Wie heiss darf ein BL Motor werden?

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Stefan S.
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#1 Wie heiss darf ein BL Motor werden?

Beitrag von Stefan S. »

Hallo Zusammen!

Kann mir jemand sagen, wie heiss ein BL Motor werden darf, bevor sich die Temperatur schädlich auf die Lebensdauer auswirkt bzw. ab welcher Temperatur die Magneten leiden?

In manchen Anleitungen kann man dazu lesen "Themperaturfest bis 110 Grad" oder "ab 100 Grad entstehen Motordefekte"... Mich würde aber interessieren, bis wann es noch "gesund" für den Motor ist. Sind beispielsweise 80 Grad noch akzeptabel? Wer hat hier Erfahrung?

Beste Grüsse, Stefan.
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Basti
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#2

Beitrag von Basti »

Das hängt wie Du schon schreibst ganz von der Qualität der Mag´s ab!?
Dann ist da noch ein nicht ganz unerheblicher Unterschied zwischen innen und aussen Temperatur...

In Welcher Kombi kocht dir der Motor denn so heftig?
Basti :evil5:

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Stefan S.
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#3

Beitrag von Stefan S. »

Hallo Basti,

danke für Deine Antwort...

Nachdem das Wetter nicht so ideal zum fliegen ist, habe ich meine alten KOAX Helis rausgekramt und zu Spass mal versuchsweise auf BL um gerüstet.

http://www.rchelifan.org/viewtopic.php?t=20953

Wenn ich den Heli sehr dynamisch bewege (sofern das mit einem KOAX möglich ist), liegen mit einem IR Thermometer gemessen an der Außenhülle 71 Grad an - im Inneren werden es wohl mehr sein (evtl. 80 oder noch mehr?) Dennoch komme ich auf recht ansprechende Flugzeiten.... Außerdem belaste ich die Motoren im Rahmen ihrer angegebenen Lastwerte.

Nachdem auch im Freundeskreis bei Mehreren Interesse an einer solchen BL Umrüstung besteht, würde mich halt interessieren, wie es bei der Konstruktion mit der Haltbarkeit aussieht - deshalb meine Frage....

Beste Grüsse, Stefan.
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Basti
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#4

Beitrag von Basti »

Hi Stefan,

Ich hatte da mal reingeschaut und erinnere mich das Du 4200 U/V Feiagos verwendest. Da hast Du Glück die hab ich, Motte sei dank auch!!

Das sind Innenlaufer und grade denen tut das nicht so gut denn die "Kerntemp." ist einiges höher!
Bei EHS bekommst Du unter Pic Tuning passende KK für kleines Geld.
Die schaffen schon einiges an Wärme weg...

Aber hast Du mal über Schnurz und Co nachgedacht??
Da kostet einer grad 12€ und den kannst Du passend auf die Drehzahl wickeln?!?
Wenn Du magst helf ich Dir dabei.
Basti :evil5:

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Stefan S.
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#5

Beitrag von Stefan S. »

Hallo Basti,

danke für Dein sehr nettes Angebot!

Mit den Schnurzz Motoren habe ich mich schon mal beschäftigt und auch schon einiges im Zusammenhang mit KOAX Helis gelesen - allerdings haben wir hier im Bekanntenkreis fast alle die LAMA´s von esky und da passen halt nur die kleinen Feiagos rein... Das mit den KK´s ist ein guter Tip, werde ich versuchen - Danke.

Beste Grüsse und gute Nacht, Stefan.
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MPO
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#6

Beitrag von MPO »

Hallo Stefan,

wie Basti bereits gesagt hat hängt die zulässige Temperatur von den verwendeten Magneten ab. Die Curie-Temperatur (das ist die Temperatur bei der die Magnete die Magnetisierung verlieren) liegt in der Regel um die 120°C herum. Die zulässige Temperatur am Gehäuse ist natürlich aufgrund des Temperaturgefälles recht viel tiefer.
Der Verlust der Magnetisierung tritt recht schlagartig auf. D.h. unter der Curie-Temperatur passiert nichts auch kein Schnelleres altern und über der Curie-temperatur ist die Magnetisierung recht unvermittelt weg. Ich teste und vermesse BL-Motoren. Bis jetzt habe ich noch nie einen Leistungsverlust durch überhitzte Magnete festgestellt. In der Regel schmorst Du vorher eine Wicklung durch :roll:. Die Tests dauern aber natürlich auch nur ca. 2 h.

Grüsse
Marc
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Basti
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#7

Beitrag von Basti »

Hi Marc,
Fein wieder einen Fachbegriff gelernt ;-)

Ich hab hier einen Feiago Clon von Walkera B20 Kaliber der hatt die Curie-Temp. uberschritten. Die Wicklung hatts überlebt und lauft wieder, der Magnetkern ist fertig..
Hab zum direkten Vergleich den Kern eines neuen baugleichen und man merkt das der Mag. nur noch gefühlte 10% wirkt.
Basti :evil5:

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Frank Schwaab
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#8

Beitrag von Frank Schwaab »

Bis jetzt habe ich noch nie einen Leistungsverlust durch überhitzte Magnete festgestellt. In der Regel schmorst Du vorher eine Wicklung durch
Das bezweifele ich aber ganz stark! Bei einer vernünftigen Wicklungsaufbau verträgt der Draht 180Grad und mehr.

Man kann natürlich so schlechte Motoren kaufen, das deren Wicklung so schlapp ist, das man die Verlustwärme gar nicht zusammen bekommt , um die hohen Temperaturen zu erreichen, weil der Strom vorher schon die Wicklung killt.
Nachteil dabei: Auch bei kurzen hohen Peaks ist die Wicklung Schrott.

Gruß Frank
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MPO
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#9

Beitrag von MPO »

@ Frank
Bei einer vernünftigen Wicklungsaufbau verträgt der Draht 180Grad und mehr
Viele Hersteller sparen an den Magneten und am Draht. Eine billige Lackisolierung verträgt keine 180°C. Zudem Bei 180°C im Spulenkern kann die Temperatur der Glocke immer noch unter 120°C sein, es besteht ein sehr schlechter Wärmetransfer zur von aussen gekühlten Glocke.

Bei allen Motorentests mache ich einen Dauertest. Dabei lasse ich den Motor 6 min (entspricht einer Akkuladung bei 10C Entladung) konstant beim vom Hersteller angegebenen Dauerstrom laufen. Ich habe dabei schon einige Wicklungen durchgeschmort :roll: aber noch nie einen Leistungsverlust durch Entmagnetisierung festgestellt. Einige Motorenhersteller sind mit den Motorenangaben (Dauerstrom, Wirkungsgrad, Leistung etc.) recht grosszügig :cry: während andere korrekte oder gar konservative Werte angeben :lol: .

Ich möchte damit aber nicht behaupten, dass eine Schädigung der Magnete prinzipiell ausgeschlossen ist. Mein "Dauertest" ist eine einmalige Belastung und kann keine Alterung durch wiederholtes er- bzw. überhitzen des Motors simulieren (soll er auch nicht, es oll nur der vom Hersteller angegebene Dauerstrom überprüft werden).

Grüsse
Marc
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Frank Schwaab
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#10

Beitrag von Frank Schwaab »

MPO hat geschrieben:@ Frank
Bei einer vernünftigen Wicklungsaufbau verträgt der Draht 180Grad und mehr
Mein Aussage ! :mrgreen:
Eine billige Lackisolierung verträgt keine 180°C.


Deine Aussage ! :roll:

Ein vernünftiger Wicklungsaufbau schliesst "billige Lack-Drähte" direkt
aus!!
Gruß Frank
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Stefan S.
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#11

Beitrag von Stefan S. »

Hallo Zusammen,

Vielen Dank nochmals für die teils sehr interessanten Aussagen zu diesem Thema...

Wie gesagt, handelt es sich bei meinem Patienten um einen winzigen Feigao Innenläufer. Habe das thermische Problem mittlerweile ziehmlich im Griff. Einen kleinen aber spürbaren Effekt konnte ich schon durch das Entfernen aller Aufkleber, die fast ganzflächig die Oberfläche bedeckten, erzielen.

Nach zusätzlicher Anbringung von Kühlkörpern berträgt die gemessene Außenthemperatur nun etwa 55 Grad - ich denke, das ist Akzeptabel.

Die offizielle Antwort des Hersrellers hierzu lautet übrigens auszugsweise wie folgt:

...bei einer Dauerlast von 2A und guter Kühlung wundert es mich, daß Sie derartige Temperaturen bekommen. Der Strom allein sagt noch nicht alzuviel aus, was zählt ist die Leistung, die Sie dem Motor abverlangen. Also das Produkt aus Spannung und Strom. Bei 3S LiPo passt es aber.

80 Grad ist auf Dauer schon hart an der Grenze und die Magnete werden sich langsam entmagnetisieren.


Anmerkung: ich verwende nur 2 Zellen - Leistungsmäßig liegt die Spitzenlast bei etwa bei 30 Watt, Dauerbelastung etwa bei 15 Watt...

Beste Grüsse und nochmals vielen Dank, Stefan.
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Fistel
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#12

Beitrag von Fistel »

Nur mal reingeworfen - mein heissester Motor (also von der Temperatur her) ist der Hacker 20-15L im Zoom. Der wird nach knapp 10 Minuten an der Aussenhülle 76 Grad Celsius, und das mit Kühlkörper. Mit IR-Thermo gemessen.

Der Twist und der 450TH bleibt wesentlich kühler. Jedoch schreibt Hacker bis 110 Grad wäre okay. Danach regelt der Motor (?!) sich selbstständig runter.
Meine Flotte:

*Picc Fun, alles ALU, BL, Boardless, Kyoshos, E-Tec 1200. Momentan kein Kreisel und Empfänger an Bord.
*Zoom fast alles ALU, Hacker 20-15, Kontronik Jazz 40, Lipo TP 2100.
*Spirit Li, Kontronik Jazz 40, Twist 37, Graupner Lipo 3200 ALU Blatthalter Hauptrotor und Heck und ALU ZS (sehr wichtig). Wird immer mehr zum SE mit Riemenantrieb.
*E-Sky Lama 2 mit FX18 steuerbar. Fliegt aus der Kiste, und macht spass.
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Basti 205
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#13

Beitrag von Basti 205 »

Was der Hersteller vergessen hat ist das Motoren bei gewissen Drehzahlen einen sehr schlechten Wirkungsgrad haben.
Es ist zar schön das er seinem Motor 2A und mehr bei 12V zumutet, aber doch nur wenn er bei seinem optimalen Wirkungsgrad läuft.
Wen du den Motor so abwürgst das er nur noch auf 50 % Wirkungsgrad läuft wandelt er den Rest halt in wärme um und geht drauf, und das durchaus schon vor den vom Hersteller angegebenen Maximalerten des Motors.
DIY statt RTF
...um gottes Willen nichts nehmen was auf Anhieb funktioniert...
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