JETI: ATV-Werte für TS und Heck auf Max-Ausschlag einstellen

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Faultier
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#1 JETI: ATV-Werte für TS und Heck auf Max-Ausschlag einstellen

Beitrag von Faultier »

Achtung JETI-Nutzer (und die, die es noch werden wollen):

Die Begrenzung der ATV-Werte eines JETI-Empfängers sollten sowohl für die Taumelscheiben-Kanäle (2, 3 und 6) sowie auch für das Heck (Kanal 4) auf maximalen möglichen Weg eingestellt werden, also ATV HighLimit auf 2.20 ms und ATV LowLimit auf 0.80 ms.

Begründung: Der JETI-Empfänger begrenzt im Ursprungszustand sämtliche Werte auf 100% Ausschlag, bei Voll-Pitch (egal ob positiv oder negativ) in Verbindung mit Nick und Roll kommt jedoch deutlich mehr Ausschlag als 100% zusammen. Bei einer Graupner-Anlage kann man diese Wege gut im Status-Monitor beobachten. Der JETI-Empfänger begrenzt nun das Signal auf 100%, obwohl der Sender einen höheren Wert für das jeweilige Servo vorgibt. Die Folge ist ein seltsames eiern der TS, die zyklischen Vorgaben können dadurch nicht mehr erreicht werden, die Flugeigenschaften würden sich in diesem extremen Fall verschlechtern.

Ähnlich verhält es sich mit dem Heck, vor allem wenn vom Gyro-System zur Einstellung des Servo-Weges gefordert wird sämtliche ATV-Werte auf Maximum einzustellen (z.B. beim LTG 2100). Die Folge: Das Kreisel-System kann ein Anschlagen der Schiebe-Hülse verursachen, Steuer-Gestänge können dadurch verbiegen, im Extremfall kann dadurch auch das Heck-Servo Schaden nehmen.

Es kann sein, dass diese Thematik schon allgemein bekannt sind, jedoch bin ich selbst erst vor kurzem darauf gekommen. Beim Wechsel von 35 MHz auf 2.4 GHz JETI wurde mir damals gesagt, dass ich den Empfänger einfach nur anzustöpseln bräuchte (vor allem in Verbindung mit dem LTG) – dies ist jedoch nicht der Fall.
Grüßle Marco
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echo.zulu
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#2 Re: JETI: ATV-Werte für TS und Heck auf Max-Ausschlag einstellen

Beitrag von echo.zulu »

testpilot hat geschrieben:Ähnlich verhält es sich mit dem Heck, vor allem wenn vom Gyro-System zur Einstellung des Servo-Weges gefordert wird sämtliche ATV-Werte auf Maximum einzustellen (z.B. beim LTG 2100). Die Folge: Das Kreisel-System kann ein Anschlagen der Schiebe-Hülse verursachen, Steuer-Gestänge können dadurch verbiegen, im Extremfall kann dadurch auch das Heck-Servo Schaden nehmen.
Wieso das denn? Der Kreisel bekommt sein TeachIn vom Sender. Wenn Du den Limiter korrekt einstellst, dann passiert da garantiert nichts. Natürlich sollte der Kreisel nach dem Wechsel von 35MHz auf 2,4GHz neu eingelernt werden.

Eine andere wichtige Anmerkung habe ich noch für den weit verbreiteten und beliebten GY-401. Wenn man bei diesem Kreisel den Heckrotorausschlag im Sender sehr weit öffnet (über ca. 120%), dann schaltet dieser die Drehratenregelung komplett ab. Das Resultat ist eine affenartige Pirouettengeschwindigkeit, weil das Servo auf Anschlag läuft. Also immer schön vorsichtig den Ausschlag vergrößern, wenn euch die Pirorate zu gering ist.
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Batman
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#3 Re: JETI: ATV-Werte für TS und Heck auf Max-Ausschlag einstellen

Beitrag von Batman »

testpilot hat geschrieben:den Empfänger einfach nur anzustöpseln bräuchte
Hab ich gemacht und hat auch so gefunzt, ev. ist meine Flugstatus noch nicht so weit, um das zu bemerken?

MfG
Reinhard
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Faultier
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#4 Re: JETI: ATV-Werte für TS und Heck auf Max-Ausschlag einstellen

Beitrag von Faultier »

echo.zulu hat geschrieben:Wieso das denn? Der Kreisel bekommt sein TeachIn vom Sender.
Die Anleitung des LTG 2100 fordert zum Einstellen des Servoweges explizit die Öffnung des ATV auf das Maximum, der Empfänger lässt im Urzustand aber nur 100% zu. Der Kreisel jedoch nutzt die volle Dynamik aus. Nicht umsonst wird beim Einstellen des Servoweges ausdrücklich auf das senderseitige Öffnen des ATV auf die Maximalwerte hingewiesen. Die 100%-Begrenzung des JETI-Empfängers verhindert jedoch, dass diese Maximalwerte beim Gyro ankommen.
Es könnte also durchaus zu irgend einer Beeinträchtigung oder gar Schädigung kommen.
Batman hat geschrieben:Hab ich gemacht und hat auch so gefunzt, ev. ist meine Flugstatus noch nicht so weit, um das zu bemerken?
Hab ich auch gemacht, aber nicht noch einmal die Ausschläge der TS kontrolliert, weil ich dachte, dass so ein JETI-Empfänger genauso funktioniert wie mein alter Graupner SMC16scan. Erst nach meinem letzten Crash, als ich die Einstellungen der TS kontrollierte, ist mir genau dieses Phänomen aufgefallen. Das war unter Verwendung von 35 MHz nicht so.
Die Begrenzungsgeschichte eines JETI-Empfängers mag vielleicht bei einem Flugzeug von Nutzen sein (wie auch in einem Beispiel von JETI beschrieben), bei unseren Helis wirkt sich das aber eher als ein Nachteil aus, vor allem, wenn man mit JETI noch nicht so vertraut ist.

Übrigens: Mein Flugstil ist auch noch weit entfernt davon, dass ich das im Flug bemerken würde. Bei einem Pyroflip könnte einem aber das schon evtl. auffallen. Den restlichen JETI-Nutzern scheint wohl auch noch nichts aufgefallen zu sein. Bitte kontrolliert doch noch mal meine oben aufgeführte Thesen, oder was euch sonst noch so auffällt.
Grüßle Marco
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echo.zulu
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#5 Re: JETI: ATV-Werte für TS und Heck auf Max-Ausschlag einstellen

Beitrag von echo.zulu »

Hallo Marco.
testpilot hat geschrieben:Die Anleitung des LTG 2100 fordert zum Einstellen des Servoweges explizit die Öffnung des ATV auf das Maximum, der Empfänger lässt im Urzustand aber nur 100% zu. Der Kreisel jedoch nutzt die volle Dynamik aus. Nicht umsonst wird beim Einstellen des Servoweges ausdrücklich auf das senderseitige Öffnen des ATV auf die Maximalwerte hingewiesen. Die 100%-Begrenzung des JETI-Empfängers verhindert jedoch, dass diese Maximalwerte beim Gyro ankommen.
Es könnte also durchaus zu irgend einer Beeinträchtigung oder gar Schädigung kommen.
Das hast Du falsch verstanden. Wenn Du den Kreisel einlernst, dann gibst Du ihm einmal vor, wie viel Hub der jeweilige Kanal ausgeben kann. Wenn Du dann den Limiter einstellst, dann zeigst Du ihm nur den maximalen Weg, den der Sender zum Kreisel schicken kann und gleichzeitig welcher Weg dem Kreisel am Servo zur Verfügung steht. Deshalb kann es keinesfalls passieren, dass das Servo über den mechanischen Endanschlag laufen will. Du verschenkst einzig nur ein wenig Auflösung am Servo. Insgesamt gesehen ist es beim LTG aber sowieso wesentlich sinnvoller den Hebel länger zu machen und so ein schnelleres Servo zu haben, als auf hohe Auflösung zu setzen. Nach dem Du den Kreisel eingestellt hast, solltest Du sogar den Ausschlag vom Heckrotorkanal wieder auf 100% stellen. Mit dem Heckrotorausschlag bestimmst Du dann nur noch die maximale Piro-Rate. Welcher Ausschlag dazu am Servo notwendig ist, bestimmt einzig und allein der Kreisel. Da hat der Sender nichts mehr mit zu tun.
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Faultier
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#6 Re: JETI: ATV-Werte für TS und Heck auf Max-Ausschlag einstellen

Beitrag von Faultier »

Sorry, wieso ist es dann so wichtigfür den LTG beim einlernen ATV auf Maximalausschlag zu stellen? Wenn ich den Weg dafür nicht brauche, dann könnte ich rein theoretisch das Ganze bei 100% am Sender belassen. Warum benötigt dann der LTG diese ATV-Einstellung dann überhaupt? Ist dann das nicht nach deiner Theorie für die Katz?

Und das mit der TS-Begrenzung geht langsam auch unter, oder hab ich da was Falsches beobachtet? Selbst bei Nick/Roll/Pitch-Anteil von 60% geht eines der Servos im Extremfall über diese 100%-Bergrenzung des Empfängers hinaus - und das kann man nicht nur im Servo-Monitor beobachten. Die Taumelscheibe macht dann bei Vollausschlag einen Sprung in die entgegegesetzte Richtung - und das sieht überhaupt nicht schön aus. Das Begrenzen der Heckausschlagswerte zum Einstellen des Kreisels wird dabei nur noch zur Nebensache.
Grüßle Marco
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#7 Re: JETI: ATV-Werte für TS und Heck auf Max-Ausschlag einstellen

Beitrag von echo.zulu »

Hallo Marco.
Logictech betont deshalb den vollen Weg einzustellen, damit die maximal mögliche Auflösung des Empfängers genutzt werden kann. Wie schon geschrieben ist es hinterher meist nicht nötig einen so großen Weg am Hecksteuerkanal zu haben. Ich mache das so, dass ich erstmal auf 100% runter gehe und dann mal Piros mit Vollausschlag bei der niedrigsten Drehzahl fliege. Wenn dann die Pirorate stimmt, bleibt es so, wenn nicht, verstelle ich DualRate im Sender, bis es passt. DualRate benutze ich, weil ich dann die PiroRate in jeder Drehzahl getrennt einstellen kann. Die Sensibilität um die Knüppelmitte kann man dann noch mit Expo anpassen.
i
Nun zur Taumelscheibe:
Ich habe kein Jeti und kann es deshalb nicht nachprüfen. Wenn es wirklich so ist, dann stellt das einen erheblichen Nachteil des Jeti-Systems dar. Schön, wenn man den Limiter selbst verstellen kann. Die von Dir beobachtete Begrenzung des Taumelscheibenausschlags wird üblicherweise auch als Clipping bezeichnet. Wenn man bei einem Graupner-Sender den TS-Mischer auf 61% belässt, so gibt der Sender einen Maximalausschlag von 150% (60% Pitch + 60% Roll + 30% Nick) auf den Roll-Servos aus. Deshalb ist es auch nicht sinnvoll dort größere Werte einzustellen.
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#8 Re: JETI: ATV-Werte für TS und Heck auf Max-Ausschlag einstellen

Beitrag von Faultier »

Danke Egbert für deine Erklärung, vielleicht steig ich da ja mal irgendwann durch. Eigentlich hatte ich das bisher nicht anders gemacht wie du, jedoch hab ich sicherheitshalber die ATV-Werte des JETI-Empfängers auf Maximalausschlag gesetzt, was - so denke ich - kein Fehler sein dürfte, macht doch sonst auch jeder Empfänger ohne Begrenzung.

Zur TS: Als Nachteil würde ich die Begrenzung nicht unbedingt sehen, vorausgesetzt man weiß darüber bestens bescheid, denn wenn man hier die ATV-Begrenzung öffnet stehen einem wieder alle Möglichkeiten offen. Sobald das geschehen ist läuft alles wieder rund - nur wissen sollte man es !!!
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#9 Re: JETI: ATV-Werte für TS und Heck auf Max-Ausschlag einstellen

Beitrag von Faultier »

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Wo sind die JETI-Spezialisten??? Kann mir jemand meine Erfahrungen bestätigen?
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