Abstimmung Tempelhof beim Tagesspiegel
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#1 Abstimmung Tempelhof beim Tagesspiegel
Der Berliner Tagesspiegel veranstaltet derzeit eine Online-Umfrage darüber, was mit dem Berliner Stadtflughafen Tempelhof passieren soll.
Hier der Link:
http://www.tagesspiegel.de/berlin/Berli ... ted2328497
Ich würde mich freuen, wenn hier möglichst viele Stimmen für den Erhalt des historischen Flughafens zustande kommen würden. Bisher sieht das Ergebnis ganz gut aus (z.Zt. 59 % der Stimmen pro Erhalt). Bitte leitet den Link auch an andere Flieger oder Freunde von Tempelhof weiter!
greets, Nik
Hier der Link:
http://www.tagesspiegel.de/berlin/Berli ... ted2328497
Ich würde mich freuen, wenn hier möglichst viele Stimmen für den Erhalt des historischen Flughafens zustande kommen würden. Bisher sieht das Ergebnis ganz gut aus (z.Zt. 59 % der Stimmen pro Erhalt). Bitte leitet den Link auch an andere Flieger oder Freunde von Tempelhof weiter!
greets, Nik
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helihopper
#2
Hi,
ich bin für eine Schliessung und den Abriss des Airports.
Ich habe einige Zeit in Neukölln gewohnt und die nervigen Flieger einschweben sehen und vor Allem hören können (1986). Ein Stadtflughafen birgt neben der Lärmbelästigung auch eine Unmenge Gefahren durch den Flugbetrieb.
In Neukölln war es mir immer mulmig, wenn die Flugzeuge etwa 100 - 70 Meter über den Häusern zur Landung angeflogen kamen.
Geschichte ist ja gut und schön, aber dafür den Nazibau erhalten?
Einen Stadtpark draus machen und gut is. Sollte die Stadt Berlin (die ja de fakto Pleite ist) sich aus Sentimentalität für Gelder zum Erhalt dieses architektonischen Schandfleckes in der Stadt entscheiden, dann kann ich nur mit dem Kopf schütteln.
Diese Gelder sollten die lieber in Ihr Schulsystem und die Sanierung der Schulen stecken. Das ist bedeutend wichtiger, wie der Flughafen Tempelhof.
Cu
Harald
ich bin für eine Schliessung und den Abriss des Airports.
Ich habe einige Zeit in Neukölln gewohnt und die nervigen Flieger einschweben sehen und vor Allem hören können (1986). Ein Stadtflughafen birgt neben der Lärmbelästigung auch eine Unmenge Gefahren durch den Flugbetrieb.
In Neukölln war es mir immer mulmig, wenn die Flugzeuge etwa 100 - 70 Meter über den Häusern zur Landung angeflogen kamen.
Geschichte ist ja gut und schön, aber dafür den Nazibau erhalten?
Einen Stadtpark draus machen und gut is. Sollte die Stadt Berlin (die ja de fakto Pleite ist) sich aus Sentimentalität für Gelder zum Erhalt dieses architektonischen Schandfleckes in der Stadt entscheiden, dann kann ich nur mit dem Kopf schütteln.
Diese Gelder sollten die lieber in Ihr Schulsystem und die Sanierung der Schulen stecken. Das ist bedeutend wichtiger, wie der Flughafen Tempelhof.
Cu
Harald
- Flightbase
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#3
also jetzt mit dem argument "nazibau" kommen... nenene. das ist nen bisschen zu dünn. zieht sicher gut bei einigen - aber bei der argumentation müßtest du auch für den abriß aller panzerstrassen - sorry - autobahnen sein. die sind auch mörder laut - und mir is immer mulmig wenn ich dicht an einer stehe 
ich habe erst letztens ne führung über den flugplaz tempelhof mitgemacht (inspiriert durch nen rudelausflug meines flugsportvereins) - und kann nur sagen: sehr sehr schön.
lärm gibts bei jedem flugplatz - und einige suchen sogar solche wohnungen, weil sie a. billiger sind oder so wie ich b. den flugzeugsound nicht oft genug hören können.
ja, is kein joke. wir wohnen 420 meter luftlinie vom aufsetzpunkt eines kleinflugplatzes - direkt im endanflug
abgesehen davon kann bei der umfrage ja jeder für das stimmen, was er für richtig hält (dafür sind sie ja da).
greets, Nik
ich habe erst letztens ne führung über den flugplaz tempelhof mitgemacht (inspiriert durch nen rudelausflug meines flugsportvereins) - und kann nur sagen: sehr sehr schön.
lärm gibts bei jedem flugplatz - und einige suchen sogar solche wohnungen, weil sie a. billiger sind oder so wie ich b. den flugzeugsound nicht oft genug hören können.
ja, is kein joke. wir wohnen 420 meter luftlinie vom aufsetzpunkt eines kleinflugplatzes - direkt im endanflug
abgesehen davon kann bei der umfrage ja jeder für das stimmen, was er für richtig hält (dafür sind sie ja da).
greets, Nik
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peter.stegemann
#4
Und wer bezahlt den Umbau zum Stadtpark? Abriss geht sowieso nicht, das Gebaeude steht afaik unter Denkmalschutz. Und wenn man so pleite ist, sollte man sich auch BBI nicht leisten koennen... ein Mischkonzept, wo die Grossflieger in Schoenefeld landen und der Kleinkram in Tempelhof haette vieleicht auch allen Seiten gedient.
Der Fluglaerm verschwindet uebrigens nicht, er wird nur verlagert...
Eigentlich waere die Flaeche ideal fuer einen schoenen Modellflugplatz
Egal ob dafuer oder dagegen, richtig schlim finde ich, wie man mal wieder zeigt, wie gut man Demokratie verstanden hat. Man sehe sich nur mal an, wie mit dem Volksbegehren umgegangen wird - schnell Fakten schaffen und dann kann man leider leider den Buergerwillen nicht mehr beruecksichtigen. Sonst ist das Argument ja immer irgendeine EU-Richtlinie, auf die man ja gar keinen Einfluss habe...
Der Fluglaerm verschwindet uebrigens nicht, er wird nur verlagert...
Eigentlich waere die Flaeche ideal fuer einen schoenen Modellflugplatz
Egal ob dafuer oder dagegen, richtig schlim finde ich, wie man mal wieder zeigt, wie gut man Demokratie verstanden hat. Man sehe sich nur mal an, wie mit dem Volksbegehren umgegangen wird - schnell Fakten schaffen und dann kann man leider leider den Buergerwillen nicht mehr beruecksichtigen. Sonst ist das Argument ja immer irgendeine EU-Richtlinie, auf die man ja gar keinen Einfluss habe...
- tracer
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#5
JetNoise - The Sound Of Freedomden flugzeugsound nicht oft genug hören können.
War früher im AIS immer ein "Wettstreit" bei uns, ich habe Fenster vor nem TakeOff aufgerissen, um mehr hören zu können, andere haben sie zu gemacht
Naja, aber wenn ne fourship auf dem schedule war, ist man halt raus. Meistens kamen dann tatsächlich 3 in die Luft *g*
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helihopper
#6
Hi Nik,
Wenn so etwas privat finanziert wird und der Flugbetrieb eingestellt bleibt kann die Kiste von mir aus gerne stehen bleiben.

Cu
Harald
Ist kein Argument, sondern ne Tatsache. Argument ist die Lärmbelästigung , die massive Gefährdung der Stadtbewohner und die Kostenseite.Flightbase hat geschrieben:also jetzt mit dem argument "nazibau" kommen...
Da ist was dran. Nur muss man auch die Kosten betrachten, die ein Erhalt verursacht. Immerhin gibt es noch einige Etagen Katakomben unter der Erdoberfläche. Die Kohle benötigt gerade Berlin viel dringender für die maroden Bildungseinrichtungen.Flightbase hat geschrieben: ich habe erst letztens ne führung über den flugplaz tempelhof mitgemacht (inspiriert durch nen rudelausflug meines flugsportvereins) - und kann nur sagen: sehr sehr schön.
Wenn so etwas privat finanziert wird und der Flugbetrieb eingestellt bleibt kann die Kiste von mir aus gerne stehen bleiben.
Wie würde P.P jetzt sagen? RISCHTISCHFlightbase hat geschrieben:
abgesehen davon kann bei der umfrage ja jeder für das stimmen, was er für richtig hält (dafür sind sie ja da).
Cu
Harald
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#7
Wenn Wahlen etwas verändern würden, wären sie verboten.Man sehe sich nur mal an, wie mit dem Volksbegehren umgegangen wird - schnell Fakten schaffen und dann kann man leider leider den Buergerwillen nicht mehr beruecksichtigen.
Wurd auch in der Schweiz schon erkannt *g*
http://www.buendnis-gegen-rechts.ch/2004/staat.htm
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helihopper
#9
peter.stegemann hat geschrieben: Abriss geht sowieso nicht, das Gebaeude steht afaik unter Denkmalschutz.
Och Peter,
Das geht recht einfach.
Macht jeder Baulöwe so.
Einzäunen vor sich hingammeln lassen und dann kracht die Kiste in sich zusammen bzw. stellt eine so grosse Gefahr dar, dass abgerissen werden muss. Auf die Art finden sich eventuell auch Investoren, die die Kohle haben den Verfall zu verhindern.
Und wenn der Fluglärm aus der Innenstadt rauskommt und an den Rand / auf die grüne Wiese verlagert wird, dann sinkt die Belästigung dennoch für viel mehr Bürger, als er für verhältnismässig wenige Bürger zunimmt. Der Zentralflughafen ist ja eh da.
Cu
Harald
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peter.stegemann
#13
Der Vorschlag den Denkmalschutz zu umgehen, ist richtig super. Warum sprengt Berlin nicht die Altstadt, den ollen Mist immer wieder zu sanieren kostet bestimmt auch viel Geld. Sind auch genug Nazibauten dabei. Waere vieleicht ein Konzept fuer viele Staedte - Freiburg macht's ja auch so, die reissen immer gerne Altes nieder und bauen mit Bundesmitteln eine Strassenbahn drueber...
Also man verlagert den Laerm raus aus der ohnehin lauten Stadt in die bisher noch ruhigeren Randgebiete... sorry, kleiner polemischer Scherz. Aber wenn ich auf die Karte gucke, dann kommen mir die Einflugschneisen von BBI auch nicht gerade unbewohnt vor. Das Problem wird doch wirklich nur verlagert. Und spaetestens 2-3 Jahre spaeter werden die Leute um Tempelhof jammern, dass die Mieten ueberproportional steigen. Das ist natuerlich kein Argument dafuer, den Flughafen zu erhalten - aber solche kleinen Nebeneffekte relativieren viele Argumente, die dafuer stehen ihn zu schliessen. Man sollte nur dann etwas aendern, wenn man wirklich sicher ist, dass was Besseres bei rauskommt...
Btw, den Spruch mit der Gefaehrdung kann man sich schenken - de facto stuerzen wesentlich mehr Flugzeuge waehrend des Fluges ab, als waehrend Start und Landung, auch wenn letztere als kritischste Phase eines Fluges gelten. Und, dass von und nach BBI nicht ueber die Stadt geflogen wird, duerfte ein Wunschtraum sein...
Also man verlagert den Laerm raus aus der ohnehin lauten Stadt in die bisher noch ruhigeren Randgebiete... sorry, kleiner polemischer Scherz. Aber wenn ich auf die Karte gucke, dann kommen mir die Einflugschneisen von BBI auch nicht gerade unbewohnt vor. Das Problem wird doch wirklich nur verlagert. Und spaetestens 2-3 Jahre spaeter werden die Leute um Tempelhof jammern, dass die Mieten ueberproportional steigen. Das ist natuerlich kein Argument dafuer, den Flughafen zu erhalten - aber solche kleinen Nebeneffekte relativieren viele Argumente, die dafuer stehen ihn zu schliessen. Man sollte nur dann etwas aendern, wenn man wirklich sicher ist, dass was Besseres bei rauskommt...
Btw, den Spruch mit der Gefaehrdung kann man sich schenken - de facto stuerzen wesentlich mehr Flugzeuge waehrend des Fluges ab, als waehrend Start und Landung, auch wenn letztere als kritischste Phase eines Fluges gelten. Und, dass von und nach BBI nicht ueber die Stadt geflogen wird, duerfte ein Wunschtraum sein...
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helihopper
#14
Peter,
ich sehe das vielleicht einfach anders, weil mich während meines Berliner Lebensabschnittes der Flugbetrieb des damaligen Hauptnutzers regelmässig geweckt und genervt hat. Von den teilweise halsbrecherischen Flugmanövern über den Dächern mal ganz zu schweigen.
Es gibt Leute, die finden die Architektur Klasse. Z.B. Sir Norman Foster hat mal gesagt, Tempelhof sei so ne Art Urmodell für moderne Flughäfen.
Ich empfinde den Bau einfach nur als einen potthässlichen Zweckbau.
Meinen Einwurf mit dem Denkmalschutz kannst Du gerne vergessen war nicht wirklich ernst gemeint
.
Grundsätzlich bin ich auch fast immer für den Erhalt von gewachsenen Strukturen. Aber wenn die Kohle nicht da ist und es brennendere und viel wichtigere Probleme gibt, dann sollte man in den sauren Apfel beissen.
Berlin hat sich mit BBI selber ins Knie geschossen. Im Genehmigungsverfahren wurde klargestellt, dass es BBI nur dann geben wird, wenn Tegel und Tempelhof geschlossen werden.
Durch die Schliessung werden die Subventionen für den Erhalt der Gebäude aber dramatisch ansteigen.
Es gibt ja sowieso nur wenige Fluggesellschaften, die Tempelhof überhaupt anfliegen und Gebühren zahlen. Die fallen dann weg und das Finanzloch wird noch grösser.
Also bleibe ich dabei. Weg mit dem Ding, oder eben privat finanziert anderweitig Nutzen. Allerdings wird sich angesichts der befürchteten Altlasten (Munition / Umweltgifte im Boden) nur schwer ein Investor finden lassen, der so potent genug ist das Ding sauber anzugehen.
Die Stadt darf es in meinen Augen nicht machen.
Cu
Harald
ich sehe das vielleicht einfach anders, weil mich während meines Berliner Lebensabschnittes der Flugbetrieb des damaligen Hauptnutzers regelmässig geweckt und genervt hat. Von den teilweise halsbrecherischen Flugmanövern über den Dächern mal ganz zu schweigen.
Es gibt Leute, die finden die Architektur Klasse. Z.B. Sir Norman Foster hat mal gesagt, Tempelhof sei so ne Art Urmodell für moderne Flughäfen.
Ich empfinde den Bau einfach nur als einen potthässlichen Zweckbau.
Meinen Einwurf mit dem Denkmalschutz kannst Du gerne vergessen war nicht wirklich ernst gemeint
Grundsätzlich bin ich auch fast immer für den Erhalt von gewachsenen Strukturen. Aber wenn die Kohle nicht da ist und es brennendere und viel wichtigere Probleme gibt, dann sollte man in den sauren Apfel beissen.
Berlin hat sich mit BBI selber ins Knie geschossen. Im Genehmigungsverfahren wurde klargestellt, dass es BBI nur dann geben wird, wenn Tegel und Tempelhof geschlossen werden.
Durch die Schliessung werden die Subventionen für den Erhalt der Gebäude aber dramatisch ansteigen.
Es gibt ja sowieso nur wenige Fluggesellschaften, die Tempelhof überhaupt anfliegen und Gebühren zahlen. Die fallen dann weg und das Finanzloch wird noch grösser.
Also bleibe ich dabei. Weg mit dem Ding, oder eben privat finanziert anderweitig Nutzen. Allerdings wird sich angesichts der befürchteten Altlasten (Munition / Umweltgifte im Boden) nur schwer ein Investor finden lassen, der so potent genug ist das Ding sauber anzugehen.
Die Stadt darf es in meinen Augen nicht machen.
Cu
Harald
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peter.stegemann
#15
Die billigste Variante waere, alles beim Alten zu lassen...
Aber ich sehe einen Kompromis: Sie koennen aus Tempelhof ein zentrales Schul- und Universitaetszentrum machen. Alle Schichten, alle Sparten an einer riesigen Schule.
P.S: Berlin wird mit und ohne Tempelhof seine eigentlichen Probleme nicht angehen... da sehe ich wenig Hoffnung. Es wird auch von den Steuermehreinnahmen auf Bundesebene kaum Geld in's Schulsystem fliessen. Schueler haben keine brauchbare Lobby und auszahlen tut sich sowas erst 30 Jahre spaeter...
Aber ich sehe einen Kompromis: Sie koennen aus Tempelhof ein zentrales Schul- und Universitaetszentrum machen. Alle Schichten, alle Sparten an einer riesigen Schule.
P.S: Berlin wird mit und ohne Tempelhof seine eigentlichen Probleme nicht angehen... da sehe ich wenig Hoffnung. Es wird auch von den Steuermehreinnahmen auf Bundesebene kaum Geld in's Schulsystem fliessen. Schueler haben keine brauchbare Lobby und auszahlen tut sich sowas erst 30 Jahre spaeter...