29 Einzeller Akkus Testen und neu konfektionieren.

[Heli_Crusher]

Sorry erst einmal für den OT Beitrag, aber ich denke Modellbauer sind die besten Akkupfleger, die es gibt ...

Nun zum Problem:
Hier liegen 3 Akkupacks für Yaesu Handfunken aus dem Amateurfunkbereich.
Jeder Akkupack neu soll rund 75 Euro kosten (Enthält u.a. Ladeschaltung und Tiefentladeschutz, deshalb wohl der saumäßige Preis.)

In den Packs sind jeweils 10 NiCd Zellen mit Lötfahnen, die 3 mm kleiner im Durchmesser wie AA-Zellen sind und 6 mm kürzer. Daher der Wille, aus den 3 Packs hoffentlich min. 1 funktionierendes zu bauen.

Wie kann ich aber 29 Einzeller Akkus ( Einer ist definitiv hin, der leckt Elektrolyt) möglichst ohne die Stück für Stück am Ultramat 12 zu Entladen / Laden testen, was die noch können ??

Macht mal bitte Vorschläge.

Gruß

Michael

[ER Corvulus]

einfach noch 28 Ultramat 12 nebendrannstellen

Ausser vielleicht Balancer-Stecker dranlöten und mit dem Cell-Log angestöpselt entladen wüsste ich auch nix besseres.

[trailblazer]

Alle Aufladen, Leerlaufspannungen messen, dann in Reihe schalten und an einem Verbraucher (z.b. Halogenlampen) einigermassen kräftig belasten. Dabei dann möglichst zeitnah alle Lasteinzelspannungen messen. Damit sollte man die Zellen ziemlich schnell selektieren können.

[Heli_Crusher]

Die Idee mit dem Aufladen und dann kräftig dran Entladen hört sich gut an.

Leider muß ich die ja dann doch alle vorher formieren, weil sich die ein oder andere Zelle im Pack ja wohl vor oder nach einer defekten Zelle befunden haben kann und deshalb schon über viele Zyklen nicht mehr richtig geladen wurde.

Aber die Idee ist erst einmal gut. Dann werde ich heute Nacht mal Akkus laden ...

Michael

[Agrumi]

Enthält u.a. Ladeschaltung

Aber die Idee ist erst einmal gut. Dann werde ich heute Nacht mal Akkus laden ...

ich würde sie aber hinter der eingebauten ladeschaltung mit dem ultramat laden.
am besten die ladeschaltung kpl. abklemmen und mit nem externen lader laden.

[ER Corvulus]

Kannst ja Packweise formieren - dazu ist es ja da. immer 6St (oder 8, was Dein Messgerät so her gibt) in Reihe, Balancer-Kabel, formieren, entladen dabei messen. Cell-Log o.ä. geht natürlich eleganter

[Dietmar25]

dr OM,
ist gar nicht so kompliziert. Wenn du mit dem Strom von 0,5C etwas knapp 3h lädst, sollten alle voll sein. Was bei den Zellen eben noch voll bedeutet. Du kannst sie auch mal anfassen. Sie sollten dann allmählich warm werden, das passiert wenn sie die elektrische Energie nicht mehr in chemische wandeln und die Nebenreaktion einsetzt.
Du bekommst mit der schon erwähnten Methode einen Eindruck von den Innenwiderstand der Zellen. Das ist ja das was du damit misst. Damit kannst du auf alle Fälle die Schrottzellen aussortieren.
Du kannst aber leider nur ahnen, wie sich die Kapazität der Zelle verhält. Ein direkten Zusammenhang gibt es leider nicht zwangsweise. Für einen Pack mit 10 Zellen ist eine homogene Kapazität der Zellen eigentlich schon von großer Wichtigkeit, da die schlechteste den ganzen Pack bestimmt.
Daher ist gegebenen Falls doch die Mühe wert, die 12 Besten einen Zyklus aufzuerlegen, und davon die 10 besten zu nehmen.


PS: Über was für Chemie reden wir eigentlich? NiCD oder NIMH? Hinsichtlich des Ladens/ Untersuchung macht es keinen Unterschied. Bei NiCd, wenn sie auch schon ein Stück alt sind, hätte ich Zweifel, dass du noch mal einen Pack zusammen bekommst.
Kenne das Problem auch. Mein Pack von Kenwood ist genauso teuer und das sind nur 5 Zellen drin!!

Gruß
Dietmar
(DG1HWZ)

[calli]

NiXX und Balancer Haha, Ihr LiPo-Generation.

Wie Dietmar schreibt, laden, balancieren tun die von allein. Ich würde allerdings eine Normalladung (1/10C) nehmen und das so 24h lang (14h ist normal).

Danach nach Zellspannung unter Last selektieren (wenn Spannung einzelner Zellen auf Null geht dann sind die Schrott.

Carsten

PS: Bau doch einen 3s Lipo ein

[ER Corvulus]

Du hast BalancerSTECKER mit balancen verwechseln. Laden/Formieren, klar ohne Balancer. Und dann ans Celllog (o.Ä.) aber dazu braucht man halt nen stecker ....

[Crizz]

1.) Zellen von der integrierten Elektronik trennen
2.) Zellpack formieren ( am besten mit refresh / alive, also 5 Zyklen laden / entladen und zum Schluß Formierungsladung )
3.) Balancerport anlöten ( ! )
4.) Zellen-Logger anklemmen - wenn keiner vorhanden, der Lader aber reines Monitoring ( also Zellüberwachung ) kann, diesen anschließen.
5.) Leistungsgerechte Last anschließen und mit einem Blick auf das Monitoring erkennen, welche Zellen zuierst wegbrechen - diese für späteres aussortieren mit Edding-Punkt markieren ( Entladene Packs an der Stelle NICHT wieder aufladen - erst unter 9.) )
7.) Balancerport wieder ablöten
8.) Packs zerlegen, Schrottzellen entfernen und durch gesunde ersetzen
9.) Packs wieder mit der integrierten Elektronik verbinden, ins Gehäuse einsetgzen und mit dem vorgesehen Lader wieder volladen

Damit solltest du zumindest 2 vernünftige Packs wieder zusammenbekommen.

[Heli_Crusher]

So Leute, Zwischenbericht ...

Für Packweise Laden und Testen war es schon zu spät Crizz, ich hatte die Packs bereits alle in Einzelzellen zerlegt.

Es ist genau ein Pack und 4 Zellen in die engere Wahl für die weitere Verwendung gekommen ...

Was habe ich gemacht:
- Auf einem Steckbrett habe ich mit einer Hand voll 7805 und ein paar Widerständen 8 Konstantstromquellen aufgebaut und jede der 1000 mAh NiCd Zellen versucht mit 80 mA (Dafür hatte ich genug Widerstände da.) im annähernd C/10 zu laden.
- Nach etwa 1 Std haben die ersten 5 Zellen bei 1,4 Volt und 80 mA angefangen zu knacken und stoßweise Zischlaute von sich zu geben. Also habe ich diese Zellen mal näher untersucht.
- Spannung ~ 1,0 Volt unter Last mit 100 mA in wenigen Sekunden auf Null. --> Schrott.

Heute um 14 Uhr habe ich weitergemacht und nun sind noch 14 Zellen übrig. Die anderen Zellen haben nach wenigen Minuten mit 80 mA angefangen ihren Elektrolyt abzulassen.
Im Anschluß habe ich mal diese Ladeschaltungen getestet. in 2 Akkupacks lassen die bei 12 Volt angelegter Spannung rund 2 Ampere fließen --> Akkupack Elektronik defekt und leider vergossen.

Morgen nach der Nachtschicht werde ich dann mal die 10 Zellen wieder zu einem Pack zusammenlöten und dann mal schauen, ob es nicht irgendwo baugleiche Gehäuse für diese Funkgeräte gibt, mit denen ich dann Akkupacks bauen kann.

Für evtl. Folgeaufträge (Leider hat der Funkgerätebesitzer seinen Vereinskameraden schon von meinen Versuchen gepetzt.) habe ich mir den Thread mit den Vorschlägen mal gebookmarkt und auch schon Kabel für "Balanceranschlüsse" zusammengebaut.

Danke an alle, die mir hier mit Ratschlägen weitergeholfen haben.

Gruß

Michael

[Dietmar25]

Hi Michael,

schreib mal was rauskommt.
Hinsichtlich des "Balanceranschlusses" möchte ich noch folgenden Hinweis geben. Ich habe die einzelspannung bei meinem NiMH-Empfängerakkus auch nach außen geführt. Wenn ich dass ein mein Ladegerät anschließe, so zeigt das Ladegerät zwar Spannungen in der Größenordnung an, aber leider sehr ungenau Abweichung um 20% . Also nicht wirklich zu gebrauchen. Bei mir ist es ein Robbe Infinity 3. Scheibar liegen die zu messenden 1,..V außerhalb des vorbestimmten Messbereiches des Ladegerätes bzw. Balancers (hier ist ja der AD-Wandler drin)


Grüße
Dietmar

[Crizz]

Normalerweise sollte der D/A-Wandler aber eine lineare AUflösung haben und auch unter 3 V die Spannung genau anzeigen - Es sei denn es ist konstruktionsbedingt. Es kommt aber dabei nichtmal auf die exakte SPannung an, solange alle Kanäle die gleiche Abweichung haben - es geht vielmehr darum zu erkennen, welche Zellen zuerst und am stärksten unter Belastung einbrechen. Mit dem CellLog hab ich das beschriebene Phänomen nicht beobachten können, der arbeitet wie beschrieben linear und sehr genau, wenn man ihn korrekt abgeglichen hat ( hab mir mal ein geeichtes Messinstrument entsprechender Auflösung gegönnt, da eh mal ein neues fällig war - die Abweichung war aber nicht sonderlich groß, die meisten Lader-Anzeigen sind einiges ungenauer ).