nachdem ich immer wieder auf das Thema Eigensicherheit der LiMnPo-Zellen angesprochen wurde, und bis dato immer nur das widergeben konnte, was uns seitens des Herstellers versichert wurde, bin ich heute zum Selbstversuch geschritten, weil ich es genau wissen wollte.
Opfer war ein 3s1p-2000 LiMnPo aus einer Serie, die wir nicht ins Programm aufgenommen haben - aufgrund der Bauform.
Dieser wurde für den versuch freigegeben, weil er bereits eines bewiesen hat : LiMnPo mögen das balancieren während des ladens überhaupt nicht ! Dieser pack wurde von Anfang an bei jedem Laden balanciert, als Ergebnis hat er nach 60 Zyklen nur noch knappe 1500 mAh von 2000 mAh an nutzbarer Kapazität gebracht. Spannungslage und Verhalten bei Kapazitätsende waren zwar identisch geblieben, der Innenwiderstand jedoch bereits um gut 30 % angestiegen und wie gesagt gut 25 % der Kapazität nicht mehr nutzbar.
Heute wurde der frisch geladene Pack zerlegt, um an den Einzelzellen folgende Versuche durchzuführen :
1.) Kurzschluß
2.) Mechanische Beschädigung
3.) Überladen mit 100 % zu hoher Spannung und ohne Strombegrenzung
Bei Versuch 1. Wurde die geladene Zelle durch ein doppeltes Laborkabel mit 4 mm² Querschnitt mittels Krokodilklemmen kurzgeschlossen. Nach 2 - 3 Minuten blähte sich die Zelle auf, die Außenhaut riß auf und der Überdruck entwicht. Es kam weder zu Feuer noch zu Explosion, lediglich eine sehr geringe Rauchentwicklung konnte festgestellt werden.
Zu Versuch Nr.2 wurde ein Schraubendreher durch die geladene Zelle gestoßen. Auch hier weder Feuer noch Explosion, lediglich geringe Rauchentwicklung, sonst nichts.
Die letzte Zelle durfte an an ein Powernetzteil, es wurde als Ladespannung 8,4 V eingestellt, was 100 % zu hoher Ladespannung entspricht - ähnlich wie wenn ein 3S-Pack als 6S-Pack geladen würde. Da das Netzteil keine einstellbare Strombegrenzung hat wurde mit voller Leistung gearbeitet : der Akku mußte sich satten 40 A ( !! ) Ladestrom aussetzen ( Entspricht rund 320 W Verlsutleistung im Akku ), was also einer Laderate von 20 C entspricht.
Auch hier blähte sich die Zelle nach einiger zeit auf, platzte am Rand auf und der Druck entwich. Auch kam es wiederrum weder zu Feuer noch Explosion, auch die Rauchentwicklung war sehr gering.
Ich denke, das diese 3 Extrem-Treatments eigentlich die meisten "User-Fehler", wie sie im Alltag vorkommen können, abdecken sollten, um die Eigensicherheit unter Beweis zu stellen.
Ich habe die Tests mit der Videokamera festgehalten, leider sind einige Takes nix geworden, hab sie aber nicht rausgeschnitten da es eh nur ca. 50 MB / 9:00 Minuten sind.
Mir sind diese Zellen aufgrund dieser hohen Toleranz gegen Falschbehandlung jedenfalls nun noch sympathischer, als sie es eh schon waren