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#1 virtuelle Taumelscheibendrehung
Verfasst: 16.10.2008 11:03:49
von clouddancer2
Als Heli-Anfänger finde ich dauernd Neues.
Was ist die virtuelle Taumelscheibendrehung und wozu ist sie gut?
Ich habe sowas beim Belt/MC-22s nicht zugemischt.
Gruß
Oliver
#2 Re: virtuelle Taumelscheibendrehung
Verfasst: 16.10.2008 11:12:30
von lumi

..Probier es aus und setze mal +50
Dann solltest Du sehen was passiert

(aber bitte nicht so fliegen)
Liebe Grüße
Wendy
#3 Re: virtuelle Taumelscheibendrehung
Verfasst: 16.10.2008 11:20:53
von clouddancer2
.... dann weiß ich aber immer noch nicht, zu was sie gut ist....

#4 Re: virtuelle Taumelscheibendrehung
Verfasst: 16.10.2008 11:23:10
von lumi
clouddancer2 hat geschrieben:.... dann weiß ich aber immer noch nicht, zu was sie gut ist....

..und was passiert, wenn Du dann Nick oder Roll gibst?
#5 Re: virtuelle Taumelscheibendrehung
Verfasst: 16.10.2008 11:32:46
von clouddancer2
Mach doch bitte kein Quiz mit mir, dazu bin ich zu alt.

Ich kann es jetzt auch nicht ausprobieren, da ich arbeiten muß.
#6 Re: virtuelle Taumelscheibendrehung
Verfasst: 16.10.2008 11:35:18
von frankyfly
Soweit ich weiß ist das dafür da , wenn man Paddellose Köpfe ohne V-Stabi oder ähnliches Fliegt, wie es in der Scalefliegerei oblich war/ist. dann setzt der Kopf die Steuerbefehle nichtmehr richtig um, wenn man roll gibt dann mischt er selbstständig Nick bei. jetzt kann man mit der Virituellen TS-Verdrehung das so einstellen das die Funke diesen Effekt kompensiert.
#7 Re: virtuelle Taumelscheibendrehung
Verfasst: 16.10.2008 11:36:30
von lumi
..von deinem Alter hast Du nichts dabei geschrieben.
Du erreichst damit einen Versatz der Taumelscheibensteuerung, mit dem Du einen evtl. physikalisch bedingten Versatz der Flugrichtung des Helis ausgleichen kannst
Liebe Grüße
Wendy
Ps. .. hatte gehofft Du kommst selber drauf
#8 Re: virtuelle Taumelscheibendrehung
Verfasst: 16.10.2008 11:40:01
von lumi
frankyfly hat geschrieben:Soweit ich weiß ist das dafür da , wenn man Paddellose Köpfe ohne V-Stabi oder ähnliches Fliegt, wie es in der Scalefliegerei oblich war/ist. dann setzt der Kopf die Steuerbefehle nichtmehr richtig um, wenn man roll gibt dann mischt er selbstständig Nick bei. jetzt kann man mit der Virituellen TS-Verdrehung das so einstellen das die Funke diesen Effekt kompensiert.
..richtig Frank
Liebe Grüße
Wendy
#9 Re: virtuelle Taumelscheibendrehung
Verfasst: 16.10.2008 12:28:40
von Harz_Joerg
Hi Oliver,
Taumelscheibendrehung ist notwendig, wenn bei cyklischen Auschlägen (Nick und Roll) die Richtung in der die Taumelscheibe kippt nicht mit der Richtung, in der der Heli fliegt, übereinstimmt.
Gerade beim Belt CP ist das gern so. Ich (wie viele andere) flieg den nur mit Drehung (ca. 25% Beimischung rechtsrum).
Um das Problem zu beseitigen, kann man entweder die Taumelscheibe mechanisch drehen, oder dies in der Funke durch entsprechende Mischer realisieren. Im Detail heisst das, dass man Nick auf Roll und Roll auf Nick mischt. Wenn die Funke die Funktion "virtuelle Taumelscheibendrehung" besitzt, ist es noch einfacher.
Ob und das eine Taumelscheibendrehung notwendig ist, ist übrigens kein Fehler oder Mangel des jeweiligen Helis, sonderen ergibt sich aus einem Rudel aerodynamischer und anderer Faktoren.
Grüße,
Jörg
#10 Re: virtuelle Taumelscheibendrehung
Verfasst: 16.10.2008 12:56:51
von clouddancer2
Danke für Eure Antworten.
Ich habe bei meimem Belt CP keine virt. TS-Michung beigemischt, habe aber auch erst mit dem Rundfliegen begonnen. Bemerkt habe ich nicht, daß ich eine virt.TS-Mischung bräuchte; war wohl zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt
Ich werde es mal ausprobieren.
Gruß
Oliver (46)
#11 Re: virtuelle Taumelscheibendrehung
Verfasst: 16.10.2008 13:42:17
von Harz_Joerg
clouddancer2 hat geschrieben:Danke für Eure Antworten.
...
Bemerkt habe ich nicht, daß ich eine virt.TS-Mischung bräuchte; war wohl zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt
Ich werde es mal ausprobieren.
Gruß
Oliver (46)
Hi Oliver,
die Diskussion um die TS-Drehung beim Belt ist alt und lang: die einen sagen es ist unnötig, die anderen (wie auch ich) es ist nötig.
Es fällt aber tatsächlich erst siginfikant auf, wenn man nicht mehr nur schwebt. Insbesondere bei Loops und Rollen kann es dann ohne Drehung blöd und unangenehm werden.
Mach mal folgendes: bei Windstille lass den Heli vor dir in 1-2 m schweben und gib leicht (nur) Nick, so dass er von Dir wegfliegt. Meiner zieht dann ohne TS-Mischung nach links. Mit 25% Nick auf Roll nach rechts fliegt er dann gerade (dass entspricht ca. 11° Verdrehung! Nicht 25°).
Man muss den Wert aber wirklich erfliegen und kann sie nicht pauschal übernehmen.
Grüße,
Jörg
#12 Re: virtuelle Taumelscheibendrehung
Verfasst: 16.10.2008 13:54:11
von chrisk83
So, der Ursprung der Virtuellen Taumelscheibendrehung kommt, wie schon genannt von den Scaler, am besten kann ich das am 4-Blattkopf erklären.
Das Problem beim 4-Blatt ist folgendes, der Steuerpunkt des Blatthalters kann ja nicht auf höhe Rotorwelle sein, weil da ja der nächste Blatthalter ist.
Nun gibt es zwei möglichkeiten, Entweder, man stellt es mechanisch ein, dafür wird mit hilfe des Taumelscheibenmitnehmers der Rotorkopf im verhältniss zur Taumelscheime um 45° verdreht, so dass Steuerkugel TS und Rotorblattachse 90° zueinander stehen.
Das ist aber nicht schön, zum einen gibt es Ungenauigkeiten, zum anderen sind verdrehte gestänge nicht unbedingt so toll.
Oder ich stelle meine Gestänge so ein, dass siegerade verlaufen, doch dann habe ich ja das Rotorblatt nicht mehr 90° sondern 45°zur steuerachse... somit wird in meinem Beispiel, das Rotorblatt 45° zu früh angesteuert, das heißt der Heli schiebt hin und her, wenn wir die Rumpfachse als Refferenz nehmen.
Also nutze ich die Taimelscheibendrehung, bei der nun die Taumelscheibe so angesteuert wird,als würdest du die ansteuerpunkte der Setrvos verdrehen, sprich, bei Nick wird auch Quer beigegeben und andersrum, gesehen zur Heliachse läuft die nun schief.
Somit wird der Fehler,der vom Kopf kommt wieder ausgeglichen
#13 Re: virtuelle Taumelscheibendrehung
Verfasst: 16.10.2008 14:36:54
von Harz_Joerg
Hi Chris,
Taumelscheibendrehung aufgrund von geometrischer Enge ist das eine.
Beim Belt CP mit seinem geometrisch anspruchslosen Kopf (alle Anlenkungen können mehr oder weniger direkt nach oben geführt werden) liegt es aber an einer leichten Phasenverschiebung weg von 90°. Der Phasenwinkel (Winkeldifferenz zwischen maximalem Steuerauschlag des Blatts und Wirkrichtung des Rotorkopfs) hängt von einer Reihe Parameter ab (Aufhängung der Rotorblätter, Drehzahl, Schlageigenfrequenz des Rotors und anderen), ist bei den meisten Rotorköpfen aber so ziemlich exakt 90°.
Beim Belt allerdings nicht, darum die notwendige Drehung. Ist aber kein Fehler, sondern ist halt einfach so.
Im Nachbarforum hat Andi, der leider das Forum verlassen hat, das mal recht detailliert, aber auch sehr physikalisch ausgeführt:
Taumelscheibenwirkung - Kreiselpräzession oder nur Aerodynamik?.
Der Thread war für mich sehr erhellend hinsichtlich der Rotorkopffunktionsweise.
Grüße,
Jörg
#14 Re: virtuelle Taumelscheibendrehung
Verfasst: 20.10.2008 07:42:55
von clouddancer2
Danke an alle, ich habs jetzt kapiert und ausprobiert.
Aber freut Euch nicht zu früh, die nächsten Fragen kommen bestimmt...............
Gruß
Oliver
#15 Re: virtuelle Taumelscheibendrehung
Verfasst: 20.10.2008 19:42:43
von Alex K.
Hi,
meiner Meinung nach kommt die TS-Drehung beim Belt durch den Rotorkopf. Wenn man mal Nick nach vorne gibt und die Paddelstange dann so führt als würde sich die Hilfrotorebene wie im Flug nach vorne neigen, stellt man fest, dass der Rotorkopf plötzlich sehr schwergängig wird. Der Kugelkopf des "O-Gestänges" beschreibt bei der wippenden Bewegung der Paddelstange eine Kreisbahn, der die "O-Gestänge" aber durch ihre Kinematik nicht folgen können. Dadurch muss entweder der Pitchkompensator verdreht werden, was er in gewissen Grenzen auch macht, oder andererseits kann die Paddelstange dieser Bewegung einfach nicht folgen. Deshalb macht sie nicht das, was sie eigentlich machen sollte und verschleißt auch so schnell.
Ist der Belt gut eingestellt, ist dieser Effekt weniger stark als bei einem nicht so gut eingestellten Rotorkopf, insbesondere bei der Einstellung der oberen Paddel-Anlenkhebel. Sind diese in Neutralstellung auch nur leicht nach unten geneigt, wird dieser Effekt verstärkt. Kommt dann noch eine unzureichende Kopfdämpfung dazu (in den Meisten Fällen schon an herunter hängenden Hauptrotorblättern zu erkennen), verursachen auch die Hauptrotorblätter selbst eine zusätzliche Phasenverschiebung.
So viel zu Theorie
Und die Moral von der Geschicht': vernachlässige die Grundeinstellung nicht
Gruß, Alex