Den meisten "älteren" Piloten wird das 3DIGI sicher irgendwie ein Begriff sein, so manch einen Neueinsteiger hat davon aber sicher noch nichts gehört.
Woher auch, es wird nicht in den Fachmagazinen beworben und auch im Modellbauladen um die Ecke findet man es nicht.
Vor Kurzem habe auch ich mein 3DIGI bekommen.
Eigentlich nicht mein Erstes, jedoch scheiterte der erste Versuch daran, dass ich versehentlich die Platine kaputtgelötet hatte und dann erstmal die Lust daran verlohr. Im zweiten Anlauf habe ich es mir dann von einem Profi bauen lassen.
Der Entschädigungsaufwand (der meiner Meinung nach viel zu gering war) war es wert, nicht nochmal das risiko einzugehen.
Warum habe ich mir ein 3DIGI gekauft?
Ich habe vorher meistens MicroBeasts benutzt. Dass ich jetzt eins davon mit einem 3DIGI ersetzt habe liegt aber nicht daran, dass die Beaster schlecht sind. Ich war immer zufrieden damit. Was mich angetrieben hat war die Neugier und vor Allem der Wunsch daran, zu verstehen, wie einFlybarless-System im Inneren arbeitet.
Das 3DIGI bietet einem die Möglichkeit, in den kompletten Regelprozess einzugreiffen. Und gleichzeitig zwingt es einen auch, dies zu tun. Denn so einfache Schieberegler mit denen man von "Sanft" auf "Knackig" einstellt findet man da nicht. Man muss sich ein wenig mit der Materie befassen. Das ist aber gar nicht so schlimm, wie ich schnell erfahren konnte.
Beim ersten Starten des 3DIGI Terminals
(so heisst die Konfigurationssoftware) war ich ersteinmal überwältigt von all den Parametern die man einstellen kann, und befürchtete, dass mein Heli jetzt für Wochen nicht richtig fliegen wird.
Dem war aber nicht so, denn die Anleitung erklärt in wirklich einfachen Worten (okay - man sollte schon mal wissen was ein Flybarless-System eigentlich auf dem Heli zu suchen hat) , welcher Wert was bewirkt, und wie man falsch eingestellte Werte schnell erkennt. Für alles was man dann doch nicht ganz verstanden hat kann man immer im Chat oder im Forum nachfragen und bekommt seine Antwort.
So war mein Grundsetup nach wirklich gemütlichen 4 Stunden fertig. Im Nachhinein musste ich nur noch wenig korregieren.
Der größte Teil der Arbeit fällt auf das Einstellen der Parameterbänke.
Denn hier definiert man das Flugverhalten des Helikopters. Drei Parameterbänke hat man zur Verfügung, die man dann mit einem Kanal des Empfängers umschalten kann. Ich habe dafür z.B. den Heckempfindlichkeitskanal benutzt, und werde diesen mit der Flugphase verbinden. So kann man (wenn man das so will) für jede Drehzahl am Heli die perfekten Einstellungen nutzen. Man kann aber auch umschalten von sanften Fliegen über schnellen Kunstflug bis zum knackigen 3D. Wie man halt will.
Das Erfliegen der richtigen Werte hat bei mir bisher ca 10 Flüge gebraucht und ich bin jetzt soweit, dass ich äusserst zufrieden mit dem Flugverhalten bin.
Von Feeling her habe ich ein ähnliches Gefühl erreichen können wie ich es mit meinem MicroBeast hatte, jedoch ist das Verhalten bei Lastwechseln härter und trifft somit eher meinen Geschlack.
Was mir ganz besonders am 3DIGI gefällt
ist, dass man eben jeden Wert einzeln einstellen kann. Vorausgesetzt man nimmt sich die Zeit für das Erfliegen und Testen der Parameter kann man - so bin ich mir sicher - ein jedem anderen System überlegendes Verhalten erreichen. Denn andere Systeme müssen Kompromisse eingehen und "irgendwelche Werte" nutzen, um es dem Nutzer leichter zu machen. Das ist ja auch ganz berechtigt so, denn nicht jeder will sich mit so viel Einstellerei auseinandersetzen.
Des Weiteren besitzt das 3DIGI einen Optimierer und einen AutoTrimmer (ähnlich dem beim VStabi). Denn egal wie sauber und gewissenhaft man sein mechanisches Setup durchführt - ganz 100%ig perfekt wird man es selten hinbekommen. Das übernimmt der AutoTrimmer.
Der Optimierer versucht, die in den Parameterbänken eingestellten Werte dahingehend zu optimieren, dass sich der Heli noch lebendiger anfühlt. Man kann es nutzen, muss es nicht. Aber probieren schadet auf jeden Fall nicht.
Das 3DIGI läd auch zum experimentieren ein.
Und auch sein Erschaffer versucht, das 3DIGI immer weiter zu verbessern.
Da der "Erschaffer" DirkS felxibel sein kann, werden des Öfteren neuere Versionen der Hardware ausgeliefert. In der Vorletzten Charge wurden zum Beispiel neue Sensoren eingebaut die schneller arbeiten und genauer messen. In der aktuellen Charge wurden bereits die Nachfolger dieser Sensoren benutzt und haben jetzt sogar Beschleunigungssensoren "on board". So lassen sich aktuell die wirkenden G-Kräfte messen und bieten die Möglichkeit, zukünftig noch coolere Features in das 3DIGI einfließen zu lassen.
Zu den weiteren Features zählen
unter Anderem:
- integrierter USB-Anschluss
- integrierter Datenlogger
- Anschluss für ein Bluetooth-Modul
Zuletzt bleibt zu sagen,
dass ich dem Umstieg, trotz anfänglicher Panik einen lange Zeit schlecht fliegenden Heli zu haben, kein bisschen bereuhe. Mein "Probieren" neuer Einstellungen ist bestimmt noch lange nicht zuende, könnte es aber, da der Heli bereits jetzt ausgesprochen super fliegt.
Ich hoffe, dass der "Erschaffer" DirkS noch viele weitere Features in das 3DIGI bringen wird und die Software sowie das Terminal stetig verbessert.
Wer Interesse hat,
kann weitere Informationen auf der Seite http://www.3digi.de erhalten.