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#1 PMGs am Heck ?

Verfasst: 27.10.2008 22:19:10
von Healy
Hallöchen,
beim Stöbern im Forum bin ich über diverse Beiträge über PMGs gestolpert. Da Heute das Wetter nicht so toll war dachte ich, ich teste das an meinem Rex einmal aus.
Den ersten Versuch habe ich ohne Heckplätter und ohne Schrauben gemacht. Ich war echt überrascht wie hoch die Rückstellkraft ist. :shock:

Als ich aber die Schrauben (immer noch ohne Blätter) wieder montiert habe war es genau umgekehrt. Der HR wollte partout nicht mehr in der Mitte bleiben, sondern er lief immer mit "Schmackes" an einen der Endanschläge. Je nach dem, nach Links und nach Rechts. Meiner Meinung nach also schon zuviel des Guten.
Kann das sein? Hat jemand von euch die gleichen Beobachtungen gemacht? Oder mache ich da irgendeinen Denkfehler?


Ich habe ein Foto meines HRs gemacht:
_HEA3207.jpg
_HEA3207.jpg (76.89 KiB) 4896 mal betrachtet

Ich hoffe auf klärende Antworten :oops:

Gruss Healy

#2 Re: PMGs am Heck ?

Verfasst: 27.10.2008 22:30:35
von 3d
ist normal.
die schrauben wollen nach außen und es gibt keine gegenkraft.
mit heckblättern sieht das ganz anders aus.
schraub sie dran und teste nochmal.
(aber heck gut festhalten)

#3 Re: PMGs am Heck ?

Verfasst: 28.10.2008 06:56:11
von Basti 205
Bei meinen Versuchen am 450er rex war es wurscht ob mit oder ohne Blätter :roll:
Ist das ein Stinkerrex oder warum ist der so Ölbeschmaddert?
Wenn du mit Heckblätter einen Test machst denke daran das ein Jazz ( vorausgesetzt es handelt sich um ein E) ohne Last im Govemode viel höher dreht als mit Hauptrotorblätter.
Ich habe mir bei PMG einstellarbeiten am 450er den Zahnriemen zerfetzt weil er die Leistung bei Vollausschlag einfachnicht verkraftet hat.

#4 Re: PMGs am Heck ?

Verfasst: 28.10.2008 12:28:03
von Healy
Oha, das hört sich ja nicht so toll an.
Danke erstmal für die Antworten.
Der Heli ist eigentlich ein 600E. Das was wie Ölspuren aussieht, dürften Reste meines Angstschweisses sein :)
Wie der wohl Heute Abend aussehen wirt wen ich das ganze mit Blätter versuche :?:

Was mich beängstigt ist die Vorstellung der Hero läuft mit 1700 Touren und Blätter an den Vollausschlag :oops: :shock:

Gruss Healy

#5 Re: PMGs am Heck ?

Verfasst: 28.10.2008 12:35:57
von ER Corvulus
Dann mache das doch so:

5er welle besorgen, hero draufschrauben und das ganze in die Bohrmaschine einspannen (oder dremel), drehzahl drauf was haste was kannste (< 10.000) und testen. Bohrmaschine dabei mit nem Halter am tisch/werkbank befestigen und eine provisorische heckanlenkung (auch am Tisch) konstruieren.
Weder die Drehzahl noch die Frage ob Blätter drauf sind oder nicht ist zum einstellen der PMGs wirklich von Belang - die Fliehkraftverhältnisse ändern sich durch geänderte Drehzahl gleichmässig und die Blätter sind eh immer genau auf der Achse.

Grüsse Wolfgang

#6 Re: PMGs am Heck ?

Verfasst: 28.10.2008 13:27:19
von acanthurus
ER Corvulus hat geschrieben:Dann mache das doch so:
Weder die Drehzahl noch die Frage ob Blätter drauf sind oder nicht ist zum einstellen der PMGs wirklich von Belang - die Fliehkraftverhältnisse ändern sich durch geänderte Drehzahl gleichmässig und die Blätter sind eh immer genau auf der Achse.
Grüsse Wolfgang
Veto.
Auch die PMGs (beide pro Blatthalter zusammengerechnet) sind gemeinsam auf der Achse. Was wirklich zählt sind nicht irgendwelche Schwerpunktlagen sondern, achtung physikerdeutsch, die Hauptachsen des Rotationsträgheitstensors.
Kurz gesagt: die MassenVERTEILUNG ist entscheidend, auch wenn der Gesamtschwerpunkt genau auf der Achse sitzt. Deshalb ist ein Test im Prinzip erst dann 100% aussagekräftig wenn er MIT Blättern erfolgt.

Streng genommen will man ja aber mit den PMGs keine völlig neutrale Abstimmung der Gestängekräfte erreichen (denn diese hätte die größte Hysterese), sondern eine leicht positive (d.h. der HeRo soll eine ganz leichte Tendenz zur Zentrierung in die Null-Lage haben), denn dann tritt die Hysterese nur beim Durchgang durch 0° Heckrotor-Pitch überhaupt auf und nicht bei jedem Richtungswechsel der Ausschlagsgeschwindigkeit.

Zudem kommt noch dazu dass die Blätter nicht nur massendynamische Momente aufbringen, sondern auch noch AERODYNAMISCHE. Insofern ist streng genommen WEDER unanghängigkeit von den Blätter NOCH unabhängigkeit von der Drehzahl gegeben.

In der Praxis mag es je nach Modell sein dass der Einfluss nicht groß ist.

gruß

andi

#7 Re: PMGs am Heck ?

Verfasst: 28.10.2008 13:48:46
von ER Corvulus
Ich habe immer gedacht, die PMGs dienen dazu, durch die Anlenkung der HeRo-griffe auftetende (Flieh) kräfte zu kompensieren? Und das das auch nur geht, weil die sich drehenden teile der Anlenkung (mit hebelchen usw) nicht rotoations-symmetrisch um die Achse der HeRo-Blatthalter verteilt sind? Das "ideale" HeRo-Blatt hat ja den schwerpunkt im druckpunkt..

habe ich das nun falsch verstanden?

Grüsse wolfgang

#8 Re: PMGs am Heck ?

Verfasst: 28.10.2008 13:53:19
von locke
Meine fliegerischen Künste sind noch weit davon entfernt das ich einen Performanceunterschied zw einem
Heckrotor mit/ohne PMGs merken würde. :oops: :roll:
Trotzdem will ich das optimale in Bezug auf Materialschonende Möglichkeiten herausholen und hab mich
deshalb durch unzählige threads auch in anderen Foren durchgelesen.
Daraufhin hab ich mir dann diese Heckblatthalter geholt http://www.helihobby.com/html/trex_600_upgardes.html
Ich hab das zuhause dann mal getestet und habe festgestellt das das Heckservo wesentlich weniger Kraft aufwenden muss
bei seiner Arbeit. Das war für mich Grund genug diese HR-Blatthalter am Heli dranzulassen. Praktischerweise sind da noch
Bohrungen in die man Schrauben fürs persöhnliche Feintuning drehen kann. Das brauch ich noch nicht aber wenns die
Lebenszeit des Heckservos verlängert soll mir das Recht sein, denn die sind ja auch nicht gerade billig... :roll:
Just my 2 cents

#9 Re: PMGs am Heck ?

Verfasst: 28.10.2008 14:01:17
von Harz_Joerg
ER Corvulus hat geschrieben: ...
habe ich das nun falsch verstanden?

Grüsse wolfgang
Hi Wolfgang,

Yep, es geht nicht im die Lage des Schwerpunkts, sondern um die Rotationsmomente.
Wenn es nur um den Schwerpunkt gehen würde, müsste man die PMGs ja genau gegenüber dem Anlenkhebel anbringen um den Schwerpunkt auf die Rotationsachse zu bringen. Täte man das, würden die Kräfte aber nur noch größer.
Erst wenn sie 90° versetzt angebracht werden, tritt der gewünschte Effekt ein: ein Moment wird durch das andere kompensiert.

Grüße,

Jörg

#10 Re: PMGs am Heck ?

Verfasst: 28.10.2008 14:07:52
von Harz_Joerg
@Healy

mir kommt es so vor, als hätten Deine Blatthalterungen bereits PMGs integriert und der Wechsel des Verhaltens beim Einbau der Schrauben rührt daher.
Die Aufnahmen für die Blatthalterungsschrauben sind auffallend massiv und da sie um 90° vesetzt zu den Anlenkhebeln sind, wirken sie wie PMGs.
Ohne Schrauben und Blätter ist der Effekt allerdings nicht ausreichend, daher die Tendenz zur Mittelstellung.
Nur mit Schrauben hast Du dann überkompensiert und Tendenz weg von der Mitte.
Erst mit Schrauben unnd Blättern ( das Blatt-Moment ist gleich zur Anlenkung) müsste alles passen.

Also einfach wie schon empfohlen mal mit Blättern testen.

Jörg

#11 Re: PMGs am Heck ?

Verfasst: 28.10.2008 14:39:14
von acanthurus
Hi..

Achtung THEORIE. Wer einfach nur gerne Modellhelis fliegt soll dieses Posting bitte ignorieren.

Wolfgang, du liegst, wie Jörg schon schreibt, tatsächlich falsch mit deinem bisherigen Verständnis. Mit den Anlenkhebeln hat das zunächst nichts zu tun.
Deshalb hier mal eine "verbesserte" (aber nicht vollständige) Variante, für die man aber leider etwas weiter ausholen muss. Wir müssen uns dafür etwas mit Kreiseldynamik befassen. Ich will hier keinen "Beweis" formulieren, sondern nur eine Erklärung abgeben.

Zunächst mal folgendes praktisches Experiment durchführen: Man nehme einen quaderförmigen Körper dessen Seiten unterschiedlich lang sind (ein nicht allzu dickes Buch, einen Backstein, ne Kiste, ne Kippenschachtel o.ä.)
Man werfe diese unter Rotation in die Luft, und zwar rotiere man dabei nacheinander mal um jeder der drei Hauptachsen (parallel zu den Kanten). Folgendes wird man feststellen:

a) Wirft man das Ding so in die Luft, dass es im die Normale der GRÖSSTEN Fläche rotiert (mit Rotationsachse senkrecht zur "Titelseite des Buches"), so rotiert es stabil und die Rotationsachse behält ihre Lage bei
b) Wirft man es so in die Luft, dass es um die Achse normal zur KLEINSTEN Fläche rotiert (die Rotationsachse zeigt dann z.b. senkrecht durch die stabige Oberseite des Buches), so rotiert es ebenfalls stabil
c) Wirft man sie rotierend um die letzte Achse, welche durch den Buchrücken geht, hoch, so rotiert sie NICHT STABIL, sondern schief und krumm und wird vermutlich nach einer Zeit um die Achse aus Experiment a) oder b) rotieren.

Wir haben mit diesem Experiment eine Tatsache überprüft, die man allgemein so formulieren kann: Körper rotieren nur um die Achse des GRÖSSTEN und des KLEINSTEN Hauptträgheitsmomentes stabil, nicht aber um das MITTLERE Hauptträgheitsmoment. WARUM das so ist übersteigt auf die Schnelle die Möglichkeiten einer Erklärung ohne (z.T. recht heftige) Mathe und Zeichnungen. DASS es so ist kann man wie vorgeschlagen leicht selbst prüfen.

Was hat das jetzt mit unserem Heckrotor zu tun???
Ganz einfach: Statt des Buches nehmen wir jetzt das (einzelne) Heckrotorblatt und lassen es rotieren. (Die Tasache, dass die Rotationsachse nicht durch die Körpermitte geht, ist dabei zweitrangig.)

Das Blatt rotiert also am stabilsten, wenn es sich mit 0° Pitch im normalen Umlaufsinn dreht.
Erfolgt jetzt eine Heckrotor-Auslenkung (ein paar Grad Pitch), so gibt es ein Kreiseldynamisches Rückstellmoment, welches versucht, das Blatt wieder Richtung 0° Pitch zu drehen. Dieses Rückstellmoment heisst PROPELLERMOMENT und muss von unserem HeRo-Servo überwunden werden.
Der TRICK der PMGs ist jetzt, die KLEINSTE (stabile) und die ZWEITKLEINSTE (instabile) Achse einander anzugleichen, indem man die Drehträgheit um die kleinste Achse erhöht. In dem Moment sind dann ALLE DREI ACHSEN drehstabil (Vergleichsexperiment: ein rotierender Zylinder rotiert freiwillig stabil um alle drei Hauptachsen), und das Propellermoment verschwindet. Das Servo kann die Blattverstellung quasi kräftefrei (und deshalb schnell und stromsparend) durchführen.

Gruß

andi

#12 Re: PMGs am Heck ?

Verfasst: 28.10.2008 14:43:31
von TREX65
acanthurus hat geschrieben: Achtung THEORIE. Wer einfach nur gerne Modellhelis fliegt soll dieses Posting bitte ignorieren.
ok. :lol:

#13 Re: PMGs am Heck ?

Verfasst: 28.10.2008 14:49:28
von ER Corvulus
Danke.
habs gelesen - nicht ganz verstanden - aber ausreichend um meine bisherigen kenntnisse mal upzudaten. Hört sich plausibel an ..

Grüsse wolfgang

#14 Re: PMGs am Heck ?

Verfasst: 28.10.2008 15:08:57
von Harz_Joerg
Hi Andi,

Super! Wieder ein bisschen mehr verstanden :D :bounce:

Jörg

#15 Re: PMGs am Heck ?

Verfasst: 28.10.2008 17:47:38
von oracle8
Hey, interessante sache! danke ancanthurus für die ausführliche beschreibung :wink:

Aber was ist ein PMG ? :D