Ganz besondes wichtig zu wissen !!!

[Rundflieger]

Moin moin,

kann jedem nur empfehlen, sich die Entscheidung extrem gut zu überlegen, ob er jemals die vormundschaftliche Betreuung eines Familienangehörigen übernehmen will. Denn man wird nicht aufgeklärt, was eine da erwartet - und welchen Schaden man dadurch hat.

Habe meinen Vater die letzten 5 Jahre alleine vormundschaftlich betreut, da er an einer Alzheimer Demenz erkrank ist. Und ich wunderte mich schon sehr, dass nun Hinz und Kunz auf mich zu kam und meinte, ich sei verpflichtet ... Durfte die 5 Jahre ständig über irgendwelche Stöckchen springen, was mir ziemlich gestunken hat.

Nun ist mein Vater verstoben und ich dachte, endlich ist Ruhe mit dem Zirkus. Aber ganz im Gegenteil - der Zirkus geht nach dem Tode eines Menschen erst richtig los: nämlich wenn es an das Erbe geht.

Nun taucht nach über 25 Jahren Jahren jemand auf, der ebenso wie ich zu 50% erbberechtig ist. Das wusste ich und ist auch nicht das eigentliche Problem. Nur diejenige zweifelt nun ALLES an, was ich in den letzten 5 Jahren gemacht, entscheiden und verfügt habe. Seltsamerweise ist diese Person an sämtliche Rechnungen und Kontoauszüge gekommen und die Person behauptet nun, ich hätte Gelder unterschlagen oder veruntreut. Und ich bin dieser Person gegenüber auskunftsplichtig. Das geht so weit, das ich meine Angaben eidestattlich erklären muss, was in Bezug auf sog. Vorempfänge gar nicht so einfach ist, da Vorempfänge nur möglicherweise ausgleichspflichtig sind - was für eine geistreiche Formulierung. Zudem ist sehr unscharf definiert, welche Zahlungen oder Zuwendungen als Vorempfänge zu bewerten sind. Und diese Vorempfänge sollen anscheinend Jahrzehnte zurück ansetzbar sein.

Ich habe noch nie etwas an eidesstatt erklärt - und ich habe es auch nicht vor. Damit droht mir Beugehaft - dafür dass ich meinen Vater versorgt habe. Ich könnte gerade richtig kotzen ...

So wie es aussieht, werde ich wegen den Vorempfängen (dieses Wort höre ich nun wirklich zum ersten mal) vom Erbe gar nichts sehen, sondern muss noch aus meinen persönlichen Mitteln Ausgleichszahlungen leisten. Und ich muss nun auch zwingend einen Rechtsanwalt einschalten, dessen Kosten ich auch noch zu tragen habe. Je nach dem, wie lange sich dieser Zirkus hinzieht, werden da auch nochmal Unsummen entstehen.

Die Gegenseite hat sich um gar nichts gekümmert und kassiert jetzt richtig ab. Übrigens werden meine Leistungen während der Betreuung in keinster Weise irgendwie honoriert. Wie oft bin ich bei einer Verlegung meines Vaters ins Krankenhaus im Krankenwagen gesessen und habe ganze Tage an seinem Krankenbett verbracht. Der Verdienstausfall interessiert keinen. Was für eine Rechtssprechung ...

Das Allerdümmste, was man im Lande machen kann, ist seine Angehörigen zu betreuen !!!
Ich würde es ganz bestimmt nicht nochmal tun. Ausser, man ist ganz alleine und es kann einem hinterher niemand in die Suppe spucken.

mfg Gustav

[Theslayer]

Jap, kommt mir bekannt vor, musste mein Vater auch für seinen Vater machen und bei meiner Mutter erleb ichs auch grad in der Familie..
Man ist wirklich der Depp vom dienst, soll alles machen, die Verwandschaft interessierts nicht, aber sobald es dann ums geld geht war doch wieder alles falsch

Meine Mum sagt immer: "It always boils down to money" also im endeffekt läufts immer auf geld hinaus..
Ich hoffe du überlebst die schwere Zeit, siehe es von der Seite, dass du es "für deinen Vater tust" und es kommt irgendwann bessere zeit


Liebe Grüße
Daniel

P.s. Beileid natürlich wegen dem Tot deines Vaters.

[indi]

Falls du mit "Vorempfänge" Schenkungen meinst, so unterliegen diese normalerweise 10 Jahre ab Termin der Schenkung dem Erbe. Darüber hinaus gehört es dir, ausser es ist mit Nießbrauch belastet.

Ich habe eine ähnliche Geschichte mitgemacht ...
Bei Interesse kannst du mich gerne anrufen (TelNr. per PN)

ciao
Wolfi

[binolein]

Mein Beileid zum Verlust deines Vaters.

Ich ziehe als Fazit aus deinen Erfahrungen. Wenn man eine solche Aufgabe übernimmt ist ein notariell beglaubigte Inventur angesagt. Ich hoffe, dass sich die Dinge schnell klären.

Gruß
Thorsten

[Rundflieger]

Falls du mit "Vorempfänge" Schenkungen meinst ...

Bis jetzt ist mir nicht klar, was eine Schenkung eigentlich ist.
Habe gelesen, dass eine Schenkung vom Notar beglaubigt werden muss.

In meinem Fall geht es ausschliesslich um Zuwendungen in Form von Überweisungen von seinem auf mein Konto. Und solche Überweisungen gab es über viele Jahre immer wieder mal ...

Wobei ich dann schon auch mal die Wohnung meines Vaters renoviert oder auch mal eine neue Küche eingebaut habe. Die Kosten dafür habe ich immer komplett ausgelegt. Nur wie das jetzt nach 8 Jahren nachweisen ... Und meine Arbeitszeit hat mein Vater zusätzlich immer grosszügig honoriert.

> Bei Interesse kannst du mich gerne anrufen (TelNr. per PN)
Das ist sehr nett und evtl. komme ich auf Dein Angebot zurück.
Heute werde ich erst mal schauen, einen Termin bei einem Rechtsanwalt zu bekommen.

Allen auch vielen Dank für die Beileidsbekundungen.

mfg Gustav

[speedy]

Hi,

blöde Sache das. Wegen der Schenkungen - da gibt es doch auch Freibeträge, die man ohne amtliche Sache machen kann ? Dein Vater darf ja mit seinem Geld tun was er will.

Und wegen der anderen, die zu 50% berechtigt sind - keine Ahnung ob sowas möglich ist, das muß dir dein Anwalt sagen - eventuell von denen im nachherein Kosten für die Pflege einfordern - also vielleicht Unterhaltszahlungen oder sowas. Oder gegen die irgendwas wegen unterlassener Pflegeleistung, obwohl sie es hätten machen müssen oder so vorgehen - also irgendwas, um die einzuschüchtern bzw. die zum Einstellen ihres Verfahrens zu bewegen - aber das wird dir dein Anwalt sagen können, ob da was geht.


MFG,
speedy

[Rundflieger]

Dein Vater darf ja mit seinem Geld tun was er will.

Das meinte ich bisher auch - und das ist eben der ganz grosse Denkfehler !!!

Er darf das schon - NUR nach dem Tode heissen solche Zahlungen "Vorempfänge" - und müssen zurück in den grossen (Erb)Topf, aus dem dann zu GLEICHEN Teilen verteilt wird. Wehe dem, der vorab viel bekommen hat und die Zuwendungen verbraucht hat ...

Denn der Gesetzgeber will nunmal, dass alle erbberechtigten Personen GLEICH bedacht werden, wenn es um den Pflichtteil geht. D.h. dass derjenige, der mehr Zuwendungen erhalten hat, einen Anteil der Mehrzuwendungen zurückzahlen muss. Das geht u.U. so weit zurück, dass jemand ein finanziertes Studium nach Jahrzehnten ausgleichen muss - wenn die anderen das fordern ...

mfg Gustav

[BIGJIM]

Hallo Gustav

..in Gedanken zum Verlust deines Vaters.

Mein, unser Vater verstarb durch plötzlichen Herztod am 15. Februar 1990 ..
Meine, unsere Mutter verstarb nach Schlaganfall (Linksseitige Komplettlähmung) am 4. Januar 2002 und hier hatte ich daran zu „knacken“ .. mich begleitete eine Depression danach bis Oktober 2004 .. ich habe einen Bruder, der kümmerte sich einen "Scheißdreck" darum, selbst als unsere Mutter darum bat, er möge zu einem Gespräch kommen, war seine Kommentar: "Sage ihr .. Ich nehme es zur Kenntnis" . Unsere Mutter verstarb danach nach 20 Tagen.
Die Beziehung zu meinem Bruder habe ich seitdem abgebrochen.. von seiner Seite kommt ebenfalls nichts!

Über was ich aber schreiben wollte .. ist diese Geschichte.

Auch ich habe eine Geschichte aus den Jahren 1975 bis 1991 da betreute ich ebenfalls einen „relativ alten Mitmenschen, es war eine ledige Frau“ und regelte u.a. ihre Geldangelegenheiten..

Etwa um Mitte 1983 lies dieser Mensch seinen Rechtanwalt kommen und man erklärte schriftlich mich zum Alleinerben nach dem Tode zu bestimmen obwohl ich nicht Verwandt, Verschwägert oder sonst einen Bezug zu dieser Lebenslinie hatte.

Diese Frau verstarb Mitte 1991 und es wurde das Testament geöffnet und ich wusste was auf mich zukam .. kommen sollte.
Weit gefehlt .. mit dem Tode wurden die Konten gesperrt und als erster holte sich das Finanzamt den „Löwenanteil von 252.000 DM“ ..
Als notarieller Alleinerbe in diesem Fall verblieben für mich 93.000 DM und jetzt kam der „dickste Hund“.
Das Finanzamt verlangte von mir eine Einkommensteuer Nachzahlung auf den Gesamtbetrag, weil dies, diese Frau zu ihren Lebzeiten angeblich nicht entrichtete.

Selbst weitläufige Verwandtschaft meldet sich jetzt und wollte wissen, welch eine Summe diese Frau hinterlassen hatte..

Mit der Hilfe des Rechtanwaltes konnte ich zwar die 93.000 DM behalten und glich zuerst meine eigenen Bankschulden von 55.000 DM aus.
Ich war wieder Schuldenfrei 1991 ..

Spontan, mit einer Leichtigkeit setzte ich danach so einfach mal 10.000 DM in den Sand, weil.. wegen.. ich mich bereit erklärte ..
für 4 Personen einen Flug nach Malaga, mit Hotel für 14 Tage oder 3 Wochen zu buchen und dieser nicht/nie zustande kam.
Flug und Hotel musste ich bezahlen, weil ich dafür unterschrieben hatte.

Hätte, wenn und aber .. ich war damals irgendwo blöd aber habe daraus eine Lehre gezogen.
Nie wieder...

..ca. 7000.- DM steckte ich in das Hobby Modellhubschrauber und war sofort im Besitz eines „Stinkers“ und 2 E-Hubschrauber von KYOSHO.
Die E-Hubschrauber habe ich heute noch. Noch nie geflogen und ich halte sie in Ehren.

Für 10.000 DM kaufte ich mir Hapimag-Aktien ... wurden irgendwann 1993 wieder verkauft, weil irgend etwas war..

Für 6.000 DM, kaufte ich meinen ersten gebrauchten Mercedes 200 .. bis dato fuhr ich nur „Gurken“

Das Restgeld war bis XY .. wahrscheinlich 1994 aufgebraucht.

1995 hatte ich eine neue Geschichte, diese ist bei http://www.do-ne-a.de geschrieben



:

[seijoscha]

Ich habe so etwas schon in meiner Famiele miterlebt bei der Mutter meiner Mutter die schwer an Demenz erkrankte
und meine Mutter sie 5 Jahre geflegt hatte.Ich kann dir sagen das waren Harte Zeiten und Unendlich viele Probleme.
Wer dieses auf seine Schultern nimmt vor dem ziehe ich den Hut auch vor dir.
Ich kann dir nur Raten mach in dieser Sache nichts ohne Anwalt aber garnichts.
So wie ich das verstehe versucht die Gegenseite dir mal eben ans Bein zu Pinkeln und das mit allen Mitteln !!
"Mal vorsichtig Ausgedrückt"
Die werden wohl keine Kücksicht auf dich nehmen um das zu Erreichen was sie Wollen!!
Darum sei Vorsichtig in deinen Handlunge meistens warten die nur darauf das du irgendetwas Unüberlegt machst um dir den
Todesstoß zu Versetzen.
In solchen Sachen läuft nichts ohne sehr Gute Anwälte.
Am besten einen der nur solche sachen macht.Die Situation scheint ernst zu sein.
Ich hoffe du Stehst die sache gut durch und läst dich nicht klein Kriegen du warst für deinen Vater da und wenn alles in Ordnung
war hast du dir nichts Vorzuwerfen also Kopf hoch du schaffst das.

mfg

[Peter F.]

Unglaublich, wie dreist und unverfrohren Menschen sein können, wenn sie Geld wittern ! Schämt euch !

Gustav, am besten du machst es wie schon geraten, mit Hilfe eines guten Anwalts. Und in diesem Fall
sehe ich es sogar als legitim, auf solche Spatzen mit den dicksten Kanonen zu schießen, die das Gesetz
hergibt. Lass dich nicht unterkriegen, von solcher Widerwärtigkeit. Viel Kraft wünsche ich dir dafür !

Auch mein herzliches Beileid, Gustav.

[Crizz]

Wir hatten damals lange überlegt, wie es mit der alleinigen Vormundschaft aussieht, als meine Großmutter zum Pflegefall wurde ( Ebenfalls Altersdemenz, Alzheimersyndrom ). Da der Bruder meiner Mutter in Süddeutschland lebt und sich gar nicht um die Angelegenheiten kümmern konnte wurde das ganze dann irgendwann automatisch zu nem Fall für nen Notar, da das Haus meiner Großeltern ( mein Großvater starb schon einige Jahre zuvor ) verkauft werden mußte, um die Kosten für die Betreuung weiterhin decken zu können.

Ich hoffe, es kommt nicht irgendwann genauso, wie im geschilderten Fall - werde auf jeden Fall die Empfehlung weitergeben, das vorher alles mal durch einen Fachanwalt prüfen zu lassen, sonst geht die Hütte meiner Eltern im odersfall der Großmutter auch noch bei drauf.....

Armes Deutschland

[-andi-]

Nun ist mein Vater verstoben

Erst mal möchte ich Dir mein Beileid aussprechen!
es ist sicher nicht leicht für Dich, wenn du neben dem Persönlichen Verlust auch noch finanziellen Ärger zu tragen hast!

Ich finde es enor pietätslos wie sich Menschen aufführen, wenn sie ein Erbe wittern!

Ich kenne so was ähnliches:
Als der Großvater meiner Frau starb, hat er in seinem Testament verfügt, das erst seine Frau alles erbt, erst nach ihrem Tot seine Kinder.

Was so einfach und logisch klingt, nennen die Rechtsverdreher "Nacherbschafstfolge"
D.h. die Kinder kommen ins Grundbuch usw.

Da ein geldgieriger Verwannter darauf bestanden hat, wurde das eben so gemacht, anstatt auf das Erbe zu versichten.

Mit dem Ergebniss, das die Kosten für den Schätzer, eintragung ins Grundbuch usw. die kleiner Baarschaft, die er angespart hatte aufgezehrt hatten

obwohl es Jahre her ist, liegt dieser twist noch immer in der Familie



cu
andi - der solche Menschen nicht versteht...

[MarineFighter]

Hallo,
da hatte ich ja Glück. Ich habe meinen Opa über lange Jahre gepflegt. Nachdem meine Mutter (seine Tochter) dann sein Konto überzogen hat und das mehrer male (eigene Karte von seinem Konto und Bankautomat) und es immer ein hin und her war mir der Vollmacht bei der SPK. Dachte ich mir das man einen Vormunt für Finanzen bestellt, also einen Unabhängigen. Als dann der Richter kam, stellte er fest das mein Opa noch voll geschäftsfähig ist und ich hatte die sch..
weiter am Hals.
Nach seinem Tode habe ich dann die Nachlass Angelegenheiten geregelt, Wohnung, Beerdigung, Versicherungen und was da sonst so ist (Alleinerbe per Testament vorher beim Notar festgelegt).
Nach einiger Zeit kam dann nen Schreiben von ihrem Anwalt, wo den Ihr Erbe bliebe (nur das ja nix mehr zu erben war).
Da musste ich dann auch alles offen legen und zum Anwalt. Wieder mehr kosten für einen, nachdem man sich um alles gekümmert hat.

Finde es eine Frechheit, das immer diejenigen die sich um alles Kümmern im nachinein noch mehr Ärger damit haben.
Bist also bei weitem nicht alleine.

Ciao

Andreas

[Rundflieger]

Finde es eine Frechheit, das immer diejenigen die sich um alles Kümmern im nachinein noch mehr Ärger damit haben.

Deshalb habe ich das Thema ja auch angestossen. Wenn man eine solche Betreuung angetragen bekommt und man Termine zur Besprechung beim Vormundschaftgericht bekommt, dann wird so getan, als ob man für diese SCHWERE Arbeit mal das Bundesverdienstkreuz bekommt - eine Frechheit !!!

In Wirklichkeit bekommt man die Arschkarte zugeschoben, wenn man nicht der alleinige Erbe ist. Die anderen kümmern sich um nix - warten eigentlich nur wie die Geier auf den Tod des betreffenden. In meinem Fall ist die weibliche Gegenseite sogar nach 3 Jahren mal aufgetaucht, um zu sehen, wie lange sich das noch "hinzieht" ... Und nach dem Tode werden dann alle Register gezogen, um noch mehr zu holen, als einem eigentlich zusteht.

Schlimm auch, dass wir alle nur zu Fachidioten ausgebildet und weitergebildet werden. Wie unser aller Zusammenleben eigentlich geregelt ist, wird uns vorenthalten. Das erfahren wir immer erst, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist und wir Unmengen für einen Anwalt ausgeben müssen. Und man staunt nicht schlecht: da gibt es Dinge, die widersprechen jedem gesunden Menschenverstand ...

Warum lassen wir uns das eigentlich so gefallen ???

Wahrscheinlich weil wir nur die Möglichkeit haben, alle 4 Jahre ein Kreuz auf einem Papier zu machen.
Mehr haben wir ja nicht zu melden.

mfg Gustav

[mic1209]

Mein Beileid zum Verlust Deines Vaters!!


Zu dem Rest kann ich nix sagen, da ich gerade sprachlos bin ......
Wie tief muss man sinken, um so zu handeln??