@Oliver:
Mach das. Es geht eigentlich nur um's Prinzip: weiche, gedämpfte* Aufhängung.
Die praktische Bauausführung jedoch hat da sehr viel Spielraum.
*Dämpfung beschreibt die Eigenschaft, Schwingungen möglichst effizient zum Stillstand
zu bringen. Beispiel Autostoßdämpfer: Drückt man kräftig nieder, muss das jeweilige Eck
OHNE nachzuwippen wieder hochkommen. Schwingt es noch einmal über, ist es noch ok.
Schwingt das Auto aber mehr als einmal über und womöglich auch noch die anderen Feder-
beine, sind die DÄMPFER verschlissen- Die Federn jedoch sind noch völlig intakt.
Beim Heli geht es vornehmlich darum, bestenfalls nur niederfrequente Schwingungen vom
Chassis an die Zelle zu übertragen. Höherfrequente Schwingungen schaden in zweierlei Hinsicht:
Die Zelle kann schlimmstenfalls einreißen, sobald sie in Resonanz gerät und ausserdem
verstärkt sie die Chassisvibrationen um ein Vielfaches - siehe Video. Eine geeignete Aufhängung,
ähnlich eines Autostoßdämpfers soll das verhindern. Allerdings genügt es, wenn das Dämpfungs-
element beides in sich vereint: Die Federnachgiebigkeit und die Dämpfung.
Die Dämfungseigenschaften bestimmter Materialien sind hierbei von eminenter Bedeutung.
Silikon z.B, dämpft nur mittelmäßig, Gummi eher schlecht und Schaumstoffe meistens sehr gut.
Die Federungseigenschaften sind dazu umgekehrt proportional.
Moosgummi zählt hierbei zu den Schaumstoffen, auch wenn der Name was anderes vermuten ließe.
Teer und Papier, also Teerpappe hat extrem gute Dämpfungseigenschaften, daher auch die
Verwendung zur Beruhigung schwingender Flächen. Aber der Komprimierungsquotient (=Federung)
ist praktisch nicht existent es wiegt auch viel zuviel. Deswegen und weil Moosgummi eigentlich
superleicht zu beschaffen ist (einfach Caddies und Gyroverpackungen aufbewahren!), ist es mein
Material der Wahl. Es ist leicht, gut dosierbar in Nachgiebigkeit und es dämpft ganz hervorragend.
Hoffe, mit diesem Wissen findest du deine individuelle Lösung für dein Modell. Falls noch Fragen sind,
nur zu.
@Holger:
Ich vermute, dass deine zusätzliche Verstrebung oben mit ein Grund für die Vibrationsübertragung ist.
Wie oben schon gesagt, Gummi und eigentlich auch die Teichfolie ist bedingt bis schlecht geeignet.
Gummi hat fast keine Dämfungseigenschaften und leitet Vibrationen einfach nur phasenverschoben
weiter. Und Teichfolie ist nicht genügend komprimierbar, so dass sich der immerhin mittlere
Dämpfungsfaktor auch nicht richtig entfalten kann. Ich hätte aber folgenden Versuch für dich:
Ersetze die Teichfolie mal durch entsprechende Moosgummiplatten, die dann keine Probleme in der
Höhe ergeben (auch die 5mm sind ja unkomprimiert genommen, als reines Zuschnittmaß) und die oberen
Gummis ersetzt du ebenfalls durch Moosgummidämpfer*. Der Unterschied liegt hierbei allein in der besseren
Dämpfung. Die zelle sollte dann gerade so eingespannt sein, dass man keine Schwingungen hört, die von
der zelle verstärt wurden. Das hört man ja leicht, ob da was von innen durchtönt, oder ob die Zelle
da ein Liedchen singt.
*Der einfachste Moosgummidämpfer geht so:

- befestigung_oben.jpg (30.49 KiB) 1405 mal betrachtet
Das Gelbe ist die Zellenwand, das Graue die Mechanik und der blaugraue Teil wieder Moosgummi.
Und an diesen werden nun einfach flache Streben geklebt. Das kann Holz, Alu, GFK oder CFK sein.
Wichtig ist, dass genügend Moosgummi dazwischen ist. Wird es zu stramm, können wieder Schwingungen
durch. Je strammer, desto hochfrequenter und desto schädlicher.
Aber nochmal: bei mir hat bisher noch kein Heli die oberen Streben gebraucht, das ist eigentlich nur, wenn
man sich am Wackeln beim Ausrichten der Blätter zu sehr stört. Aber im Flug ist es pillepalle ob man da oben
noch was verstrebt oder nicht. Aber manchen gibt es halt ein besseres Gefühl und das verstehe ich auch.