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#16

Verfasst: 27.02.2007 11:17:25
von tracer
Als Ingenieur muss ich das Gerät so auslegen, dass es auch unsanfte Autorotationen schadlos übersteht.
Es gibt aber für alle Fluggeräte Limits, wenn diese überschritten werden, muss es in der Werft.
Bei der F4 wurde im Laufe der Zeit (weil weit über die geplanten Flugstunden im Einsatz) bei der BW die "Over-G" Grenze auch immer weiter runtergesetzt.

Das hiess dann 4 Wochen Werft, Minimum.

Ob so ein Heli einen G-Meter an Bord hat?

#17

Verfasst: 27.02.2007 11:22:35
von nopa
delfin hat geschrieben:...Aber es wäre schon mal interessant...ob so eine normale autorotation aussieht...
Hier ein Video von Autorotationen mit einem echten Heli

#18

Verfasst: 27.02.2007 11:24:42
von tracer
Autorotationen
Das ist ja auch ganz was anderes.
Sauber geflared, Kiste gelandet.
Und kein "Touch&Go" mit nem Heli.

#19

Verfasst: 27.02.2007 11:45:17
von Helibird
glaus hat geschrieben:Aber ich kann mir gut vorstellen dass die Belastung für den Heli noch in dem Bereich waren, für den er ausgelegt ist.
Sicherlich, er ist ja noch weiter geflogen. Es geht ja darum wie das mit dem nächsten Flug aussieht. Bei der Einstellung des Piloten muss man sich ja fragen, hätte er den Heli checken lassen auch wenn es keine "Zeugen" gegeben hätte?

Ich möchte auch nicht wissen, wieviel Torque es waren. Man sieht ja das es mit dem Abfangen grad so gereicht hat. Das hätte auch in einem heftigen Crash enden können. Der Heli war schlicht überm Limit, sicherlich auch durch das Gewicht, ebem vollbesetzt mit Pax und dann noch solches Rumgeturne... :roll:

#20

Verfasst: 27.02.2007 11:55:40
von glaus
die frage die man ohne den heli zu kennen nicht befriedigend beantworten kann ist ob die Aktion überm Limit war... Die Belastung ist sicher größer als im normalen Flugbetrieb gewesen, kann aber durchaus unter dem zugelassenen Limit sein.
Aber das ist alles sehr spekulativ, und ohne die genauen Umstände zu kennen finde ich es falsch den Piloten pauschal in punkten zu kritisieren, die man nicht oder nur schwer beurteilen kann...

#21

Verfasst: 27.02.2007 12:07:13
von Friso
Nehmen wir jetzt mal an das das noch so gerade im Limit von der Belastbarkeit vom Heli war. Wo war denn dann die Reserve??? Bitte kommt jetzt nicht und sagt solange die Blätter nicht auf den Baum hauen war da noch genug drin.
Der Kerl hat die Kontrolle verloren und ist zumindest über alle Sicherheitslimits gegangen. Wer das in der Entfernung von Zuschauern und mit PAX an Bord macht hat nicht die nötige Reife einen Hubschrauber oder auh nur ein Auto zu führen. Ich will nicht mal in der nähe sein wenn der einen PiccoZ fliegt.

Grüsse

#22

Verfasst: 27.02.2007 12:20:03
von Mataschke
Also ich sehs auch so ,

völlig inakzeptabel!

Hier mal ein Paar Videos die ich mal schnell gesucht habe

Auro nicht geglückt! Finde die Belastung nicht soooo heftig
http://www.youtube.com/watch?v=7EqbOhqlzlc

Auro mit schönem Flare und nja evtl. Ähnlichkeit mit dem Video allerdings smooth
http://www.youtube.com/watch?v=8OXM6dJOzC4

Für die die das mal aus der Perspektive des Piloten sehen wollen
http://www.youtube.com/watch?v=wOJSo6_F6mE

So nun noch zu meinem Eindruck,

nach dem Toch and go sieht man schön wie die komplette Zelle sich aufschaukeln will. Nicht auszudenken wenn das Heck nach unten geschlagen hätte!

Der Typ hat verdammtes Glück gehabt , sonst nichts!

#23

Verfasst: 27.02.2007 12:20:23
von glaus
Reserve ist dazu da ausgenutzt zu werden. Das soll jetzt nicht heißen man soll sie nutzen damits spektakulärer aussieht, aber wenn was schiefgeht passiert so lange nichts wie man noch Reserve hat. Ich will das uaf keinen Fall gutheißen was er gemacht hat. Aber den Entzug von ner Lizenz zu fordern ohne irgendetwas genauer zu wissen finde ich geht zu weit. Wie es zu dieser Aktion kam kann ich nicht sagen. Es kann ja auch sein dass es sicher geplant war und dann aus welchem Grund auch immer nicht geklappt hat. Jeder der mit dem Auto einen Unfall verursacht hat hat auch ein Limit überschritten. Bloß wenn es zu nem Unfall kommt, dann wurde die Reserve überschritten. Da fordert niemand den Führerscheinentzug. Und wie viele unkontrollierte Situationen gibts auf der Straße wo die Reserve eben noch reicht? (kann man das dann überhaupt noch als unkontrolliert bezeichnen? in Teilen zumindest. Aber immerhin ist derjenige noch so gefahren dass er genug reserve hatte...) Auch da wird kein Führerscheinentzug gefordert.
Klar, bei nem Fluggerät ist die Gefahr noch ein Stück größer, aber im Prinzip ists ne ähnliche Situation. Reserve ist für die Fälle da wenn etwas schiefgeht. In dem Fall hier kann durchaus etwas schiefgegangen sein. Aber es ist nichts passiert. Und wenn das verhalten nicht übertieben leichtsinnig war - was ich nicht beurteilen kann, weil ich nicht weiß was der Plan war - ist es übertrieben gleich den Entzug der Lizenz zu fordern. (Wir wissen ja auch überhaupt nicht ob er eine Lizenz hat zum entziehen ;-)

Was ich sagen will: Nur anhand eines Videos kann man schwer beurteilen wie es wirklich war, was die Situation war und was die Folgen sein sollten. Es kann durchaus sein dass der Pilot es so wollte, dass es absolut leichtsinnig war und das er nicht mehr fliegen dürfen sollte. Aber ich weiß es nicht. Deswegen erlaube ich mir kein Urteil über Konsequenzen.

#24

Verfasst: 27.02.2007 12:30:01
von tracer
Da fordert niemand den Führerscheinentzug.
Ich schon.

Das Thema hatten wir an anderer Stelle hier schon öfter.

Wer bei 130+ weniger als 10 Meter Abstand hält (vorgeschrieben sind dann min 65 Meter), hat seinen Lappen nicht verdient.

#25

Verfasst: 27.02.2007 12:40:19
von Helibird
Vollste Zustimmung zu Frisos Posting.

Ich versteh nicht wie man das verteidigen kann, auch nicht aus der Sicht dass es nur ein Video ist.
Von mir aus bin ich der Spielverderber, aber ich finde die Aktion des Piloten absolut daneben.

Lizenzentzug hin oder her, das entscheidet eh das LBA oder wer auch immer. Aber ich persönlich würde mir halt wünschen dass der Pilot nix mehr fliegt.
Soweit ich weiß ist laut Handbuch der 206 der Turn den er da versucht hat schon "illegal". Also auch wenn er nicht aufgesetzt hätte, ist nunmal nicht für Kunstflug gebaut ;)

Ab und zu gibts halt ein paar Piloten die mehr wollen als gemächlich fliegen. Mit der Hughes 500 sollen einige Kunstflug geflogen haben. Dann gab es etwas ähnliches mit der 407 (Loop, Rolle) - wurde dann von Bell gegroundet soweit ich weiß.
Also mit eigenem Heli, ohne Pax, Sicherheitshöhe, bittesehr. Kann eh keiner kontrollieren. Nur ist das außerhalb der Herstellerspezifikationen und mit großem Risiko.
Ausnahme im Zivilbereich ist wohl nur die BO105 Ex-Militärversion die Rainer Wilke fliegt (Stichwort Raab in Gefahr) und diverse Herstellerdemos mit seeehr eingeschränktem Kunstflug.

#26

Verfasst: 27.02.2007 12:40:41
von Friso
@ glaus
in der Luftfahrt stellt man an Material und Piloten andere Anforderungen als an einen Autofahrer oder sein Auto. Auch wenn dir das vielleicht übertrieben vorkommt. An einen Busfahrer stellt man auch höhere (wenn auch nicht viel - leider)Anforderungen als an den Lenker eines PKW. Wenn du die geforderten Reserven beim Fliegen richtig bemisst passiert das nicht!

Zum Showfiegen habe ich eh so meine eigene Meinung. Ich bin zwar immer gegen Verbote, aber da passiert doch recht viel und immer wieder. Leider haben die Zuschauer in der Regel nicht die Ahnung um zu beurteilen in was für eine Gefahr sie sich begeben.

Was recht interessant ist ist das beim Kunstflug bei Wettbewerben seit WWII keine toten zu beklagen sind. Man kann also auch was zeigen ohne Zuschauer übermäßig zu gefährden. Showfliegen, und dazu zähle ich diese kleine Einlage hier, zieht seinen Reiz aus dem ans Limit gehen, und das ist in dem Zusammenhang nicht wirklich sicher.
Nur anhand eines Videos kann man schwer beurteilen wie es wirklich war, was die Situation war und was die Folgen sein sollten.
Ich glaube ich kann dir verraten das er weniger als einen Hohenmeter davon entfehrnt war seine Passagiere zu töten. Das sieht man sehr gut auf dem Video.

Ich bin im Prinzip ja einig mit dir, nur glaube ich das man hier sehr deutlich sieht das der ein ganzes Stück über seinen Fehigkeiten geflogen ist und man sehr wohl Konsequenzen dafür fordern kann.

Grüsse,

#27

Verfasst: 27.02.2007 12:46:48
von tracer
Man kann also auch was zeigen ohne Zuschauer übermäßig zu gefährden.
Das ist so leider nicht richtig :(

Es gab genug tote Zuschauer, bei 1:1 und bei Modellen :(

#28

Verfasst: 27.02.2007 13:03:18
von Friso
@ tracer

ich Spreche jetzt von FAI 1:1 Motorkunstlug Wettbewerben, nur das wir über das gleiche schreiben. Also FAI Aerobatics Competition. Meine Info ist schon locker 10 Jahre alt, vielleicht ist da mittlerweile wirklich was passiert. Aber wenn du auf die Vorgeschriebenen Entfernungen und höhen schaust, ist vorrausgesetzt der Pilot ist nicht ohnmächtig oder so was, jeder Fehler wieder leicht zu korrigieren.

Wo wirklich laufend was passiert ist bei Flugshows und Demonstrationen. Bei Modellen passiert ja leider auch schon mal was, liegt wohl auch dran das viele das für Spielzeug halten. Wenn ich mir vorstelle das mein MP mit fast 5 Kg und fast 200 Km/h und 2200 U/min am Kopf irgendwo in eine Zuschauermenge fliegt wird mir ganz schlecht. Da hilft dann nur noch eine Betonmauer.

Grüsse,

#29

Verfasst: 27.02.2007 13:09:33
von glaus
Wenn das gesehene wirklich so gewollt war, dann war es natürlich leichtsinnig. Wenn es anders geplant war und unglücklicherweise so gelaufen ist muss mans anders bewerten als wenn der Pilot dieses Manöver in dieser Form geplant hatte...
glaus hat geschrieben:Aber ich weiß es nicht. Deswegen erlaube ich mir kein Urteil über Konsequenzen.
Nicht dass das hier falsch verstanden wird - ich möchte den Piloten nicht verteidigen, ich möchte ihn aber auch nicht verurteilen. Dazu sind (in meinen Augen) die Umstände zu unklar. Warum ist er so geflogen? Ist es sein eigener Heli? Waren den Zuschauern (und passagieren) die Gefahren bewusst? ...?
Es ist unwahrscheinlich dass man die Fragen mit "ja" beantworten kann, aber nicht unmöglich....


aber nochmal: ich möchte den Piloten nicht verteidigen, ich möchte ihn aber auch nicht verurteilen

#30

Verfasst: 27.02.2007 13:18:52
von anhaefr
Sorry, aber eine Autorotation war das keine.
Der hatte Glück das ihm sein Heck nicht um die Ohren geflogen ist.
Hab übrigends noch nie was von nem Touchdown bei Heli's gehört. Soweit ich weiss gehört das in eine andere Sparte...

@ glaus: So den Affen vor Publikum machen zu müssen ist in meinen Augen einfach nur fahrlässig und gehört bestraft.