Materialkunde

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chris.jan
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#1 Materialkunde

Beitrag von chris.jan »

Ich finde oft unterschiedliche Materialien für's Chassis bei den einzelnen Modellen, hauptsächlich
GFK = Glasfaserverstärkter Kunststoff (umgangssprachlich "Fiberglas" ) und
CFK = Kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff (umgangssprachlich "Carbon")
Was ist besser fürs Chassis, was ist besser für die Rotoren?

Und dann noch Rotorblätter aus Holz(!), haben die Vorteile, außer daß sie billig sind und später mal als Grillanzünder dienen können ?
Daß Alu anscheind die beste Wahl für Ritzel etc. sind, ist ja verständlich.
Was muß ich noch wissen ?

Danke & Gruß

Chris
Gruß Chris

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fireball

#2 Re: Materialkunde

Beitrag von fireball »

Die Holzlatten haben den unabstreitbaren Vorteil, dass sie günstig sind - ein Satz Align-Holzblätter für den 450er ist für schmale 12 Euro zu haben und die Teile reichen ganz locker fürs Schweben, 8er üben und Rundflugversuche. Bei CFK-Blättern, die zugegebenermaßen viel besser aussehen und dazu eine bessere Präzision bescheren, bist Du gleich mit über 30 Euro dabei - wenns langt. Da der Geldbeutel ja immer mitfliegt bzw. mitabstürzt - nimm erstmal Holz zum Einstieg. :)
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ER Corvulus
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#3 Re: Materialkunde

Beitrag von ER Corvulus »

chris.jan hat geschrieben:Daß Alu anscheind die beste Wahl für Ritzel etc. sind, ist ja verständlich.
eigentlich eher nicht. Alu ist für sowas meistens zu weich. Am besten stahlritzel, dann messing, dann erst Alu.

die pros von align sind gar nicht so mies. müssen halt gewuchtet werden (und haben eine CFK-Verstärkung). Gibt etliche leute, die damit kunstflug und mehr anstellen.

zum Thema CFK/GFK
GFK ist etwas elastischer (federt etwas) CFK ist eher "glashart" - erst bockstief, dann schnell knacks. In einem Chassis ist - vernünftig designed - GFK oft die bessere wahl - eigentlich steif genug (um die üblichen Kräfte ohne nennenswerte Verwinduingen aufzunehmen) und wenns mal hart kommt, federt es oft genug, dass man nicht kleben muss.

Grüsse wolfgang
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Alex K.
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#4 Re: Materialkunde

Beitrag von Alex K. »

Hi,

meines Erachtens würde bei einem Chassis in der Größe eines 450ers auch Aluminium völlig ausreichen (wobei es da auch wieder darauf ankommt, welche Legierung...). GfK bzw. CfF ist nochmal deutlich steifer, mit dem Nebeneffekt dass es auch optisch besser aussieht, wobei CfK nochmal steifer ist als GfK. Nachteil von CfK ist allerdings, dass es von der elektrischen Leitfähigkeit etwas problematisch ist, je nachdem wie die Fasern liegen und wie sie sich im Verbund berühren. Bei Heckrohren aus CfK kann es z.B. zu statischen Aufladungen führen, die den Kreisel durcheinander bringen können. GfK ist nicht-leitend.

Bei Rotorblättern sieht das wieder anders aus. Holzblätter sind recht elastisch, was sich z.B. bei einem Flip dadurch auswirkt, dass der Heli leicht nachwippt (konnte ich bei meinem Arbeitskollegen schön beobachten...). CfK-Blätter sind deutlich steifer, dadurch ist das Flugverhalten Präziser und die Blätter werden besser angeströmt, da sie sich nicht so stark in sich verdrehen. Nachteil ist hierbei allerdings, dass der Schaden nach einem Absturz meist größer ist als bei Holzblättern, die einfach brechen, bei CfK sind meist Teile des Rotorkopfes defekt...

Gruß, Alex

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Basti 205
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#5 Re: Materialkunde

Beitrag von Basti 205 »

Wie Wolfgang schon schrieb ist Alu nicht die beste Wahl für Ritzel. ich würde sogar behaupten das es das denkbar ungünstigste Material ist das man für Ritzel verwenden kann. Die beste Materialparung ist in unserem Bereich wohl gehärteter und geschliffener Stahl auf Delrin/Pom.
CFK/GFK Ich fliege auch schon seit geraumer Zeit mit einem GFK chassis an meinem 450er Rex durch die gegend und hatte seit dem keine nennenswerten Funkstöhrungen mehr. Mit dem CFK chassis war das fliegen durch Funkstörungen bei mir kaum noch möglich (35Mhz)

Wenn man wirklich präzision beim fliegen will kommt man aber um CFK Blätter nicht rumm.

Es gibt noch so viel Material das man hier behandeln könnte...
Mir fällt noch was ein.
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Habe mir neulich bei Ebay 2,5er Stangen bestellt um Anlenkungen draus zu bauen.
Erst grad 5 Stangen auf die ich Gewinde schneiden wollte. Selbst mit einem Spezialschneideisen für hochfetse Werkstoffe sind mir 50% der Gewinde beim schneiden einfach abgeschehrt. Bei grade 2 Titan ging das mit dem gleichen Schneideisen problemlos.
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chris.jan
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#6 Re: Materialkunde

Beitrag von chris.jan »

Wenn cfk so problematisch ist, warum wird zBsp der t-Rex 450 se v2 dann damit verkauft ?
Bedeutet das, daß er eher für 2,4 Ghz ausgelegt ist ?
Gruß Chris

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ER Corvulus
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#7 Re: Materialkunde

Beitrag von ER Corvulus »

weil es Hipp ist und cool ausschaut. Und - der prospekt fliegt ja mit ;)

Grüsse Wolfgang
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Alex K.
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#8 Re: Materialkunde

Beitrag von Alex K. »

2,4Ghz heisst noch lange nicht, dass es in CfK besser funktioniert als mit 35MHz! Lediglich die Übertragung von Sender zu Modell ist sicherer, was aber innerhalb des Modells passiert ist unabhängig von der Übertragungstechnik!

Grundsätzlich ist CfK schon ein super Werkstoff, wo man ganz früher noch z.B. im Automobilbau mit Stahl gearbeitet hat, ist man irgendwann zu Aluminium übergegangen, dann zu GfK und letztendlich zu CfK. Mit diesem Werkstoff sind z.B. sehr leichte und dünne Karosserieteile möglich. Allerdings ist der Fertigungsprozess ungleich komplizierter und sehr Zeitintentiv, was ihn wesentlich teurer macht... bei gefrästen Platten mag das anders aussehen, aber auch hier benötigt man spezielle Werkzeuge.

Gruß, Alex

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#9 Re: Materialkunde

Beitrag von Aeroworker »

Moin.... Alex K.... bist du in irgendeiner (wenn auch entfernten) Weise Verkäufer? oder in irgendeinem Vertrieb tätig?
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Alex K.
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#10 Re: Materialkunde

Beitrag von Alex K. »

Aeroworker hat geschrieben:Moin.... Alex K.... bist du in irgendeiner (wenn auch entfernten) Weise Verkäufer? oder in irgendeinem Vertrieb tätig?
Nee, wieso? :oops:

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-Didi-
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#11 Re: Materialkunde

Beitrag von -Didi- »

Bestimmt verwechselt mit Alex B(auch) ;-)
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Aeroworker

#12 Re: Materialkunde

Beitrag von Aeroworker »

Alex K. hat geschrieben:Nee, wieso?

Ich hatte den Eindruck.....da du den Herstellungsprozess von Stahl bzw Alu Karrosserieteilen "bewusst"? geschmälert hast....

Also....ich denke der Zeitaufwand (abgesehen von denen die es zuhause per Hand machen) nimmt sich nicht viel.... eventuell die Trocknungszeiten... aber das wird ja auch schon "gebacken".... zudem ist die Standzeit der (etwas teureren) (Fräs)Werkzeuge heutzutage erheblich höher. Die Maschinen zum Fräsen sind annähernd die gleichen (in der Industrie)....Das Material an sich ist unwesentlich teurer..... aber weil es Modern ist, Leichter,... teilweise härter.... steifer..... wird halt gern unter Aufzählung diverser "komplizierter", "Teurer" herstellungs- und verarbeitungs"technik" erklärt wie der hohe Preis sich rechtfertigt.
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ER Corvulus
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#13 Re: Materialkunde

Beitrag von ER Corvulus »

*senf*

ein "ordentliches" ALU/stahl-teil - da schreibt man ein programm für, haut das in die CNC-Fräse und gut ist.

ein "ordentliches" CFK-Teil - da brauchst erst mal eine Form. In die wird dann (wie es sich für den Kräfteverlauf gehört) jedes faserbündel genau richtig reingelegt - dann kommt Harz dazu, das ganze wird (unter vakuum, damit die Luft rausgeht) gebacken. Der Herstelungsprozess ist schon deutlich aufwändiger....

das im Modellbau-übliche verfahren "Platten fräsen" ist ja eigentlich nur eine "Notlösung", weil den Aufwand mit den Formen & Fasern richtig usw tut sich ja fast nur die Luftfahrt-Technik und die Formel 1 an... dafür sind die verwendeten Platten dann halt bischen dicker. (Das hält natürlich trotzdem, ist aber eigentlich "Materialuntypisch" da die CFK-Fasern nur in Zugrichtung ordentlich belastet werden können). Ich denke mal, ein Chassis wie das vom LOGO (die Plastik-version) könnte in "echter CFK-bauweise" bei gleicher festigkeit leicht nur 1/3 wiegen - würde aber sicher das 5fache kosten wie ein CFK-Platten/ALU-frästeile-konstrukt - wenn es reicht.

Grüsse Wolfgang
Aeroworker

#14 Re: Materialkunde

Beitrag von Aeroworker »

ER Corvulus hat geschrieben:ein "ordentliches" ALU/stahl-teil - da schreibt man ein programm für, haut das in die CNC-Fräse und gut ist.

Also den Stahl soeben als Platte, oder schon geformt mal eben aus dem Berg holen und nurnoch die Ränder bearbeiten?
ER Corvulus hat geschrieben:ein "ordentliches" CFK-Teil - da brauchst erst mal eine Form. In die wird dann (wie es sich für den Kräfteverlauf gehört) jedes faserbündel genau richtig reingelegt - dann kommt Harz dazu, das ganze wird (unter vakuum, damit die Luft rausgeht) gebacken.
wenn du von einer fertigen Stahl/Alu platte zum "nurnoch Fräsen" ausgehst..... warum tust du das nicht auch bei Carbon?
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#15 Re: Materialkunde

Beitrag von ER Corvulus »

Weil man Carbon eben nicht "nur noch fräst" - ich bin hier vom fertigen Halbzeug ausgegangen - Stahl/ALU (in diversen Formen) gibts ja schon fertig zu kaufen.
Carbon-teile halt eigentlich nur als faser und 2 Kanister harz&härter - Weil carbon ja eben NICHT nur aus der Platte gefräst werden sollte.
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