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#1 Elektronik nass geworden

Verfasst: 17.04.2009 10:33:25
von Align500
Guten Tag,

gestern ist das passiert was nicht passieren durfte: Beim Besuch bei den Schwiegereltern wollte ich gleich auch mal einen Akku in deren Garten fliegen => in einer Piruette kippte der Heli plötzlich unkontrolliert weg und raste auf mich zu....ich konnte ihn zum Glück noch von mir wegrichten aber er ist dabei gegen den Rand des Gartenteiches geknallt und dann ins Wasser gefallen. :cry:
Es fing sofort an zu blubbern und ich habe den Heli direkt aus dem Wasser gezogen und den akku abgezogen. Der Regler hat leider alle Kabel abgelötet und ist denke ich unbrauchbar.

Von der Mechanik ist der Rotorkopf und das Chassis ganz geblieben, der Rest ist komplett hin.

Elektronik:
Erstmal alles abgetrocknet und einen Tag auf die Fensterbank zum trocknen gelegt. Servos waren komplett trocken innen drin, Getriebe sind aber von allen vieren hin. Empfänger ist komplett trocken von innen gewesen und funktioniert auch einwandfrei! Motor denke ich mal hat es auch unbeschadet überlebt.
Was mir kopfschmerzen macht ist der Gyro und die Servos: Im Gyro (Rockamp) war auf jeden all Wasser, da ich durch starkes Pusten Wasser herausholen konnte. Jetzt ist er wieder trocken. Die Servos (9650) habe ich am Empfänger angeschlossen und zwei zittern die ganze Zeit hoch und runter und lassen sich auch nicht steuern. Ein anderes Servo brummt nur wie sonst auch aber lässt sich auch nicht steuern.

Sind die Servos jetzt hin oder liegt es an den kaputten Getrieben?
Kann ich den Gyro noch gebrauchen oder wird der auch kaputt sein?

Man man man..... :cry:

Gruß, Niko

#2 Re: Elektronik nass geworden

Verfasst: 17.04.2009 10:41:38
von Mataschke
Also ,

meine Erfahrung mit nass gewordener Elektronik ist leider......

Die Geräte funktionieren nach guter Druchtrocknung meistens wieder normal ... eine Zeit lang. Leider bewirken die Salze im Wasser eine immer Fortschreitende Korrosion an den Bauteilen und Lötverbindungen , bis zum Komplettausfall der dann aber plötzlich kommt.
Bei nem Piccolo evtl. noch vertretbar , sehe ich bei nem 500er ein größeres Gefahrenpotential und würde die Teile komplett austauschen, immer noch billiger als den Heli dann in der Luft nach Ausfall "nur einer Komponente" zu verlieren....

Ich hätte auf jeden Fall Bauchschmerzen :roll:

achja beileid zum "Notwassern" :-(

#3 Re: Elektronik nass geworden

Verfasst: 17.04.2009 10:42:13
von ER Corvulus
erstmal *Autschn* :(

dann: Elektronik-Sachen die in "Dreckwasser" ( ;) ) gelegn haben, öffnen, mit Destiliertem Wasser gut ausspülen. Wenn der Dreck festtrocknet, gibts feine Kurzschlüsse.
Beim Gyro - Gewährleistung dürfte ja dann hinfällig sein :( - aufmachen, ausspülen, trocknen lassen.

Nasse/verschmutzte systeme möglichst nicht "testen" - durch die Kurzschlüsse können die Hops gehen.

wegen den Servos: kauf halt mal ein Getriebe-Satz und probiere den reihenweise durch.
Potis von den Sevos - bei reichelt usw gibts so elelktronik-Reinigungssprays, das könnte helfen.

Viel Glück (habe aber wenoh Hoffnung) Grüsse Wolfgang

#4 Re: Elektronik nass geworden

Verfasst: 17.04.2009 10:46:59
von Peter F.
Das mit dem destillierten (!) Wasser würde ich auf jeden Fall machen,
und die Trocknungsphase gerne doppelt so lange, wie "gefühlt trocken".
Mit ein bisschen Glück ist nicht alles hinüber. *Daumendrück*

#5 Re: Elektronik nass geworden

Verfasst: 17.04.2009 11:29:16
von seitwaerts
Mein Beileid.

Bleibt die Frage, warum der dieses Manöver geflogen ist...

Nach einer Wasserung hat sich bei mir folgende Methode bewährt:
Die nasse Elektronik mit viel WD40 spülen, anschliessend selbiges mit einem guten Elektronikreiniger (Bremsenreiniger ging aber auch) ausspülen, und zum trocknen weglegen, oder auspusten.

Erst danach testen! Wie Wolfgang und Mataschke aber schreiben: viel Risiko, und bei so einem Grossen schwer vertretbar.

Teste den Empfänger mit bekannt guten Servos, nicht mit denen aus dem Heli. Nur dann kannst Du brauchbare Ergebnisse gewinnen. Erst wenn Du weisst, dass der Empfänger noch gut ist (was recht wahrscheinlich ist), kannst Du eine Aussage über die Servos machen.
Die Servopotis musst Du jedenfalls gründlich spülen und trocknen, das dauert ne Weile. Druckluft hilft schon mal ein wenig.
Auch der Gyro sollte nur wenig abbekommen haben, eher garnichts. Spülen& gut trocknen.
Lass die Teile ruhig ein paar Tage liegen, bloss nichts übereilen.

#6 Re: Elektronik nass geworden

Verfasst: 17.04.2009 11:32:55
von Align500
Hi,
danke für eure Antworten! Habe mir das auch schon so gedacht: Bestelle mir also erstmal ein Servogetriebe und probiere das dann mal in allen aus!

Wo kann ich denn destiliertes Wasser kaufen?

Wie öffne ich denn den Rockamp Gyro? Sollte ja dasselbe Gehäuse sein wie beim Spartan...

Wo sitzen denn die Potis in den Servos?

Ich hoffe einfach nur, dass der Gyro und die Servos es überlebt haben....sonst werde ich das Hobby wahrscheinlich aufgeben.....ich kann mir nicht leisten wieder eine Neuanschaffung von 800€ zu tätigen.... :cry:

Gruß, Niko

#7 Re: Elektronik nass geworden

Verfasst: 17.04.2009 11:38:13
von Peter F.
Align500 hat geschrieben:Wo kann ich denn destiliertes Wasser kaufen?
In jedem Autozubehörladen und den meisten Lebensmitteldiscountern. ;-)
(Wird auch gerne in Bügeleisen genommen, da dieses Wasser frei von Fremdstoffen ist.)
Align500 hat geschrieben:Wo sitzen denn die Potis in den Servos?
Unter dem "Hauptzahnrad", welches aus dem Gehäuse nach außen geht.
Align500 hat geschrieben:Ich hoffe einfach nur, dass der Gyro und die Servos es überlebt haben...
Ich hoffe mit dir, und drück dir die Daumen. ;-)

#8 Re: Elektronik nass geworden

Verfasst: 17.04.2009 11:41:05
von ER Corvulus
Align500 hat geschrieben:Wo kann ich denn destiliertes Wasser kaufen?
zB in der Apotheke - oder in der "Bügelabteilung" im Supermarkt
Align500 hat geschrieben:Wie öffne ich denn den Rockamp Gyro?
Hat der nicht 4 kleine Schräbchen wie ein Servo-gehäuse?
Align500 hat geschrieben:Wo sitzen denn die Potis in den Servos?
Unten, wo die elekrtonik drin ist. Ist direkt unter der dicken Abtriebsachse vom Servo

Grüsse Wolfgang - der neulich auch etliche € "in den Acker gesteckt" hat

(nun habe isch geschrieben - jetzt bleibts da auch stehen ;) )

#9 Re: Elektronik nass geworden

Verfasst: 17.04.2009 11:42:48
von seitwaerts
Destilliertes Wasser gibt es auch im einschlägigen Baumarkt des persönlichen Vertrauens. :wink:

*Daumendrück*

Was für einen Regler hast Du denn da drin? evtl. würd ich den zum reparieren einschicken...

Die Potis sind manchmal etwas fummelig auszubauen, schau Dir das lieber zweimal an, bevor Du es verrupfst.
Sollte das direkt in der Platine eingelötet sein, erst auslöten, sonst wird's eher nix.

#10 Re: Elektronik nass geworden

Verfasst: 17.04.2009 11:52:42
von HeliVirus
ich würde lieber auf die "bremsenreinigermethode" vertrauen. da kannst du den dreck/ablagerungen richtig ausspühle.

#11 Re: Elektronik nass geworden

Verfasst: 17.04.2009 11:54:38
von Peter F.
Ob das jeder Kunststoff in einer Helielektronik verträgt ? :scratch: :dontknow:

#12 Re: Elektronik nass geworden

Verfasst: 17.04.2009 11:56:30
von Align500
Danke,
Dann werde ich nachher mal im Bauhaus oder im Toom schauen wegen dem destilliertem Wasser!
seitwaerts hat geschrieben:Was für einen Regler hast Du denn da drin? evtl. würd ich den zum reparieren einschicken...
War der originale Align 60A Regler....da hat sich alles abgelötet und war komplett verschmort....ich denke stehe ich besser da wenn ich mir nen YGE80 hole.... :cry:
seitwaerts hat geschrieben:Die Potis sind manchmal etwas fummelig auszubauen, schau Dir das lieber zweimal an, bevor Du es verrupfst.
Sollte das direkt in der Platine eingelötet sein, erst auslöten, sonst wird's eher nix.
Ich komme nur an das "Mainboard" ran, das sitzt auch bombenfest....

Gruß, Niko

#13 Re: Elektronik nass geworden

Verfasst: 17.04.2009 11:59:54
von Sniping-Jack
Erstmal: Alles was Wolfgang schon sagte.
Ferner: Ich persönlich stehe irgendwelchen Ölen und Bremsenreinigern (nicht ganz uneggressiv, das Zeug) misstrauisch gegenüber.

Ansonsten noch folgende Ergänzungen, die sich jeder verinnerlichen kann, man muss ja nur mal kurz nachdenken, was da passiert:

Im Schadensfalle sofort Gas raus, um hohe Ströme zu reduzieren. Dann: sofort bergen und stromlos machen. NICHT testen, nicht das kleinste bisschen!
Warum? Im ernsten Moment geht schonmal alles kaputt, was kaputtgehen kann, sofern es sofort mit dem Wasser in berührung kommt. Was genau und wieviel hängt dann von mehreren Faktoren ab: Leitfähigkeit, noch fließender Strom, wie lange kann sich die Luft im Bauteil halten und wie lange bleiben welche (empfindlichen) Sachen trocken, etc.

Aber so unwahrscheinlich das auch klingen mag, in den allermeisten Fällen lässt sich das Meiste noch retten, sofern man - und genau das ist der Knackpunkt - sich an obige Regel hält: NICHTS testen!
Also schleppt man den Krempel erstmal in die gute Stube und baut alles auseinander. Komplett! Und egal, ob etwas trocken erscheint, wenn es nicht explizit als wasserdicht oder menigstens Spritzwassergeschützt gilt, es wird mit Aquadest gespült! Und zwar UMGEHEND. Grund: Wenn das salzhaltige Wasser (auch Leitungswasser und Teich/Flusswasser ist salzhaltig!) erstmal abgetrocknet ist, dann bedarf es mehr um die angekrusteten Salze zu lösen. Also: SOFORT handeln. Wir reden dabei nicht von einer Panikattacke, sondern von überlegten und zügigem handeln.

Wenn man nun gewissenhaft alle e-Komponenten mit Aquadest gespült hat, legt man sie zum trocknen. Und zwar ein paar Tage! bei normaler Raumtemperatur. Ausser es ist grade trockenes und warmes Sommerwetter, dann geht es auch schneller. Aber 2 tage würde ich trotzdem warten.
Wieso eigentlich das nun? Das ist doch hinrrissig, da, wie jeder weiß, destilliertes Wasser doch nicht leitet?! Japp, dem ist auch so, und das Risiko ist auch minimalst. Aber rein theoretisch kann es eben sein, dass sich in einem Eck noch ursprüngliches Restwasser gehalten hat und dann wieder zurücksickert. Darum sind wir vorsichtig und beweisen Geduld und Umsicht.

Dann, wenn alles trocken ist, testet man. Und zwar wenn's geht immer so, dass man auch einwandfrei identifizieren kann, WELCHES Teil nun hinüber ist. Also Servos, die gehen, an ALLE Ausgänge anschließen oder JEDES Servo an den RX hängen, ehe man ihn abschreibt. Und dabei auch nicht auf das BEC verlassen, sondern dort zuerst sicherstellen, dass es geht. Usw. Systematische Fehlersuche eben statt planloses rumgewurschtle.

Obwohl...wenn das jeder so machen würde, wäre dieses Forum ja leer und langweilig, gell?! ;)


Nachtrag: Potis sind entweder genügend offen, dann geht das spülen. Sind sie aber gekapselt, sollte da auch nichts drin sein. Ansonsten wäre ein Gang zum nächsten E-laden nicht verkehrt, der kann dir für so einen Fall auch E-teile--verträgliche Mittelchen geben, die das Problem lösen, falls es nicht schon zu spät ist.

#14 Re: Elektronik nass geworden

Verfasst: 17.04.2009 12:00:38
von Peter F.
Align500 hat geschrieben:Ich komme nur an das "Mainboard" ran, das sitzt auch bombenfest....
Von der Getriebeseite aus kann man es sehen, wenn du das "Hauptzahnrad" abgenommen hast.
Ich kenn das Servo nicht, also kann ich dir nicht sagen, ob die abgebildete Platine irgendwie
befestigt ist...

#15 Re: Elektronik nass geworden

Verfasst: 17.04.2009 12:02:08
von mic1209
Align500 hat geschrieben:Dann werde ich nachher mal im Bauhaus oder im Toom schauen wegen dem destilliertem Wasser!

Wäschetrockner im Haus?
Dann kannst Du auch das Wasser daraus nehmen.