NiMH - Wildflyer Methode

Antworten
Benutzeravatar
Patanjali
Beiträge: 325
Registriert: 17.09.2005 19:01:19
Wohnort: Stockholm

#1 NiMH - Wildflyer Methode

Beitrag von Patanjali »

Hab mich gewundert, dass die Wildflyer Methode hier noch nicht diskutiert wurde ... bin zumindest bei Suche nicht recht ffündig geworden.

Worum gehts?
Man lötet parallel zu jeder NiMH Zelle eine Diode in Serie zu einem 5 Ohm Widerstand. D.h. die Zelle wird ständig entladen bis sie auf die Durchlassspannung der Diode (0.7V) entladen ist. Akkus werden nur "warm" geflogen, da sie im Prinzip ständig leer sind.

Warum?
Alle Zellen haben garantiert gleiches Entladeniveau vor jedem neuen Ladezyklus => max. Kapazität des Akkus und max. Lebensdauer.

Mehr Infos: Wildflyer Webpage

Fragen:
1) Könnt ihr bitte eure Erfahrungen schildern, falls vorhanden?
2) Mir fefällt der hohe Entladestrom von ca. 100 mA bei einem 5 Ohm Widerstand nicht (Zellspannung 1.2 V, Diode 0.7V), da bei einem Schwebestrom von 4 A (z.B. Hornet) das immerhin 2.5% der Akkukapazität ist. Warum so einen hohen Entladestrom? Damit die Batterie garantiert bis zum nächsten Ladezyklus leer ist? (100 mA Entladestrom, 700 mAh Akku => 7 h Entladezeit, grob geschätzt)?
3) Sollte die Batterie denn vor jedem neuen Ladezyklus jedesmal tiefentladen werden? Sollte man sie nicht halbentladen an das Ladegerät hängen und nur hin und wieder ganz oder tief entladen???
4) Hat jemand mit anderen Widerstandswerten probiert?

Kommentare wie immer erwünscht ....
Benutzeravatar
Wolfi
Beiträge: 459
Registriert: 16.09.2005 08:27:11
Wohnort: München

#2

Beitrag von Wolfi »

zu 1) Ich habe es noch nicht selbst probiert, nur diverse Diskussionen
darüber verfolgt.

zu 2) Der Akku soll ja möglichst tief entladen werden, da laut Theorie des
Erfinders dann der Memory-Effekt rückgängig gemacht werden soll. Damit
das nicht tagelang dauert, nimmt man einen recht hohen Strom. Es wird
auf der Homepage und in den Diskussionen aber auch angemerkt, dass
man andere Widerstände einsetzen kann.
Was ich nicht verstehe ist, wenn ich den Akku 1-2 Wochen nach dem
Leerfliegen liegen lasse, müsste der Entladestrom durch Selbstentlandung
eigentlich auch diesen Effekt erzeugen!??

zu 3) Sinn der Wildflyer Methode ist es, den Memory-Effekt zurück zu
drängen. Dieser entsteht ja, wenn man einen Akku lädt, der nicht
vollständig entleert wurde. Also Akku immer leeren, egal ob Wildflyer
oder nicht...

zu 4) siehe zu 1)
Gruß,
Wolfgang

P.S.: Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

Logo 10: Tango 45-10, Jazz 80-6-18, GY401+S9254, 3xHS-85MG,
R137HP, 6s Align 4000 bzw. 14xRC-2400, 4xGP85AAAHC (RX-Puffer)
T-Rex SE: B430L, BL-35G, GY401+HS56HB, 3xHS56HB, R146ip,
3s FP1800 EVO20 bzw. 3s Align 1900
Sender: Futaba FF-7
Benutzeravatar
Patanjali
Beiträge: 325
Registriert: 17.09.2005 19:01:19
Wohnort: Stockholm

#3

Beitrag von Patanjali »

@Wolfi:

2) Vermutlich ist er nach dem "Leerfliegen" nicht wirklich leer und mit dem geringen Selbstenetladestrom könnte das vielleicht 10 Wochen dauern, bis er wirklich auf einem "sehr leeren" Niveau ist.

3) das mit dem Memory-Effekt ist schon klar; aber dafür muss man den Akku nur hin und wieder, aber nicht jedesmal voll entladen. Die Wildflyer-Methode will immer sehr sehr tiefe Entladung damit alle Zellen uniform sind und somit Probleme durch ungleiche Ladezustände nicht auftreten, die einzelne Zellen des Akkus in der Lebenszeit verkürzen könnten.

Ich schätze mal, dass man einen größeren Widerstand verwenden kann (z.B. 15 Ohm) dadurch geringere Akkukapazitätseinbuße (0.8% statt 2.5%), aber dann muss man einen 700 mAh Akku halt hin und wieder wesentlich lange tiefentladen lassen, sonst keinen Wildflyer-Effekt. (der Entladevorgang ist ausserdem exponentiell, sodass man nicht einfach Kapazität/Entladestrom=Entladezeit rechnen kann, weil mit dem Endladen ja der Entladestrom sinkt ...).

Hab schon daran gedacht, Klipps zu verwenden, d.h. man kann den Widerstand+Diode anstecken (nach dem Fliegen) oder wegstecken (während des Fliegens). Aber vermutlich ist das nicht notwendig, wenn man mal denkt dass bei einer Flugzeit von 5 min die Verkürzung von 2.5% durch die 5 Ohm Widerstände nur rund 8 Sekunden bewirkt ... who cares. Vermutlich sind die 5 Ohm in dieser Hinsicht eh schon ein bisschen optimiert ...

so, ich geh jetzt heim. Freu mich über Kommentare übers Wochenende.
Benutzeravatar
Patanjali
Beiträge: 325
Registriert: 17.09.2005 19:01:19
Wohnort: Stockholm

#4

Beitrag von Patanjali »

OK. Hab mich grad schlau gemacht und davon überzeugt, dass es nicht sehr sinnvoll war, diesen Thread zu öffnen, weil
1) ihr eh alle Lipos habt
2) dieses Thema schon 100 1000 mal in anderen Foren besprochen wurde.


Für die die's doch interessiert, kurz eine Zusammenfassung zur Wirkungsweise der Wildflyer Methode (WF):
1) WF ist nicht primär gegen den Memory-Effekt gerichtet, obwohl sie diesem auch durch die gezielte Tiefentladung effektvoll gegenwirkt
2) der Sinn von WF ist, die Zellen zu balancieren => höchste Kapazität + längste Lebensdauer
3) falls einen das Entladen zwischen Laden und Flug und während des Fluges stört, kann man alle Zellen auf einen Steckkontakt herausführen und dann auf einem abnehmbaren Stecker die Widerstände+Dioden montieren
4) die Methode ist super geeignet falls man seinen Akkus wenigst-mögliche Pflege zukommen lassen will
5) falls man seine Akkus pflegt, bringt WF kaum mehr, aber schadet dem Akku auch nicht (Pflege=regelmäßiges Tiefentladen und langsames Laden+leichtes überladen)

Noch einiges, um mit Missverständnissen zu NiMH aufzuräumen:
1) NiMH sterben nicht durch Tiefentladen der einzelnen Zellen, auch nicht, falls die Spannung extrem etrem tief fällt
2) NiMH sterben durch Umpolen der Zelle, was z.B. auftreten kann, wenn man einen Akku-Pack tiefentläd und einzelne Zellen früher tiefentladen sind als andere und somit eine Zelle kippen kann => tot (kippen=man erzwingt einen Entladestrom auch wenn die Zelle schon leer ist)
3) Also: tiefentladen einer Zelle schadet NICHT; aber Tiefentladung eines Akku-Packs hat mit größtmöglicher Wahrscheinlichkeit die Zerstörung des Packs zufolge, wegen 2)
4) Lagern in tiefentladenem Zustand schadet der einzelnen Zelle nicht
5) Lagern in tiefentladenem Zustand schadet dem ganzen Pack nicht (falls der Pack keinen Verbraucher angeschlossen hat!!)
6) Punkte 4) und 5) gelten auch für sehr langes Lagern (überwintern)
7) langes Lagern am besten im Kühlschrank (besser nicht im Tiefkühlfach, weil gefrierendes Wasserkondensat den Akku mechanisch zerstören könnte)
8) Langes Lagern in geladenem Zustand ist dasselbe, weil sich die einzelnen Zellen eh selbst entladen

Das wars. Wie immer, ohne Gewähr. Falls was nicht stimmen sollte, bitte revoluzionieren ...
Benutzeravatar
Patanjali
Beiträge: 325
Registriert: 17.09.2005 19:01:19
Wohnort: Stockholm

#5

Beitrag von Patanjali »

ich hasse diese intelligenten Text-Editoren. Hat der doch wiklich aus meinem "Punkt acht)" ein 8) gemacht.

Tracer, kannst du das in deiner neuen Forensoftware ändern???

:lol: :lol: :lol:
Benutzeravatar
tracer
Operator
Operator
Beiträge: 63783
Registriert: 18.08.2004 18:50:03
Wohnort: Kollmar
Kontaktdaten:

#6

Beitrag von tracer »

Wildflyer-Methode wurde hier auch schon mal besprochen.
Aber da ich kaum NiXx im einsatz habe, habeich damit nicht befasst.

Patanjali hat geschrieben: Tracer, kannst du das in deiner neuen Forensoftware ändern???
Kann ich auch hier.

"8 )" ohne space ist halt als Smiley definiert.
8)
Kann ich rausnhemen.
Benutzeravatar
Wolfi
Beiträge: 459
Registriert: 16.09.2005 08:27:11
Wohnort: München

#7

Beitrag von Wolfi »

@Patanjali: Die Zellen können ja nach Typ sehr wohl durch's Tiefentladen
sterben. Schau die mal den Wildflyer-Thread im rclineforum an. Da hat sich
ergeben, dass die GPs es in der Regel gut vertragen, Sanyo meist sterben
und bei den Kans gibts Lebende und Tote, aber wenig Erfolgsfälle...
Gruß,
Wolfgang

P.S.: Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

Logo 10: Tango 45-10, Jazz 80-6-18, GY401+S9254, 3xHS-85MG,
R137HP, 6s Align 4000 bzw. 14xRC-2400, 4xGP85AAAHC (RX-Puffer)
T-Rex SE: B430L, BL-35G, GY401+HS56HB, 3xHS56HB, R146ip,
3s FP1800 EVO20 bzw. 3s Align 1900
Sender: Futaba FF-7
Antworten

Zurück zu „NiCd / NiMh / Pb“