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#1 Low Budget Prozess von der Idee zum fertigen 2D-Frässtück

Verfasst: 30.04.2011 13:22:01
von Rolli
Hallo zusammen,

da es immer wieder Diskussionen über die Werkzeuge gibt die man benötigt um ein 2D-Frässtück herzustellen, möchte ich mal meine Variante vorstellen. Dabei sei vorweg gesagt, daß es nicht um professionelle Tools für die Serienproduktion geht, sondern um eine reine 2D-Bastlerlösung, die wahrscheinlich preisgünstiger nicht zu bekommen ist.

Zuerst mal muss man das Teil zeichnen. Ich verwende dazu QCad von RibbonSoft. Kostet 24,- € und läuft unter Windows, Mac und Linux. Ich komme damit wunderbar ohne dicke Handbücher zurecht und erzeuge damit dxf Dateien die ich mit Cut2D zu Steuercode weiter verarbeite.
Cut2D von Vectric kostet 125,- € (Windows), kann Bohrungen, Aussparungen und Konturen und die Bedienung ist auch intuitiv.

Als letztes kommt das Steuerprogramm zur Steuerung der Fräse. Hier kommt bei mir Emc2 für Linux zum Einsatz. Das ist kostenlos und gibt es auch als Live-CD komplett mit Betriebssystem. Läuft also auf jedem Rechner.

Nun zur Hardware: Meine Fräse ist die Proxxon MF 70, für 200,- € aus der Bucht. Dazu der CNC Umbausatz von Usovo für 440,- €
Die maximalen Verfahrwege sind x: 160 mm und y und z: 85 mm. Man kann also nur wirklich kleine Teile herstellen.

Damit wären wir dann bei rund 800,- €

Was man noch braucht ist Zeit und Geduld sich mit der Materie auseinander zu setzen, denn mit den vielen neuen Möglichkeiten, die man mit den CNC Werkzeugen hat, hat man auch die Möglichkeit, genauso viele Fehler zu machen.
Ich habe bisher GFK, CFK, Delrin und Sperrholz gefräst und bin begeistert von der Genauigkeit und dem Tempo, mit der Teile gefertigt werden können. Allerdings werden Kreise nicht wirklich schön. Aufgrund des Spiels werden diese eher elliptisch.

Die zeitraubende Hauptarbeit jetzt das Zeichnen. Ist mein Modell fertig, drucke ich die Teile aus und mache häufig erst ein Papiermodell um alle Maße und Bohrungen zu überprüfen. Teilweise kann man dann auch schon Schwachstellen in der Steifigkeit Konstruktion feststellen.

Zu den genannten Tools kann man leicht mehr Infos im Internet finden.

Hier mal ein paar Beispiele: Als erstes mein Projekt zum hochgelegten, Motor getriebenen und Pitch gesteuerten Heck. Der Heli ist aus der 500 g Klasse. Das wird mal irgendwann eine Bo105. Ein gefräster 4-Blatt Rotorkopf gärt auch schon in meinem Hirn.