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#1 Totaler Frust beim Abkleben
Verfasst: 10.06.2009 23:42:10
von detlef
Hallo liebe Gemeinde,
ich muss hier mal kurz meinen Frust los werden, ich bin echt am verzweifeln.
Habe mir ja ne .60er Bell 222 unlackiert gekauft, schön gespachtelt, geprimert,
gefüllert usw.
Hatte auch echt Bammel wegen der Lackierung, die wollte ich dieses Mal selber machen
und musste in der Garage lackieren. Meine grösste Sorge waren eigentlich Staubeinschlüsse.
Ich hatte aber keine und war (und bin) mit der Grundlackierung (weiß) mehr als zufrieden.
So, nun wollte ich den Vogel abkleben, er sollte annährend so lackiert werden wie die
Funkey Bell´s. Da hab ich mir die wenigsten Gedanken drüber gemacht, war ja mit
3M Abklebeband bestens ausgerüstet.
Mache mich also ans Abkleben und stelle recht schnell fest, das dieses eine Arbeit für
nen richtigen Profi ist: Ich bekomme die Rundungen nicht symetrisch, die Graden sind
eher wackelig usw.
Habe recht schnell gemerkt, dass meine Vorlage für mich nicht geeignet ist, und mir was
anderes überlegt. Habe ein par Vorlagen am PC erstellt und sitze jetzt schon stundenlang
vor dem Heli, habe aber noch kein mm abgeklebt.
Momentan habe ich richtiges Vakuum im Kopf und weiss nicht wo ich anfangen soll.
Airliners.net habe ich hoch und runter angesehen, die Lackierungen die mir gefallen, sind
zu kompliziert.
Jetzt weiss ich allerdings, warum ein fertig lackierter Rumpf so sau teuer ist!
Wer jetzt wissen will, warum ich das geschrieben habe:
Ich könnte echt nen virtuellen Klopfer auf die Schulter gebrauchen.
Gruss
Detlef
#2 Re: Totaler Frust beim Abkleben
Verfasst: 11.06.2009 00:02:26
von Treeda
Vielleicht beruhigt es dich wenn ich dir sage mir geht es genauso
Ich stell mir ein tolles Design vor aber es scheitert immer daran das das abkleben viel zu kompliziert wird und ich meistens auch noch das problem habe das ich über bereits gestrichene stellen nicht abkleben kann weil beim ablösen der lack mit abgeht.
Dadurch wirds bei mir immer was recht einfaches....
Gruß
Andi
#3 Re: Totaler Frust beim Abkleben
Verfasst: 11.06.2009 00:07:52
von Tommi
Hallo Detkef,
"Virtueller" Klopfer von mir sollst du haben. Ich weiss, ist echt schwierig mit dem Lackieren. Ich probiere mich auch immer mal wieder mit der Lackierung von einfachen Formen auf Trainerhauben, an einen richtigen Rumpf würde ich mich mit den Baumarkt-Spraydosen nicht rantrauen. Hab gerade ne Roxxter-Haube lackiert, aber nur einfach blau unten mit einer eleganten Kurve nach oben und einen schmalen Streifen rot darüber. Ist ziemlich einfach, hat aber ziemlich viel Geschick mit Abkleben und vorsichtigem Sprayen gekostet, damit auch keine Nasen laufen. Ich denke immer: "wenn ich mir ein Airbrushset kaufen würde, würde alles besser aussehen und einfacher sein". Ein gutes Airbrushset ist mir aber einfach zu teuer und schließlich will ich fliegen und nicht lackieren und ich lass es dann. Einzige Erkenntnis aus meinen bisherigen Versuchen ist: Geduld und nochmal Geduld. Sobald man nicht wartet, bis was richtig getrocknet ist, versaut man es. Hab schon literweise Aceton verbraucht zur Entfernung der Resultate. Für meinen bescheidenen Verhältnisse bin ich ganz zufrieden mit den Ergebnissen, aber vom Hocker reisst das keinen.
Also: lass dich entweder richtig drauf ein, kauf gutes Equipment und mach die ganze Lehre durch oder lass es und gib es einem Profi. Letzteres kostet natürlich, aber immerhin weisst du dann die Leistung zu würdigen (und auch leider zu bezahlen). Ne ge-airbrushte Roxxter-Haube kostet immerhin 199Eur, aber ich glaube, das hab ich inzwischen auch schon für Spraydosen und Schmirgelpapier ausgegeben. Das Schlimmeste ist: ein kleiner Steuerfehler und die schöne Haube ist Schrott.
Also, überleg dir, ob du Lackierer werden willst oder Flieger. Triff deine Entscheidung und dann gib alles zur Erreichung des Ziels. Ich hab mich für Flieger entschieden und lebe mit den einfachen Lackierungen auf meinen Hauben.
So, und jetzt hör auf zu jammern und tu, was du tun musst

Wenn du eine gute Lackierung hinkriegst, hast du meinen vollen Respekt.
Viele Grüße und viel Erfolg, Tommi
#4 Re: Totaler Frust beim Abkleben
Verfasst: 11.06.2009 01:12:19
von detlef
Hi,
danke für die aufmunternen Worte!
@Andi
Mit ablösendem Lack habe ich keine Probleme, der Rumpf wurde vorher entfettet,
geschliffen, gespachtelt. Dann Plastik-Primer drauf und gefüllert. Wieder geschliffen.
Erst dann die Farbe.
Da geht nix freiwillig ab...
@Tommi
Ich will kein Lackierer werden, obwohl mann da richtig Geld verdienen kann (mit Standardlackierungen)
Mein Hughes Rumpf ist schon seit Monaten bei meinem Lackierer, der hat keine Zeit, daher wollte
ich die Bell halt selber machen.
Ich habe ja keine Probleme mit dem Lackieren, eher mit dem Abkleben bzw. dem Design. Duplicolor
aus der Dose geht echt gut...
BTW:
Diese EC120 hat mein Lacker gemacht:

- EC120-1.jpg (138.21 KiB) 1239 mal betrachtet

- EC120-4.jpg (146 KiB) 1238 mal betrachtet
Gruss
Detlef
#5 Re: Totaler Frust beim Abkleben
Verfasst: 11.06.2009 06:43:52
von Tueftler
Na? Immernoch am Abkleben?
Abkleben ist das A und O.... schlecht abgeklebt = ganz schlechtes Ergebnis.
Nimm dir Zeit, gönn dir Ruhe dazu. Das ist nicht hoppladihop gemacht.
Geduld und Ruhe bewahren und du packst das *Daumendrück*
#6 Re: Totaler Frust beim Abkleben
Verfasst: 11.06.2009 07:11:40
von tdo
Moin,
das Problem mit Bbkleben kenne ich auch zur Genüge.
Und eine wirklich befriedigende Lösung habe ich ebenfalls noch nicht gefunden.
Prinzipiell dasselbe Problem, gerade Linien wirklich gerade abzukleben bzw. runde Linien nicht zu verwackeln.
Und, am Ende sind beide Seiten des Rumpfes oder der Haube nicht 100% symmetrisch.
Daher versuche ich auch, mich auf einfache Formen zu beschränken.
Was mir bei den letzten Versuchen etwas geholfen hat: Linien dünn mit einem weichen Bleistift vorzeichnen.
Da kann man schonmal vor dem Abkleben ganz gut beurteilen, ob die Linien stimmen und dann entlang der Linien abkleben.
Das wirklich blöde ist eben, dass man kaum mit Lineal oder Kurvenschablone arbeiten kann, wenigstens nicht mit dem Werkzeug aus dem Kasten fürs technische Zeichnen.
Die Lineale/Kurvenschablonen wollen sich einfach nicht um den Rumpf herumbiegen lassen
Eine banale, aber wichtige Voraussetzung: der Rumpf oder auch eine Haube müssen gut fixiert sein.
Das Ding einfach auf den Esstisch legen, wo es sich laufend wegdreht und wegrollt, macht jeden Versuch genauer Arbeit zunichte.
Gleichzeitig mit einer Hand festhalten und mit der anderen Kleben geht nicht.
Ansonsten: Geduld und Übung.
Die Leute, die es wirklich beherrschen, haben die Fähigkeit auch nicht in die Wiege gelegt bekommen.
Und wahrscheinlich die ersten 20 Hauben x-mal wieder abgeschliffen.
Gruss,
Thilo
#7 Re: Totaler Frust beim Abkleben
Verfasst: 11.06.2009 09:02:09
von Crizz
Ich weiß nicht, welches Abklebematerial du verwendest, aber für Kurven und Biegungen gibt es sehr schmale Zierlinien-ABklebebänder in den Breiten 2 - ca. 10 mm. Ein 3 / 5 mm Klebeband bekommst du von NAtur aus schon schöner in einer Kurve verklebt als ein breiteres Band, den Bereich dahinter noch abzudecken kann man dann mit einer Lage breiteren Bandes machen, man muß nur drauf achten das man keine Spalte an den Übergängen hat, wo Sprühnebel reinziehen könnte. Auf jeden Fall bekommst du damit die Konturen besser hin, und für gerade Linien nehme ich das auch gerne : wenn man es vor dem anlegen etwas zieht und auf Spannung hält kriegt man auch längere Linien besser hin. Der Rest ist üben - einfach paar Testobjekte lacken bevor es ans eigentliche Objekt der Begierde geht

#8 Re: Totaler Frust beim Abkleben
Verfasst: 11.06.2009 09:31:46
von skysurfer
Crizz hat geschrieben:Ich weiß nicht, welches Abklebematerial du verwendest, aber für Kurven und Biegungen gibt es sehr schmale Zierlinien-ABklebebänder in den Breiten 2 - ca. 10 mm. Ein 3 / 5 mm Klebeband bekommst du von NAtur aus schon schöner in einer Kurve verklebt als ein breiteres Band, den Bereich dahinter noch abzudecken kann man dann mit einer Lage breiteren Bandes machen, man muß nur drauf achten das man keine Spalte an den Übergängen hat, wo Sprühnebel reinziehen könnte. Auf jeden Fall bekommst du damit die Konturen besser hin, und für gerade Linien nehme ich das auch gerne : wenn man es vor dem anlegen etwas zieht und auf Spannung hält kriegt man auch längere Linien besser hin. Der Rest ist üben - einfach paar Testobjekte lacken bevor es ans eigentliche Objekt der Begierde geht

Hi,
kann da Crizz nur zustimmen.
Das Geheimnis der Rundungen und Geraden bzw. eigentlich allgemein liegt am Zug des Abdeckhilfsmittel (Klebeband) und der Stärke und das ist auch ganz wichtig, an der richtigen Umgebungstemp. Wenn es zu kalt ist, kann man ziehen wie man will, das Klebeband ist einfach zu zäh.
Was auch unbedingt vorhanden sein sollte ist, Ruhe und nochmals Ruhe.
Wenn Du innerlich zu nervös bist oder unter Zeitdruck stehst, wirst D eine Kurve nicht sauber hinbekommen.
Materialtechnisch kann ich Dir auch noch Maskierfolien empfehlen, die Du in einem gut sortierten Modellladen bekommen solltest. Damit sollten auch Mehrfarblackierungen kein Prob. darstellen.
Habe vor Jahren mal 2 Lexankarossen (von innen) für meine Kiddis lackiert und mit diesem Ergebniss war ich mehr als zufrieden.
#9 Re: Totaler Frust beim Abkleben
Verfasst: 11.06.2009 09:39:02
von powerpaul
...genau wie Crizz mach auch ich es. Nur bevor das breitere Band dahinter kommt, schau ich mir die Kurven noch 23 mal an ob es auch wirklich so ist wie ichs möchte. Dann versuche ich mir an markanten Punkten des Rumpfes Fixpunkte zu suchen, welche ich dann auf die andere Seite übertrage. Sehr gut kann man Wasserlösliche Farben mit der airbrush auftragen und bei nichtgefallen wieder wegwischen. Durch den abschließenden Klarlack ist dann auch alles Wasserfest.
Was man unbedingt braucht ist Geduld und Geduld und gutes Augenmaß.
Viel Spaß beim Abkleben.
#10 Re: Totaler Frust beim Abkleben
Verfasst: 11.06.2009 10:29:56
von bobo999
ich klebe Maskierfolie auf und schneide direkt am Objekt mit einem Skalpell nach Schablone die Form aus.Hier vorher mal üben damit die Schnitte nicht in den Rumpf gehen. Maskierband ist mir zu pfrimelig.Oder farbliche Absetzer aus Plotterfolie ebenfalls nach Schablone als Positiv vorschneiden.Mit Übertragungsfolie nach Fixpunkten aufgebracht und später mit Klarlack drüber.Nach ein bisschen Übung bekommt man das sehr gut hin.
#11 Re: Totaler Frust beim Abkleben
Verfasst: 11.06.2009 22:54:04
von detlef
Hi,
danke für die zahlreichen Tip´s, besonders der von Thilo mit dem festen Stand des
Modells - Habe das hier unfixiert auf dem Tisch versucht. Das Teil rutscht natürlich
ewig weg.
Wie ist das mit dem Bleistift, radiert ihr später die Linie weg, oder lackiert drüber?
Wird das durch den Lack abgedeckt?
Der Heli steht noch wie gestern, allerdings mittlerweile fixiert. Ich schaue mir das Teil
schon wieder stundenlang von allen Seiten an, passieren tut aber nix.
Ich weiss nicht, wie ich das Teil lackieren soll, da fehlt mir echt die designerische
Begabung.
Bin echt am überlegen, ob er nicht einfach nur weiss bleibt, selbst für nen dusseligen
Zierstreifen bin ich zu doof.
Hier sind mal noch ein par meiner Ergüsse, wobei mir keiner wirklich gefällt.

- IMG_0231.JPG (798.95 KiB) 416 mal betrachtet

- IMG_0232.JPG (823.94 KiB) 412 mal betrachtet

- IMG_0233.JPG (792.34 KiB) 415 mal betrachtet

- IMG_0234.JPG (796.69 KiB) 414 mal betrachtet

- IMG_0235.JPG (821.57 KiB) 412 mal betrachtet
#12 Re: Totaler Frust beim Abkleben
Verfasst: 11.06.2009 23:04:39
von Tommi
Der Zweitunterste ist doch ganz gut. Hast du mal überlegt, noch eine weitere Farbe dazuzunehmen? Ich finde, gelb würde ganz git dazu passen.
Gruß, Tommi
#13 Re: Totaler Frust beim Abkleben
Verfasst: 11.06.2009 23:09:35
von detlef
Ja, hab ich. Habe noch schwarz u. silbergrau hier. Gelb wäre auch
kein Problem, aber das löst alles nicht die Problematik mit dem
Abkleben... bzw. dem Design.
#14 Re: Totaler Frust beim Abkleben
Verfasst: 12.06.2009 08:38:37
von tdo
Moin,
wg. der Bleistiftlinien: bei den meisten meiner Versuche verschwanden die Linien schon vor dem Lackieren, schlichtweg durch die letzte Reinigung des Untergrundes.
Ich wische den Rumpf/die Haube vorm Lackieren noch mit Papiertüchern und Silikonentferner ab, um meine Fettfingerabdrücke wegzukriegen.
Dabei verschwinden auch die Bleistiftlinien ganz gut. Wenn noch was übrigbleiben sollte, so nehme ich einen Radierer in Stiftform bzw. einen Glaspinsel/Glasradierer.
(Danach natürlich nochmal entstauben. Was ich aber eh' ganz kurz vorm Lackieren mache, mit diesen "Honigtüchern", um Staubfussel aus der Geschichte 'rauszuhalten.)
Das hier:

war eine ziemliche Arbeit beim Abkleben, erstmal die Formen hinkriegen, da habe ich auch mit Abklebeband vorgearbeitet,
dann die Linien auf das Klebeband aufgezeichnet und dann mit dem Skalpell vorsichtig ausgeschnitten.
Das Ganze dann dreimal, wegen der drei unterschiedlichen Farben.
(Der Knick der hell- bzw. dunkelblauen Linien an der Seite kommt ausnahmsweise nicht von meinen mangelnden Lackierfähigkeiten,
sondern vom nicht genau sitzenden Rumpfvorderteil

)
Gruss,
Thilo
P.S.: Am Rande gefragt: wie kriege ich das Originalbild aus der Gallerie eigentlich direkt in den Text eingebunden?
Bei allen Versuchen kriege ich eine Fehlermeldung "Grösse des Bildes konnte nicht ermittelt werden".
Ich seh's mal wieder nicht..
#15 Re: Totaler Frust beim Abkleben
Verfasst: 12.06.2009 11:57:34
von Greatpit
Hallo Leute,
habe meine Bell mit Dupli-Color Sprühdosen lackiert und das, dass erste Mal.
Also ich finde das geht Klasse!
Gruß
Peter