Moin Alf,
alf-1234 hat geschrieben:Update für husi
Ich habe mal ein paar Bilder angehängt um zu zeigen wie ich mir die Befestigung der 3 Landebeine und der Andockbeine vorstelle.
vorab möchte ich mich entschuldigen, wenn meine Ausdrucksweise (im Augenblick) nicht so diplomatisch ist, wie sie es sein müsste / sollte.
Ich komme gerade vom Weihnachtsmarkt und die 5 Glühwein etc. waren sehr lecker.
Alles was ich jetzt schreibe ist meine Meinung, die du dir anhören kannst, aber nicht mußt. Ebensowenig mußt du darauf Rücksicht nehmen, du darfst deine DS9 so bauen, wie du es für richtig hälst. Wenn du aber mich fragst (und ich glaube das hast du getan), gefallen mir einige deiner Detaillösungen aus der Blickrichtung "Festigkeit", wie auch aus der Blickrichtung "Gesammtgewicht" nicht wirklich gut.
Schade ist es, das du uns / mich nicht schon etwas eher in deine Konstruktion / Planung einbezogen hast. Denn jetzt wird es aufwendiger, das "Ruder rum zu reißen".
Zum Thema:
1.)
Um die oberen "Beine" zu befestigen, möchtest den Bildern nach, einen BalsaKlotz / Balsabrett benutzen, dessen Faserrichtung quer zur Lastrichtung geht. Das ist im Holzbau (Bauingenieurdenke) ein "no go". Warum?
Normales Nadelholz S10 ehem. GKII (Fichte, Kiefer, Tanne, ...) hat eine zulässige Zugspannung in Faserrichtung von 7 N/mm² und in Zugrichtung quer zur Faser nur 0,05 N/mm² => somit 140 mal weniger, wie längs zur Faser... Bei Druck sieht es mit längs zur Faser mit 8,5 N/mm², sowie quer zur Faser 2 N/mm² deutlich entspannter aus. => nur Faktor 4,x (schön ist jedoch auch hier anders...)
- Belastung_quer_zur_Faser.jpg (38.22 KiB) 1800 mal betrachtet
2.)
Die M5er Gewindestangen. Aus dem Blickwinkel auf gewichtsbezogene Festigkeit, ist das keine gute Idee.
Warum?
- Schwingungs_Richtungen.jpg (94.26 KiB) 1800 mal betrachtet
Das obere und auch das untere Bein, werden schwingen wollen. Sie bewegen sich um ihren Befestigungspunkt (Schnittpunkt mit dem Ring), der den Mittelpunkt einer gedachten Kugel dastellt. Die Spitze der Beine wird sich annähernd auf der Oberfläche dieser Kugel bewegen.
- Kugel.jpg (82.96 KiB) 1801 mal betrachtet
Folgende Überlegungen sind nur für die unteren Beine, weil die oberen Beine im Augenblick, aus meiner Sicht, überhaupt nicht fest gemacht werden können.
Die von mir rot gezweichnete Bewegungsrichtung (zur DS9 Mitte hin) möchtest du mittels der beiden M5er Gewindestangen, die ja einen Abstand zueinander (Hebelarm) haben, verhindern. Dabei mache ich mir außer der Effizienz (Gewicht) auch keine großen Gedanken.
Größere Sorge bereitet mit aber die "blaue" Bewegungsrichtung, das ist ja wohl auch das, was du schon angesprochen hast.
In diese Richtung hast du als Befestigung ebenfalls (nur) diese beiden M5er Gewindestangen. Sie haben aber einen Abstand von NULL. Somit keinen Hebelarm zueinander. Somit müssen sie die seitlichen Bewegungen über ein Biegen in dem Gewindestab abtragen.
- Bewegung_quer.jpg (35.35 KiB) 1799 mal betrachtet
Klar höre ich dich jetzt sagen, aber biege doch einmal einen M5er Gewindestab, der ist doch ganz schön fest. Ja und nein. Um ihn zu verbiegen braucht man schon eine gewisse Kraft, es geht primär um nicht erwünschte Schwingungen. Da reicht schon eine Biegung, zu der nur wenig Kraft nötig ist, um das System aufzuschaukeln, weil deine Beine recht lang sind und sie ihren Schwer- / Massenpunkt auf bestimmt über 1/3 der Länge haben. Somit ist hier zum Anregen von Schwingungen ein beachtlicher Hebelarm vorhanden, aber wenig Steifigkeit, die dem entgegen steht.
Das dicke und schwere Sperrholz in der Mitte der unteren Beine bringt in der "blauen" Bewegungsrichtung nichts bis kaum etwas. Der Hebelarm ist auch hier nur die halbe Sperrholzdicke, somit fast bei Null. Dabei sind die Beine doch so voluminös, das es eine Schande wäre, wenn man das nicht für einen größeren Hebelarm nutzen würde. Denn je größer der Hebelarm, um so weniger Material muß ich einsetzen um die gleiche Wirkung zu bekommen.
So jetzt habe ich aber genug gemeckert.
Kennst du die Tragflächenverbindung von Segelflugzeugen? So, aber nicht nur 2D, sondern auch quer (also 3D) stelle ich mir eine effiziente Anbindung für dich vor. In den jeweils vier Ecken der oberen und unteren Beinen ein oder mehrere dünne Kohlestäbchen, die mittels Auskastung versteift werden. Die Auskastung vom oberen Bein, sollte in die Auskastung vom unteren Bein gesteckt werden können. Zur Arretierung werden sowohl am Anfang, wie auch am Ende jedes Austeifungskästchens je zwei Stäbe durchgesteckt. Wichtig ist, das diese Arretierungsstäbchen alle 8 Kohlestäbe in den Beinen festhalten. z.B. durch aufgeklebte kleine Kohleplättchen (evtl. 30 x 10 mm) mit einem 3er Loch.
Wenn man es ganz geschickt macht, können diese Arretierungsstäbchen auch gleich die Beine mit dem Ring verbinden. Dazu müsste der Ring zwei hochkannt stehende Scheiben haben, die knapp innerhalb des kleineren Aussteifungskasten in die verbundenen Beine rein ragen.
- Mirkos_Vorschlag.jpg (153.03 KiB) 1799 mal betrachtet
Je größer der Abstand der Arretierungsstäbchen, um so stabiler wird es...
Ich hoffe du bist mir nicht böse, ich verbleibe mit
vielen Grüßen
und einer gehörigen Menge Respekt vor deiner bisher geleisteten Arbeit.
Mirko
PS: Wenn du Interesse hast, können wir ja mal telefonieren. Am Tel. ist vieles leichter zu erklären...