Da mir bereits 2x und einmal fast exakt dasselbe passiert ist, erlaube ich mir mal meinen Senf, auch wenn gleich wieder ein paar Leute auf mich einschlagen werden:
Ein Aufschwingen, das erst NACH dem Schweben auftritt, wo noch alles i.O. war, ist auf mangelhafte, mechanische Ausführung zurückzuführen. Und zwar ohne Wenn und Aber. Man kann nun bis zum Mond und wieder zurück darüber spekulieren oder gar streiten, ob es Spiel oder zu weiche Mechanik war, das spielt aber keine Rolle. Für den Stabi ist das fast dasselbe. Fakt ist: Der Kopf macht NICHT exakt das, was das Stabi steuert. Beim Schweben, wenn kaum Belastung auf der Mechanik liegt, ist noch alles wunderbar und je mehr Belastung auftritt (z.B. Rundflug, auch langsamer), desto größer werden die Abweichungen und desto heftiger die Korrekturen. Es ist dann nur noch eine Frage der Zeit, wann sich durch Spiel und/oder Nachgiebigkeiten die Phase zur Ansteuerung genügend verschoben hat und die perfekten Voraussetzung für eine Resonanz entstanden ist. Das Resultat ist dann oft, dass der Heli regelrecht explodiert, da der Effekt zuerst in der Nickebene auftritt und die Blades dann in's Heck einschlagen.
Die Servos halte ich übrigens für grundsätzlich tauglich - selbst mit Blattschmieds müssten die Kräfte noch ausreichend sein. Immerhin reden wir von ca. 10 Kilo Stellkraft. Das ist auch für einen 600er nicht unterdimensioniert. Ich will nichts grundsätzlich ausschließen, aber imho kommt das Problem nicht, oder nur unwesentlich von dieser Seite. Ich bin überzeugt, dass diese Servos mit Blades ohne Vorlauf sehr gute Resultate erzielbar sind.
Über eventuell vorgandenes Spiel in der Mechanik weiß ich nichts zu sagen. Rein aus der Erfahrung heraus sind Taumelscheiben unter Last eben doch sehr oft spielbehaftet und je nach Auslegung mach das an den Blades durchaus nennenswerte Abweichungen. Aber wie gesagt, das ist nur eine Vermutung. Was sich jedoch schon eher auswirken könnte, ist die schräge Ansteuerung. Die kann im Belastungsfall zu weiteren Ungenauigkeiten führen. Das lässt sich ja auch testen.
Als letztes fielen mir noch die Servohebel (sollten Scheiben sein oder aus Alu - Serienhebel reichen da nicht), die Blattlagerdämpfung (sollte eventuell etwas härter sein) und die Lagerung der Blatthalter ein (sind bei Mehrfachköpfen oft suboptimal, um die Kosten zu senken).
Was auch immer: auch wenn mir kein Schwein glaubt und jeder meint, oben Gesagtes würde überbewertet, ich bin trotzdem davon überzeugt: Entweder macht man es gescheit, dann hat man solche Risiken auch nicht, oder man weiß genau was man tut, riskiert was und dreht vor allem den Stabi weiter runter, als es eigentlich gut wäre, damit die ganzen Unzulänglichkeiten nicht solch fatale Auswirkungen haben.
Wie schon oft gesagt: man kann auch mit ner Schlackermühle fliegen (Damit bist nicht du gemeint, Dieter). Stellt sich halt die Frage, wieso man dann einen teuren V-Stabi gekauft hatte und keinen GU, der kann das dann nämlich auch.
Mein Fazit: behalte die Servos, verwende andere Blades mit wenig(er) Vorlauf, prüfe die gesamte Mechanik und mache alles so genau und stabil wie möglich und stelle den V-Stabi (vorerst) etwas "zahmer" ein. Und verwende härtere Dämpfungen, wenn das möglich sein sollte. Das wäre für den Fall, dass es doch nochmal zu Schwingungen kommen sollte, dass die Blades nicht mehr ins Heck einschlagen können. Dann kannst du durch hochziehen und Pitch nachlassen den Speed vermindern und wieder Kontrolle gewinnen. Hatte zumindest bei meinem Airwolf funktiniert.
PS: Wenn du dann Spinblades hast, kannst du eventuell die Dämpfung auch ganz festsetzen, da die Blades selbst bereits die erforderliche Dämpfung haben. Musste ausprobieren. Aber zumindest sollte die Dämpfung erstmal eher härter als weicher sein, zu diesem Resultat bin ich auch mit meinem 2-Blatt gekommen.