(U)BEC Ausfälle: Dass die immer wieder ausfallen, hat seinen Grund in der Mehrheit in einer ganz einfachen Ursache: Überlastung!
Frag doch mal einen x-beliebigen Piloten, ob er WEIß, wieviel seine Servos im Lastfall, also bei der maximalen Kraft, für die man sie
ja auch ausgewählt hat, an Strom benötigen. Frag mal und du wirst dich nicht mehr wundern, weshalb immer wieder BECs in Rauch
aufgehen oder einfach abschaten (so würde ich das auch von Markengeräten erwarten). Da sie nach erneutem Einschalten wieder klaglos
ihren Dienst tun, sind Spekulationen Tür und Tor geöffnet, was nun die Ursache war. Dabei müsste die erste Frage die sein: Was bringt
das (U)BEC auf Dauer und wieviel brauchen alle 4 Servos im Lastfall? Fragt aber keiner! Wieso? Ja weil ein unterdimensioniertes BEC
ja durchaus über lange Zeiträume funktionieren kann, solange der WorstCase nicht eintritt. Manchmal ist das nur eine Kleinigkeit im
Setup, die man mal geändert und bereits wieder vergessen hat. Oder, oder, oder. Fakt ist: Die Mehrheit kümmert sich nicht um die Angaben,
sondern macht einfach nach, was andere vormachen. Selbst wenn die schonmal runtergefallen sind, ist ja noch nicht ausgemacht, dass
die Ursache dafür auch richtig analysiert wurde. Und wer gibt schon gerne zu, dass sein BEC eigentlich zu schwach war und dass er das
gar nicht korrekt überprüfte?
Versteht mich nicht falsch, es geht nicht um Schuldzuweisungen oder darum, Andere für doof zu erklären. Ursachenforschung an Flugeräten
ist halt kompliziert, weil NACH einem Einschlag nur schwer festzustellen ist, was nun wirklich schuld hatte. Und es ist auch nicht gerade leicht,
wenn Hersteller fast durch die Bank keine Angaben über diese wichtigste aller Größen machen. Ich persönlich boykottiere solche Servos einfach.
Weil es eben Risiken birgt, die ich nicht einzugehen bereit bin.
Nun nochmal zu den Caps: Solange nicht zweifelsfrei geklärt ist, wie man in Echtzeit Notiz davon erhält, dass das BEC kapituliert hat, ist das
alles rein gar nichts wert. Und selbst davon abgesehen sind Caps auch nicht geeignet, ein unterdimensioniertes BEC doch noch tauglich zu machen.
Okay, wenn es wirklich nur ganz leicht unterdimensioniert ist, dann wohl schon. Man stelle sich einfach vor, man hat einfach mal eine Akkuladung
Lust, einfach nur mal rumbrettern. Wäre ja nichts ungewöhnliches. Mit Rumbrettern ist Schnellflug gemeint, weil das die Servos kontinuierlich
stark belastet. So. Was passiert dann? Die Caps werden entladen und entladen und entladen. Und wenn sie dann mal leer sind, was dann? Dann
schaltet das BEC unter Umständen eben doch ab - aber mit leeren Caps gibt es nun eben doch keine Rettung mehr. Dann stehen wir doch wieder am
Anfang. Es geht nicht darum, ob das schonmal passiert ist, sondern dass es einfach möglich ist, weil das BEC unterdimensioniert ist.
Nun zum Punkt des Erkennens: Ich bin kein Elektiker, aber auf Anhieb fällt mir jetzt kein normaler Sensor ein, der das erkennen könnte. Der Clou
an den Caps ist ja grade, DASS sie die Spannung kontinuierlich auf gelichem Niveau halten und glätten, selbst wenn das BEC nun schon um Gnade
winselt oder gar bereits das Handtuch geworfen hat. Wie soll man nun je erfahren, dass da was nicht mehr stimmt? Aber gut, mit einer Schaltung
lässt sich da bestimmt was machen. Doch auf dem Sender klingelt deswegen noch lange kein Alarm, wie ganz richtig schon festgestellt wurde.
Der Punkt ist: Erst das BEC, das ausfallen kann. Dann die Caps, die altern, bzw, die Schaltung darunter, die ausfallen kann. Dann eine Schaltung,
die das Ausfallen bemerkt, dabei aber selber ein neues Ausfallrisiko darstellt. So what!
Das mit dem 2s-Akku Ausfall lasse ich aber nicht gelten. Denn bei normaler Pflege und erst recht bei Überwachung gibt es keine Entschuldigung.
Wenn da das Modell runterkommt, dann weil der Pilot seinen Check nicht ordentlich gemacht hat! Kein AKKu ist heute noch I.O. und morgend schon
so kaputt, dass das Modell abstürzt! Aber dass Piloten ihre Akkus regelmäßig misshandeln oder vernachlässigen, das wissen wir!
Die Lösung mit einem fetten UBEC wäre sicher auch ganz gut. Allein, bei den stark gestiegenen Anforderungen scheinen sich nun auch UBECs schwer
zu tun. Wenn es welche gibt, sind sie noch nicht lange auf dem Markt und ihre Langzeit-Zuverlässigkeit ist noch nicht ermittelbar. Allein hier in
diesem Fred steht es 50/50 beim Linus HV2BEC: Eins geht, eins ist abgeraucht. Das mag man nun werten wie man will, vertrauen weckt es nicht.
Persönliches Zwischenfazit: Je länger ich drüber nachdenke, desto sympatischer finde ich die 2s-Lösung und der Trend geht sowieso genau dorthin.
Es ist also nicht so, dass wir uns verrenken müssten, sondern wir brauchen mit aktuellen Komponenten gleich gar kein BEC mehr! Falls doch, weil
der RX oder das Stabi das nicht können, dafür reicht das Regler-BEC oder, falls Opto, ein kleines UBEC. Fertig. Alles gut und das Risiko ist nun
vertretbar gering. Denn um 100%ige Sicherheit ging es sowieso nie. Geht nicht. Gibt es nicht. Aber wenn ich Risiken erkennen kann, dann versuche
ich doch, ihnen zu begegnen, oder nicht? Mehr wollten wir ja nicht.
