Bei meinem Zoom habe ich den Kopf so nach "Gefühl" eingestellt, d.h. ich habe einfach geschaut, dass die Servohebel von Roll und Nick etwa rechtwinklig sind, wenn die Taumelscheibe "etwa" rechtwinkling zur Rotorachse steht. Bei Pitch dasselbe: Ich habe einfach die Pitchanlenkung so justiert, dass ich ungefähr gleichviel Positiv- und Negativpitch bekomme. Das hat soweit auch ganz gut funktioniert und der Zoom fliegt gut.
Beim Three Dee MP ist das Ganze ein bisschen "wissenschaftlicher", nicht zuletzt aufgrund der Taumelscheibenanlenkung. Aber nun der Reihe nach:
Für die Justierung des Rotorkopfs braucht man den Sender, ein paar Werkzeuge und die sogenannte Taumlescheibenlehre (roter Pfeil), die zum Lieferumfang des Three Dee MP gehört.
Die Taumelscheibenlehre gibt den Nullpunkt der Taumelscheibe bezüglich Pitch, Nick und Roll vor. Die Anlenkungen der Servos zur Taumelscheibe wurden ja schon beim Bau peinlich genau auf die korrekte Länge justiert. Zudem wurde darauf geachtet, dass die Servohebel mit 0% Subtrim möglichst genau rechtwinklig eingestellt sind. Dies ist notwendig, damit beim Flug keine ungewollten Mischanteile auftreten: Wenn ich Pitch gebe, will ich nicht einen ungewollten Nick- oder Rollanteil dazubekommen.
Die Taumelscheibe wird zuerst in den Negativpitch-Bereich gefahren (beim Three Dee MP geht die Taumelscheibe bei Negativ-Pitch nach oben) und dann wird die Lehre eingeschoben.
Dann fährt man die Taumelscheibe vorsichtig herunter und korrigiert mittels Subtrim jedes einzelne Taumelscheibenservo, bis die Taumelscheibe auf der Lehre plan aufliegt. Im Bild sieht man, dass ich vorne noch einen kleinen Spalt habe, der zu korrigieren ist.
Das Ziel ist es, das die Taumelscheibe bei Mittelstellung des Pitchknüppels perfekt aufliegt. Wenn man zuvor die Längenangaben der Anlenkungsgestänge exakt eingehalten hat, gelingt das auch. Wenn's nicht gelingt, müssen die Längen der Gestänge kontrolliert werden; keinesfalls darf man hier mit der Trimmung "mogeln", die Pitch-Trimmung muss auf 0 stehen ! Wenn diese Einstellarbeiten abgeschlossen sind, ist Subtrim tabu und darf nicht mehr verändert werden.
Als nächstes werden die Paddel ausgerichtet:
Aufgrund der Grösse arbeite ich hier nicht mehr nach Augenmass sondern verwende eine Pitchlehre. Die Paddel wurden schon vormontiert geliefert und sollten eigentlich bereits perfekt ausgerichtet sein (denn sie richten sich ja auf der Paddelstange automatisch aus). Aber Kontrolle ist besser als Vertrauen

Wie man sieht, stimmt die Ausrichtung (die Kameraposition war leider nicht so ausgerichtet, dass man auf dem Foto "mitpeilen" kann). Referenz sind die Oberkanten der Blatthalter (nicht etwa die Blätter oder die Inbusschrauben der Blatthalter, da die Rotorblätter ja noch nicht auf 0 Pitch justiert sind).
Jetzt werden die Pitchwinkel der Rotorblätter gemessen; hierzu wird die Paddelstange mit einer Wasserwaage genau ausgerichtet. Natürlich muss hierzu der Boden, auf dem der Heli steht, auch im Lot sein. Soweit nichts ungewöhnliches, das macht man sonst auch so. Im Bild sieht man, dass ich noch leicht Negativpitch auf diesem Blatt habe (die Pitchlehre hängt nach links).
Falls hier beide Blätter denselben Winkelfehler haben, darf man sich nicht verleiten lassen, dies mit Trim zu korrigieren ! Und mit Subtrim korrigieren ist sowieso nicht erlaubt. Also ...
... korrigiert man an diesen beiden Gestängen, bis beide Blätter exakt 0 Pitch aufweisen. Dabei muss darauf geachtet werden, dass die Taumelscheibe sich beim Messen nicht verstellt. Ich habe dazu einfach den Sender und Empfänger eingeschaltet gelassen.
Diese Einstellarbeit ist sehr wichtig, da es aufgrund von Fertigungstoleranzen bei den Rotorblättern vorkommen kann, dass die beiden Steuerstangen nicht exakt gleichlang eingestellt werden müssen. Laut Jan Henseleit ist die Spurlaufkontrolle im Schwebeflug bei harten Carbonblättern gar nicht möglich, weil sie zu steif sind. Selbst Winkeldifferenzen von 4 Grad seien optisch nicht erkennbar, aber der Heli "tobe" beim Schweben


Zu guter Letzt wird noch der statische Spurlauf kontrolliert, indem der Abstand jeder Blattspitze zur zugehörigen Schubstange gemessen wird. Kleine Differenzen sind hier akzeptabel, ansonsten hilft es eventuell, wenn man die Blätter auf der jeweils gegenüberliegenden Seite montiert. Schlimmstenfalls hilft aber nur ein Austausch der Blätter. Bei mir hat zum Glück alles gepasst

Antworten hitte in diesen Thread : http://www.rchelifan.org/viewtopic.php?p=29205#29205
Outrunner