Ich bin noch Anfänger - zwar viel gelesen in den diversen Foren, aber nun auf ein Phänomen gestossen zu dem ich keine Erklärung in den Foren finde, mir fehlt wohl einfach etwas Grundwissen um es zu verstehen.
Anschliessend beschreibe ich meine Beobachtung mal etwas ausführlicher, dann erkennt man meinen Denkfehler vielleicht leichter.
Ich wäre euch sehr dankbar, wenn mir jemand das Thema auch für auf-der-Leitung-Steher wie mich verständlich macht.
Also vorab, mir ist unklar aus welchen Daten/Bedingungen der Governor eine bestimmte Drehzahl "regelt".
Laut Beschreibung merkt sich der Roxxy beim ersten Hochfahren mit neu angeschlossenem Akku die erreichte Drehzahl und "arbeitet" dann mit diesen Daten um die Drehzahl zu halten.
Mit der Progbox kann man die maximale und durchschnittliche Drehzahl auslesen.
Mir ist nat. schon klar das die rechnerischen Werte in der Praxis nicht exakt stimmen können, hätte aber erwartet das es wenisgtens +-10% passt.. oder von mir aus 20%...
Ich könnte mir natürlich auch einen Drehzahlmesser besorgen (werde ich auch tun), es würde aber mein Verständnisproblem vermutlich auch nicht lösen. Ich bin neugierig und will es genau Wissen

Also,
1) Der Akku hat anfangs ja nicht gleich 3,7V... erst unter Last und nach etwas Entladung sinkt die Spannung.
Heisst das, der Regler merkt sich die erreichte Drehzahl bei einer realen Akkuspannung von 4,1V, oder rechnet die Elektronik den zu erwartenden Spannungsabfall mit ein? (Glaub' ich nicht so recht...)
Bei meinem 3550KV Motor und 150:13 Übersetzung macht das immerhin einen Unterschied von ~260 U/min am Kopf aus!! Ein doch ordentlicher Unterschied.
Der Regler muss ja später ja noch nachregeln können, wenn die Spannung bei 3,7V oder weniger ist... könnte schwierig werden falls die Spannung unter 3,7V sinkt, selbst bei "nur" 80% Regleröffnung.
Ich hätte erwartet, das der Governor eine Drehzahl ansteuert, die bei gegebener Regleröffnung und 3,7V erreicht werden kann...
2) Ich habe bei Tests unerwartet hohe Werte für Max in der Progbox. Die Werte entsprichen rechnerisch recht gut den Parametern 4,1V und einer Regleröffnung von >85%-95% (Test mit 60% Regleröffnung).
Nun könnte ich vermuten das der Regler erst mal "Vollgas" gibt um die maximalen Werte zu ermitteln, hören/sehen kann ich das nicht. Und sinnvoll erscheint mir das auch nicht... eher gefährlich. Das die KV Angabe des Motorherstellers so ungenau ist, kann ich mir aber auch nicht so recht vorstellen....
3) Die Avg. Werte der Progbox erscheinen mir zwar realistisch (Ausnahme Versuch2), sind aber wiederum im Vergleich zu der Max-Anzeige (keine Last im Test!) extrem niedrig.
Ich vermute, das der Sanftanlauf in der "Statistik" eingerechnet wird?
4) Die vorhandenen Ritzelrechner gehen alle von 3,7V und Leerlauf aus. Passt leider überhaupt nicht zu meinen mit der Progbox ermittelten Werten. Der Roxxy arbeitet anscheinend mit voller Akkuspannung ~4,1V, nicht 3,7V um die zu haltende Drehzahl zu bestimmen.
Wie geht ihr vor um bei einem neuen Heli(typ) eine erste Wunschdrehzahl zu erreichen?
Wer kann mir in kurzen verständlichen Sätzen eine Antwort geben ? Vielen, vielen Dank im voraus!!!!
Meine (irritierenden) Beobachtungen:
Ich habe einen Roxxy 940-6 in einem FP-Heli im Steller-Modus betrieben, hat wunderbar funktioniert. Mit hilfe der Progbox habe ich mal spasseshalber die Drehzahlen ausgelesen.
3s Antrieb, Motor 250 KV, Übersetzung 1:1
(Wen's wundert: Motor speziell für Funcopter, die HRW wird direkt in den Motor gesteckt)
Anzeige Programmer:
Max: ~2600 (fast Vollgas gegeben)
Aver. ~1800 (einfacher Rundflug).
Für mich plausible Werte.
Gerechnet nach folgender Formel:
Anzahl Zellen * 3,7V * Zähne Ritzel / Zähne HZR * KV Motor * Regleröffnung. Im oberen Beispiel also 3s * 3,7V * 250KV * 1Z / 1Z * 100% = maximal 2775 U/min am Kopf.
Die Progbox-Werte passen unter Berücksichtigung von realen Einflussfaktoren recht gut zur Rechnung.
Inzwischen bin ich stolzer Besitzer eines 450'er Rex und habe den Roxxy auf den Rex geschraubt (äh, angehängt). Eingebaut ist noch ein Align 430x Motor. 6 Pole, 3550 Kv. HZR=150, Ritzel=12 (Beim ersten Versuch 13)
- Gasweg sicherheitshalber neu eingelernt
- Gov. Modus ein
- Anzahl Pole = 6
- Akku LiPo
- Übersetzungsverhältnis 11,5 (150 / 13 = 11,53)
- Response Low...
etc.
Akku SLS APL 30C/40C+, 2200mAh. Auf 95% geladen, neu.
Rechnerisch sollten sich mit einem 13'er Ritzel, 3,7V und bei Regleröffnung x folgende Drehzahlen ergeben:
60%: 2049
80%: 2732
100%: 3415
Nun das Problem:
Versuch 1:
Ich habe einen Versuch im Haus ohne Hauptrotorblätter durchgeführt, also ohne nennenswerte Last.
Funke= Futaba T8FG, Gaskurve auf 20%. Da bei der Futaba der Gasweg von +100 bis -100 geht, berechnet sich die Regleröffnung aus:
50% + Gaskurvenwert / 2 -> Regleröffnung 60%.
Zumindest habe ich das so aus den Foren ermittelt, erscheint mir auch richtig zu sein ohne es sicher zu Wissen...
Seltsam dabei ist nur, das man nach dieser "Formel" den Regler nicht unter 50,5% Öffnung betreiben kann...?
Ergebnis am Programmer:
Max Drehzahl 3200
Avg. ~2200
Denk' ich mir... ok. Average rechnet offensichtlich den Sanftanlauf mit ein, deshalb dieser massive Unterschied, ich wollte den Motor ohne Last nicht zu lange laufen lassen, klingt so unangenehm

Irritierend ist der Max-Wert, 3200... nach Berechnung sollten es nur 2049 sein, nicht 3200! Avg könnte passen, wenn man 4,1V ansetzt.
Erklärungsversuche:
- nach Aussagen eines erfahrenen Heli-Piloten darf man die KV-Angabe eines Motors nicht "zu genau" nehmen, es gibt wohl Streuung. Aber doch nicht soviel, und nach oben??
- anfangs ist der Akku voll, liefert also eher 4,1V statt 3,7V. Vorallem ohne Last.
Der Unterschied ist aber zu groß, selbst mit 4,1V gerechnet ergibt sich nur eine Drehzahl von 2270 U/min. Mit 4,1V und einer Regleröffnung >85% ergibt sich rechnerisch etwa 3200.
Ein Unterschied bei der Regleröffnung von 25%...
Erklärung? Parameter in der Progbox habe ich nat. nochmal geprüft.
Versuch 2:
Guten mutes habe ich ein 12'er Ritzel eingebaut (da ich andere Stecker an den Motor gelötet habe musste ich ihn sowieso ausbauen) und bin zum ersten Start übergegangen.
Erster Test am Boden mit 0Grad Pitch, Gaskurve auf 20% -> 60% Regleröffnung.
Ergebnis Progbox (Ü-Verhältnis wegen nun natürlich 12'er Ritzel auf 12,5:1 geändert):
- Max 2800
- Avg. ~2200
Immer noch verwundert über hohe max. Drehzahl (Avg. könnte mit Sanftanlauf passen, wenn auch recht hoch) habe ich den Akku neu angeschlossen, auf Idle1, dann Idle2=80% Regleröffnung geschaltet und den Heli in die Luft gehoben, denn der Unterschied der Drehzahldaten zu Versuch 1 schien ja plausibel.
Tja, der Heli flog. Nicht mal 1 Minute. Das Heck wollte nicht wirklich, Gyro Normalmodus, Gier auf Vollausschlag und der Heli hat sich immer noch gedreht... den Rest kann sich jeder denken, der verzweifelte Versuch eines Anfängers unter diesen Bedingungen zu landen mißglückte

Zuhause die Progbox wieder ran, Anzeige:
Max: 2800 (Regleröffnung/Gaskurve wurde erhöht, sollte mehr sein!)
Avg: 1820 ....
Hmm..., wohl kein Wunder das das Heck nicht genügend Druck hatte. Mit 1820 U/min bei einem 450'er... Gestartet ist er aber

Ich verstehe die Anzeige der ProgBox (Max) nicht. Und warum Avg so extrem viel niedriger ist....
Habe noch einen Versuch 3 gestartet, Motor vom HZR entfernt.
Ü-Verhältnis im Programmer auf 1:1 gestellt (=Motordrehzahl). Gaskurve T8FG=40%, sollte also 70% Regleröffnung sein... ??? (Ich glaube nicht mehr dran, aber woher dann die niedrigen Avg?)
Motor ca. 20 Sek. laufen lassen, um Avg und Sanftanlauf anzugleichen.
Ergebnis:
Max 37120, berechnet 27580 bei 3.7V, 30560 bei 4.1V. Der agezeigte Wert würde sich nach Rechnung bei 4,1V und ~85% Regleröffnung ergeben...
Avg 33024, berechnet etwas unter 27580 bei 3,7V, unter 30500 bei 4,1V
Gruß,
Armin