Hi Sven, moin Leute.
Glückwunsch zum neuen Baby. Die Gefühle kenne ich gut. Das ging mir damals auch so, als meine eigene Fräse endlich lief.

Zum Thema Gewindespindeln kann ich nur Kugelgewindespindeln empfehlen. Gerade wenn Trapezgewindespindeln häufiger laufen, dann nutzen sie halt auch ab. Vor allen Dingen wenn sie nicht gekapselt sind, was ja auch kaum machbar ist. Da die Maschine selten die vollen Wege läuft, werden sich die Spindeln mehr in den hauptsächlich genutzten Bereichen abnutzen. Ein Nachstellen bringt dann nichts, weil die Spindeln außerhalb klemmen können. Eine Kugelgewindespindel hat außerdem einen wesentlich größeren Wirkungsgrad, was sich in einer besseren Wiederholgenauigkeit und mehr Vorschubleisung äußert.

Allgemein kann ich nur empfehlen sich intensiv mit dem Thema zu befassen. Ein Bauplan bringt m.E. wenig, weil die Umsetzung auch sehr auf die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ankommt. Ich habe ca. 6 Monate intensiv in Konstruktion und Recherche gesteckt, bevor ich überhaupt Teile bestellt habe. Zurückblickend betrachtet hat sich die Arbeit gelohnt.

echo.zulu hat geschrieben:Allgemein kann ich nur empfehlen sich intensiv mit dem Thema zu befassen. Ein Bauplan bringt m.E. wenig, weil die Umsetzung auch sehr auf die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ankommt. Ich habe ca. 6 Monate intensiv in Konstruktion und Recherche gesteckt, bevor ich überhaupt Teile bestellt habe. Zurückblickend betrachtet hat sich die Arbeit gelohnt.

Eben drum will ich ja Infos sammeln von Lösungen die funktionieren

Erstens ist das schon gut Kapital, das dann dasteht und zweitens wäre es einfach nicht ok, wenn die (Wiederhol)Genauigkeit ähnlich einer manuellen Laubsäge ist... von daher geb ich dir absolut Recht, sowas darf nicht überstürzt werden.

Als ich mich damals um die Geschichte gekümmert habe, habe ich einige Foren ca. 2 Jahre rückwärts gelesen. Die allgemeine Erfahrung die ich darauf gezogen habe war folgende:

1. Herr X baut jetzt eine Fräse. Hauptaugenmerk soll sein, dass sie nicht mehr als 1000 DM kosten soll.
2. Herr X hat die Konstruktion fertig und ist völlig begeistert von seiner neuen Maschine. Alle Erwartungen sind übererfüllt.
3. Herr X stellt fest, dass doch nicht alle Erwartungen erfüllt wurden.
4. Herr X beginnt mit Verbesserungen der vorhandenen Kontruktion, um die Erwartungen doch noch zu erfüllen.
5. Herr X beendet die Verbesserungsversuche und beginnt eine neue Fräse mit den Erfahrungen aus der ersten Konstruktion zu bauen.

Diese Chronologie durchzieht sehr viele Fräsengeschichten. Es gibt nun einmal nicht die Universalmaschine, mit der man sowohl Präzisionsteile für die lange gewünschte Taschenuhr, wie auch Fensterrahmen für den Hausbau fertigen könnte. Man muss also vor Baubeginn wirklich genau überlegen welche Erwartungen an das Maschinchen gestellt werden. Das soll jetzt nicht heißen, dass meine Maschine das alles kann, sondern ich eben eher überlegen muss, was ich kann und was ich besser sein lasse. Wenn hauptsächlich Metalle verarbeitet werden sollen, dann würde ich eher zum Umbau einer normalen Fräse raten. Wenn hauptsächlich Plattenmaterial oder auch mal große Teile gefäst werden sollen, dann ist die Portalbauweise zu empfehlen.

Bitte versteht meine Worte nicht als Schlechtreden, sondern als Aufforderung sich vor dem Bau intensiv mit der Materie zu beschäftigen. Dazu gehört dann auch eine kritische Analyse der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und Fertigkeiten.

Diese Chronologie durchzieht sehr viele Fräsengeschichten. Es gibt nun einmal nicht die Universalmaschine, mit der man sowohl Präzisionsteile für die lange gewünschte Taschenuhr, wie auch Fensterrahmen für den Hausbau fertigen könnte. Man muss also vor Baubeginn wirklich genau überlegen welche Erwartungen an das Maschinchen gestellt werden. Das soll jetzt nicht heißen, dass meine Maschine das alles kann, sondern ich eben eher überlegen muss, was ich kann und was ich besser sein lasse. Wenn hauptsächlich Metalle verarbeitet werden sollen, dann würde ich eher zum Umbau einer normalen Fräse raten. Wenn hauptsächlich Plattenmaterial oder auch mal große Teile gefäst werden sollen, dann ist die Portalbauweise zu empfehlen.

Hi Egbert

Genau das ist der Punkt. Mann muss wissen wozu man die Maschine braucht.
Richtige CNC Fräsen, Drehmaschinen usw kann ich uneingeschränkt nutzen. Nur zum Platten schneiden und Zuhause schnell mal ne Tiefziehform fräsen sind die halt nicht wirklich geeignet.

Mein Potalmaschinchen wird bei mir keinen Stahl und auch nur sehr wenig Alu bearbeiten müssen. Aber die Kugelgewindespindeln kommen trotzdem noch irgendwann rein.


Gruß Sven

Hi

da ich schon eine "kleinere" CNC-Fräse von Haase hatte, wusste ich dann schon, welche features die nächste haben sollte.

echo.zulu hat geschrieben:Ich habe ca. 6 Monate intensiv in Konstruktion und Recherche gesteckt, bevor ich überhaupt Teile bestellt habe.

genau das habe ich auch gemacht, bis auf den Umstand, das ich mir dann doch eine fertige BZT gekauft habe, die dann preiswerter war.

Bei der Konstruktion sind nämlich dann die gewünschten Zukaufteile schon so teuer geworden, da ich eben keine Schnäppchen bei Ebay oder so machen wollte, das alleine der Materialpreis ohne Gestell fast so teuer war, wie dann die BZT gekostet hat. Dafür habe ich dann eine Maschine bekommen, die sogar einiges mehr kann in Punkto Geschwindigkeit, als ich vorher vorhatte.

Solche Selbstbauprojekte sind prima, wenn man Teile, wie hier, "umsonst" bekommt und einen Maschinenpark zur Verfügung hat. Wenn man zuviele einzelne Sachen anfertigen lassen muss, geht das ganz schnell ins Geld.
Und wenn man auch noch seine eigene Arbeitszeit und die Nerven rechnet, dann lohnt sich das doch eigentlich nur, wenn man es partout so machen will.

@fraggle10: Die Maschine ist schön geworden. Ich hätte trotzdem noch ein paar HInweise für Dich, die Du aber vielleicht auch schon in Planung hast.
Über die langen Führungsschienen solltest du zumindest Abdeckbleche montieren, dann verschmutzen die nicht so. Abstreifer an den Führungswagen konnte ich jetzt nicht erkennen, aber die erhöhen die Lebensdauer auch um einiges.
Wenn du den Halter für den Fräsmotor neu machst, solltest du vielleicht schon einen Halter für die Absaugung und eventuell eine Sprühvorrichtung vorsehen.
Alufräsen geht mit dem Kressmotor nicht wirklich schön, da die Drehzahl nicht wirklich konstant ist und kleine Fräser dadurch in Schwingungen geraten und gerne abbrechen.
Ohne Sprühkühlung geht da aber sowieso fast garnichts.

Holzstaub ist übrigens gefährlicher für die Gesundheit, als GFK oder CFK Staub, deswegen kann ich Dir nur empfehlen, eine gute Absaugung und Haube zu machen.
Außerdem sieht dann die Werkstatt nicht immer aus wie eine Kohlegrube.

Meine Parameter für GFK mit einem 1,5mm Diamantverzahntem Hartmetallfräser:
bei 2mm Plattendicke 26000 Upm und 350mm/min Vorschub
bei 2mm CFK gleiche Drehzahl und 300mm/min Vorschub.
bei 1,5mm CFK 350mm/min Vorschub, kommt aber ein wenig auf das Material an,

Balsaholz bis 4mm geht mit 15000 Upm und 600mm/min ganz gut.
Depron mit 9000 Upm und 900mm/min sonst schmilzt das sich am Fräser fest.

Platten klebe ich mir mit doppelseitigem Nopi auf die MDF Opferplatte, die ich dann ab und zu mit einem großen Fräser wieder plan ziehe.

yogi149 hat geschrieben:Hi


@fraggle10: Die Maschine ist schön geworden. Ich hätte trotzdem noch ein paar HInweise für Dich, die Du aber vielleicht auch schon in Planung hast.
Über die langen Führungsschienen solltest du zumindest Abdeckbleche montieren, dann verschmutzen die nicht so. Abstreifer an den Führungswagen konnte ich jetzt nicht erkennen, aber die erhöhen die Lebensdauer auch um einiges.
Wenn du den Halter für den Fräsmotor neu machst, solltest du vielleicht schon einen Halter für die Absaugung und eventuell eine Sprühvorrichtung vorsehen.
Alufräsen geht mit dem Kressmotor nicht wirklich schön, da die Drehzahl nicht wirklich konstant ist und kleine Fräser dadurch in Schwingungen geraten und gerne abbrechen.
Ohne Sprühkühlung geht da aber sowieso fast garnichts.

Holzstaub ist übrigens gefährlicher für die Gesundheit, als GFK oder CFK Staub, deswegen kann ich Dir nur empfehlen, eine gute Absaugung und Haube zu machen.
Außerdem sieht dann die Werkstatt nicht immer aus wie eine Kohlegrube.

Hallo Jürgen

Klar ist die Absaugung schon in Planung. Das mit dem Staubsauger um die Maschine flitzen ist auch nicht der bringer Abdeckungen für die X-Führungen sind schon fertig muss ich nur noch anbauen. Auch die Abdeckung für den hinteren Teil des Tischs (habe ich nur offen um die Riemenspannung eventuell nochmal nachzustellen) ist schon vorhanden. Nen Gehäuse werde ich nicht um die Maschine bauen aber ich habe nen schönen Absaugungslüfter mit Filter, den ich in den offenen Kellerfensterrahmen stecken kann, der dann meine ganze Werkstatt absaugt.

Mann sieht auch erst, das trotz Staubsauger noch viele Partikel im Keller rumschweben, wenn die Sonne mal in die Kellerfenster scheint.

Als ich mit Sperrholz getestet habe, habe ich festgestellt, das wenn mann das Holz mit Doppelseitigem Klebeband auf die Tischplatte klebt die Staubbelastung geringer ist, weil sich die Späne mit dem Kleber vermischen.
Dafür muss mann den ganzen Schmodder hinterher vom Fräser und dem Werkstück pulen

Gruß Sven

Hi

Fraggle10 hat geschrieben:Mann sieht auch erst, das trotz Staubsauger noch viele Partikel im Keller rumschweben, wenn die Sonne mal in die Kellerfenster scheint.

dafür hab ich mir noch einen Aschefilter in die Absaugleitung gemacht. Gibt es fast in jedem Baumarkt.
Ausserdem saugt ich innerhalb einer aufliegenden Bürste ab.

Fraggle10 hat geschrieben:Absaugungslüfter mit Filter, den ich in den offenen Kellerfensterrahmen stecken kann, der dann meine ganze Werkstatt absaugt.

wenn der nicht mehrere 100m3 pro Stunde durchzieht, wird der aber nichts nützen.

Ich bin froh, das ich mein Gehäuse habe. Zumal du auch von Formenfräsen schreibst. Da nützt dann die direkte Absaugung relativ wenig.
Aber ist halt nur ein Tipp von mir. Von meinen ersten MDF Versuchen vor knapp 6 Jahren hab ich immer noch Staubreste im mittlerweile 2 x Um geräumten Keller.

Klebeband hat für mich den Vorteil, das man beim Fräsprogramm nicht auf irgendwelche überstehenden Gegenstände achten muss. Und nicht die kleinen Teile durch die Absaugung verschwinden.

Wieviel hast du für die Eigenbau Fräse hingelegt (€) und woher bekommt man die?

Lies dir mal den Thread durch Deine Fragen wurden schon beantwortet.