Hallo Christian,
das mit dem Gewicht im Zusammenhang mit FBL habe ich anders formuliert und das aus gutem Grund.
Dem FBL-System ist es wurscht, wie schwer oder leicht dein Heli ist. Einem Paddelheli jedoch nicht.
Du vermischst da beide Systeme und das führt zu mehr oder minder folgenschweren Missverständnissen.
Es ist richtig, einen Paddelheli kann man mit mehr Gewicht beruhigen, ihn träger machen, ihn mehr Scale
wirken lassen. Beim FBL-Heli hingegen stellst du einfach das Stabi-System auf kleinere Drehraten, fertig.
Die Stabilisierung ist weiterhin zu 100% wirksam, aber das Steuern wird runder, weicher und weniger hektisch.
Ein höheres Gewicht (speziell am Heck) zieht eine höhere Systemdrehzahl nach sich mit allen Nachteilen:
- mehr Strom (= stärkere und teurere Regler und Motoren, = mehr Hitze = mehr Probleme)
- mehr Vibrationen (= Höherer Verschleiß, schwammigeres Ansprechen (Sensorik), mehr Lärm
- nochmals größere und schwerere Akkus, um die Flugzeiten zu kompensieren, damit nochmals höhere Drehzahlen, etc...
Formulier es wie du willst, Gewicht in der Fliegerei war schon immer mehr oder minder ein Problem.
Ausnahmen bestätigen da nur die Regel.
Wenn ich deine Aussagen richtig interpretiere, folgst du dem Konzept, dass eine Zelle "stabil" sein muss.
Wieso eigentlich?
...halbsymmetrisch mit einer Andeutung in Richtung S-Schlag. Hab Ich so noch nicht gesehen.
Meinst du nicht, dass das seinen Grund haben könnte?
Dieses Konzept wird nur deswegen "funktionieren",
weil es ab einem gewissen Anstellwinkel dann doch irgendwann mal trägt. Aber die gewünschte Effizienz
bietet es aller Wahrscheinlichkeit nach nicht. Profile zu entwickeln ist eine Wissenschaft, die immer noch
in Bewegung ist. Hierbei sollte man sich nicht auf sein Bauchgefühl verlassen, da dieses einen profunden
Erfahrungsschatz voraussetzt, um "richtig arbeiten" zu können. Ist der bei dir vorhanden? Obige Anmerkung
lässt mich eher das Gegenteil vermuten.
Ich kann dir in etwa voraussagen, was du da "gebastelt" hast: Der "halbsymmetrische" Anteil würde zwar für
einen gewissen Auftriebszuwachs gegenüber einem symmetrischen Profil sorgen, aber der ausgeprägte S-Schlag
macht das wieder zunichte - ja es
könnte sogar schlechter sein als es ein Symmetrisches wäre. Selbst der
Punkt einer verminderten Druckpunktwanderung wäre hier reine Spekulation, es wäre wohl ein reiner Glücksfall,
wenn er weniger wandert als bei einem normalen Auftriebsprofil.
Kurzum: Die S-Schlag-Profile haben meines Wissens alle eine GERADE Unterseite, da der S-Schlag zwar den Druckpunkt
stabilisiert, aber zugleich auch Auftrieb vernichtet. Nur durch die gerade Unterseite wird das halbwegs kompensiert.
Und die halbsymmetrischen Profile haben deswegen keinen S-Schlag, weil der den eh schon geringeren Auftrieb vollends
vernichten würde. Die geringe Druckpunktwanderung vollends zu stabilisieren wäre den Nachteil eines zusätzlichen
S-Schlags einfach nicht wert.
Darüberhinaus gibt es noch viele weitere Punkte, die es zu beachten gilt und wenn du Pech hast, verlierst du deinen
Heli, weil die Strömung früher als üblich abreißt und ein einmal eingesetzter Vortexring deinen Heli wie einen Stein
fallen lässt - nur als Beispiel.
Fazit:Ich würde hierbei auf das zurückgreifen, was sich bereits bewährt hat. Die M-Blades z.B. sind als nicht ganz billige,
aber dafür auch exzellent laufende Scale-Blätter bekannt. An deren Profilentwurf zu lehnen, düfte den größten Erfolg
versprechen.
Just m2c...
Nachtrag: ich hoffe, du fasst das als das auf, wie es gemint ist: konstruktive Kritik. Denn grundsätzlich bin ich ein
Bewunderer deiner Rümpfe!