möchte euch hier meinen Umbau der FX-18 auf 2,4 GHz (RASST bzw. FASST) vorstellen.
Sporadische Servozuckungen mindestens einmal pro Flug machten mich unsicher und hielten mich bisher davon ab, im Sim gelerntes in die Realität umzusetzen.
Da der Sender noch in einem sehr guten Zustand und nicht täglich im Einsatz ist, hätte der Neukauf eines 2,4 GHz (Futaba ) Senders nicht gelohnt.
Weil man gerne bastelt, entschloss ich mich für den Einbau eines Moduls, wollte aber bei robbe bleiben.
Nach kurzer Suche habe ich mich für das Robbe Futaba HFM12-FC/MPX 2,4G RASST Modul entschieden,
weil es quasi "open frame" und nicht im Gehäuse ist (wie z.B. das TM-8), was ich dann sowieso wieder hätte öffnen und entfernen müssen.
Dies ist der Lieferumfang des Moduls:
Was das runde Teil unter den Schaumstoffpads ist weiß ich nicht genau, ich vermute auch eine Art Antennenhalter, ich brauchs aber nicht.
Mit der Umschalter Platine konnte ich ebenfalls nichts anfangen, da nicht passend für die FX-18.
Und selbst wenn man es in dem passenden Sender montiert, bleibt das 35 MHz Modul laut Bedienungsanleitung weiter aktiv ("...Quarz muss entnommen werden..."),
also auch dort nicht wirklich zu gebrauchen.
Das Modul alleine:
Der Taster rechts oben ist für den Reichweiten Test (Range-Check) und für die Failsave Einstellung.
Mit den zwei Dip Schaltern unten lässt sich der Frequenzbereich (France und General) und die Kanalzahl des Empfängers (1-7 oder 1-12 Kanäle) auswählen.
Links ist ein Steckplatz für die Spannungsversorgung bzw. das PPM Signal und (nicht zu sehen) auf der Unterseite eine Buchse für die Status LEDs.
Nun gings an die Planung:
- es sollte weiterhin der 35 MHz Betrieb möglich sein ==> also ein Umschalter
- aus anderen Umbauberichten habe ich erfahren, dass das PPM Signal für das 2,4 GHz Modul invertiert werden muss ==> noch mehr basteln (gut)
Hieraus ergab sich der gesamt-Schaltplan:
Links ist die Einspeisung (V_IN). Es sind die Leitungen, welche ursprünglich nur zum 35 MHz Modul gehen. Rot (Plus) wird durchgetrennt und nimmt dann den gezeigten Verlauf.
Schwarz (Masse, GND) geht normal weiter. Habe mir die Masse für den Rest der Schaltung einfach an einer Stelle des 35 MHz Moduls geholt.
S1 und S2 schalten die Versorgungsspannung für die Sendemodule. Normalerweise würde einer ausreichen, aber da die Sicherheits-Umschalter keine Mittelstellung haben,
ich aber gerne beide Module beim Fliegen am Simulator ausgeschaltet hätte, schaltet S1 die Versorgungsspannung für beide Module aus oder ein und S2 schaltet sie dann
auf 35 MHz oder 2,4 GHz. Gleichzeitig schaltet S2 noch das PPM Signal an den Inverter bzw. trennt es im 35 MHz Betrieb von diesem,
damit es nicht "einfach so" dort anliegt (auch wenns wahrscheinlich nicht schlimm wäre). Das PPM Signal habe ich ebenso wie die Masse vom 35 MHz Modul abgezweigt (s. Bild unten).
S3 dient dazu, die beiden Status LEDs des 2,4 GHz Moduls ein- oder auszuschalten (die grüne LED blinkt im korrekten Sendebetrieb dauerhaft schnell, ist etwas störend).
Es wird einfach die gemeinsame Anode (plus) der LEDs geschaltet.
S4 ist ein Taster für den Reichweiten-Test, und ist einfach nur zu dem originalen auf der Platine parallel geschaltet.
Wäre sonst etwas umständlich für den Range Check den Sender aufzumachen.
Und hier der Schaltplan des PPM Inverters:
Der kleine Festspannungsregler (78L05 im TO-92 Gehäuse) stellt feste 5V bereit, sodass sichergestellt ist, dass das PPM Signal,
welches am RASST Modul ankommt, keine höhere (und damit möglicherweise bauteilschädigende) Spannung erreichen kann.
C1 bis C4 dienen zum glätten und sieben, wobei C3 und C4 (Elkos) wohl nicht notwendig sind, aber kann ja nicht schaden.
Q1 ist ein standard Kleinsignal-Transistor, hab nen 548c genommen weil grad zur Hand, da gehen auch viele andere.
Die 39k Ohm des Basisvorwiderstandes (R1) sind relativ unkritisch, da geht auch etwas weniger oder mehr.
R2 ist der Kollektorwiderstand. Hier hatte ich erst einen größeren Wert vorgesehen, um den "Stromverbrauch" gering zu halten.
Jedoch hat sich im Test zuvor gezeigt, dass das 2,4 GHz Modul das PPM Signal relativ niederohmig abgreift,
worauf der Spannungsabfall an R2 recht groß war (==> geringerer High Pegel), daher "nur" 1,2k.
Eine grobe Auflistung der verwendeten Komponenten:
- Robbe Futaba HFM12-FC/MPX 2,4G RASST Modul, 125€ (Robbe Homepage)
- 2x Sicherheits-Umschalter FM / 2.4 GHZ - Verriegel-Kippschalter, 2 polig, 18€ (S1 & S2) (Eder Modelltechnik)
- 1x Kippschalter, 1 polig (habe den genommen, der im Lieferumpfang des Senders war) (S3)
- kleiner Drucktaster, Schließer (S4) (z.B. Reichelt: "T 113A RT")
- Sonstiges (Kabel, Schrumpfschlauch etc.)
Bauelemente für den Signal Inverter:
- 7805 oder 78L05
- BC548c (o.ä.)
- 2x 100nF (wichtig!), 2x z.B. 10µF (wahrscheinlich nicht notwendig)
- 39k und 1,2k Widerstand
(insgesamt Kosten von ein paar Cent)
Kupferseite:
Die beiden SMD Bauteile sind die 100nF Kondensatoren (C1, C2).
Bauteilseite:
Schrumpfschlauch und Kabelbinder durften natürlich nicht fehlen.
Eben das ganze grob am Sender verkabelt (ohne die ganzen Schalter etc.) und siehe da, es funktioniert. Zumindest schien das Modul mit dem Signal zurecht zu kommen,
da die grüne LED durch schnelles Dauerblinken den korrekten Betrieb signalisierte (zu dem Zeitpunkt hatte ich noch keinen passenden Empfänger zum Testen).
Dazu noch ein Bild vom Osci:
Unten sieht man das originale PPM Signal und oben das invertierte. Die Y-Skalierung stimmt leider nicht ganz, die Amplituden sind tatsächlich etwas größer (oben fast 5V).
Weiter gings mit dem Konfektionieren der Schalter und LEDs:
Der Sicherheits-Kippschalter ist von guter Qualität, rastet schön ein.
Das löten an dem Minitaster war etwas fummelig.
Zuvor wurden die Kabel zwecks Zugentlastung unter dem Schrumpfschlauch durchgeschoben.
Bei Betätigung des Tasters sendet das Modul mit verminderter Signalstärke ("Power-Down Modus"), so lassen sich schlechtere Empfangsbedingungen simulieren.
Nun musste eine Einbauposition für die Antenne gesucht werden.
War schwerer als gedacht, überall ist was im Weg, und der Sender will sich am Ende noch öffnen lassen.
Dort wurde ich fündig.
Da sich an dieser Stelle einer der beiden Haken, die die beiden Hälften des Senders zusammenhalten, befindet,
muss man darauf achten, dass sich dieser noch frei bewegen kann.
Es fehlt noch ein Loch für den Range-Check Taster:
- kurz und schmerzlos neben dem linken Knüppel.
Die Löcher für die Umschalter mussten noch etwas gesenkt werden, damit sich die Mutter auf der Vorderseite festziehen lässt:
Hier wäre zwar auch noch ein Platz für den Range-Check Taster frei gewesen, aber da würde er sich schlecht montieren lassen und die Betätigung wäre umständlich.
Weil das Bohren in den dünnen Blechstreifen nicht sauber gelingt, habe ich das Zubehörteil von robbe verbaut:
Das Teil heißt "Multi Switch Abdeckung FX Robbe 1-F1589 F1589", 10€
Die meiste Arbeit war geschafft, nun gings an den Einbau der einzelnen Komponenten.
Links ist die geschaltete Plus Leitung für das 35 MHz Modul zu sehen.
Hier habe ich die Stellen markiert, an denen ich GND und das PPM Signal abgegriffen habe.
Die blauen Kabel gehen zum Range-Check Taster
Fertig:
Mittlerweile habe ich auch einen passenden Empfänger, einen Futaba R-608 FS (Vorgänger des 6008 HS). Die Anbindung verlief problemlos,
man muss aber den kleinen Schalter auf dem Modul auf 12 stellen, sonst wird er nicht erkannt.
Finde ich etwas schade, da man so beim Einsatz z.B. eines 617FS immer umschalten muss.
Brauche Kanal 7 und 8 sowieso nicht, hab den 608 nur genommen weil er günstig war und die Servosteckplätze waagerecht sind.
Die Servos verhalten sich wie sonst auch (keine Kanäle vertauscht o.ä.). Der Reichweitentest verlief zufriedenstellend.
Dabei befand sich der Empänger mit zwei Servos angeschlossen ca. 50-60m vom Sender entfernt.
Mit gedrücktem Range-Check Taster (rote Status LED blinkt) trat kein Servozucken auf und der Empfänger zeigte kein Failsave an (sollte laut Anleitung bei dieser Entfernung auch so sein).
Die Servos machen auch sonst keinen Mucks, nur eben wenn man die Knüppel bewegt. Das war bei 35 MHz schon nach ein paar Metern Entfernung nicht mehr gegeben.
Es steht noch ein Test mit laufendem Motor aus, aber ich denke der wird ähnlich gut ausfallen.
Während des Testens hat mich allerdings etwas verunsichert, dass manchmal die Senderakkuspannung bei Knüppelbetätigungen um +/- 0,1V schwankt,
da dies bei 35 MHz nicht passiert.
(Senderakku ist ein 3s Lipo, allerdings mit 2 Dioden in Reihe um die Spannung zu reduzieren, aktuell ca. 9,7V bzw. 11,2V vor den Dioden)
Dies hat mich dazu veranlasst, die Stromaufnahme des 2,4 GHz Moduls zu messen.
Mit einem digital Multimeter wurden die Maximalwerte abgelesen:
RASST Modul, LEDs ausgeschaltet: ca. 83mA
RASST Modul, LEDs eingeschaltet: ca. 92mA
- der Inverter nimmt sich davon ca. 7mA
Die Bedienungsanleitung gibt für die Stromaufnahme ca. 180mA an.
Warum der Unterschied nun so groß ist, weiß ich auch nicht. Vielleicht fließt dieser Strom nur wenn die Akkuspannung sehr gering ist.
Naja, umso besser, hält der Akku länger
Viele Grüße,
Markus