#1 Testbericht: LiFePo4 im Hurricane 550
Verfasst: 13.04.2008 23:55:38
Hallo Leute!
Nachdem ich seid kurzem einen "kleinen" Wirbelwind mein eigen nenne stellt sich die Frage nach den zu verwendenden Energiespendern.
Da die LiPo Technologie zwar unbestritten die Königsklasse unter den Akkus ist, aber doch mit einigen Nachteilen zu kämpfen hat hab ich mich entschieden mal LiFePo4 zu testen.
Der Entscheidung folgte eine PN an Crizz der mir dann schnell das Objekt der Begierde zusandte:
Ein flaches Pack 4S1P
Eine Pyramide 3S1P
von First Connect.
Das Gewicht liegt für das 4S Pack bei 319g und 244g für das 3S Pack. (Die Angaben beziehen sich auf das fertige Pack incl. Schrumpfschlauch, Kabel, Stecker…)
Das Gesamtgewicht der beiden Packs beläuft sich auf 565g (363 rechnerisch aber das hab ich gemessen – spricht nicht für die Qualität der Wage..)
Was mir an den Packs aufgefallen ist:
* Sie sind sehr solide und robust verarbeitet – laut Crizz sogar zusätzlich mechanisch verstärkt.
* Die Hochstrom und Balancerkabel sind ausreichend lang
* Die Hochstromkabel sind sehr flexibel und besitzen Kupferlitzen. Der Querschnitt beträgt 2,5 qmm
* Die Kabel passen perfekt für 4mm Goldkontaktstecker
* Balancerkabel haben einen EHR Anschluss (Kokam, SLS, Robbe, Graupner)
* Laut FirstConnect sind die Zellen untereinander 3Punkt verschweißt
* Sie sind schwarz
Spezifikation der Packs:
* Nennkapazität: 2300 mAh
* Nennspannung: 3,3 V Pro Zelle – 13,2V für 4S, 9,9Vfür das 3S Pack – In Summe 23,1V
* Entladerate 46A 60A, Burst bis 120A (20C 26C/52C)
* Entladeschlussspannung: 2,0V
* Ladestrom: 10A (~ 4C)
* Ladeschlussspannung: 3,6V
* Eigensicher, sehr tollerant gegen Tiefentladung / Überladung
Maße der Packs (laut Hersteller:):
Länge x Höhe x Breite [mm]
3S: 75x51x54
4S: 140x54x27
Als ich selber nachgemessen habe kam ich auch fast die gleichen Maße. Außer bei der Länge:
3S: 66,5 mm
4S: 133 mm
Der Unterschied resultiert IMHO daraus, das FirstConnect ein wenig mehr angibt, um noch Platz für die Kabel zu haben. Ich habe die reinen Zellen vermessen. Der ganze Pack ist ca. um 2-3 mm in der Mitte länger – da ist das Hochstromkabel angelötet.
So viel zur Theorie – nun die Praxis:
Voller Freude hab ich die Packs ausgepackt, die Buchsen angelötet und ab zum ersten laden an mein Hyperion EOS0610i DUO (ca. 200€ sehr zu empfehlen)
Der Lader hat 2 Ausgänge und eine Gesamtleistung von 360W – die in 10% Schritten auf die Ausgänge verteilt werden können. Jeder Ausgang kann bis 6S laden und besitzt dafür einen eingebauten Balancer.
Geladen habe ich die erste Ladung mit 2,3A (1C) Ladestrom, jedes Pack auf einen Ausgang. Während des Ladens hab ich die Zellspannungen im Auge behalten (zudem hab ich sie vor dem Laden gemessen):
Im Auslieferungszustand lagen alle Zellen zwischen 3,3 – 3,4V. Während des Ladens hatten die Zellen nach kurzer Zeit so um die 3,35V – der Balancer machte Urlaub. Solange bis ca. 1000mAh eingeladen waren. Die Zellspannung erreichte die 3,45V.
Jetzt gab es die ersten Probleme!
Einige Zellen ließen sich nicht über 3,45V laden! Der Balancer hat den Ladestrom verbraten, der Lader den Ladestrom auf ca. 0,5A reduziert. Das Pack (in meinem Fall das 4S Pack) wurde einfach nicht voll. Der 3S hat bis zum Ende geladen, allerdings auch mit exzessiven Balancereinsatz gegen Ende.
Einer Verzweiflung nahe schrieb ich Crizz ne PN – die Antwort erhielt ich binnen weniger Minuten:
LiFePo4 brauchen ca. 10 Zyklen bis sie die volle Leistung erreichen.
Also hab ich mal versucht die Packs zu entladen. Leider hat mein Lader keine Entladefunktion. Also hab ich die beiden Packs als Stromversorgung für meinen Lader verwendet und damit die Akkus meiner USV geladen. (zuvor den Stecker gezogen und den PC ca. 5 min laufen gelassen)
Während des Entladens hab ich mit meinem Multimeter die Zellspannungen überprüft. Der 24V Akku wurde mit 4,5A geladen (Herstellermaximum) Ich schätze den Entladestrom der LiFePo4 auf ~ 5A.
Binnen einer Minute hatten alle Zellen exakt die selbe Spannung! (zuvor hatte der 4S pack einen Unterschied von über 0,2V!!!) Die Spannung pro Zelle lag nun bei 3,36V – von da viel sie langsam bis auf 3V. Ab da ging es extrem schnell abwärts. Es dauerte keine Minute bis eine Zelle die 2,5V, die ich mir als Entladelimit gesetzt hatte, erreicht hatte. Also Pack vom Lader getrennt und nachgemessen:
Interessante Nebenbemerkung: Der Lader hatte zu dem Zeitpunkt 1981mAh in meinem Akku geladen! (Wirkungsgrad des Laders!)
Die Spannung der schlechtesten Zelle im Pack (7S ich betrachte beide als ein Pack) betrug 2,56V – die der höchsten 3,08V ! viel Unterschied….
Ich war enttäuscht!
Also die Packs an den Lader – Einstellungen wie zuvor. Nur hab ich die Packs diesmal im DUO Mode geladen – d.h. der Lader behandelt die 2 wie ein Pack.
Keine 2 Minuten nach Ladestart hatten alle Zellen 2,98V und der Balancer ging in Urlaub. Ich hab da auch nur noch sporadisch auf den Lader gesehn – aber den Balancer hab ich nie arbeiten sehn. Bei 3,45 wurde es interessant – Werden sich die Zellen diesmal höher laden lassen? Tatsächlich! Bis 3,52V hat der Balancer Urlaub gemacht. Dann aber voller Einsatz! Bis 3,58V konnte ich die Zellen, die zuvor bei 3,45 schlapp gemacht hatten, laden.
Noch ein Zyklus!
Während des Entladens kein Drift – gegen Ende sehr stark – Pack neu geladen – 2818 mAh gingen rein – Die Zellspannungen hatten sich sehr schnell angeglichen – bis ~ 3,5V dann wider Drift.
Ich habe die Zellen an diesem Tag 4 mal geladen und entladen. Der Bereich, in dem die Zellen keinen Drift aufweißen wurde permanent größer!
Zusammenfassung Laden/Entladen:
* Am Anfang recht unterschiedliche Zellspannungen – ich denke die brauchen einfach 1-3 Zyklen um einigermaßen konstant zu sein.
* im Mittelteil des Ladens/Entladens kein Drift! (ca. 90% der Zeit)
* gegen Entladeschluss und Ladeschluss extrem starker Drift – verringert sich aber mit der Zahl der Zyklen
* auch wenn die Zellen unterschiedliche Spannungen haben – beim Entladen haben die sehr schnell die selbe Spannung
* bei ca. 3V ist die Zelle leer. Danach fällt die Spannung extrem schnell!
* bei cal. 3,5V ist die Zelle voll – danach driften die Zellen echt stark da vernichtet der Balancer echt viel Ladestrom! (es ist aber egal wenn die Zellen unterschiedliche Spannungen haben – beim entladen habe sie echt schnell alle die selbe Spannung!)
Leider kann ich am WE nicht dazu die Zellen im Flug zu testen! Aber wenn es fast permanent regnet, mein Vater Geburtstag hat, meine Frau einen Todesfall in der Familie hat is das nachvollziehbar denke ich!
Ich werde auch noch einen Bericht nachliefern, wie sich die Akkus bei Ladung mit 10A verhalten. Sollten da in <15 min wieder voll sein! Auch habe ich vor den Pack nicht getrennt im FePo Modus zu laden, sondern zusammen, ohne Balancer im 6S LiPo Modus! (Exaxt die selbe Ladeschlussspannung!) Dadurch bleibt ein Port am Lader frei wo ich die LiPo für den Rex laden kann!
Den Flugbericht liefer ich aber nach, sobald ich dazu komme / das Wetter passt!
Jetzt sag ich nur noch danke fürs lesen und wünsche noch eine schöne Nacht!
CU
Andi – der hofft einen kleinen Einblick in die LiFePo4 Technologie gegeben zu haben und noch einige Bilder anhängt:
Nachdem ich seid kurzem einen "kleinen" Wirbelwind mein eigen nenne stellt sich die Frage nach den zu verwendenden Energiespendern.
Da die LiPo Technologie zwar unbestritten die Königsklasse unter den Akkus ist, aber doch mit einigen Nachteilen zu kämpfen hat hab ich mich entschieden mal LiFePo4 zu testen.
Der Entscheidung folgte eine PN an Crizz der mir dann schnell das Objekt der Begierde zusandte:
Ein flaches Pack 4S1P
Eine Pyramide 3S1P
von First Connect.
Das Gewicht liegt für das 4S Pack bei 319g und 244g für das 3S Pack. (Die Angaben beziehen sich auf das fertige Pack incl. Schrumpfschlauch, Kabel, Stecker…)
Das Gesamtgewicht der beiden Packs beläuft sich auf 565g (363 rechnerisch aber das hab ich gemessen – spricht nicht für die Qualität der Wage..)
Was mir an den Packs aufgefallen ist:
* Sie sind sehr solide und robust verarbeitet – laut Crizz sogar zusätzlich mechanisch verstärkt.
* Die Hochstrom und Balancerkabel sind ausreichend lang
* Die Hochstromkabel sind sehr flexibel und besitzen Kupferlitzen. Der Querschnitt beträgt 2,5 qmm
* Die Kabel passen perfekt für 4mm Goldkontaktstecker
* Balancerkabel haben einen EHR Anschluss (Kokam, SLS, Robbe, Graupner)
* Laut FirstConnect sind die Zellen untereinander 3Punkt verschweißt
* Sie sind schwarz
Spezifikation der Packs:
* Nennkapazität: 2300 mAh
* Nennspannung: 3,3 V Pro Zelle – 13,2V für 4S, 9,9Vfür das 3S Pack – In Summe 23,1V
* Entladerate 46A 60A, Burst bis 120A (20C 26C/52C)
* Entladeschlussspannung: 2,0V
* Ladestrom: 10A (~ 4C)
* Ladeschlussspannung: 3,6V
* Eigensicher, sehr tollerant gegen Tiefentladung / Überladung
Maße der Packs (laut Hersteller:):
Länge x Höhe x Breite [mm]
3S: 75x51x54
4S: 140x54x27
Als ich selber nachgemessen habe kam ich auch fast die gleichen Maße. Außer bei der Länge:
3S: 66,5 mm
4S: 133 mm
Der Unterschied resultiert IMHO daraus, das FirstConnect ein wenig mehr angibt, um noch Platz für die Kabel zu haben. Ich habe die reinen Zellen vermessen. Der ganze Pack ist ca. um 2-3 mm in der Mitte länger – da ist das Hochstromkabel angelötet.
So viel zur Theorie – nun die Praxis:
Voller Freude hab ich die Packs ausgepackt, die Buchsen angelötet und ab zum ersten laden an mein Hyperion EOS0610i DUO (ca. 200€ sehr zu empfehlen)
Der Lader hat 2 Ausgänge und eine Gesamtleistung von 360W – die in 10% Schritten auf die Ausgänge verteilt werden können. Jeder Ausgang kann bis 6S laden und besitzt dafür einen eingebauten Balancer.
Geladen habe ich die erste Ladung mit 2,3A (1C) Ladestrom, jedes Pack auf einen Ausgang. Während des Ladens hab ich die Zellspannungen im Auge behalten (zudem hab ich sie vor dem Laden gemessen):
Im Auslieferungszustand lagen alle Zellen zwischen 3,3 – 3,4V. Während des Ladens hatten die Zellen nach kurzer Zeit so um die 3,35V – der Balancer machte Urlaub. Solange bis ca. 1000mAh eingeladen waren. Die Zellspannung erreichte die 3,45V.
Jetzt gab es die ersten Probleme!
Einige Zellen ließen sich nicht über 3,45V laden! Der Balancer hat den Ladestrom verbraten, der Lader den Ladestrom auf ca. 0,5A reduziert. Das Pack (in meinem Fall das 4S Pack) wurde einfach nicht voll. Der 3S hat bis zum Ende geladen, allerdings auch mit exzessiven Balancereinsatz gegen Ende.
Einer Verzweiflung nahe schrieb ich Crizz ne PN – die Antwort erhielt ich binnen weniger Minuten:
LiFePo4 brauchen ca. 10 Zyklen bis sie die volle Leistung erreichen.
Also hab ich mal versucht die Packs zu entladen. Leider hat mein Lader keine Entladefunktion. Also hab ich die beiden Packs als Stromversorgung für meinen Lader verwendet und damit die Akkus meiner USV geladen. (zuvor den Stecker gezogen und den PC ca. 5 min laufen gelassen)
Während des Entladens hab ich mit meinem Multimeter die Zellspannungen überprüft. Der 24V Akku wurde mit 4,5A geladen (Herstellermaximum) Ich schätze den Entladestrom der LiFePo4 auf ~ 5A.
Binnen einer Minute hatten alle Zellen exakt die selbe Spannung! (zuvor hatte der 4S pack einen Unterschied von über 0,2V!!!) Die Spannung pro Zelle lag nun bei 3,36V – von da viel sie langsam bis auf 3V. Ab da ging es extrem schnell abwärts. Es dauerte keine Minute bis eine Zelle die 2,5V, die ich mir als Entladelimit gesetzt hatte, erreicht hatte. Also Pack vom Lader getrennt und nachgemessen:
Interessante Nebenbemerkung: Der Lader hatte zu dem Zeitpunkt 1981mAh in meinem Akku geladen! (Wirkungsgrad des Laders!)
Die Spannung der schlechtesten Zelle im Pack (7S ich betrachte beide als ein Pack) betrug 2,56V – die der höchsten 3,08V ! viel Unterschied….
Ich war enttäuscht!
Also die Packs an den Lader – Einstellungen wie zuvor. Nur hab ich die Packs diesmal im DUO Mode geladen – d.h. der Lader behandelt die 2 wie ein Pack.
Keine 2 Minuten nach Ladestart hatten alle Zellen 2,98V und der Balancer ging in Urlaub. Ich hab da auch nur noch sporadisch auf den Lader gesehn – aber den Balancer hab ich nie arbeiten sehn. Bei 3,45 wurde es interessant – Werden sich die Zellen diesmal höher laden lassen? Tatsächlich! Bis 3,52V hat der Balancer Urlaub gemacht. Dann aber voller Einsatz! Bis 3,58V konnte ich die Zellen, die zuvor bei 3,45 schlapp gemacht hatten, laden.
Noch ein Zyklus!
Während des Entladens kein Drift – gegen Ende sehr stark – Pack neu geladen – 2818 mAh gingen rein – Die Zellspannungen hatten sich sehr schnell angeglichen – bis ~ 3,5V dann wider Drift.
Ich habe die Zellen an diesem Tag 4 mal geladen und entladen. Der Bereich, in dem die Zellen keinen Drift aufweißen wurde permanent größer!
Zusammenfassung Laden/Entladen:
* Am Anfang recht unterschiedliche Zellspannungen – ich denke die brauchen einfach 1-3 Zyklen um einigermaßen konstant zu sein.
* im Mittelteil des Ladens/Entladens kein Drift! (ca. 90% der Zeit)
* gegen Entladeschluss und Ladeschluss extrem starker Drift – verringert sich aber mit der Zahl der Zyklen
* auch wenn die Zellen unterschiedliche Spannungen haben – beim Entladen haben die sehr schnell die selbe Spannung
* bei ca. 3V ist die Zelle leer. Danach fällt die Spannung extrem schnell!
* bei cal. 3,5V ist die Zelle voll – danach driften die Zellen echt stark da vernichtet der Balancer echt viel Ladestrom! (es ist aber egal wenn die Zellen unterschiedliche Spannungen haben – beim entladen habe sie echt schnell alle die selbe Spannung!)
Leider kann ich am WE nicht dazu die Zellen im Flug zu testen! Aber wenn es fast permanent regnet, mein Vater Geburtstag hat, meine Frau einen Todesfall in der Familie hat is das nachvollziehbar denke ich!
Ich werde auch noch einen Bericht nachliefern, wie sich die Akkus bei Ladung mit 10A verhalten. Sollten da in <15 min wieder voll sein! Auch habe ich vor den Pack nicht getrennt im FePo Modus zu laden, sondern zusammen, ohne Balancer im 6S LiPo Modus! (Exaxt die selbe Ladeschlussspannung!) Dadurch bleibt ein Port am Lader frei wo ich die LiPo für den Rex laden kann!
Den Flugbericht liefer ich aber nach, sobald ich dazu komme / das Wetter passt!
Jetzt sag ich nur noch danke fürs lesen und wünsche noch eine schöne Nacht!
CU
Andi – der hofft einen kleinen Einblick in die LiFePo4 Technologie gegeben zu haben und noch einige Bilder anhängt: