So, nun ist es auch bei mir soweit und mein erster Heizkoffer mit Heizelektronik von haDi-RC.de ist einsatzbereit
Wie das halt immer so ist, wenn man was das erste Mal macht dann gibt es da und dort einige offene Fragen - wo ich an dieser Stelle dem Chris von haDi-RC.de ganz besonders für seinen unermüdlichen Einsatz und Support danken möchte!
Ich versuche es kurz zu machen, alles Weitere seht ihr ja anhand meiner Fotos.
Der Koffer ist ein handelsüblicher "Alu-Koffer", der bis vor kurzem einem Profifotografen als Transportkoffer deiner Objektive gedient hat. Wobei nur die Außenwand aus 1mm starkem Aluminium ist. Also kein "billiges" Aluminiumimitat sondern wirklich richtiges Aluminium. Der Koffer ist somit sehr Stoßfest und macht einen soliden Eindruck. Das Innere der Wände besteht aus Spanplatten, die Innenseite war mit Stoff überzogen.
Als erstes folgte die Isolierung auf der Innenseite des Koffers mit 1cm staken Styrodurplatten an den Wänden sowie 2cm Starken Styrodurplatten am Boden und am Deckel. Es hätte sicher ach 1cm am Boden und Deckel gereicht, aber durch die 2cm konnte ich nachher problemlos die beiden Heizplatten, an welche an den 4 Ecken jeweils ein Plastikdübel angenietet war, in den Boden bzw. am Deckel "einstecken", ohne dass ich diese zusätzlich sichern muss. Durch die Spannkraft der Plastikdübel (wie man sie auch in eine Mauer gibt) hält die Heizplatte allen Anforderungen stand.
Also Isolierung zwischen Deckel und Koffer habe ich jeweils am Deckel sowie Koffer eine Gummidichtung aufgeklebt, sodass der Deckel nun schön stramm schließt und dadurch kein Luftspalt mehr frei bleibt.
Die 2 Heizplatten bestehen übrigens jeweils einer Aluplatte mit aufgeklebter 36W-Heizfolie. Zwischen Heizplatte und Boden sind 5mm Freiraum damit die Umluft besser zirkulieren und die Wärme besser abgeführt werden kann. Für die bessere Luftzirkulation habe ich 2 Lüfter eingebaut, einen am Boden links unter der Akkuauflage und den anderen am Deckel.
Um die Styrodurplatten gegen mechanische Abnutzung zu schonen habe ich eine selbstklebende Silberfolie aufgeklebt. Diese Folie stammt aus dem Baumarkt und ist NICHT Stromleitend, also ideal für den Koffer, da sie zudem die Wärme „reflektiert“.
Da ich die Variante mit externer sowie interner Stromversorgung der Heizelemente bevorzugte, kamen als interne Heizquelle 2 Stück parallel geschaltete 3S – 5000 mAh Lipos zum Einsatz. Parallel ergeben diese eine Kapazität von 10000 mAh, was laut bisheriger Erfahrung anderer Nutzer eines ähnlich großen Heizkoffers für lockere 2 Stunden autarken Betrieb ausreichen sollte. Für die externe Stromversorgung reicht ja eine beliebige 12V-Stromquelle wie z.B. für unterwegs eine Autobatterie oder Zuhause ein Netzteil. So kann gemütlich zuhause oder auf dem Weg zum Flugplatz der Koffer samt Akkus auf Temperatur gebracht werden, ohne dafür den eingebauten 10000 mAh-Lipo zu verwenden. Wenn dann mal draußen keine Autobatterie oder eine andere 12V-Stromquelle zur Verfügung steht, dann kommt der eingebaute Lipo nur noch zum „Temperatur-halten“ zum Einsatz. Somit verlängert sich die Einsatzzeit des eingebauten Lipos um einiges.
Die Umschaltung zwischen externer/interner Stromversorgung geschieht über einen Schalter, der an der Vorderseite des Koffers montiert wurde. Ebenso befindet sich dort auch der Dreht-Taster zum Navigieren durch das Menü der Heizelektronik sowie die kleine Öffnung für den an der Innenseite angeklebten Summer und der Anschluss für die externe Stromquelle sowie zum Laden des eingebauten Lipos.
Ich habe bewusst diesen Einbauort an der Frontseite des Koffers gewählt, da durch den bereits vorhandenen Tragegriff der Schalter sowie der Dreh-Taster etwas geschützt sind und bei Kontakt mit anderen Gegenständen (z.B. ein andere Koffer) nicht gleich zur Beschädigung dieser führen.
Als Display habe ich das 4-zeilige Display bevorzugt, da der Koffer ausreichend Platz dafür bietet. Die Hintergrundbeleuchtung ist mit automatischer Abschaltung ausgestattet
Über dem am Boden befindlichen Heizelement befindet sich mit 1cm Abstand die Akkuauflage aus Streckgitter, welches auf einen Alurahmen aus L-Stangen genietet ist und somit zum einen bessere Stabilität gibt und zum anderen die Möglichkeit bietet, die gesamte Akkuauflage herauszunehmen.
Auf einer Seite wird die Akkuauflage unter eine Alu-L-Schiene geschoben, auf der anderen Seite mit einer kurzen Alu-L-Schiene und einer kleinen Schraube mit „Ohren“ gegen das herausklappen gesichert.
Da mich das herumrutschen der Akkus im inneren sehr gestört hat und es den Akkus ja auch nicht wirklich gut tut, habe ich als
besonderes Highlight 4 Streifen von Klettband auf die Akkuauflage geklebt. Vom „Gegenstück“ des Klettstreifens natürlich 2 passende Streifen auf jeden Akku. Dies hat den Vorteil, dass die Akkus nicht mehr rumrutschen und somit auch der Abstand zwischen den Akkus gegeben ist, um die Luftzirkulation zu verbessern.
Nun war da noch das Problem, dass ich en Koffer immer waagrecht transportieren musste damit die Akkus auch an ihrem Ort blieben, denn die Klettstreifen halten zwar dem horizontalen Zug stand, aber vertikal sind sie zu schwach, um die Akkus sozusagen an die Akkuauflage zu „kleben“.
Und da der Koffer ja einen soliden Tragegriff hat wollte ich auch dieses Problem lösen. Dazu schnitt ich in die L-Stangen des Alurahmens jeweils ein Langloch an jede Seite, um ein Flachband (wie man es z.B. von Rucksäcken kennt) durchzuführen. An einem Ende der beiden Flachbänder ist ein Plastikverschluss dran, wo das jeweils andere Ende des Bandes durchgeführt wird. Somit kann man stufenlos die Akkus an die Akkuauflage „binden“. Wie ihr anhand der Bilder sehen werdet halten so die Akkus schön ihren Platz, auch wenn der Koffer aufrecht getragen wird
Abschließend kann ich nur sagen, dass die Heizelektronik wirklich super arbeitet! Für das aufheizen des Koffers mit 8 Stück 6S-Lipos (wie auf den Bildern zu sehen) benötige ich bei einer Starttemperatur von 16 Grad und einer Zieltemperatur von 38 Grad gerade mal 16 Minuten und knapp 1700 mAh. Ausschlag gebend dafür ist in jedem Fall ein gut isolierter Koffer, denn schon der kleinste Luftspalt ist der Tod für einen langfristigen Erhalt der Zieltemperatur.
Als kleines Manko darf ich die für mich etwas unübersichtliche Auswahl an Beschreibungen aller möglichen Softwareversionen der Heatbox nennen. Auf der Webseite von haDi-RC.de findet man zwar allerlei Downloads und Beschreibungen, allerdings haben diese bei mir mehr Verwirrung ausgelöst als sie mir nützlich waren. Gerade bei der Zusatzplatine, über welche die Stromversorgung erkannt wird, herrschte bei mir eher Zweifeln als verstehen. Es ist zwar alles drauf auf der Platine, aber durch die Vielzahl an weit verstreuten „veralteten Anleitungen“ (wie auch z.B. hier in diesem Forum) passiert es schnell, dass man unwissentlich eine veraltet Beschreibung findet, welche für die neuen Platinen jedoch nicht mehr zutreffend sind.
Ich (und wohl sicher auch viele andere) würde mir wünschen, dass die Anleitungen auf der Webseite von haDi-RC.de in einem gemeinsamen Downloadbereich und dort nach Version entsprechend gelistet sind. Das hätte mir sehr geholfen, da ich zwar handwerklich kein Problem habe, aber in der Elektronik schnell mal ins zweifeln komme, ob das was ich zusammenlöte, auch wirklich so sein soll.
Nichts desto trotz kann ich die Heatbox von haDi-RC.de nur empfehlen. Nicht zuletzt auch wegen dem super Support von Chris, der für all meine „dummen“ Fragen immer die richtige Antwort und die passende Lösung bereit hatte!
Gruß klaus