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#31 Re: Flying Forest, erster Heli aus Holz

Verfasst: 12.05.2009 19:28:13
von speedy
Hi,

also bei den ganzen Holzsorten, die ihr da genannt habt, kenn ich kaum eine (bis auf Eiche oder so) ... aber was ich fragen wollte - es wird doch beim Modellflug oft Balsa-Holz verwendet, weil es so schön leicht ist ... der Name ist bei dir aber noch nirgends aufgetaucht. Hat das nen Grund, wieso du das nicht verwenden willst ?

Was du vielleicht auch machen könntest z.B. bei den Lagern oder so - die Fläche aus leichtem Holz und die Lagerfassungen aus Eiche oder so - also einem hartem/schweren Holz - so sparst dann in der Fläche auch wieder an Gewicht, hast aber trotzdem ne feste Lagerung. Ob das so einfach geht, wie ich mir das denke, kann ich aber nicht sagen.


MFG
speedy

#32 Re: Flying Forest, erster Heli aus Holz

Verfasst: 13.05.2009 07:36:00
von MB
Hallo,

Balsa ist schön leicht, aber würde die beanspruchung nicht standhalten.
Bei Flächenflug kann man es gut gebrauchen, Rumpf Tragflächen usw.

Aber der Heli besteht ja so gesehen nur aus Rippen und hat keine beplankung. Wenn ich einen Scale Rumpf
gebaut hätte , dann würde ich es verwenden. Doch die Rumpfspannten würde man dann auch eher aus Sperrholz machen.
Es sind so gesehen alles tragende Teile und Balsa jetzt mal auf son Chassis Seitenteil bezogen könnte man es mit zwei fingern
zerquetschen.
Bei Keuzverleimung bekommt man zwar mehr Halt, aber dann würde das Seitenteil min. 4-5mm dick werden. Das war mir zu viel.

Das mit den Lagereinfassungen hatte ich auch erst im Kopf, aber es wird zu klein beim 450er. Da bleiben nur brösel über. Oder würden spätestens
beim anlaufen lassen auseinander fliegen.
Deshalb werde ich die Alu Brücken hierfür nehmen

Am WE ist wieder Bastelabend angesagt, ich hoffe das ich dann das Chassis komplett zusammen bekomme.

Gruß
Michael

#33 Re: Flying Forest, erster Heli aus Holz

Verfasst: 13.05.2009 09:39:39
von boOn
MB hat geschrieben:Am WE ist wieder Bastelabend angesagt, ich hoffe das ich dann das Chassis komplett zusammen bekomme.

Es geht in die nächste Runde :bounce:

Und immer schön viele Bilder machen für die RHF Gemeinde :P

#34 Re: Flying Forest, erster Heli aus Holz

Verfasst: 13.05.2009 10:41:34
von Choplifter
Ich finde die Idee einfach geil. Wenn dann am Ende auch noch einige Teile am Rotorkopf aus Holz sind, dann wird das sicherlich ein edles Stück für die Vitrine. Da reicht es auch zu wissen, dass er flugtauglich ist, einsetzen würde ich ihn dann nicht mehr. Wäre einfach zu schade, wenn dann was passiert.

Wünsche Dir viel Erfolg bei dem Projekt.

#35 Re: Flying Forest, erster Heli aus Holz

Verfasst: 13.05.2009 13:02:11
von MB
Hallo,

ja so war auch mein Gedanke.

Erst das grobe aus Holz und mal probieren ob er fliegt bzw schwebt. Mehr werde ich nicht riskieren. Da gehen richtig Stunden rein.

Zum Schluss möchte ich dann nach und nach Teile des Rotorkopfes austauschen. Zentralstück, Blatthalter, Paddelwippe teile vom Heck usw.

Aber jetzt erst mal das.

Gruß
Michael

#36 Re: Flying Forest, erster Heli aus Holz

Verfasst: 13.05.2009 20:06:51
von umbrella
Da wünsche ich Dir viel Glück.

Ist echt ne Heidenarbeit was du da reinsteckst.
Und klappen solls ja auch.

Ich leide mit Dir :D

Bin Schreinermeister ... Ich kenne den Aufwand.

Edit:

Sorry .. Nachtrag

Ich wollte mal ein Holzfahrrad bauen, aber es nach reichlicher Überlegung habe ich es sein lassen.
Da würde eine Menge Arbeit drin stecken .. ~ 300-400 Stunden. Die Stabilität des Holzes selbst bei Schichtverleimung würde
mit der Belastung auf Dauer nachgeben.
Verspreche Dir bei drehenden Teilen keinen absoluten Rundlauf !!

Beispiel:
Das Teil was du vor 3 Wochen sauber verleimt getrocknet und ausgewuchtet hast, würde sich jeden Tag anders verhalten.
Ausschlaggebend ist immer die Luftfeuchtigkeit und Temperatur.
Das ist bei Möbeln absolut egal, aber bei bewegten Teilen (insbesondere Heli) dann tödlich.
Die Feuchtigkeit des Leims (Selbst Epoxid) führt noch Monate des Verklebens zu wechselnden Verspannungen des Holzes.


Aber da du ja den Heli eigentlich für die Vitrine baust drücke ich Dir meine 2 Daumen. :bounce:

#37 Re: Flying Forest, erster Heli aus Holz

Verfasst: 13.05.2009 20:07:37
von boOn
umbrella hat geschrieben:Bin Schreinermeister ... Ich kenne den Aufwand.

coool :bounce:

#38 Re: Flying Forest, erster Heli aus Holz

Verfasst: 13.05.2009 21:04:09
von yogi149
Hi

warum soll der nicht fliegen können?
Das
IMG_7271.jpg
IMG_7271.jpg (3.43 MiB) 1973 mal betrachtet
steht bei mir seit Februar 2008 rum. :)
Das ist aus 1,5 mm Birkensperrholz, leider nur 3-fach verleimt. Der obere Teil mit der Hauptrotorwellenlagerung ist eigentlich stabil genug. Der untere ist mir etwas zu flexibel. Wenn ich irgendwo 5-fach verleimtes mit 1,5mm herbekomme mache ich den Flugfertig.
IMG_8123.jpg
IMG_8123.jpg (3.04 MiB) 1976 mal betrachtet
(Der stand sogar auf der Hannover-Messe)
IMG_8124.jpg
IMG_8124.jpg (2.81 MiB) 1971 mal betrachtet
Und Hebel die nicht aus Metall sind gehen auch:
IMG_8909.jpg
IMG_8909.jpg (2.66 MiB) 1972 mal betrachtet
Die würde ich dann auch mit mindestens 5-fach verleimten Holz machen.(Besser 7-fach bei 2mm) :)

Zentralstück könnte aus Multiplex-Platten gehen, und bei den Blatthaltern würde ich schummeln. Da würde ich mir die Plaste-Blatthalter abformen und mit einem Holzfaser-Harz-Gemisch abgiessen.

#39 Re: Flying Forest, erster Heli aus Holz

Verfasst: 13.05.2009 21:25:40
von umbrella
Jaa .. Holz ist ja auch nicht PMMA oder oder PVC

Und geflogen ist ja deiner auch noch nicht :)

Was ich sagen wollte:

Der Heli fliegt bestimmt, aber eine Woche sicherlich ganz anders oder gar nicht mehr.

Ich will hier kein Spaßverderber sein .. Der Holzheli ist echt cool, aber außer ein paarmal fliegen, und dann in die Vitrine
ist aber echt nicht mehr drin.

Aber sind keine bewegten Holzteile dabei, fliegt der wahscheinlich ewig.

#40 Re: Flying Forest, erster Heli aus Holz

Verfasst: 13.05.2009 21:45:04
von boOn
Sieht doch schon gut aus !

Und ob er fliegt oder nicht ist letztentlich auch egal, ist ja schliesslich modellBAU :wink:

#41 Re: Flying Forest, erster Heli aus Holz

Verfasst: 13.05.2009 21:47:00
von umbrella
Ist mir gerade aufgefallen....

Wenn ich irgendwo 5-fach verleimtes mit 1,5mm herbekomme mache ich den Flugfertig.
Die würde ich dann auch mit mindestens 5-fach verleimten Holz machen.(Besser 7-fach bei 2mm)
Dann bist ja pro Schicht Furnier bei <= 0,3mm :mrgreen:

Kriegste nicht fertig! :drunken:

Mindestdicke bei Furnieren (Harthölzern) ist 0,5mm bei Weichhölzern ist min. 0,8mm

Das macht das Holz an der Furnierschälmaschine nicht mit. Das würde zerbröseln.

#42 Re: Flying Forest, erster Heli aus Holz

Verfasst: 13.05.2009 21:49:34
von yogi149
umbrella hat geschrieben:Aber sind keine bewegten Holzteile dabei, fliegt der wahscheinlich ewig.
Ich hab hier einen Satz Holzblätter liegen, die 15 Jahre im Keller lagen und trotzdem noch gerade sind.
Und die alten LMH hatten auch ein Holzchassis.
Warum sollte sich denn richtig behandeltes Holz ständig verziehen?
Hast du Dir schonmal die alten Freiflugmodelle von vor 50 Jahren angesehen?

#43 Re: Flying Forest, erster Heli aus Holz

Verfasst: 13.05.2009 22:05:34
von umbrella
Da habe ich mich in etwas reingeritten .. :D

Das mag aus getrocknetem Vollholz (z.T Nicht verleimtes Holz) für Rotorblätter gelten, da die Zentrifugalkräfte längs der Holzrichtung kompensapel sind.
Das heisst für Rotorblätter:

Schwundwert längs der Faser etwa 2 %
Schwundwert quer der Faser etwa 10-15%
Schwundwert Richtung Jahresringe > 20% des Volumens.

Da Rotorblätter nicht breit sind ~50mm (Hauptschwundrichtung bzw. quer der Faser), fällt dies kaum ins Gewicht.

Ich sag ja nicht das dies prinzipiell unmöglich ist, aber Holzteile z.B an der Taumelscheibe sind
meines Erachtens unfliegbar auf Dauer.

#44 Re: Flying Forest, erster Heli aus Holz

Verfasst: 14.05.2009 07:50:28
von MB
boOn hat geschrieben:
umbrella hat geschrieben:Bin Schreinermeister ... Ich kenne den Aufwand.

coool :bounce:
Na dann willkommen im Club! Aber bei uns heißt das Tischlermeister :D

Jürgen sein Chassis ist auf jedenfall stabieler wie meins. Da das Birkensperrholz unter ganz anderen Bedingungen verpresst wird bzw. wurde.
Auch ist Eiche da wesentlich spröder.
Ich hab es gewählt, weil er ja auch nicht fliegen soll. Er soll es nur können. Es soll so ne Art Edelheli werden zum hinstellen.

Klar hätte ich Birke nehmen können und beizen können, aber in sachen Holzauswahl ist das nix. Das soll nicht heißen das Jürgen was falsches nimmt, sondern
für seinen zweck ist es genau das richtige!
Meinen Zweck erfüllt es nicht. Ich hätte zwar jetzt Sperrholz besorgen können und es dann mit Eiche überfunieren können, aber
ich hab gleich selber Platten gemacht, aus dem was ich hier hatte.

@umbrella, Du liegst auch völlig richtig mit deiner Aussage des Verwindens von Holz.
Auf meinen Heli bezogen, sind viele Teile aus Massivholz. Da sind z.B. die TS Führung und die Heckrohrhalterung voll massiv.
Bei Jürgen ist es ein durchdachtes alltagstaugliches steckbares Sytem. Sowas will ich aber ja gar nicht.

Ich brauche es auch so, da ich wegen der Haube hinten Gewicht benötige.

Das ganze soll nur in schönen Hölzern gefertigt werden und später dann hochglänzend lackiert werden.

Aber wer weiss, irgendwann ist er auch fertig und dann überlege ich mir bestimmt wieder was neues. Soll ja nicht Langeweile aufkommen 8)

@yogie149, ans schummeln hab ich auch schon gedacht :wink: Aber da er nichts aushalten muss, werde ich die Teile aus Holz bzw Sperrholz machen.

Gruß
Michael

#45 Re: Flying Forest, erster Heli aus Holz

Verfasst: 14.05.2009 08:27:39
von tor_32049
:lol: :lol: 5 oder 7 Fach verleimtes Sperrholz hat warscheinlich genauso viel Kleberanteil wie CFK Kunstharz. Durch das Verpressen ist von der ursprünglichen Holzstruktur (viele Zellhohlräume) auf 1,5mm dicke nicht mehr viel da. MAcht aus meiner Sicht nicht viel Sinn. Warscheinlich wird es auf Dauer auch ein Problem mit der Schraubensicherung geben, da eine zu fest eingedrehte Lagerbockschraube die Holzstrucktur weiter schwächt und eine zu lockere sich losrappelt. Holz braucht Holzverbindungen und kann nicht einfach so CFK ersetzen. Über Festigkeit brauchen wir eh nicht reden.
Ein Chassis aus dem Vollen zu fräsen, z.B. aus Multiplex mit einer Mehrachsmaschine könnte der richtige Weg sein.