Akku pflege?

Antworten
christophv2
Beiträge: 96
Registriert: 05.02.2010 12:56:10
Wohnort: 3051 St Christophen

#1 Akku pflege?

Beitrag von christophv2 »

Ich habe gestern in meinem Kokam (2100mAh 3s) 1454mAh nachgeladen. Ist das nicht zuviel? Sollte ich die flugzeit verkürzen? :oops:
Trex 600N LE OS 55 HZ BeastX,Trex 550 3G HC3-SX CC Ice 100, Trex 450 Sport BeastX CC Ice 50,Futaba FF10
Benutzeravatar
PeterLustich
Beiträge: 3660
Registriert: 27.06.2009 11:14:34
Wohnort: Verl

#2 Re: Akku pflege?

Beitrag von PeterLustich »

Nope, noch absolut großzügig im Rahmen. Achte nach dem Fliegen einfach mal darauf wie hoch die Spannung der einzelnen Zellen ist. Bis 3,7V por Zelle sollte absolut unbedenklich sein. Das sollten bei einem 2100er so ca. 1700 sein, also könntest du sogar noch etwas Flugzeit draufpacken. Aber ich bin da nicht so der Spezi auf dem Gebiet, vielleicht schreib Chriz noch was dazu, der hat den vollen Durchblick! 8)
"Du sollst nicht begehren deines nächsten Vibe!"
Greetz Timo
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Vibe 90 3D (HeliFleet.com) OS 91 HZ + Regulator, MP6-90, 3xSC-1258TG, GY611 + BLS251, RCE-G600 + S9254, VS-5S + Fair, Radix, Rapicon (BAUBERICHT!)
Hacker Skyfigher, YPSI Notos F3K (BAUBERICHT!), Stratair Chili F3K - Futaba T8FG, Robbe i3 & Power Peak Twin

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
MFG-Heideflieger e.V. :a:
Benutzeravatar
Crizz
Beiträge: 27061
Registriert: 12.04.2007 17:44:22
Wohnort: Haiger
Kontaktdaten:

#3 Re: Akku pflege?

Beitrag von Crizz »

Pauschal läßt sich das nicht wirklich beantworten. Man sagt als Faustregel 70 - 80 % Entladung als Maximum, um bei etwaiger Zelldrift und hohen Lastströmen ein absinken einzelner Zellen unter die Entladeschlußspannung ( bei den meisten aktuellen Zellen sind das 3.0 V ) zu vermeiden.

Ist der AKku recht neu kann man mit sich mit dieser Fausregel zwar besser orientieren als bei einem älteren Pack mit ungewisser Pflege, allerdings wäre das sinnvollste, zuerst die nutzbare Kapazität zu ermitteln. Die kann in unseren Anwendungsfällen nämlich deutlich niedriger ausfallen, als die angegebene ( nominelle ) Kapazität. Das liegt daran, das die Hersteller i.d.r. für die nominelle Kapazität davon ausgehen, das die Zelle bei einer Last von 0,5 C ( wären bei nem 2200 mAh Akku also 1,1 A Laststrom ) bei konstanter Temperatur von 22 - 25°C ( Angaben sind unterschiedlich ) bis zur Entladeschlußspannung entladen werden.

Im Modell hat man aber meist Lastströme im Bereich von 5 - 7 c , wenn der Akku zum Modell passend ausgewählt wurde. D.h. bei nem 450er Heli mit 2100er - 2200er Akku hat man im Schwebebetrieb Ströme um 10 - 12 A , was den meisten gängiogen Motorisierungen entspricht. Bei größeren Helis kann es etwas variieren, deshalb die 5 - 7c. Diese Werte hab ich bisher ermittelt, können im Einzelfall aber auich noch abweichen, da jeder Antrieb seine Eigenarten hat.

Dazu kommen unterschiedliche Umgebungstemperaturen, meist ist der Akku kälter als 22 - 25°C beim Start, damit sinkt dann oft schon dei maximal nutzbare Kapazität. Die höheren Betriebsströme machen oftmal auch noch etwas aus, so das es durchaus sein kann, das ein AKku statt den angegebenen 2200 mAh nur 2000 - 2100 mAh nutzbar hat.

Deshalb bin ich ein Freund von Ladegeräten, die eine Leistungsstarke Entladefunktion ( mindestens 100 W ) mitbringen, damit man seine Akkus auf einfache Weise ab und an prüfen kann.

Man kann sich aber auch einfacher behelfen, wenn der Lader sogenanntes Akkumonitoring unterstützt oder man einen Einzelzellen-Logger hat wie den Junsi CellLog 8s oder ähnliche, die die Spannung aller Zellen permanent anzeigen. Als Last nimmt man dann für einen 3s - 4s AKku 2 Halogenbirnen mit je 50 W und schaltet diese parallel und nutzt sie anstatt des Modells. Dann hat man ca. 10 A Belastung für den AKku im kompakten Format, mittels der Balanceranzheige des Laders oder dem Display der Einzelzellenüberwachung läßt man dann den vorher vollgeladenen Akku so weit entladen, bis die erste Zelle des Packs ca. 3,1 V erreicht hat. Vorsicht, ab ca. 3,45 V geht es rasant in den Keller, bis zur 3.1 V Schwelle sind es oft kaum 30 Sekunden mehr !

An dieser Stelle die Last vom AKku trennen - ich nehme hier die 3.1 V an, weil man einen moment braucht, um vom ablesen der Spannungen bis zum abtrennen der Last zu reagieren, und man will den Akku ja nicht schädigen.

Danach läd man den Akku wie gewohnt auf, und hat danach die real nutzbare Kapazität in der Anzeige des Laders - von diesem Wert nimmt man dann 80 % als nutzbare Kapazität für den Betrieb im Modell an, nicht von der auf den Pack aufgedruckten. So bleibt man auf jeden Fall auf der sicheren Seite.

Dieses Prozedere sollte man anfangs nach 30 - 50 Zyklen wiederholen, sollten sich Kapazitätsverluste zeigen sollte man alle 20 - 30 Zyklen kontrollieren, die die Kapazität immer weiter nachlassen wird. Je optimaler man den Akku nutzt und Tiefentladung vermeidet, umso länger wird er leben .

Ergänzend empfehle ich noch den Download von Akkutechnik Teil I - III auf meiner Website www.HaDi-RC.de im Bereich "Publikationen", da stehen alle wissendwerte Basics über Lipo-Technik drin ;)

and now - have fun ! :)
_________________________________________________________________________________
"Leben ist das, was passiert, während du etwas ganz anderes planst" ... ( John Lennon )

! REVOLECTRIX-Distributor ! -> Ladeequipment / Akkus : -> HaDi-RC.de

Alle Projektberichte für den VTH-Verlag als PDF zum Download unter http://www.CrizzD.de !
christophv2
Beiträge: 96
Registriert: 05.02.2010 12:56:10
Wohnort: 3051 St Christophen

#4 Re: Akku pflege?

Beitrag von christophv2 »

Danke schön!! :D
Trex 600N LE OS 55 HZ BeastX,Trex 550 3G HC3-SX CC Ice 100, Trex 450 Sport BeastX CC Ice 50,Futaba FF10
Antworten

Zurück zu „LiPo / LiIo“