Baubericht Agusta A119 Koala 600er Größe

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hho2cv6
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#61 Re: Baubericht Agusta A119 Koala 600er Größe

Beitrag von hho2cv6 »

Meine Rohre waren gleichlang... Würd mich mal interessieren, ob dein Rumpf eine Vor- oder Nachversion von meinem ist. Die beiden unterscheiden sich doch deutlich.
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Groucho
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#62 Re: Baubericht Agusta A119 Koala 600er Größe

Beitrag von Groucho »

hho2cv6 hat geschrieben:Meine Rohre waren gleichlang... Würd mich mal interessieren, ob dein Rumpf eine Vor- oder Nachversion von meinem ist. Die beiden unterscheiden sich doch deutlich.
Meiner ist eine V2, deiner vermutlich das Vorgängermodell.
Ich habe die Rohre jetzt nicht in voller Länge eingepasst- sie schauen nur in etwa halber Länge heraus. Es sah doch etwas seltsam aus. Der Rest ist innen, vermutlich werde ich hier noch abflexen müssen. Jedenfalls habe ich die unterschiedlichen Längen so kompensiert.
Bilder gibt es morgen wieder.
Bis auf die Heckflossen ist alles soweit fertig- Hierbei muss ich jetzt die Beleuchtung entsprechend vorsehen, da die Positionsleuchten dort verbaut werden.
Danach das Cockpit und Einpassen der Mechanik, dann der Landescheinwerfer.

Oliver

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Groucho
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#63 Re: Baubericht Agusta A119 Koala 600er Größe

Beitrag von Groucho »

Das Licht ist nicht mehr am Ende des Tunnels, es ist direkt vor meiner Nase :D
Mittlerweile sind 90% des Zusammenbaus erledigt, es fehlt noch das Cockpit und die Mechanik.
Zeit für ein Update :shock:

Am meisten Zeit verbraten hat die Befestigung der Cowling und Kanzel (neben den Fenstern). Die Stifte sind auf ca. 5mm Höhe gesägt und in die passenden Löcher mit CA-Kleber verklebt worden. Eine der ganz großen Stärken der MavelCraft-Zelle ist die allgemeine Qualität und Passgenauigkeit. Da ist nichts, was nicht auf Anhieb gepasst hätte. Da die Kanzel in die Cowling mit eingeschoben wird, habe ich das in mehreren Gängen durchgeführt. Hat man einen Stift zu tief versenkt, hilft nur aufbohren und einen neuen einpassen. Und wehe, das Loch ist nicht exakt dort, wo es vorher war.
Innenleben mit Beleuchtungsmodul und -verkabelung. Oben sind die Befestigungsstifte und Magnete zu sehen.
Innenleben mit Beleuchtungsmodul und -verkabelung. Oben sind die Befestigungsstifte und Magnete zu sehen.
CameraZOOM-20120603104835637.jpg (658.62 KiB) 1499 mal betrachtet
Oben sind auf jeder Seite je 4 Magnete oben und unten mit Epoxy verklebt. Erst die 4 auf der Unterseite, wobei sie durch ihre Gegenstücke auf der Oberseite provisorisch fixiert wurden. Nach Trocknung wurde dann der Deckel aufgesetzt und die 4 oberen an die entsprechenden Stellen gesetzt und eingeharzt. So hat sich alles gegenseitig fixiert und die richtige Lage. Ist aber eine Fummelei, da man für den hinteren Bereich des Rumpfes tief hineingreifen muss. Das hält nun recht gut, immerhin kann ich den kompletten Rumpf jetzt oben halten ohne daß alles auseinanderfällt.
Bei der Kanzel dann das gleiche Spiel, bei entfernter Cowling (logischerweise, man muss ja irgendwie rankommen). Hier sind nur 2x2 Magnete auf jeder Seite im Spiel. Das ist, wie ich festgestellt habe, zu wenig und hält nicht optimal. Hier muss ich nacharbeiten.

Die Gitter habe ich zwar mit Epoxy verklebt, aber letztendlich wieder ausgebaut. Erstens war das Drahtgeflecht miserabel zu verarbeiten und zweitens sieht das Grau im wahrsten Sinne des Wortes grauenvoll aus. Also habe ich es durch schwarzes ersetzt, das nicht nur viel leichter und besser verarbeitbar, sondern auch cooler aussieht mit den mehreckigen Löchern. Kleines Rätsel: Woraus besteht es? Lösung unten...
Abgasrohre verkürzt eingebaut. Nur der obere Lufteinlass (grau) ist noch das Originalgitter.
Abgasrohre verkürzt eingebaut. Nur der obere Lufteinlass (grau) ist noch das Originalgitter.
CameraZOOM-20120603104712735.jpg (506.44 KiB) 1499 mal betrachtet
Lösung: Das schwarze Gitter ist Fliegengazee aus dem Baumarkt. Lässt auch mehr Luft durch und ist recht steif mit CA-Kleber fixiert. Magnete helfen übrigens auch hier bei der provisorischen Befestigung bis zur Trocknung.

Das Landegestell hat übrigens eine weitere Funktion: Es hält die Mechanik am Rumpf verschraubt und entlastet die Aufnahme, ebenso wie die zwei zusätzlichen Schrauben hinten.
Unterseite mit Landegestellverschraubung. Diese dient auch der Entlastung der Mechanikbefestigung.
Unterseite mit Landegestellverschraubung. Diese dient auch der Entlastung der Mechanikbefestigung.
CameraZOOM-20120603105130552.jpg (640.31 KiB) 1499 mal betrachtet
Die Beleuchtung ist nun ebenfalls drin, außer den Collision Beacons. Die LEDs in die Stabilisatoren zu bekommen, ist eine kleine Fummelei, aber nachdem sie drin waren, halfen ein paar Tropfen CA. Epoxy verschließt das Loch rumpfseitig und dient als Zugentlastung für das Kabel. Das Beleuchtungsmodul sitzt im Zentrum des Geschehens.
Horizontal Stabilizer mit Positionsleuchte.
Horizontal Stabilizer mit Positionsleuchte.
CameraZOOM-20120603104528068.jpg (661.57 KiB) 1499 mal betrachtet
Hier zur Abrundung noch die hintere Heckflosse:
Untere Heckflosse mit Epoxy verklebt und zusätzlich verschraubt.
Untere Heckflosse mit Epoxy verklebt und zusätzlich verschraubt.
CameraZOOM-20120603104629143.jpg (691.9 KiB) 1499 mal betrachtet
Alles in allem sieht das Ganze jetzt so aus:
Komplett zusammengesetzter Rumpf
Komplett zusammengesetzter Rumpf
CameraZOOM-20120603104452962.jpg (624.44 KiB) 1499 mal betrachtet
Jetzt muss ich mich erst einmal um die gecrashte Mechanik kümmern. Da habe ich heute noch Karies an einem Zahnrad entdeckt, die zu behandeln ist.
Bevor das Ganze in den Rumpf kommt, muss diese erst einmal sauber fliegen.
Außerdem sind noch diverse Klebereste der Abdeckung und diverse andere Dinge vom Rumpf zu entfernen. Da ist noch viel Polishing zu betreiben. Langweilig war mir noch nie. :bigsmurf:

Oliver

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hho2cv6
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#64 Re: Baubericht Agusta A119 Koala 600er Größe

Beitrag von hho2cv6 »

Was hört man da von einer Crash-Mechanik? Wie, was, warum???

Schöner Baufortschritt. Dein Rumpf ist wirklich total anders aufgebaut wie meiner. Du hast einen Spant im (Heli-)schwanz. Bei meiner Koala wars gerade an dieser Stelle ziemlich labberig....

Baust du deinen Instrumententräger mit Anzeigen? Ich hab mich damals gefragt, ob ich mir die Arbeit machen soll - sieht doch sowiso keiner....

DENKSTE:

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Sniping-Jack
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#65 Re: Baubericht Agusta A119 Koala 600er Größe

Beitrag von Sniping-Jack »

Ohne Vibs würde das Onboard-Bild keine ozeanischen Anwandlungen haben. ;)

Nur für den Fall, dass du von mir nen Rat annehmen willst: Man sieht es an der Cam und man
hört es auch eindeutig: Du hast ziemliche Vibrationen. Denen würde ich schon aus Gründen
der Langlebigkeit den Kampf ansagen. Und akustisch klingts dann auch geschmeidiger. :)
Grüße,
Jack
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#66 AW: Baubericht Agusta A119 Koala 600er Größe

Beitrag von Groucho »

Jack, ich vermute du meinst nicht mich, oder?
Von mir gibt es nämlich keine onboard-videos oder -Bilder...

Mit Crash-Mechanik meinte ich den Unfall, den ich idiotischerweise verursacht habe. Habe es in der Sektion "Flugfortschritte" zur Mahnung dokumentiert...

Und ja, ich werde das cockpit bauen...

Oliver

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Sniping-Jack
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#67 Re: Baubericht Agusta A119 Koala 600er Größe

Beitrag von Sniping-Jack »

Jack, ich vermute du meinst nicht mich, oder?
Von mir gibt es nämlich keine onboard-videos oder -Bilder...
Genau so isses, mein scharfsinniger Dr. Watson. ;)
Grüße,
Jack
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#68 Re: Baubericht Agusta A119 Koala 600er Größe

Beitrag von hho2cv6 »

Sniping-Jack hat geschrieben:Ohne Vibs würde das Onboard-Bild keine ozeanischen Anwandlungen haben. ;)

Nur für den Fall, dass du von mir nen Rat annehmen willst: Man sieht es an der Cam und man
hört es auch eindeutig: Du hast ziemliche Vibrationen. Denen würde ich schon aus Gründen
der Langlebigkeit den Kampf ansagen. Und akustisch klingts dann auch geschmeidiger. :)
Ja, ich arbeite dran - immer noch :roll: Wobei das leichte Wobbeln des Bildes eher mit einer ungünstigen Systemdrehzahl einhergeht als mit den nur noch geringen Vibrationen, die sich durch die grosse schwingende Obrerfläche der Rumpfzelle deutlich schlimmer anhören als sie sind.

Zur Info @ Groucho: Der Rumpf ist so aerodynamisch "perfekt", das unbedingt auf eine gute Belüftung der Innereien zu achten ist. Mir ist just bei diesem Filmflug bei ca. 4,5 Min Flugzeit der Regler ausgestiegen. Man sieht es auch, der letzte Meter hat nichts mit kontrollierter Landung zu tun....
Erst hat der Regler drastisch heruntergeregelt (daraufhin hab ich schnellstmöglich zur Landung angesetzt) und in ca. 1,5 m Höhe war dann ganz Schluss- Motorabsteller.
Hat sich herausgestellt, dass der Regler Robbe Roxxy 9100-6 so heiss geworden ist, dass der Schrumpfschlauch geschmolzen und eingerissen ist.... Werde mir jetzt eine Lüfterlösung einbauen. Entweder PC-Lüfter von der Seite oder dicker 120A-Regler mit Lüfter direkt unter der einzigen Öffnung oben plaziert, wo Luft einströmen kann....mal sehn...
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#69 Re: Baubericht Agusta A119 Koala 600er Größe

Beitrag von Groucho »

hho2cv6 hat geschrieben:
Zur Info @ Groucho: Der Rumpf ist so aerodynamisch "perfekt", das unbedingt auf eine gute Belüftung der Innereien zu achten ist.
Danke für den Hinweis, habe ich mir bereits gedacht und erste Maßnahmen ergiffen. Die hinteren beiden Fenster sind bspw. nicht "verglast", sondern offen. Die Belüftungsgitter sind, wie erwähnt, aus leichter, luftdurchlässiger Gazee anstatt des engen Drahtgitters und dann ist da noch der Lufteingang der Cowling oben, der offen bleibt. Ich hoffe daher auf guten Durchzug, der die Wärme abführt. Ggf. könnte ich noch innen die beiden Turbinenauslässe soweit heruntersägen, daß auch hier Luft nach außen dringen kann, ohne durch die Krümmung zu müssen.
Ich hoffe einfach mal, das reicht. Immerhin ist die Zelle damit hermetisch nicht so abgeschottet, so daß Zirkulation herrschen kann.
Zudem werden die Jetis meiner Meinung nach nicht so schnell heiß. Da ist noch einige Reserve.

Was mich eher wundert: Daß der Roxxy mit seinen 100A Dauerlast bei dir am Limit war.

Oliver

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#70 Re: Baubericht Agusta A119 Koala 600er Größe

Beitrag von hho2cv6 »

Mich auch. Seit Umrüstung auf 4.-Blatt war das der zweite Absteller bei ca. 5 Min..... Nun fliegt der Regler raus.
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#71 Re: Baubericht Agusta A119 Koala 600er Größe

Beitrag von Sniping-Jack »

Ja, ich arbeite dran - immer noch :roll: Wobei das leichte Wobbeln des Bildes eher mit einer ungünstigen Systemdrehzahl einhergeht als mit den nur noch geringen Vibrationen, die sich durch die grosse schwingende Obrerfläche der Rumpfzelle deutlich schlimmer anhören als sie sind.
Wenn die Vibs wirklich nur noch gering sind und vor allem das Stabi tadellos arbeitet, dann back' dir
ein Ei drauf und verschwende keine Zeit dafür. :)

Wenn du magst, probier doch einfach mal, was ich im Bild - streng vereinfacht - skizziert habe:
befestigung.jpg
befestigung.jpg (27.64 KiB) 1401 mal betrachtet
Dieser Part ist NUR für die VORDEREN beiden Befestigungspunkte erforderlich, die hinteren beiden Laschen für
den hinteren Part des Landegestells entfallen komplett, das übernimmt automatisch die Manschette am Heck.
5 Punkte bringen ausser mehr Ärger rein gar nichts.

Das Schwarze ist deine Mechanik, grau die Schrauben und braun dein Holzunterbau. Das graublaue dicke Band
ist Moosgummi ala ausrangierter Blatthalter. 4-5mm hoch, etwa 10mm tief und eben so breit wie es nötig ist.
Das Rote ist deine Teichfolie, die unter den Beilagscheiben (blau) liegt. Das Wichtige nun: Die Schrauben haben
KEINEN Kontakt zur Mechanik! Du solltest also genügend überdimensionierte Löcher in die Haltelaschen bohren.

Die Dämpfung stellst du über die Dimensionierung des Moosgummi, sowie über den Anpressdruck ein. Wichtig:
Es ist normal und auch erforderlich, dass die Mechanik seitlich etwas "kippeln" kann. Das merkst du nur beim
Hochlaufen kurz, danach hängt die Zelle seelenruhig und mucksmäuschenstill an der Mechanik. :)

So sind ALLE meine Scaler ausgerüstet und es hat sich IMMER bewährt. Einfach weil das Prinzip nichts anderes
zulässt als das. Man darf nur nicht meinen, die Zelle müsse fest mit der Mechanik verbunden sein, das ist der Anfang
vom Ende, wie du selbst bereits erfahren hast. Vielleicht gibst du dieser Methode ja doch mal eine Chance. ;)
Grüße,
Jack
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#72 Re: Baubericht Agusta A119 Koala 600er Größe

Beitrag von Groucho »

Sniping-Jack hat geschrieben: Wenn du magst, probier doch einfach mal, was ich im Bild - streng vereinfacht - skizziert habe:
Danke Jack. die Idee ist hilfreich, ich werde mir das mal in Ruhe in der oder ähnlicher Form anschauen.

Oliver

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#73 Re: Baubericht Agusta A119 Koala 600er Größe

Beitrag von hho2cv6 »

Danke für das Bild. Grundsätzlich hab ich meine Mechanik so aufgehängt. Anstatt des Moosgummis hab ich unten Teichfolie. Mit 5 mm Dicke klappts von den Höhenverhältnissen nicht mehr so gut.
Und oben, wo die Zelle gegen links-Rechts-Schwingungen mit Winkeln am Chassis befestigt ist hab ich Gummielemente verbaut. Meine Zelle ist also schon weitestgehend "freischwingend". Das Hauptgetriebe hab ich schrägverzahnt - hat auch noch mal enorm was gebracht. Allerdings hat das TT-Heck systembedingt immer zwangsläufig hochfrequente Vibs - da wünscht man sich den Riemen zurück....
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#74 Re: Baubericht Agusta A119 Koala 600er Größe

Beitrag von Sniping-Jack »

@Oliver:
Mach das. Es geht eigentlich nur um's Prinzip: weiche, gedämpfte* Aufhängung.
Die praktische Bauausführung jedoch hat da sehr viel Spielraum.

*Dämpfung beschreibt die Eigenschaft, Schwingungen möglichst effizient zum Stillstand
zu bringen. Beispiel Autostoßdämpfer: Drückt man kräftig nieder, muss das jeweilige Eck
OHNE nachzuwippen wieder hochkommen. Schwingt es noch einmal über, ist es noch ok.
Schwingt das Auto aber mehr als einmal über und womöglich auch noch die anderen Feder-
beine, sind die DÄMPFER verschlissen- Die Federn jedoch sind noch völlig intakt.

Beim Heli geht es vornehmlich darum, bestenfalls nur niederfrequente Schwingungen vom
Chassis an die Zelle zu übertragen. Höherfrequente Schwingungen schaden in zweierlei Hinsicht:
Die Zelle kann schlimmstenfalls einreißen, sobald sie in Resonanz gerät und ausserdem
verstärkt sie die Chassisvibrationen um ein Vielfaches - siehe Video. Eine geeignete Aufhängung,
ähnlich eines Autostoßdämpfers soll das verhindern. Allerdings genügt es, wenn das Dämpfungs-
element beides in sich vereint: Die Federnachgiebigkeit und die Dämpfung.

Die Dämfungseigenschaften bestimmter Materialien sind hierbei von eminenter Bedeutung.
Silikon z.B, dämpft nur mittelmäßig, Gummi eher schlecht und Schaumstoffe meistens sehr gut.
Die Federungseigenschaften sind dazu umgekehrt proportional.

Moosgummi zählt hierbei zu den Schaumstoffen, auch wenn der Name was anderes vermuten ließe.
Teer und Papier, also Teerpappe hat extrem gute Dämpfungseigenschaften, daher auch die
Verwendung zur Beruhigung schwingender Flächen. Aber der Komprimierungsquotient (=Federung)
ist praktisch nicht existent es wiegt auch viel zuviel. Deswegen und weil Moosgummi eigentlich
superleicht zu beschaffen ist (einfach Caddies und Gyroverpackungen aufbewahren!), ist es mein
Material der Wahl. Es ist leicht, gut dosierbar in Nachgiebigkeit und es dämpft ganz hervorragend.

Hoffe, mit diesem Wissen findest du deine individuelle Lösung für dein Modell. Falls noch Fragen sind,
nur zu. :)

@Holger:
Ich vermute, dass deine zusätzliche Verstrebung oben mit ein Grund für die Vibrationsübertragung ist.
Wie oben schon gesagt, Gummi und eigentlich auch die Teichfolie ist bedingt bis schlecht geeignet.
Gummi hat fast keine Dämfungseigenschaften und leitet Vibrationen einfach nur phasenverschoben
weiter. Und Teichfolie ist nicht genügend komprimierbar, so dass sich der immerhin mittlere
Dämpfungsfaktor auch nicht richtig entfalten kann. Ich hätte aber folgenden Versuch für dich:

Ersetze die Teichfolie mal durch entsprechende Moosgummiplatten, die dann keine Probleme in der
Höhe ergeben (auch die 5mm sind ja unkomprimiert genommen, als reines Zuschnittmaß) und die oberen
Gummis ersetzt du ebenfalls durch Moosgummidämpfer*. Der Unterschied liegt hierbei allein in der besseren
Dämpfung. Die zelle sollte dann gerade so eingespannt sein, dass man keine Schwingungen hört, die von
der zelle verstärt wurden. Das hört man ja leicht, ob da was von innen durchtönt, oder ob die Zelle
da ein Liedchen singt.

*Der einfachste Moosgummidämpfer geht so:
befestigung_oben.jpg
befestigung_oben.jpg (30.49 KiB) 1382 mal betrachtet
Das Gelbe ist die Zellenwand, das Graue die Mechanik und der blaugraue Teil wieder Moosgummi.
Und an diesen werden nun einfach flache Streben geklebt. Das kann Holz, Alu, GFK oder CFK sein.
Wichtig ist, dass genügend Moosgummi dazwischen ist. Wird es zu stramm, können wieder Schwingungen
durch. Je strammer, desto hochfrequenter und desto schädlicher.

Aber nochmal: bei mir hat bisher noch kein Heli die oberen Streben gebraucht, das ist eigentlich nur, wenn
man sich am Wackeln beim Ausrichten der Blätter zu sehr stört. Aber im Flug ist es pillepalle ob man da oben
noch was verstrebt oder nicht. Aber manchen gibt es halt ein besseres Gefühl und das verstehe ich auch.
Grüße,
Jack
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#75 Re: Baubericht Agusta A119 Koala 600er Größe

Beitrag von Groucho »

Sniping-Jack hat geschrieben: *Dämpfung beschreibt die Eigenschaft, Schwingungen möglichst effizient zum Stillstand
zu bringen. Beispiel Autostoßdämpfer: Drückt man kräftig nieder, muss das jeweilige Eck
OHNE nachzuwippen wieder hochkommen. Schwingt es noch einmal über, ist es noch ok.
Schwingt das Auto aber mehr als einmal über und womöglich auch noch die anderen Feder-
beine, sind die DÄMPFER verschlissen- Die Federn jedoch sind noch völlig intakt.
Der Vergleich mit dem Auto hinkt etwas- beim Heli kommt noch ein Faktor hinzu, von dem ich noch nicht weiß, inwieweit er Einfluss hat. Es ist nämlich durchaus möglich, daß diese Art der Dämpfung Einfluss darauf hat, inwieweit Bodenresonanz auftreten kann. Gerade wenn man mehr negativen Pitch gibt, drückt das massiv auf die Gummis und beeinflusst somit entsprechend die Dämpfungseigenschaften und umgekehrt.
In der Luft tritt dann der gegenteilige Effekt auf- viel Pitch und Steigflug entlasten den Gummi, was die Dämpfung deutlich weicher machen dürfte.
Daher stellt sich für mich die Frage, inwieweit hier durch Eigenresonanz eine Verschlimmbesserung erfolgen könnte, gerade bei schweren Zellen. Das wird man probieren müssen, ich habe da nur wenige Erfahrungswerte an der Hand.

Oliver

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