplatz für die Spannungsversorgung bzw. das PPM Signal und (nicht zu sehen) auf der Unterseite eine Buchse für die Status LEDs.

Nun gings an die Planung:

- es sollte weiterhin der 35 MHz Betrieb möglich sein ==> also ein Umschalter
- aus anderen Umbauberichten habe ich erfahren, dass das PPM Signal für das 2,4 GHz Modul invertiert werden muss ==> noch mehr basteln (gut)

Hieraus ergab sich der gesamt-Schaltplan:
gesamt_final.jpg
gesamt_final.jpg (300.64 KiB) 4710 mal betrachtet
Links ist die Einspeisung (V_IN). Es sind die Leitungen, welche ursprünglich nur zum 35 MHz Modul gehen. Rot (Plus) wird durchgetrennt und nimmt dann den gezeigten Verlauf.
Schwarz (Masse, GND) geht normal weiter. Habe mir die Masse für den Rest der Schaltung einfach an einer Stelle des 35 MHz Moduls geholt.

S1 und S2 schalten die Versorgungsspannung für die Sendemodule. Normalerweise würde einer ausreichen, aber da die Sicherheits-Umschalter keine Mittelstellung haben,
ich aber gerne beide Module beim Fliegen am Simulator ausgeschaltet hätte, schaltet S1 die Versorgungsspannung für beide Module aus oder ein und S2 schaltet sie dann
auf 35 MHz oder 2,4 GHz. Gleichzeitig schaltet S2 noch das PPM Signal an den Inverter bzw. trennt es im 35 MHz Betrieb von diesem,
damit es nicht "einfach so" dort anliegt (auch wenns wahrscheinlich nicht schlimm wäre). Das PPM Signal habe ich ebenso wie die Masse vom 35 MHz Modul abgezweigt (s. Bild unten).

S3 dient dazu, die beiden Status LEDs des 2,4 GHz Moduls ein- oder auszuschalten (die grüne LED blinkt im korrekten Sendebetrieb dauerhaft schnell, ist etwas störend).
Es wird einfach die gemeinsame Anode (plus) der LEDs geschaltet.

S4 ist ein Taster für den Reichweiten-Test, und ist einfach nur zu dem originalen auf der Platine parallel geschaltet.
Wäre sonst etwas umständlich für den Range Check den Sender aufzumachen.

Und hier der Schaltplan des PPM Inverters:
inverter_final.jpg
inverter_final.jpg (120.52 KiB) 4709 mal betrachtet
Der kleine Festspannungsregler (78L05 im TO-92 Gehäuse) stellt feste 5V bereit, sodass sichergestellt ist, dass das PPM Signal,
welches am RASST Modul ankommt, keine höhere (und damit möglicherweise bauteilschädigende) Spannung erreichen kann.
C1 bis C4 dienen zum glätten und sieben, wobei C3 und C4 (Elkos) wohl nicht notwendig sind, aber kann ja nicht schaden.
Q1 ist ein standard Kleinsignal-Transistor, hab nen 548c genommen weil grad zur Hand, da gehen auch viele andere.
Die 39k Ohm des Basisvorwiderstandes (R1) sind relativ unkritisch, da geht auch etwas weniger oder mehr.
R2 ist der Kollektorwiderstand. Hier hatte ich erst einen größeren Wert vorgesehen, um den "Stromverbrauch" gering zu halten.
Jedoch hat sich im Test zuvor gezeigt, dass das 2,4 GHz Modul das PPM Signal relativ niederohmig abgreift,
worauf der Spannungsabfall an R2 recht groß war (==> geringerer High Pegel), daher "nur" 1,2k.


Eine grobe Auflistung der verwendeten Komponenten:
  • Robbe Futaba HFM12-FC/MPX 2,4G RASST Modul, 125€ (Robbe Homepage)
  • 2x Sicherheits-Umschalter FM / 2.4 GHZ - Verriegel-Kippschalter, 2 polig, 18€ (S1 & S2) (Eder Modelltechnik)
  • 1x Kippschalter, 1 polig (habe den genommen, der im Lieferumpfang des Senders war) (S3)
  • kleiner Drucktaster, Schließer (S4) (z.B. Reichelt: "T 113A RT")
  • Sonstiges (Kabel, Schrumpfschlauch etc.)

    Bauelemente für den Signal Inverter:
    • 7805 oder 78L05
    • BC548c (o.ä.)
    • 2x 100nF (wichtig!), 2x z.B. 10µF (wahrscheinlich nicht notwendig)
    • 39k und 1,2k Widerstand
      (insgesamt Kosten von ein paar Cent)
Los gings. Als erstes habe ich den Inverter gelötet, damit ich vorab alles testen konnte:

Kupferseite:

28213
Die beiden SMD Bauteile sind die 100nF Kondensatoren (C1, C2).


Bauteilseite:

28214
Schrumpfschlauch und Kabelbinder durften natürlich nicht fehlen.

Eben das ganze grob am Sender verkabelt (ohne die ganzen Schalter etc.) und siehe da, es funktioniert. Zumindest schien das Modul mit dem Signal zurecht zu kommen,
da die grüne LED durch schnelles Dauerblinken den korrekten Betrieb signalisierte (zu dem Zeitpunkt hatte ich noch keinen passenden Empfänger zum Testen).

Dazu noch ein Bild vom Osci:

28215
Unten sieht man das originale PPM Signal und oben das invertierte. Die Y-Skalierung stimmt leider nicht ganz, die Amplituden sind tatsächlich etwas größer (oben fast 5V).


Weiter gings mit dem Konfektionieren der Schalter und LEDs:

28216

28217 28218 28219
Der Sicherheits-Kippschalter ist von guter Qualität, rastet schön ein.

Das löten an dem Minitaster war etwas fummelig.

28220
Zuvor wurden die Kabel zwecks Zugentlastung unter dem Schrumpfschlauch durchgeschoben.
Bei Betätigung des Tasters sendet das Modul mit verminderter Signalstärke ("Power-Down Modus"), so lassen sich schlechtere Empfangsbedingungen simulieren.

Nun musste eine Einbauposition für die Antenne gesucht werden.
War schwerer als gedacht, überall ist was im Weg, und der Sender will sich am Ende noch öffnen lassen.

28221
Dort wurde ich fündig.
Da sich an dieser Stelle einer der beiden Haken, die die beiden Hälften des Senders zusammenhalten, befindet,
muss man darauf achten, dass sich dieser noch frei bewegen kann.

28222

Es fehlt noch ein Loch für den Range-Check Taster:

28223
- kurz und schmerzlos neben dem linken Knüppel.

Die Löcher für die Umschalter mussten noch etwas gesenkt werden, damit sich die Mutter auf der Vorderseite festziehen lässt:

28224
Hier wäre zwar auch noch ein Platz für den Range-Check Taster frei gewesen, aber da würde er sich schlecht montieren lassen und die Betätigung wäre umständlich.

Weil das Bohren in den dünnen Blechstreifen nicht sauber gelingt, habe ich das Zubehörteil von robbe verbaut:

28237
Das Teil heißt "Multi Switch Abdeckung FX Robbe 1-F1589 F1589", 10€

28225
Die meiste Arbeit war geschafft, nun gings an den Einbau der einzelnen Komponenten.


28226
Links ist die geschaltete Plus Leitung für das 35 MHz Modul zu sehen.

28227

28228
Hier habe ich die Stellen markiert, an denen ich GND und das PPM Signal abgegriffen habe.

28229
Die blauen Kabel gehen zum Range-Check Taster


28230 28231



Fertig:

28232 28233 28234


Mittlerweile habe ich auch einen passenden Empfänger, einen Futaba R-608 FS (Vorgänger des 6008 HS). Die Anbindung verlief problemlos,
man muss aber den kleinen Schalter auf dem Modul auf 12 stellen, sonst wird er nicht erkannt.
Finde ich etwas schade, da man so beim Einsatz z.B. eines 617FS immer umschalten muss.
Brauche Kanal 7 und 8 sowieso nicht, hab den 608 nur genommen weil er günstig war und die Servosteckplätze waagerecht sind.

Die Servos verhalten sich wie sonst auch (keine Kanäle vertauscht o.ä.). Der Reichweitentest verlief zufriedenstellend.
Dabei befand sich der Empänger mit zwei Servos angeschlossen ca. 50-60m vom Sender entfernt.
Mit gedrücktem Range-Check Taster (rote Status LED blinkt) trat kein Servozucken auf und der Empfänger zeigte kein Failsave an (sollte laut Anleitung bei dieser Entfernung auch so sein).
Die Servos machen auch sonst keinen Mucks, nur eben wenn man die Knüppel bewegt. Das war bei 35 MHz schon nach ein paar Metern Entfernung nicht mehr gegeben.
Es steht noch ein Test mit laufendem Motor aus, aber ich denke der wird ähnlich gut ausfallen.

Während des Testens hat mich allerdings etwas verunsichert, dass manchmal die Senderakkuspannung bei Knüppelbetätigungen um +/- 0,1V schwankt,
da dies bei 35 MHz nicht passiert.
(Senderakku ist ein 3s Lipo, allerdings mit 2 Dioden in Reihe um die Spannung zu reduzieren, aktuell ca. 9,7V bzw. 11,2V vor den Dioden)

Dies hat mich dazu veranlasst, die Stromaufnahme des 2,4 GHz Moduls zu messen.
Mit einem digital Multimeter wurden die Maximalwerte abgelesen:

RASST Modul, LEDs ausgeschaltet: ca. 83mA
RASST Modul, LEDs eingeschaltet: ca. 92mA

- der Inverter nimmt sich davon ca. 7mA

Die Bedienungsanleitung gibt für die Stromaufnahme ca. 180mA an.
Warum der Unterschied nun so groß ist, weiß ich auch nicht. Vielleicht fließt dieser Strom nur wenn die Akkuspannung sehr gering ist.

Naja, umso besser, hält der Akku länger ;)

Viele Grüße,
Markus
Logo 5003D - Paddel | Hacker A40-10L (8 Pole) | Kontronik Jive 100LV | GY401 + S9254 | SLS ZX 5000mAh 6S1P (25C/50C)
hobo12
Beiträge: 1
Registriert: 26.12.2012 21:44:09

#2 Re: FX-18 Umbaubericht auf 2,4 GHz RASST/FASST

Beitrag von hobo12 »

Hallo mark-us,

Du hast die FX-18 umgebaut auf FASST. Kannst du mir sagen, warum du einen Inverter brauchst ???
Ich habe bei Futaba nachgefragt, die haben mir gesagt, dass sie in meine FX-18 für eine Einbaupauschale von 30 Euro
das Modul einbauen würden.
Auch ein Händler, hat mir angeboten für einen ähnlichen Preis das Mdoul einzubauen.
Keiner hat von der Notwendigkeit eines Inverters gesprochen. Die hätten sich doch sicherlich den Inverter extra bezahlen lassen.

Das einzige mal, dass ich von der Notwendigkeit eines Inverters gehört habe, war beim Einbau eines Spektrum Moduls.
Bist Du Dir sicher, dass der Inverter hier wirklich nötig ist, oder geht die ganze Sache auch ohne ???

Gruß, Hobo12

P. S. Auch bei anderen Modulen, wie FrSky, oder Jeti in der FX-18 benötigt niemand einen Inverter.
Benutzeravatar
mark-us
Beiträge: 9
Registriert: 24.08.2012 01:07:33
Wohnort: Sauerland

#3 Re: FX-18 Umbaubericht auf 2,4 GHz RASST/FASST

Beitrag von mark-us »

Hallo Hobo12,
es kann sein, dass man keinen Inverter (eigentlich Invertierer, sorry, ist auf meinen Mist gewachsen :oops: )
benötigt. Umso besser, dann ist der Umbau etwas leichter und man reduziert potentielle Fehler.

Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich es damals überhaupt ohne getestet habe,
hatte das nur aus einem Umbaubericht im Kopf und habe aus verschiedenen Beiträgen
daraus geschlussfolgert.

Nach mittlerweile einigen Flügen mit der Funke und dem Empfänger (Futaba R-608 FS)
kann ich nur sagen, dass glücklicherweise bisher alles einwandfrei funktioniert hat !

Mehr kann ich dazu auch nicht sagen.

Aber wow, nur 30 Euro für einen Einbau direkt von Futaba ?
Ich finde, das ist ein fairer Preis, wenn man bedenkt,
dass sie dann noch (zwangsläufig ? ) Garantie drauf geben.

Viele Grüße,
Markus
Logo 5003D - Paddel | Hacker A40-10L (8 Pole) | Kontronik Jive 100LV | GY401 + S9254 | SLS ZX 5000mAh 6S1P (25C/50C)
vitamal
Beiträge: 1
Registriert: 17.06.2013 12:00:07

#4 Re: FX-18 Umbaubericht auf 2,4 GHz RASST/FASST

Beitrag von vitamal »

Hallo mark-us,

ich finde den Baubericht sehr interessant und überlege
mir meinen FX-18 Sender mit dem RASST Modul umrüstem.
Es gibt auch Alternative eine neue Anlage zu kaufen...

Sie haben schon Erfahrung mit dem HFM12-FC/MPX:
hätten Sie ihre Anlage immer noch mit RASST modul
umgerüsten oder lieber einen neuen Sender gekauft hätten ?
Läuft alles stabil ?

Und noch eine Frage: wenn man mehrere Modelle fliegt
muss man jedes Mal die Empfänger verbinden oder
wird schon mal verbundene Empfänger vom Modul erkannt?
Haben sie Erfahrung mit den compatibel FASST empfänger ?

Danke im Voraus !
Bruch---Pilot
Beiträge: 1
Registriert: 27.07.2015 18:52:12

#5 Re: FX-18 Umbaubericht auf 2,4 GHz RASST/FASST

Beitrag von Bruch---Pilot »

Hallo,
ich habe ein HFM12-MC Modul. Oben steht, die grüne LED muß Dauerlicht haben. Meine blinkt mit rot wechselseitig (Beschreibung: Überprüfung der HF Umgebung- was bedeutet das?) . Bekomme ich auch nicht weg, indem ich den FS-Taster betätige. Wie blinken denn die LED's nun im Sendebetrieb richtig?

EDIT:
Es gibt verschiedene Modulausführungen. Die Graupner Ausführung braucht negative Impulse.
Erst wenn diese Impulse anliegen, arbeitet das Modul richtig. Die Beschreibung sagt: "warten auf HF Umgebung" -das ist etwas irreführend.
Für diese (Graupner-) Modulart braucht man einen Inverter. Für Andere wieder nicht.

noch eine Anmerkung: Die Taranis kann ja sogar die Pulsrichtung ändern! Da konnte ich mir den Inverter sparen. Ein + statt - muß in den Modelleinstellungen hinter den 300uS stehen.

Gruß
Reinhard
Antworten

Zurück zu „Sender“