Was spricht gegen einen Heckrotorgehäuse (Impeller)?

Antworten
Benutzeravatar
oracle8
Beiträge: 1072
Registriert: 17.10.2007 08:22:15
Wohnort: Ergoldsbach

#1 Was spricht gegen einen Heckrotorgehäuse (Impeller)?

Beitrag von oracle8 »

Hallo,

stelle mir schon länger die frage, warum werden keine Helis gebaut, die ein Gehäuse um den Heckrotor haben? Also sozusagen einen Impeller ?

Bei den modernen zivielen Hubschrauber ist das doch standard

Im endeffekt müsste es nur ein Ring (CFK -GFK) sein mit befestigung. Wäre doch nicht teuer, nicht schwer, schützt den HR vor dem boden und würde doch die effizienz des Heckrotors erhöhen?

Was meint ihr dazu? :?:
Benutzeravatar
Crizz
Beiträge: 27061
Registriert: 12.04.2007 17:44:22
Wohnort: Haiger
Kontaktdaten:

#2

Beitrag von Crizz »

Was du meinst nennt sich Fenestron, wurde schon einige Male bei Modellhelis probiert , hat aber nie wirklich den Durchbruch geschafft. Ist wohl durch die Strömung und den kleiner Rotor mit mehreren Blättern nicht ganz unkritisch. Bei kleineren Modellhelis hab ichs noch gar nicht gesehn, eigentlich nur im Scale-Bereich / Turbinenhelis.

Aber leider weiß ich vom fachlichen zu wenig, um da fundiertes Wissen rüberbringen zu können. Haben aber auch sicher dazu Fachleute an Board, meine das ein ähnliches Thema letztes Jahr schonmal diskutiert wurde.
_________________________________________________________________________________
"Leben ist das, was passiert, während du etwas ganz anderes planst" ... ( John Lennon )

! REVOLECTRIX-Distributor ! -> Ladeequipment / Akkus : -> HaDi-RC.de

Alle Projektberichte für den VTH-Verlag als PDF zum Download unter http://www.CrizzD.de !
Benutzeravatar
Basti 205
Beiträge: 6353
Registriert: 04.09.2006 12:51:06
Wohnort: Berlin

#3

Beitrag von Basti 205 »

Ja und um den Hauptrotor auch gleich noch und man hat nie wieder Blattsalat :lol:
Ich habe einen solchen Ring um den Heckrotor noch nicht vermisst.
Wenn er richtig vor Feindberürungen schützen soll muss er schon etwas stabieler sein. Jedes zusätzliche Gramm am Heck zieht an der Nase entprechendes Gegengewicht nach. Das sind dann in meinen Augen wieder einige überflüssige Gramm die man mit sich rumschleppt.
Eine kleine Turbine hat immer den Nachteil das sie zu wenig Standschub hat dafür aber eine irrsinnige Strahlgeschwindigkeit mit der das Heck nichts anfangen kann. Ich denke der Fenestron hat sich im Modellhelibereich nicht durchgesetzt da er einfach zu uneffektiv ist.
DIY statt RTF
...um gottes Willen nichts nehmen was auf Anhieb funktioniert...
Benutzeravatar
Mataschke
Beiträge: 10112
Registriert: 29.11.2004 12:37:50
Wohnort: irgendwo im Nirgendwo

#4

Beitrag von Mataschke »

Problem bei nem Impeller ist der Wirkungsgrad bei niedriger Anströmung, ein Impeller hat erst Leistung wenn eine gewisse Grundströmung durch Geschwindigkeit anliegt...
Was beim Piccolo noch Funktioniert geht bei größeren sicher nicht ohne massive Energieverschwendung :-(

Der Fenestrom besitzt ja zwei gegenläufige Schaufelräder die per Pitchverstellung wohl einen recht guten Wirkungsgrad haben.
Es gibt auch Rümpfe mit Fenestron Ausschnitt für TREXe , allerdings haben Versuche gezeigt, wenn der Hero im Zentrum der Aussparung sitzt dann gibt es Verwirbelungen die die Effektivität des "normalen" Heckrotors herabsetzen, ausserdem müsste man kleinere Blätter nehmen die dann nicht mehr ausreichen :-(

Aber so ein Micro Fenestron hätte was ;-)

EDIT: Bullshit gestrichen ;-)
Zuletzt geändert von Mataschke am 16.05.2008 13:01:02, insgesamt 1-mal geändert.
grüße Michael
----------------------------------------------------------



Flying is the best fun you can have - with your pants on :mrgreen:

T8FG mit SpeckDrumm MOD/ T9CP,MCPx @T8FG SpeckDrumm,TT Mini Titan FBL ,GAUI EP200 FBL,
TREX 500 FBL, suche Sponsor für MicroBeast Test ....
Status: Rundflug mit Kunstflugeinlagen manchmal Tic und weniger Toc

Besucht uns auf HeliChat.de - Von Helipiloten für Helipiloten
Benutzeravatar
Mataschke
Beiträge: 10112
Registriert: 29.11.2004 12:37:50
Wohnort: irgendwo im Nirgendwo

#5

Beitrag von Mataschke »

Mach sowasmal mit nem normalen Heck ;-)

http://www.youtube.com/watch?v=RSc5mRTHdVY
grüße Michael
----------------------------------------------------------



Flying is the best fun you can have - with your pants on :mrgreen:

T8FG mit SpeckDrumm MOD/ T9CP,MCPx @T8FG SpeckDrumm,TT Mini Titan FBL ,GAUI EP200 FBL,
TREX 500 FBL, suche Sponsor für MicroBeast Test ....
Status: Rundflug mit Kunstflugeinlagen manchmal Tic und weniger Toc

Besucht uns auf HeliChat.de - Von Helipiloten für Helipiloten
Benutzeravatar
Basti 205
Beiträge: 6353
Registriert: 04.09.2006 12:51:06
Wohnort: Berlin

#6

Beitrag von Basti 205 »

Oha das war ja ein echter :shock:
Erst mal aussteigen um zu schauen ob der Untergrund fest genug ist und dann Pitch rausnehmen :shock:
Das erinnert mich an einen explodierenden Skyfox eines Kumpels.
Er hatte sich Schneekufen an den Hubi geschnallt und ist nach der Landung beim neg. pitch geben mit einer Kufe im Schnee eingebrochen.
Es agb nur einen lauten Knall und der Hubi verteilte sich gleichmäßig.
Ein Blatt hatte Bodenkontakt und riss an der Blattwurzel ab, das andere zerrte den Hubi so schnell vom Landeplatz das sogar das Landegestell stehen blieb :lol:
DIY statt RTF
...um gottes Willen nichts nehmen was auf Anhieb funktioniert...
yogi149

#7

Beitrag von yogi149 »

Mataschke hat geschrieben: Der Fenestrom besitzt ja zwei gegenläufige Schaufelräder die per Pitchverstellung wohl einen recht guten Wirkungsgrad haben.
nö, hat er nicht, die Leitschaufeln stehen und sind auch nicht verstellbar.
Der Wirkungsgrad vom Fenestron ist geringer als der vom frei angeströmten Propeller.
Vorteil vom Fenestron bei den Manntragenden:
Leiser durch gekapselte Abströmung.
Ungefährlicher für Personal in Bodennähe.
Nachteile
schwerer und teurer durch mehr Einzelteile.
fast keine Wirkung im schnellen Vorwärtsflug.
Mataschke hat geschrieben:Aber so ein Micro Fenestron hätte was ;-)
welche Größe? T-Rex450 oder CrossOver?
speedy
Beiträge: 9028
Registriert: 22.10.2004 10:45:57
Wohnort: Stuttgart
Kontaktdaten:

#8

Beitrag von speedy »

Das Problem bei nem Fenestron im Modellbereich ist, daß der Heckrotordurchmesser dann kleiner ist, um auch noch Scale zu sein. ... aber je größer der Rotordurchmesser, je besser der Wirkungsgrad.

Daher muß so nen kleiner Fenestron mit einer sehr viel größeren Drehzahl laufen, als ein normaler Heckrotor.

Und um den Wirkungsgrad zu erhöhen bzw. die Flugeigenschaften mit Fenestron zu verbessern, steht bei manchen Helis der Fenestron schräg (siehe Comanche) oder das Seitenleitwerk ist alles andere als symmetrisch. (EC-135) ... ich will damit sagen, so Sachen müßte man dann auch beim Modell auch wieder haben, damit die Flugeigenschaften wieder besser werden - es reicht also nicht einfach nen Ring drumrum.

Ein weiteres Problem im Modellbereich ist (also zumindestens Eco8 Größe und kleiner) - ein Fenestron hat nicht nur 2 Heckrotorblätter, sondern z.B. 8 davon ... und jetzt verstell mal bei 8 Heckrotorblättern den Anstellwinkel - die Mechanik dafür muß extrem klein sein, damit auch noch Platz für die Rotorblätter da ist und das alles nicht zu schwer wird. ... in Eco8-Größe gibt es zwar mehrere Prototypen (ich hab auch mal einen im CAD gebaut, aber leider nie umsetzen können mangels passendem Werkzeug) ... aber z.B. für die Eco8 Größe - da habe ich um jeden 10tel Millimeter gekämpft in der Planung - und das Anlenkungsgehäuse (3cm Außendurchmesser) war vollgestopft mit der Anlenkung.

So - und bei 8 Rotorblättern - die wuchte mal aus, daß alle zueinander passen - und dann muß die Anlenkung auch exakt symmetrisch etc. sein, so daß dadurch auch keine Unwucht hinten reinkommen kann ... usw.

Endeffekt von den ganzen Prototypen ist einfach - einmal brauchst die richtigen Maschinen & Werkzeuge, um die dann auch bauen zu können und dann ist es aber meist zu teuer die Sachen als Kleinserie zu bauen, weil zu wenig Abnehmer, weil nur für die Scalefraktion interessant. ... und ohne den richtigen Maschinenpark und den geeigneten Werkzeugen wird sowas auch einfach zu teuer in der Prototyp-Herstellung - z.B. bin ich davon überzeugt, daß meine Konstruktion funktioniert, aber die Herstellung als Auftragsarbeit würde zig Stunden und somit ne Menge Geld verschlingen - und was ist, wenn die dann doch nicht funktionert ? - darfst nochmal paar hunderter investieren.


Abgesehen mal davon haben nicht nur die Modell-Fenestrons das Problem, daß das Heck zu schwer wird - das Problem gibt es wohl auch z.B. bei der echten EC-135 - Heckaufsetzer, weil das Heck hinten runter zieht, sind/waren da wohl nicht allzuselten, wenn da kein erfahrener Pilot drin sitzt - wurde mir zumindestens mal gesagt - daher geht wohl da hinten jetzt zum Schutz noch solche Abstützung runter, so daß das Heck selbst dann nicht mehr auf dem Boden aufsetzen kann.


MFG,
speedy
Antworten

Zurück zu „Sonstiges“