Anmerkung: Wer hartes 3D fliegt, kann manche Dinge einfach nicht oder nur unzureichend berücksichtigen. Aber diese "Spezies" hat sich eh schon mit einem höherem Verschleiß abgefunden und das wird man auch kaum ändern können. Ich spreche also den Piloten an, der seine Helis (noch) nicht bis zur Leistungsgrenze hernimmt.
- Lipos möglichst leicht überdimensioniert, dafür aber mit hoher Leistungsdichte und geringem Gewicht wählen
- lieber ne hohe Kappa als viele Cs
- Lipos nie in die Nähe der Grenze entladen, 20-30% oder gar mehr sollten verbleiben - speziell beim letzten Flug mit dem jeweiligen Akku
- Lipos fliegen und nach Heimkehr NICHT vollladen, sondern nur kontrollieren, ob die Spannung über 3,7V liegt und die Kapazität bei über 30%.
- Akkus kühl im Treppenhaus lagern (im Sommer ist es halt dann wärmer, aber immer noch kühler als in der Wohnung.
- Vor nächstem Flugtag auf LiIo-anladen
- Am Tag den Rest nachladen, falls die Zeit es zulässt
Ok, das kört sich jketzt stressig an, aber das gegenteil ist der Fall. Halten wir mal fest, was die Akkus am liebsten mögen und was sie stresst: Akkus mögen am liebsten bei 3,7-3,9V halbvoll im kühlen lagern und jeder Tag vollgeladen im Zimmer stresst - fliegen sowieso, aber das ist nunmal deren Bestimmung. Also hat bei mir jeder Akku die meiste Zeit den Optimalzustand, bei dem er möglichst wenig altert. Und NUR zum Fliegen wird er geladen und auch LiIo- oder gar LiPo-Niveau gebracht.
Zum LiIo-Zustand sei gesagt: In diesem Zustand schont man die Zelle schon wieder ein bisschen auf Dauer, verzichtet aber auf grademal etwa 5% Kapazität. In der Praxis spielt das kaum eine Rolle, aber der Akku merkts. Und auf dem Platz fliege ich meine Akkus meist auch nur halb oder knapp darunter und lade auch nur bis 80-90%. Warum? Weil das am schnellsten geht. Ab ca. 80% beginnt der Lader zu reduzieren und die letzten 20% Kapa brauchen genauso lange wie die 50-60% davor. Als Resultat betreibt man die Akkus nur im optimalen Bereich und hat sie sehr schnell wieder am Start. "Bezahlt" wird das mit 1-2 Minuten weniger Flugzeit. Leicht zu verschmerzen und reine Gewohnheitssache. Ausserdem power ich lieber 6 Minuten als 3 Minuten länger mit reduzierter Leistung und schlechtem gewissen herumzujuckeln. Dafür sind meine Akkus auch nach 20-30 Minuten auch wieder bereit.
Für den Winter gibt es dann eigentlich nichts besonderes zu beachten, man verfährt exakt genauso wie unterm Jahr auch. Und da es dann im Treppenhaus - bei mir zumindest - automatisch kälter wird, kann ich dort die Akkus auch optimal über den Winter bringen. Bei beheizten treppenhäusern muss dann eben ein anderer kühler Raum herhalten.
Unterm Strich kann man den Akkus sehr viel Gutes tun, wenn man nur ein klein wenig von den üblichen gewohnheiten abrückt. Also weniger entladen und etwas weniger aufladen und vor allem nicht die akkus stets auf Abruf geladen halten. Man sagt zwar, 1-2 Wochen geladen lagern tut nichts. Stimmt aber nicht. Denn in der Praxis hängt sich ja eine Woche an die andere! Dass man dazwischen ab und an mal geflogen ist, tut nichts zur Sache. Der Akku hat fast das ganze Jahr die meiste zeit seines Lebens voll oder fast voll gelagert und daher rühren auch die oft ernüchternd niedrigen Zyklenzahlen.
Wenn man hingegen genau dieses ständige lagern im geladenen Zustand in der laufenden Saison vermeidet, kann man seine Akkus möglicherweise ein 50% längeres Leben spendieren. Ist schwer zu schätzen, aber seit ich es so mache, kann ich bei KEINEM meiner Akkus eine Verschlechterung feststellen. Ok, noch sollte das sowieso so sein. Aber spätestens die kommende Saison wird es an den Tag bringen.
Und hier noch ein Wort dazu, wie ich es vorher handhabte in meinem Leichtsinn: Ich habe meine Saehans immer in die Abregelung reingeflogen bis praktisch die komplette Kappa weg war und freilich auch sofort danach wieder vollgeladen. Und vollgeladen wurden sie auch über den Winter gebracht. Tja, nach dem Winter waren sie Matsche. Im Herbst hatte jeder Akku noch Nennkapazität, nach dem Winter waren die besten angeknackst und die schlechtesten schlicht nicht mehr zu gebrauchen.
Will sagen: die ausgesprochen harten Entladungen haben den Akkus nicht halb soviel geschadet, wie das Lagern im Winter im Zimmer und vollgeladen!
Also nochmal in aller Kürze:
Akkus IMMER in einem Bereich lagern, der etwa 3,7-3,9V beträgt und alles zwischen 40-70% Kapa ist gut.
Akkus möglichst nicht in die Grenzen laden/entladen, also auch nicht unbedingt im LiPo-Programm laden.
Akkus immer irgendwo dort lagern, wo es kühl ist, aber wo man auch nicht zu faul ist, jedesmal hinzulatschen.
Akkus vor Laden/Betrieb auf geeignete Temperatur bringen (Zimmertemp)
Akkus nicht mit 1C, sondern 0,5C laden, wenn man Zeit hat (1C ist auch schon eine Schnellladung!)
Wenn man sich daran hält, kann nicht viel schief gehen.