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#16 Re: Quo Vadis, (Semi) Scale?

Verfasst: 18.10.2012 08:20:27
von Juergen110
Moin zusammen :D

Erstmal vorab: Super Beitrag!
Diesen Thread verfolge ich recht interessiert, was seit einiger Zeit seltener vorgekommen ist.

Grund ist wohl, das ich mich selber auch zu den "Semi-Scalern" zähle, wie es wohl die meisten bezeichnen würden.....
Semi-Scaler eben, weil mitleidig belächelt von den "Scalern", aufgrund des "armseligen Modells" und verspottet von den "3-D-Bolzern" weil man ja "nicht mal richtig fliegen" kann :wink:

Meine eigene Definition zum Thema "Scale" oder "Semi-Scale" ist eigentlich recht simpel gestrickt:
ALLES was aussieht wie ein "echter" Heli (ob´s den nu in echt gibt oder nicht, ist egal) ist einfach Scale....
Vollkommen wurscht ob der jetzt 17 Nieten zu wenig hat, oder eigentlich ein "Linksdreher" ist, oder das Heck auf der falschen Seite.
Selbst ein Paddelkopf ist doch vollkommen egal !
Wenn er fliegt fällt das doch so gut wie gar nicht auf :)

Und etliche sind eben "nur" 3-Meter-Modelle !!!!
Heist: Erst ab 3 Meter Entfernung sehen die wirklich gut aus....... :mrgreen:
Aber das ist doch egal und jedem sollte es so Spass machen wie er es auslegt :)

Meine persönliche Richtung ist eben der Mix aus Bauen UND Fliegen.
Und da sind Kompromisse absolut akzeptabel.
Ich habe eben keine Lust 1.000 oder 2.000 und mehr Stunden an einem Modell rumzufummeln, damit es möglichst Originalgetreu aussieht.
Ich will damit einfach nur fliegen und meinen Spass haben.
Und der Heli sollte wenigstens IRGENDWIE so aussehen als ob es den auch in echt geben KÖNNTE....


Tja, und getzt habe ich auch noch vergessen was ich noch schreiben wollte.... :shock: :lol:
Ach, fällt mir bestimmt noch wieder ein....

#17 Re: Quo Vadis, (Semi) Scale?

Verfasst: 18.10.2012 08:37:18
von tracer
Juergen110 hat geschrieben:Wenn er fliegt fällt das doch so gut wie gar nicht auf
Spätestens auf Fotos. Und dann kann man auch 1000 Stunden in den Rumpf gesteckt haben, nen Paddelkopf auf ner Black Hawk macht das Bild kaputt.

Wäre für mich ein Kriterium, das als Semiscale zu klassifizieren. Ist ja auch nichts Schlimmes dran.

Oder mal aus ner ganz anderen Sicht:

"Unvorbelastete" Zuschauer auf einem Flugtag werden in der Regel keinen Unterschied zwischen einem Logo 500 mit Mikado Hughes 500 Rupf und einer in x-tausend Stunden mit viel Eigeninitiative erstellten Turbinen-Mechanik mit passendem Rumpf sehen.

Dazu kommen die von Dir genannten (ich habe es das erste mal von Agrumi gehört) 3 Meter :)

#18 Re: Quo Vadis, (Semi) Scale?

Verfasst: 18.10.2012 08:46:13
von acanthurus
Moin.
Die Frage nach der Authentizität der Vorlagen ist sicherlich eine berechtigte.
Für mich landen diese Nachbauten fiktiver Vorlagen, oder ggf. sogar auf einem Stilschema selbst erdachten Vorlagen a la Wernercopter, in einer Semi-Scale-ähnlichen Schublade. Wenn also jemand ein detailliertes Modell eines Fliewatüüt oder eines Avatar-Kipprotors baut fände ich es nicht fair, das nicht entsprechend zu würdigen. Natürlich ist echte Scale-Pedanterie nochmal ne andere Nummer, weil man sich einer härteren Beweislage stellen muss, aber das läuft fann schon utner Leistungssport, und ist, wie jeder Leistungssport, irgendwie etwas krank ;)
Den Airwolf muss man allerdings (genau wie einen Blue Thunder) schon als "echt scale" betrachten, das Ding war keine reine Filmkulisse sondern flog real, mit ergänzender Musterzulassung für die Anbauten, in der Form wie in der Serie ersichtlich. Wenn auch nicht ganz mit der Performance wie im Film. Da das Originalteil vor vielen jahren leider gecrasht wurde und es auch die Anbauten nicht mehr gibt müsste man es sogar als "historic aircraft" einstufen.

Husi`s Spezialkategorie fehlt hier eigentlich noch in der Auflistung als eigene Kategorie, das "funktionelle Semiscale" - wenn man sich die Mühe macht, und gewisse technische Teilaspekte in ihrer Funktion so weit wie möglich im Modell abzubilden - also z.B. Rotorköpfe, früher vielleicht auch den Turbinenantrieb selbst (würde ich heutzutage, weil marktgängig, aus der Kategorie rausnehmen). Das darf dann zunächst gerne mal auf eibnem Besenstielheli Dienst tun, bevor es in höhere Gesamtscale-Weihen erhoben wird.

Ich würde, wie schon angedeutet, darüberhinaus auch gerne noch ein "fliegerisches Scale" als eigene Schublade aufmachen - zwingend erforderlich als Zutat für die "echten" Scaler, aber auch mit Besenstielhelis praktizierbar (auch wenns natürlich nicht halb so gut aussieht). Cat-A-Start, Verfahrenskurve, helipad landing, Platform landing, Notverfahren (Power recovery, scharfe AuRo, Stuck Pedal), Arbeitsfliegerei (speziell: Außenlast, Winde, Bambi Bucket). Man kann sich damit lange beschäftigen.

gruß
andi

#19 Re: Quo Vadis, (Semi) Scale?

Verfasst: 18.10.2012 09:05:56
von Sniping-Jack
Jürgen, deine Definition gefällt mir! :mrgreen:
Und ich sehe es auch so: Das allermeiste spielt sich doch im Semi-Bereich ab.
Vollscale ist eine "Randerscheinung", die zu erreichen meist mehr Zeit und Geld
erfordert, als die meisten (me too) bereit sind, zu investieren.

Für mich zählt alles, was man mit vertretbarem Aufwand hinbekommen kann,
bzw. wenn sich ein Punkt als eine interessante Herausforderung darstellt.
Siehe Soundmodul, damit die Fuhre endlich auch mal ordentlich trötet, wenn sie
vorbeifliegt. 8)

Und Micha hat da auch einen Punkt eingeworfen, der mir persönlich wichtig ist:
Das vielzitierte "Ach, in der Luft sieht man das doch eh nimme" hatte bei mir nie verfangen.
Denn die allermeiste Zeit steht die Karre in meinem Blickfeld - auch wenn ich dabei stets
respektvoll die magische 3m-Grenze einhalte. Er soll ja GUT aussehen. :lol:

Aber wie schon gesagt: Das mit der passenden Blattzahl ist ein Fimmel von mir.
Ob das dann lechts oder rings rotiert, ist zweitrangig. Wenn es geht, wirds gemacht,
wenn nicht, dann nicht.


However, wichtig an allem wäre eben, dass nicht bereits bei der Anschaffung der Grundelemente
ohne Not diverse Vorhaben verbaut werden. Sei es wegen zu viel Gewicht oder unflexibler
Auslegungen. Bei den dicken Scale-Helis gibt es das ja alles längst. Also oberhalb der
üblichen "Besenstil-Dimensionen". Vario und so. Aber ich kann mir sowas halt nicht leisten.

Achja, Beispiel, was ich meine: Die Rotorköpfe sind so gut wie alle viel zu groß. Für 3D-Drehzahlen
muss das so sein. Aber nicht bei LRPM. Aber ich musste leider feststellen, dass für meine 600er
Hughes nur einziger 500er Kopf in der Lage war, auch 600er Blätter aufzunehmen. Man könnte
denken, ich müsste nun glücklich sein. Ja, wenn der Kopf halt sauber gefertigt gewesen wäre.
Aussehen Hui, Präzision Pfui! Aber billig war der deswegen auch nicht gerade. Dennoch, ich hätte
gerne ein paar mehr Kröten ausgegeben, wenn er dann auch passen würde. Allein, es gibt einfach
keinen anderen. Wir brauchen also u.A. auch Scale-Köpfe, die in ihren Dimensionen bessere Kompromisse
erlauben und die bezüglich ihrer Qualität ihr Geld auch wert sind. Denn die allermeisten Probleme
beim Aufbau eines "Scalers" rühren von meist starken Vibrationen her, die als Trainer-Version
unentdeckt blieben oder sich eben erst mit der Anschaffung des neuen Kopfes eingeschlichen haben.

Mancher mag nun einwenden, dass dies auch von den Blättern kommen könnte, aber das bezweifle
ich. Mein 5-Blattsatz war jedenfalls auf wenige hundertstel Gramm identisch. Aber der Kopf war in der
Originalversion derart unwuchtig, dass bereits ohne Blätter heftigste Vibrationen zu Tage traten.
Auf Nachmessen hin stellte sich heraus, dass die Mittelbohrung um über 2 Zehntel ausser Mitte war.
Man hat mir also Ausschuss verkauft. Und so, wenn auch weniger krass, geht es vielen. Anders sind
die fast schon zuverlässig auftretenden Probleme nicht zu erklären.

Will sagen: Alleine schon wenn das, was man ohnehin unbedingt braucht, von besserer Qualität wäre,
wäre uns allen bereits sehr geholfen. Anstatt Tage und Wochen in den Rundlauf und zur Vibrations-
bekämpfung zu stecken, könnte man mit der Zeit viel lustigere Dinge anstellen. Fliegen zum Beispiel. :lol:

#20 Re: Quo Vadis, (Semi) Scale?

Verfasst: 18.10.2012 09:17:53
von Sniping-Jack
Danke Andi, absolut zutreffend. Der Part des Fliegens zählt da natürlich auch dazu, keine Frage.
Das ist dann aber wirklich reine Pilotensache, weshalb ich es hier nicht weiter aufgegriffen habe.
Aber stimmt schon, es gehört natürlich dazu. :)

Ich muss mir bei Gelegenheit mal ein paar Gedanken machen, wie man generell ein paar allgemeingültige
Regeln bezüglich relevanter Eckpunkte bei Fun- und Semi-Scale formulieren könnte. Denn wir können
hier bis zum Jüngsten Tag Meinungen austauschen, ändern wird dies bei den Herstellern wenig bis nichts.
Ändern wird sich erst was, wenn dort gezielte Nachfragen nach bestimmten Merkmalen und Eigenschaften
eintrudeln. Doch dazu muss auch das verständnis bei den Piloten dafür geweckt werden. Und genau das
ist es, was ich hier erreichen möchte. Mit eurer Hilfe natürlich. :)

#21 Re: Quo Vadis, (Semi) Scale?

Verfasst: 18.10.2012 09:51:26
von skysurfer
Moin,

anstelle jetzt bei jedem einzelnen Beitrag den "Danken-Button" zu drücken tue ich es einfach hier und jetzt :wink:
Dieser Fred ist markiert und werde ihn sehr aufmerksam verfolgen.

#22 Re: Quo Vadis, (Semi) Scale?

Verfasst: 18.10.2012 11:12:13
von Groucho
Sniping-Jack hat geschrieben:
Aber einen Airwolf gibt es auch nicht wirklich 8)
Oh doch! 8)
Nur weil lediglich ein Exemplar "gebaut" wurde, heißt das nicht, dass es nicht existiert. ;)
Nein, er existiert nicht (mehr) :D. Das Original stürzte 1992 in Deutschland ab und wurde völlig zerstört.
Es gibt also keinen Airwolf :P

#23 Re: Quo Vadis, (Semi) Scale?

Verfasst: 18.10.2012 11:48:24
von acanthurus
Groucho hat geschrieben:
Sniping-Jack hat geschrieben:
Aber einen Airwolf gibt es auch nicht wirklich 8)
Oh doch! 8)
Nur weil lediglich ein Exemplar "gebaut" wurde, heißt das nicht, dass es nicht existiert. ;)
Nein, er existiert nicht (mehr) :D. Das Original stürzte 1992 in Deutschland ab und wurde völlig zerstört.
Es gibt also keinen Airwolf :P
Aber das STC (die erweiterte Musterzulassung) für die Anbauten ist nach meiner Information noch gültig, genauso wie das type Certificate für das Basismodell, die Bell222, und somit existieren zugelassene Bauunterlagen, wie ein Airwolf aussehen MUSS, so wir denn einen bauen wollten. Leider fällt die Recherche schwer, da es inzwischen eine Firma Airwolf gibt, welche die Welt mit STCs für Ölfilter für Hubschrauber zumüllt. Das bremst die Suchmaschinen aus.
Es gibt genug Luftfahrzeugmuster, von denen kein Exemplar mehr existiert - dennoch würde denen niemand den Scale-Charakter absprechen.
gruß
andi

#24 Re: Quo Vadis, (Semi) Scale?

Verfasst: 18.10.2012 12:12:51
von Sniping-Jack
Japp, seh ich auch so. Wie vorher schon gesagt: Dann isses eben jetzt ein Oldtimer-Scale. :lol:
Davon ab, mein "Airwolf" dürfte das beste Beispiel sein, was ich meine: keine Waffen, Farbe falsch, dreht falsch.
Trotzdem ist es unverkennbar ein "Semiscaler" mit ziemlich hohem Spaßfaktor. :)

Und was mich stört ist auch klar: Die Zelle ist einfach zu schwer, als dass man da noch viel an Eigeninitiative
einbringen könnte. Hier wäre ein Soundmodul mit dem typischen Airwolf-Sound schlicht der Kracher. Aber das
geht nicht. Die Zelle könnte auch für 300g gebaut werden, dann hätte man die 2-300g für den Sound. Wird
so klarer, was ich meine? :)

Wobei ich mir - je kleiner, desto weniger - nicht allzuviel Kopp mache bei allem was unter 600er liegt. Da ist
es vielleicht auch ein bisschen in der Natur der Sache, dass das gewicht im Verhältnis zur Größe zusehens
schlechter wird. Aber bei einem 600er oder größer sollte einfach mehr drin sein. Derzeit wiegt meine Fuhre
4,5 Kilo, hat aber bis jetzt noch kein einziges Gimmik an Bord. Soll aber auch noch rein. Sicher flöge die Kiste
auch mit über 5kg noch munter los. Aber wir kennen das ja: Nur noch auf Plätzen oder mit Einzelaufstiegs-
genehmigung. Das ist auch so ein Punkt, der mir dazu einfällt. Muss man nicht überstrapazieren, aber immerhin.

#25 Re: Quo Vadis, (Semi) Scale?

Verfasst: 18.10.2012 13:10:57
von seitwaerts
Sniping-Jack hat geschrieben:Die Rotorköpfe sind so gut wie alle viel zu groß.
*zustimm*
Sniping-Jack hat geschrieben:Auf Nachmessen hin stellte sich heraus, dass die Mittelbohrung um über 2 Zehntel ausser Mitte war.
Man hat mir also Ausschuss verkauft.
Man sollte doch meinen, im Zeitalter moderner Hyperachsen-CNC-Center sollte soetwas nicht vorkommen... :roll:
Vielleicht sollte ich den Kopf auf meiner Ecureuil ja mal vermessen?

Es kommen noch die unsäglich konstruierten TS-Mitnehmer hinzu, am Rotormast, wie am Chassis.
Zwar ist der lange Stift in seiner Schlitzkulisse funktional, aber die schaut aus fast jedem Rumpf oben raus, und zwingt einen in der Regel, die TS an einer nicht-modellgerechten Position zu verbauen.
Ich hab da jetzt keine Ahnung von, aber wie ist das bei der manntragenden Zunft realisiert?
Und auch die Mitnehmer am Rotormast sind nicht gut gelöst. Wir kennen alle die Versuche, der dadurch erzeugten Unwucht irgendetwas entgegenzusetzen.

Da die Rumpfhelis inzwischen fast alle mit FBL-Systemen fliegen, haben sich die notwendigen Hebelübersetzungen ebenfalls geändert.
Bislang gibt es dann an den Blatthaltern schlimme Verlängerungen, anstatt die TS schmaler zu dimensionieren.
Es sollte doch möglich sein, die TS insgesamt kleiner zu bekommen, weder werden solche riesigen Ausschläge wie bei den Besenstielen benötigt, noch müssen sie solch gewaltige Kräfte übertragen können. Oder?

Und die Gestänge... beim 450er Ur-Rex waren das noch M1,2 heute sind das M2 oder M2,5... dabei würden die dünnen Gestänge locker ausreichen. Ich hab damals keines kaputtbekommen. Ähnlich sollte das bei einem grösseren machbar sein.
Der Mini Titan hat kleinere Kugelköpfe, und die sehen gleich mal besser aus.
Die Materialien haben sich in den letzten 20 Jahren doch erheblich geändert, hochfeste Kunstoffe sind heute kein Thema mehr.
Nur die Dimensionen sind gleich geblieben. Also sollte hier noch Luft sein.

Was die Materialien angeht: Titan ist als Halbzeug billiger als Messing!
Teuer wird es nur durch die Bearbeitung, speziell durch Schweissen oder als Gussteil.
Aber auch da sind die Kosten inzwischen erheblich gesunken.
Titan dürfte auch an RC-Helis sinnvoll verwendbar sein.

Und vielleicht gibt es ja eine Ersatzlösung für den gequälten Jesus-Bolt?
Der ist nicht nur unschön, er ist in etlichen Fällen auch sehr unterdimensioniert, bzw. zwingt er zu unschönem Design am Rotorkopf.
Ich habe den selbst im Sanka (feiner Ex-Eco8)(bei umrum 1000U/min) kaputtbekommen...
Meine spontanen Ideen dazu:
- Innengewinde im Rotormast, Jesus-Bolt von oben in den Kopf geschraubt, Formschluss zwischen Kopf und Mast durch Abflachung
- Aussengewinde auf dem Rotormast, Kopf aufgeschraubt (und mit hochfester Sicherung oder Lager-Buchse verklebt; zusätzlich evtl. eine Madenschraube seitlich oben im Kopf, wo ausreichend Material vorhanden ist)
Das dürfte auch die Kontruktion schlanker Köpfe ermöglichen.

Und da ich weiter vorne schonmal die Motoren angesprochen hatte:
Wie sieht es aus mit Motoren, die weniger hoch drehen, dazu kleinere Hauptzahnräder, evtl. sogar grössere Ritzel?
Sollte doch zu realisieren sein? Ergäbe eine geringere Geräuschentwicklung und schmalere Chassis (bzw. Platzbedarf für's HZR)
Oder gar Direktantriebe à la Funcopter& LMH?
Schön leise, geringer Platzbedarf& keine zerrissenen Getriebe bei hartem Touchdown.
Sniping-Jack hat geschrieben:Und was mich stört ist auch klar: Die Zelle ist einfach zu schwer, als dass man da noch viel an Eigeninitiative
einbringen könnte
Ja, das hatte ich weiter oben auch schon mal angesprochen.
Die Zellen sind, so wie sie derzeit hergestellt werden, einfach zu schwer.
Und viele ( der preisgünstigen) Rümpfe kranken an extrem einer unsauberen Fertigung, die sich nicht nur durch ungleichmässige Laminatstärken äussert, sondern z.B. auch dadurch, dass die Längsnähte nicht sauber gearbeitet sind.
Einmal leicht gedrückt, und der Rumpf platzt längs auf :roll:

#26 Re: Quo Vadis, (Semi) Scale?

Verfasst: 18.10.2012 13:35:23
von acanthurus
Wenn man gezielt auf reine Scale-Anwendungen hinkonstruiert, dann hat man sicher auch deutlich mehr Möglichkeiten.
- Man könnte ja mal mit dem Werkstoff anfangen Blatthalter und Zentralstücke aus 7075/7175er Alu statt aus 6060 oder noch schlimmerer Baumarktpappe (Faktor 2 bis 3 in der Festigkeit).
-10.9er (ggf. Pass-)schrauben als Standard anstatt den üblichen Wurfpassungen, dann kann auch ein Jesus Bolt bleiben.
- Einstufiges Zahnriemengetriebe für den Hauptrotor
- Eigener, direkt angetriebener Heckrotor MIT Blattverstellung und eigenem Regler.. kein Problem mit hochgesetzten Heckrotoren, Riemenspannung, Starrantrieben mehr, individuelles Anpassen der Hero-Drehzahlen, damit auch breiterer Drehzahlbereich für den Hauptrotor
-Weggang von den absurd schmalen Chassiskonstruktionen aus CFK-Platten, welche bei Scale-Modellen Kandidat #1 für Bodenresonanzprobleme werden
-Drehbare/ azimutal ausrichtbare Grundplatte für die Anordnung der (direkt anlenkenden) TS-Servos zum mechanischen Einstellen taumelscheibenverdrehung; keine virtuelle TS-Verdrehung mehr (auch das ist ein scale-Aspekt!)

UndUndUnd. Hätte ich Zeit, hätte ich Fräse, hätte ich Drehbank, dann hätte ich sicher auch bald ne Scale-Mechanik nach meinem Gusto.

*träum*

gruß
andi

#27 Re: Quo Vadis, (Semi) Scale?

Verfasst: 18.10.2012 15:20:50
von Sniping-Jack
Ja, hier darf auch geträumt werden! :lol:
Und fing nicht fast alles mal so an? Einer hat so lange geträumt, bis er es nicht mehr ausgehalten hat.
Und "schon" gabs Strom, Licht, Dampfmaschinen, Eisenbahnen, Motoren, Flugzeuge, Hubschrauber.
Geht doch. :mrgreen:

Was das CNC-Ding betrifft, so ist das eigentlich simpel: CNC oder nicht: Bei billigen Werkzeugen (Fräser,
Bohrer, Meißel etc.) nutzt das schönste CNC nichts mehr, wenn man die Standzeiten aus Kostengründen
überstrapaziert. Oder wenn man die Teile aufspannt, wärend noch die Späne des Vorgängers in der
Aufnahme gammeln. Ich pfeif auf "CNC-Gefertigt". Das _kann_ ein Hinweis auf gute Quali sein, muss
aber nicht und ist es leider auch oft nicht.

Jesusbolt: Ich hatte noch nie einen gekillt. Falls doch, gabs dafür einen guten Grund: Crash. Im normalen
Alltag kann da nichts passieren.

Ungleiche Laminatstärken wären ja eigentlich gewüscht! Aber halt an ganz bestimmten Stellen mehr oder
eben weniger - je dach dem halt. Aber ich nehme mal an, du meinst eine unkontrollierte, also schlampige
Laminiertechnik?
Was die Nähte netrifft: Ihne eine Überlappung im Nass-in-Nass-Verfahrung ist das alles Käse. Aber einfach
zusammenklebbern ist halt auch wieder billiger.

Mitnehmer: Hier schätte ich den mit den 5 Steuerarmen, die gleichzeitig auch die Mitnehmer sind. Gibbs nen
Fachausdruck für, den ich leider vergessen habe. Imho sollten alle so sein. Aber auch den normalen Mitnehmer
kann man symmetrisch auslegen - grad wie beim Paddelkopf ja auch.

Übersetzungsverhältnisse: Ja, könnte man sicher anpassen, aber das hat Grenzen. Denn je weiter nach innen
man geht, desto kritischer werden die Kräfte und eventuell auftretendes Spiel. Da muss man vernünftige
Kompromisse finden und der liegt imho nicht allzuweit von dem entfert, wo es in vielen Fällen bereits ist.

Kugelköpfe und Stangen: Siehe Anlenkung mit integriertem Mitnehmer: Da siehst du sowas eh nicht. Dazu noch
ist bei meinen Helis die TS im Dom versteckt. Aber es stimmt schon, es gibt ja auch andere Helis, wo das nicht
geht. Lama oder Bell z.B., da muss man erhebliches zubuttern, ehe das verträglich aussieht. Doch so viel
Zugeständnisse würde ich gar nicht einmal erwarten. Noch nicht. ;)

Materialwahl: Absolut. Bessere Materialien und dann aber auch wieder weniger davon, um wieder näher an Scale zu
kommen udn auch um Gewicht einzusparen.

Motorisierung: Sehe ich weniger Bedarf, es gibt eigentlich eine schier unendliche Palette. Aber: Es gibt kaum passende
Getriebe! Wegen dem Getriebe musste ich meinen Scorpi umwickeln lassen. Ich hätte zwar noch einen Zahn weniger am
kleinen Ritzel gehen können, aber das war dann bereits ein fremdes Ritzel und macht einen höllen Lärm. Gaui wusste
schon, warum nicht kleiner als ein 12er.
Riemenantrieb sähe auch ich als die erste Wahl. Die Blätter soll man hören und - wenn vorhanden - das Soundmodul. Das
Gejaule braucht keiner. Bei Riemenantrieb kann man dann auch lustige Sachen machen, die dann auf einen Schlag gleich
mehrere Punkte abhaken. Ich hab da was im Hinterkopf, muss das aber erst noch komplett durchdenken.

Alternativ, bzw. ergänzend hatte ich auch schon den 2. BL für's Heck im Kopf. Zu hohe DZ damit das Heck hält? Kein
Thema mehr damit. Und damit dann auch ein Ende mit überdimensionierten Heckpropellern, zu dicken Heckauslegern
und was nicht alles.

In der Tat, da könnte man viel machen und alles davon wäre kein Hexenwerk. Aber ohne eine Nachfrage wird sich NIE
ein Hersteller daran wagen. Und das verstehe ich ja auch - wer nicht. Es wird dann wohl nur über eine Evolution gehen,
indem immer mehr Leute auf den "Scale"-Zug springen und es nicht dabei belassen wollen, eine overpowerte 3D-Zelle
in eine eher schlecht als recht gemachte Zelle stopfen und sich dann mit Vibrationen rumschlagen. Nun, dass das keiner
Will ist längst bekannt. Aber mangels besserem Wissen wurde schlicht an den falschen Stellen nachgebessert.

Ich ketzer da mal ein bisschen rum: Der Spruch "Ein Heli vibriert halt" ist des Pudels Kern! Ja, das stimmt schon so, aber
anders als die meisten glauben. Im Stand und ohne Pitch sollte ein guter Heli NICHT vibrieren! Wenn man erstmal spürt,
dass da irgendwo welche sind, stimmt schon was nicht. Die Frage ist dann: Geht es noch so oder nicht? Das lässt sich
ganz einfach beantworten: Solange die Zelle ruhig bleibt, obwohl sie weich aufgehängt ist, dann ist schonmal die eine
Hälfte gewonnen. Und die andere Hälfte kommt vom Stabi-Sensor: Wenn der noch knackig regelt und alle Empfindlichkeiten
angemessen hoch eingestellt sind, ist auch dieser bereich in bester Ordnung.

Aber so, wie dies früher und auch heute noch geschieht, nämlich so lange an der Zelle und der Aufhängung rumfrickeln,
bis es halt nicht mehr sichtbar wackelt, das ist der Falsche Weg. Es funktioniert zwar irgendwann, aber genau das hat uns
die schweren Zellen ja beschert. Immerzu dicker und härter. Aber der Grashalm bricht nicht im Wind, weil er hart, sondern
weil er WEICH ist.

Das ist das, worauf ich abziele: Ein verständnis für die Zusammenhänge wecken, damit irgendwann mal die richtigen Signale
zu den Herstellern gehen. Die reagieren dann schon. Was wurde nicht schon alles über Riementriebe geschimpft - nun sind
sie wieder da, bzw. koexistieren (erneut) neben den Torques. Selbiges betrifft tragende Blätter, aufwändige aber nunmal
bessere Heckmechaniken (Stichwort Scherenmechanik) und eben leichte, aber dennoch stabile Zellen. Früher ging das gar nicht
anders. Und auch heute hat das seinen Sinn. :)

#28 Re: Quo Vadis, (Semi) Scale?

Verfasst: 02.12.2012 20:41:05
von michaelvader
Salut collegues,
ich habe mal in der Richtung einen neues topic losgetreten, scale -semiscale.
Ich bin aus vergangenen Zeiten Gründen ein absuluter Bell Huey Uh-1D Fan(atiker).
Und ich bin schon froh wenn ich meine kleine Revell Hueys durch die Wohnung schrabbeln kann.
Natürlich sind sie optisch schon etwas überarbeitet. Ja ich weiss aus einer Uh-1C wird auch mit Farbe keine D-Version.
Aaaaber ich bin damit schon glücklich. And that#s the most important!
Schade dass Revell zu b--- war den Vogel weiter zu halten und vielleicht weiter zu enwickeln da ist soviel Potential drin !!!!!!
Eine Vario Uh- kann sich wirklich nicht jemand leisten !!!!!!!!!!
Schon in der 450 Grösse wird das für gering Verdienende eng!!! Oder dürfen die nicht mitspielen??????

#29 Re: Quo Vadis, (Semi) Scale?

Verfasst: 02.12.2012 20:58:28
von tracer
michaelvader hat geschrieben:Eine Vario Uh- kann sich wirklich nicht jemand leisten !!!!!!!!!!
Anscheinend schon, sonst würden die keine Bauen und Verkaufen :)
Aber wäre auch nichts für mich, zu teuer, und ich hätte Schiss, so viel Kohle und Zeit in den Sand zu setzen.
michaelvader hat geschrieben:Schon in der 450 Grösse wird das für gering Verdienende eng!!! Oder dürfen die nicht mitspielen??????
Wieso nicht? Wenn es gut umgesetzt ist, ist doch die Größe egal.

#30 Re: Quo Vadis, (Semi) Scale?

Verfasst: 02.12.2012 23:55:21
von michaelvader
salut,
ich meinte schon inder 450 Grösse wird es für low budgets eng, dass es finanziel eng wird.
Das ist ja das genialeder 380 Rotordurchmesser Klasse. das Budget ist gut überschaubar, der Aufwand gering, der Vogel kann in einer einigermassen normalen Wohnung getestet werden, und scalemässig geht das auch hin, wenn es mehr Hersteller wagen würden !!!!!!!
Ein schönes Basismodell wie es die Revell single Rotor Huey war oder der NeunAdler Kestrell.
Aus denen konnte man mit gutem Willen doch was feines draus machen.!!!!