Deutsche Geiseln müssen Befreiungskosten selbst tragen...

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chrischan57
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#1 Deutsche Geiseln müssen Befreiungskosten selbst tragen...

Beitrag von chrischan57 »

Hallo,

nun gab´ es heute dieses Grundsatzurteil vom Verwaltungsgericht, nachdem Deutsche, die im Ausland in Geiselhaft geraten die Kosten die bei ihrer Befreiung entstehen ganz oder zum Teil (in dem Fall 12000 Euro für nen Hubschrauberflug) selbst tragen müssen.

Wie steht Ihr dazu? Wenn das so richtig ist, wieso wird die Polizeipräsenz bei Fußballspielen immernoch vom Steuerzahler und nicht von den Vereinen / Fans getragen?

Und nur mal nebenbei, where the f**k lebe ich eigentlich?


Chrischan
Digger

#2 Re: Deutsche Geiseln müssen Befreiungskosten selbst tragen...

Beitrag von Digger »

um welche geschichte ging es da?

das mache ich davon abhängig
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chrischan57
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#3 Re: Deutsche Geiseln müssen Befreiungskosten selbst tragen...

Beitrag von chrischan57 »

Da war doch 2003 irgendeine Frau in Kolumbien von Rebellen entführt worden...

Die kam dann irgendwann wieder frei, wurde mit nem Heli ausgeflogen und dann wollte das auswärtige Amt die Kohle zurück...


Kommt sicher noch ein paarmal in den News heute...

http://www.bbv-net.de/public/article/re ... ahlen.html

Chrischan
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Crizz
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#4 Re: Deutsche Geiseln müssen Befreiungskosten selbst tragen...

Beitrag von Crizz »

Die war aber wiederholt in Geiselhaft und sollte die Kosten tragen, weil sie sich wissentlich der Wiederholungsgefahr zurück nach Kolumbien begeben hatte.
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acanthurus
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#5 Re: Deutsche Geiseln müssen Befreiungskosten selbst tragen...

Beitrag von acanthurus »

Völliger Unfug, und rechtlich sicherlich auch sehr zweifelhaft, da der "Befreite" keinerlei Einfluß auf das "ob" und "wie" und v.A. "wie teuer" hat.
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chrischan57
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#6 Re: Deutsche Geiseln müssen Befreiungskosten selbst tragen...

Beitrag von chrischan57 »

Völliger Unfug, und rechtlich sicherlich auch sehr zweifelhaft, da der "Befreite" keinerlei Einfluß auf das "ob" und "wie" und v.A. "wie teuer" hat.

Seh ich auch so, leider sitzen Verwaltungsgerichte da am längeren Hebel

Chrischan
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asassin
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#7 Re: Deutsche Geiseln müssen Befreiungskosten selbst tragen...

Beitrag von asassin »

Ich denke, das sollte man differenzieren.

Wer sich wissentlich in ein gefährdetes Gebiet begibt, sollte zumindest an den Kosten beteiligt werde.
Entführungen gab es auch schon an beliebten (normalerweise undgefährdeten) Urlaubsorten...

Meine Meinung zu Polizeieinsätzen beim Fußball: Die Vereine verdienen ne Menge Geld bei den Spielen, also sollten sie auch für die Sicherheit selbst sorgen.
Da dies aber durch die polizei am besten erfolgt, müssten sie die kosten KOMPLETT tragen...
Grüße, Martin

Wave-Helicopter
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chrischan57
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#8 Re: Deutsche Geiseln müssen Befreiungskosten selbst tragen...

Beitrag von chrischan57 »

Nach der Urteilsbegründung : " gemäß Konsulargesetz... wer Hilfe in Anspruch nimmt muss zahlen..." könnte das aber auch für Geiseln auf Malle zutreffen.


Was mich daran stört ist das unsere Steuergelder überall verballert werden, wenn aber einer von uns aus welchem Grund auch immer mal so in der Scheiße sitzt bleibt er auf seinen Rettungskosten hängen....

Zum Glück treten die ja wenigstens noch in Vorkasse, stellt Euch vor man müsste vorab Bar zahlen....

Chrischan
Digger

#9 Re: Deutsche Geiseln müssen Befreiungskosten selbst tragen...

Beitrag von Digger »

wer wissentlich in gefährdete gebiete fährt und dazu schon mal da entführt wurde, der hats nicht anders verdient.

wer nach Afganistan oder Iran/Irak fährt um Urlaub zu machen, weiß um die Gefahr. ich würde da garantiert nicht hinfahren.
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mic1209
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#10 Re: Deutsche Geiseln müssen Befreiungskosten selbst tragen...

Beitrag von mic1209 »

Digger hat geschrieben:wer wissentlich in gefährdete gebiete fährt und dazu schon mal da entführt wurde, der hats nicht anders verdient.

wer nach Afganistan oder Iran/Irak fährt um Urlaub zu machen, weiß um die Gefahr. ich würde da garantiert nicht hinfahren.
Sehe ich auch so.
Gruß
Michael

Wenn du aufgibst, wirst du nicht erfahren, ob es das nicht doch wert gewesen wäre. (Damaris Wiesner)

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Thallius
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#11 Re: Deutsche Geiseln müssen Befreiungskosten selbst tragen...

Beitrag von Thallius »

Es gibt so viele schöne Ecken auf diese Welt und in den meisten davon liegt die Gefahr dort entführt zu werden im Pormille Bereich. Wie mein Opa schon immer so schön sagte: "Wer sich in Gefahr begiebt kommt darin um". Habe ich auch kein Mitleid mit diesen Leuten. Das ist Leichtsinnig und gehört bestraft.

Gruß

Claus
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Aeroworker

#12 Re: Deutsche Geiseln müssen Befreiungskosten selbst tragen...

Beitrag von Aeroworker »

hmmm... meine Meinung: wenn dem wirklich so ist das man (ohne sehr guten Grund) wiederholt in solche Gebiete fährt..... das "Glück" hat ein weiteres mal entführt zu werden......wieso heilft dann die Regierung überhaupt noch? ich mein, wenn ich selber so einen "Abenteuerurlaub" gestalte... muss ich auch die Kosten tragen, keine Frage..... anders sieht das aus wenn die Regierung OHNE MEINE BITTE DARUM hilft..... und ich dann dafür zahlen soll......

Das wäre ja genau wie GEZ.:D

Meine intention an der zuständigen Stelle: "sie war schonmal da, sie kannte die Gefahr, sie hat sich selbst dorthin begeben...., wenn sie will soll sie sich auch selbst um ihre "erneute" Befreiung kümmern!"

für alle anderen Situationen gilt..... wer das erste mal in dieser Situation ist, und sich NICHT im klaren um die Gefährdung war, dem gönne ich auch meine und eure* (*ich weiß da fehlt mir wieder das Recht dazu) Steuergelder.

Zum Fußball..... da frage ich mich schon seit jahrzehnten mit welchem Recht da Steuergelder überhaupt für irgendwas in dieser Richtung verwendet werden.
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Brooklyn
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#13 Re: Deutsche Geiseln müssen Befreiungskosten selbst tragen...

Beitrag von Brooklyn »

Ist eine prima Idee mit der Bezahlung! Ich nenne das lernen durch Schmerzen wenn man so ignorant ist und sich in Gebiete begibt wo sowas "normal" ist.
Gruß Brooklyn

Sorry wegen den Tippfehlern. Ich bin nämlich ein unaufmerksamer Schnelltipper, jedoch der deutschen Sprache mächtig.
* Alle Rechtschreibfehler sind Copyrightgeschützt und gehören dem jeweiligen Besitzer. * :D

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acanthurus
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#14 Re: Deutsche Geiseln müssen Befreiungskosten selbst tragen...

Beitrag von acanthurus »

Eine derartige GRUNDSATZfeststellung der Gerichte halte ich für völlig daneben.
Im (konstruierten) Extremfall kommt es die Geisel ggf. billiger, ein Lösegeld selbst zu berappen als den GSG9-Einsatz für die Befreiung zu bezahlen...
dann lauten die Videobotschaften nicht "bitte helft mir" sondern "bitte lasst mich hier, ich kann mir eure Befreiungsaktion nicht leisten".
Als nächstes muss die Geisel dann vor Besteigen des Hubschraubers noch einen Rettungsvertrag unterschreiben.
Die Rechtsprechung wird allmählich wirklich sehr grotesk in diesem Land.
Wenn im Umkehrschluß der Geisel nachgewiesen werden kann, dass sie die Geiselhaft durch Fahrlässigkeit billigend in Kauf genommen hat (z.B. durch Wahl eines bekannterweise gefährlichen Aufenthaltsortes), dann kann man ja im Einzelfall meinetwegen eine Art Regressanspruch einklagen lassen, aber GENERELL festzulegen dass die Geisel die Aktionen zu bezahlen hat, die ANDERE planen und in Auftrag geben, das geht doch reichlich zu weit. Da wird zwei mal Lösegeld gefordert.. einmal vom Entführer, einmal nachträglich vom Retter. Und ich dachte, Lösegeldforderungen seien ein Verbrechen.
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Digger

#15 Re: Deutsche Geiseln müssen Befreiungskosten selbst tragen...

Beitrag von Digger »

Aeroworker hat geschrieben:hmmm... meine Meinung: wenn dem wirklich so ist das man (ohne sehr guten Grund) wiederholt in solche Gebiete fährt..... das "Glück" hat ein weiteres mal entführt zu werden......wieso heilft dann die Regierung überhaupt noch? ich mein, wenn ich selber so einen "Abenteuerurlaub" gestalte... muss ich auch die Kosten tragen, keine Frage..... anders sieht das aus wenn die Regierung OHNE MEINE BITTE DARUM hilft..... und ich dann dafür zahlen soll......
Deutschland ist verpflichtet seine Bürger zu schützen, die brauchen nicht fragen oder auf eine Bitte warten. wann sollen die denn überhaupt fragen? vorher?
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