Ich melde mich hier einfach ungefragt nochmal
Ich habe zwar einen micro Bell 47G, ist aber egal - von der Funktionsweise sind die Teile alle gleich
Wenn der Heli seitwärts "wegzieht" liegt das an einem Crash / Fertigungstoleranz bei Teilewechsel. Das ist normal, für einen "Anfänger" leider nicht ersichtlich. Weiterer Faktor ist "die Wohnung": so ein Heli braucht einen gewissen "unverbauten" Luftraum - schon wenige Möbelstücke erzeugen Strömungen, die eine falsche Trimmung vorgaukeln, welche aber bei gleicher Einstellung in z.B. einer Halle vollkommen OK ist.
Diese Probleme wirst Du mit jedem Heli haben - fliegt neu aus der Box in der Wohnung "einigermassen" - die erste Feindberührung ist in so einem Luftraum aber nur eine Frage der Zeit und danach "eiert" der Heli nur noch herum.
Verbogene Paddelstange: Heli "eiert" unkontrollierbar
"Einschläge" in den Rotorblättern (Kerben, Risse): Helli "zittert" und driftet evtl. in eine Richtung weg.
Ausgetauschte Teile: Heli macht "sonst was" - Gier, Roll, Nick ... muß komplett auf die neuen Teile ausgetrimmt werden.
Wichtig beim Teile - Austausch: alles (!) was irgendwie "suspekt" erscheint austauschen! Kunststoff - "Lager" mit Silikonöl schmieren, Kugellager können gelegentlich ein Tröpfchen "Nähmaschinenöl" vertragen.
Anschliessend Schritt - für - Schritt vorgehen. Also immer nur eine Einstellungsebene! Z.B. bei Gier anfangen - wird am "Proportional - Poti" am 4 - in -1 Modul eingestellt. Seitlichen Drift (Rollen) kann man am hinteren Taumelscheiben - Servo einstellen: Hebelarm verlängern = Verlagerung nach links und umgekehrt.
Vorwärts / Rückwärts (Nick): vorderen Servo - Hebel verstellen...
Das ist leider ein Geduldspiel und sollte am besten an einem Ort durchgeführt werden, wo im Radius von 3m um den Heli der Luftraum absolut frei ist.
Ob die Paddelstange "krumm" ist, kann man so testen:
- "Gain" vom Kreisel erhöhen und Heli in der Hand "herumdrehen" - wenn der obere Rotor einzeln dreht und stark "eiert", hat das Paddel wohl einen "Schlag"
oder
- Motor für unteren Rotor abklemmen, Heli in der Hand und "Gas geben" - wenn es "eiert": siehe oben...
OK, für das "Eiern" gibt es noch weitere Möglichkeiten (Lagerschale gerissen, Welle Krumm), welche aber recht selten sind - eher platzt der obere Rotorkopf komplett weg.
Ich habe meinen Heli inzwischen mehrfach komplett auseinander genommen, ein paar Teile getauscht und anschliessend wieder komplett neu eingetrimmt... Beim ersten Mal denkt man wirklich "das Teil ist Schrott" - ist aber nicht so, man muß nur komplett neu trimmen. Und das kann schon mal einige Zeit, Akkuladungen und Nerven kosten
Mit der Zeit hat man aber den Dreh raus und kann die Kiste innerhalb einer Akkuladung neu trimmen
Kleiner Tip für´s Fliegen in der Wohnung: In "Notsituationen" den Heli lieber "fallen lassen" anstatt wogegen zu fliegen: es ensteht minimaler bis Null Schaden im Gegensatz zu zerbröselten Rotorblättern und / oder verbogener Paddelstange ...
Nun ja, wie komme ich dazu, als "blutiger Anfänger" so etwas zu texten?

Ich habe mir halt den Heli gekauft, Akku geladen und in der Wohnung los gelegt. So wie es in der Werbung verkündet wird: fliegt in der Wohnung - direkt aus der Box. Hatte soweit auch funktioniert - bis dann schon bei der ersten Akkuladung ein Motor meinte, er könnte sich schonmal zerlegen -> heftigster Crash horizontal in die Kante eines Türrahmens
Innere Welle mit Rotorkopf, Zahnrad, Rotorblätter, Paddelstange und Motoren getauscht, Rumpf geklebt... anschliessend neu getrimmt.
Beim Trimmen gerade wieder zerlegt... Rotorblätter getauscht, Paddelstange gerichtet, neu getrimmt.
Nächster Crash: In einer Halle wegen Luftzug mit ca. 20km/h in 9m Höhe gegen Regal geknallt und abgestürzt ... Rotorblätter und Paddelstange getauscht, neu getrimmt ...
Gruß,
Andreas