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#1 Sender antenne ganz vorne abgebrochen

Verfasst: 17.05.2007 14:14:47
von ReX06
Mir ist eben doof wie ich bin (mit der ausgefahrnen antenne durch die wohnunglaufend) :) die antenne abgeborchen.

ganz vorn bei diesem nupsi. Sollte ich mir eine neue kaufen oder es so lassen. Es sind ca. 5 cm die fehlen.

Hat der Nupsi einen sinn oder nur damit man ihn nicht ins auge bekommen kann oder so :D

mfg,

Finn

#2

Verfasst: 17.05.2007 14:48:49
von Crizz
Ist nur vernickeltes Kupfer, kannste mit nem dicken Lötkolben anlöten. ( ggf. kleine Kupoferhülse oder Draht zur Verbindung ). Auch wenn es nur 5 cm sind würd ich sie dranmachen, weil die Antenne sonst nicht auf die Frequenz abgestimmt ist ( Wellenlänge ). Ist zwar nur gering, kann im ungünstigen Fall aber für Störungen sorgen.

#3

Verfasst: 17.05.2007 22:40:57
von Flyfrog
Einfach wieder anlöten (vorher evtl. anschleifen/reinigen) und bei Gelegenheit eine Neue im Netz mitbestellen.

#4

Verfasst: 17.05.2007 22:53:25
von DerMitDenZweiLinkenHänden
_Ich_ würde einfach fliegen und darauf achten, sie niemandem in die Augen zu stoßen.
Dass die 5cm frequenzrelevant sind bewerte ich als Nichthochfrequenztechniker als gering. Andernfalls würde eine um-die-Ecke gelegte Empfängerantenne ja auch ncht mehr funktionieren.

Kurt

#5

Verfasst: 17.05.2007 23:09:36
von Crizz
Gruß nach Austria, kurz zur Erklärung :

Wenn du ne Antenne wie beim Empfänger als Draht irgendwo entlang verlegst änderst du nicht die Länge - schneidest du ein Stück ab sehr wohl.

Eine Antenen ist auf die Wellenlänge Lambda der zu empfangenden oder sendenen Frequenz abgestimmt, bzw. als 1/2 Lambda , 1/4 Lambda usw. in der Länge abgestimmt.

Die Wellenlänge einer Frequenz ergibt sich aus dem Verhältnis der Ausbreitungsgeschwindigkeit zur Frequenz, der Einfachheithalber rechnet man mit der Lichtgeschwindigkeit "c", also gerundet 3*10^8 m/s.
Bei einem 35 MHz-Sender ergibt sich aus c/f eine Wellenlänge von 8,57 m.
( Bei 40 MHz : 7,5 m => 0,94 m Antenne bei 1/8 Lambda )

Eine 1/8 Lambda-Antenne wäre also 1,07 m lang ( wie gesagt, wir haben jetzt mit "c" gerechnet, in Kupfer liegt die Geschwindigkeit ca. 3% niedriger - aber das ist nur ein Beispiel ).

Verkürzt du jetzt eine solche Antenne um 5 cm auf 1,02 m länge komtm es zu sogenannten "Stehwellen", die empfangene Frequenz wird also nicht von der Antenne sauber aufgenommen und damit kommt es zu Störungen. Das ganze wirkt sich umso heftiger aus, je höher die Frequenz ist ( siehe 40 MHz-Vergleichswert ).

Um also wieder eine sauber abgestimmte Antenne zu haben müßte man sie auf genau die Hälfte kürzen ( was aber die Empfangsleistung wiederum reduziert - deshalb auch die recht langen Antennen an Sender und Empfänger ).

Ich hoffe es war nicht zu technisch, ich wollte mit diesem kleinen ( und stark vereinfachtem ) Beispiel nur den Zusammenhang ein wenig näher bringen - ich hoffe es ist mir auch gelungen.

#6

Verfasst: 17.05.2007 23:16:24
von DerMitDenZweiLinkenHänden
Gruß nach "Piefkonien" :D

Das ist der Sinn eines Forums. Nämlich dass man über Irrtümer diskutiert.

Jetzt würde mich noch interessieren, in welcher Größenordnung sich die Kürzung vom 5cm auswirkt. Denn was ich bisher gelesen habe sin örtliche Gegebenheiten am Flugplatz ziemlich stark dafür verantwortlich, dass es zur Signalauslöschung kommt. Da scheinen mir die 5cm als Laie doch gering.

Danke für eine kurze Erläuterung der Größenordnung :)

kurt

#7

Verfasst: 17.05.2007 23:22:49
von Crizz
Die Größenordnung läßt sich ohne weiteres nicht genau sagen, da fallen immer verschiedene Dinge zusammen. Gerade in unserer Zeit, wo man ja schon von Elektro-Smog durch die diversen vielen Funk-Systeme spricht, kann es nahe an Städten / Dörfern / Funkmasten / Stromleitungen / Handy in der Hemdtasche stärker auswirken als irgendwo außerhalb.

Ich wollte damit auch nicht zum Ausdruck bringen, das ein solches System nicht mehr funktionsfähig wäre - aber man geht ein erhöhtes Risiko von Störungen ein, und ich denke gerade beim Heli, wo man schon mit diversen Störungen von Motor und Empfänger zu kämpfen hat, sollte man es zumindest nicht unbeachtet lassen - denn ne neue Antenen oder das Anlöten von dem Stückerl kostet weniger als ein Crash durch unsaubere Signalübertragung ;)

Um die exakten Auswirkungen im allgemeinen beurteilen zu können ( also quasi ne Art "Grundabweichung" ) ermitteln zu können müßte man mal mit nem Oszilloskop die Signale an der Empfänger ZF-Stufe messen, die einmal bei beschädigter und einmal bei unbeschädigter Antenne dort eintrudeln. Ist der einzige Weg für ne Ausasage über Zahlen.

Nachtrag :

Man muß sich bei der Fehlanpassung das ganze bildlich vorstellen :

Die Trägerwelle des Sendesignals wird nicht sauber abgestrahlt sondern läuft auf der Sendeantenne wieder zurück. Dabei kommt es zu Überlagerungen mit der abzustrahlenden Welle, was dazu führt, das das Signal sich in einigen Teilen, wo die Beträge gleich groß aber mit unterschiedlichem Vorzeichen aufeinandertreffen, auslöschen. Das sind dann Zeitabschnitte, in denen kein Signal abgestrahlt wird ( vereinfacht ausgedrückt ). Je größer die Fehlanpassung ist desto größer wird der Stehwelleneffekt - d.h. er ist bei 5 cm auf eine 1,07 m lange Antenne bezogen bereits knappe 5 % als Fehlfaktor.

#8

Verfasst: 17.05.2007 23:43:26
von Flyfrog
Hähä, da fällt mir eine Geschichte aus meiner Jugend ein.

Damals haben wir Piratensender für das UKW-Band 87,5-108MHz gebaut und
betrieben. Ein Klassenkamerad hatte in seinem Zimmer eine der besten
Antennen gebastelt, die wir je betrieben haben. Sie bestand aus einem ca.
140mm langen ca. 2mm starken Kupferdraht als Strahler und einer
FAHRRADFELGE als Gegengewicht. Wir konnten es nicht fassen, aber
er hatte es offenbar geschafft, genau die richtige Abstimmung zu finden.

Sämtliche Nachbauten kamen nicht auf die Reichweite seines "Prototyps" :lol:


Waren das noch Zeiten *schwelg*