Baubericht Bell 206B JetRanger III

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Porsti
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#1 Baubericht Bell 206B JetRanger III

Beitrag von Porsti »

Hallo Scaleenthusiasten,

die lange Vorbereitung und Fragerei mündete letztes Wochenende in einem flugfähigen Modell. Dessen Bau möchte ich Euch hier heute vorstellen. Damit dieser Baubericht nicht zu unübersichtlich wird bitte ich euch Kommentare im zugehörigen Kommentarthread zu posten.

Ziel war der Aufbau eines JetRanger auf Basis einer Logo 600SE Mechanik. Natürlich sollte es ein Linksdreher werden. Aufgrund dessen daß unsere Truppe noch keinen eigenen Flugplatz hat und ich nicht immer betteln gehen will sollte das flugfertige Modell unter 5kg wiegen, was ein relativ relativ sportliches Ziel ist. Die größte Schwierigkeit ist hierbei zuverlässige Gewichtsinformationen der Komponenten zu bekommen. Meistens wird man nicht ernst genommen, bekommt garkeine Antwort oder muß sich ungläubigen Fragen stellen wie "geht es dir wirklich nur um die 5kg Grenze?". Am unangenehmsten sind aber regelrecht falsche Angaben, wie z.B. beim Rumpf. Ich weiß ehrlich nicht was da manche Leute zusammenwiegen, denn mehr als 1kg hatte ich zum verwendeten Rumpf, auch in anderen Bauberichten, nicht gefunden. Entsprechend groß war der Schock, als er dann knapp 1,5kg wog. Diese Liste war die Basis vieler Entscheidungen:
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00001.jpg (154.21 KiB) 2064 mal betrachtet
Hier seht ihr auch welche Komponenten ich verbaut habe, bzw. (wie beim BEC und Akku) plane noch zu verbauen. Von den 10S Setups bin ich natürlich relativ schnell abgerückt, da es absehbar war, daß damit die 5kg nicht zu unterbieten waren. Einige Komponentenentscheidungen fielen aber auch aufgrund der Verfügbarkeit günstiger gebrauchter Teile, wie Servos und Motor. Mechanik und Servos habe ich z.B. von Forenmitgliedern günstig erstehen können. Den Motor hatte ein Kumpel abzugeben. Dort schlummern sicherlich auch noch 100-200g Reserve.

Der Aufbau des Logos und der Umbau zum Linksdreher sind letztes Jahr geschehen und das Modell wurde ausgiebig Probegeflogen. Experimentiert habe ich hier vor allem mit den Stabis und den Rotordrehzahlen. 700 U/min erwiesen sich als zu wenig, da schon der Trainer teilweise bei voll Pitch die Höhe nicht halten konnte. 900 U/min stellten sich aber als absolut ausreichend heraus, auch wenn ich auf knapp 5kg aufbalastierte. Trotzdem habe ich nochmal um 50 U/min angehoben. Vom 700 U/min Versuch gibt es auch ein Video:

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Porsti
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#2 Der Start

Beitrag von Porsti »

Nach Weihnachten wurde dann mit Hilfe der "Regierung" entschieden daß ausreichend Geld vorhanden war um den Rumpf zu bestellen. Es war noch genau einer lieferbar und es kam wie es kommen musste: Es gab eine Rückantwort, daß die Qualität genau dieses Rumpfes nicht besonders wäre. Ein paar Telefonate und Bildermails später waren wir uns trotzdem, incl. 10% Rabatt, handelseinig und das Warten bekann. Dann war der große Moment gekommen und ich konnte die gigantisch große Kiste öffnen:
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1.jpg (57.53 KiB) 2058 mal betrachtet
Schnell mal zusammengesteckt und den Log daneben gestellt:
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2.jpg (66 KiB) 2058 mal betrachtet
Fix die Kufen dran -> man is das nen Oschi :shock:
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3.jpg (40.55 KiB) 2058 mal betrachtet
Dann kurz der Check -> Auto doch zu klein :cry: :mrgreen:
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Porsti
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#3 Das Heck

Beitrag von Porsti »

Nun stellte ich die Mechanik provisorisch auf ein paar Klötzer in den Rumpf und konnte schon sehen, daß hinten ca. 4cm und vorne noch etwas mehr untergebaut werden muß:
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5.jpg (58.34 KiB) 2052 mal betrachtet
Danach musste ich feststellen, daß das Eckige nicht ins Runde passte, also das originale Heckgehäuse nicht ohne große Änderungen in das Heckrohr zu bekommen war:
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6.jpg (48.27 KiB) 2052 mal betrachtet
Eine Lösung musste her. Und diese war eigentlich ganz einfach: In Anlehnung an die Align Modelle drehte mir mein Vater einen Aufsatz aufs Heckrohr (vielen herzlichen Dank dafür, an dem dann die gekürzten Seitenteile angeschraubt werden sollten. Dazu habe ich erstmal den zur Verfügung stehenden Platz ermittelt:
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7.jpg (29.77 KiB) 2052 mal betrachtet
Anschließend wurde eine Schablone auf den Seitenteilen aufgebracht:
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8.jpg (40.2 KiB) 2051 mal betrachtet
...und entsprechend eingekürzt:
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9.jpg (49.28 KiB) 2052 mal betrachtet
Das Ergebnis kann sich meiner Meinung nach sehen lassen:
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10.jpg (67.37 KiB) 2052 mal betrachtet
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11.jpg (109.13 KiB) 2052 mal betrachtet
Die größte Überwindung stellt hier das Absegen der beiden 20€ teuren Seitenteile dar. Aufgrund vorübergehender Krankheit hat mir das mein Vater gleich mit abgenommen, so daß mir nicht die Tränen kommen mussten. ;) :mrgreen:
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#4 Der Zusammenbau

Beitrag von Porsti »

Da das Wetter nicht mitspielte begann ich mit dem Zusammenbau des Rumpfes. Als erstes galt es das Heckrohr möglichst gerade, bzw. im richtigen Winkel am Rumpf anzubringen. Die Analyse der Zeichnungen von Bell ergab, daß das Heckrohr 5° nach oben geneigt sein sollte. Dies erklärt sich auch aus den 5° Mast Tilt (Vorneigung der Rotorachse). In der Praxis ist dieser Wert recht schwer zu ermitteln, da die Oberseite des Heckrohres doch ziemlich buckelig ist und dadurch die dafür mißbrauchte Pitchleere an jeder Stelle einen anderen Wert anzeigt. Ich denke trotzdem, daß dies recht gut gelungen ist:
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12.jpg (36.69 KiB) 2043 mal betrachtet
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13.jpg (41.73 KiB) 2043 mal betrachtet
Jetzt stand die Entscheidung an das Heckrohr anzukleben oder zu verschrauben. Diese Entscheidung wurde mir von der Tatsache abgenommen, daß ich die Mechanik mit verklebtem Heckrohr nur schwer bis gar nicht in den Rumpf bekommen würde. Also wurden die Bohrlöcher angezeichnet:
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14.jpg (28.8 KiB) 2042 mal betrachtet
...die Löcher gebohrt und die Klötzchen verklebt und vorgebohrt:
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15.jpg (58.65 KiB) 2043 mal betrachtet
...und das Heckrohr angeschraubt:
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16.jpg (17.36 KiB) 2043 mal betrachtet
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#5 Die Türen

Beitrag von Porsti »

Als nächstes mussten die Türschaniere korrigiert werden, da die Chinesen sich hier aus unerfindlichen Gründen nicht an das Original halten wollten. Es gibt vom selben Rumpf Bilder, welche ich persönlich auf älter datiere als mein Rumpf ist (who knows it really?), auf denen die Scharniere an der richtigen Stelle verbaut sind. Aber egal, ich denke die Korrektur ist gelungen:
linke Seite
linke Seite
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rechte Seite
rechte Seite
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Die Funktion ist auch gewährleistet
Die Funktion ist auch gewährleistet
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Schickschick
Schickschick
20.jpg (59.64 KiB) 2038 mal betrachtet
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#6 Der hintere Befestigungsbock

Beitrag von Porsti »

Jetzt ging es daran die Mechanik im Rumpf zu befestigen. Hier hat mir ein altes Chassis vom Logo, welches ich nach einem Absturz aus unerfindlichen Gründen noch nicht weggeworfen hatte, sehr gute Dienste geleistet. Basis war ein 2mm Vierkantrohr aus Aluminium, welches ich erstmal zurecht sägte und zwei Laschen nach oben bog. Verschraubt werden sollte es an den originalen Kufenbefestigungen und weil ich zu denen nicht wirklich Vertrauen hatte auch noch an den Befestigungen für die Heckabstrebung. Zugegebenermaßen eine etwas paranoide Lösung, aber ich habs lieber etwas stabiler als daß mir dann irgendwas um die Ohren fliegt. Den Spott ertrage ich dann gerne. ;) :albino: :bigsmurf:
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21.jpg (86.52 KiB) 2035 mal betrachtet
Das ganze wog jetzt erschreckende 78g, also musste abgespeckt werden. Dabei musste ich die Erfahrung machen, daß wegschneiden am meisten bringt. Da mir das aber nicht reichte habe ich noch jede Menge Erleichterungslöcher gebohrt, was aber nur lächerliche 10g brachte. Davon hatte ich mir wirklich mehr erwartet. Nun sah das ganze sehr nach Metallbaukasten aus, wog aber nur noch 48g:
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22.jpg (61.81 KiB) 2035 mal betrachtet
...ich nenne es Hommage an die alten Flugzeuge. Deren Spanten sahen damals genauso aus. :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
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#7 Die Seitenflosse

Beitrag von Porsti »

Glücklicherweise hat der Rumpf den Buckel am Heck auf der richtigen Seite, obwohl in der Anleitung ein Rechtsdeher eingebaut wird. Was fehlte war der richtige Winkel. Daher verpasste ich dem Rumpf einen Aufsatz aus Balsa:
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23.jpg (34.84 KiB) 2031 mal betrachtet
...welcher anschließend verschliffen wurde:
Ja, hier muß noch gespachtelt werden.
Ja, hier muß noch gespachtelt werden.
24.jpg (32.01 KiB) 2030 mal betrachtet
...und das Ziel war erreicht:
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25.jpg (21.67 KiB) 2031 mal betrachtet
Dann noch die Verschraubung verbauen:
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26.jpg (26.61 KiB) 2031 mal betrachtet
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27.jpg (34.39 KiB) 2031 mal betrachtet
...fertig.

Zu sagen bleibt hier noch, daß den Chinesen entweder das Klötzel in der Seitenflosse beim Verkleben verrutscht ist oder sie die vordere Verschraubung zu tief angesetzt haben. Dazu kommt noch, daß die "Füllung" (ich weiß noch nicht was da drin ist, vermute aber Holz) ziemlich weich ist. Das hat den Effekt, daß ich die Seitenflosse nicht so fest bekomme wie ich sie gerne hätte. Da ist also Nacharbeit gefragt. Im Moment denke ich an Buche incl. eines Messingrohrinlays, damit da definitiv nichts mehr quetschen kann. Wir werden sehen....
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#8 Mechanikeinbau

Beitrag von Porsti »

Mittlerweile war das Wetter wieder besser und ich konnte das Heck probefliegen. Nachdem ich die Andruckrolle, welche ich aus unerfindlichen Gründen im falschen Loch montiert hatte, an der richtigen Stelle verschraubt hatte funktionierte das Ganze tadellos. Einzig dem Akku war etwas zu kalt, was den Regler zum runterregeln veranlasste. Trotzdem wertete ich den Testflug als Erfolg und beschloss die Mechanik mit dem Rumpf zu verheiraten:
Das linke muß irgendwie ins rechte.
Das linke muß irgendwie ins rechte.
28.jpg (70.2 KiB) 2021 mal betrachtet
Also muß die Mechanik gestrippt werden.
Also muß die Mechanik gestrippt werden.
29.jpg (66.02 KiB) 2021 mal betrachtet
Die Heckaussparung war eine kleine Herausvorderung, da ich die so klein wie möglich halten wollte. Schließlich kommt beim Original nur die Welle aus dem Rumpf. Trotzdem wird das Loch dann immer größer und größer und ...
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30.jpg (42.59 KiB) 2021 mal betrachtet
Insgesamt finde ich die Passung sowohl hinten, als auch vorne ganz gut:
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31.jpg (51.31 KiB) 2021 mal betrachtet
Und da stand er zum ersten Mal in voller Pracht:
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32.jpg (66.6 KiB) 2021 mal betrachtet
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33.jpg (44.38 KiB) 2021 mal betrachtet
Eine kurze Kontrollwiegung incl. aller Teile die noch so rumlagen ergab ziemlich wenig Reserve:
...und das sollte noch weniger werden
...und das sollte noch weniger werden
34.jpg (45.5 KiB) 2021 mal betrachtet
Nachdem ich die Fotos nochmal in Ruhe betrachtete beschlich mich ein ganz mieses Gefühl, nämlich daß ich viel zu viel Mast Tilt eingebaut hatte. Also ging es ans Nachmessen:
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35.jpg (68.05 KiB) 2021 mal betrachtet
Da ich dem immernoch nicht traute musste nochmal von Hand nachgemessen werden:
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36.jpg (35.96 KiB) 2021 mal betrachtet
...doch es stimmt wirklich alles. :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Wie sollte es auch anders sein, wenn das Heckrohr der Mechanik von vorne bis hinten an der Oberseite des Heckrohres des Rumpfes anlag. Dieses hatte ich ja schon mit 5° angepasst:
seltener Einblick
seltener Einblick
37.jpg (42.12 KiB) 2021 mal betrachtet
Zuletzt geändert von Porsti am 17.03.2013 16:02:38, insgesamt 1-mal geändert.
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#9 vordere Befestigungswinkel

Beitrag von Porsti »

Immernoch stand die Mechanik nur auf dem hinteren Bock. Daher ging ich jetzt daran die zwei Winkel für die vordere Befestigung zu bauen. Hier verwendete ich Aluminiumwinkel in 3mm. 2mm hätten es auch getan, es war aber gerade nix anderes vorrätig. Ich sägte also den linken Winkel in der richtigen Breite ab, hielt ihn an und dachte so "Okay, da kann ich die lange Seite absägen, das passt". Gesagt, getan und anschließend den rechten Winkel gebaut und beide gebogen. Sieht immernoch gut aus:
von vorn ;)
von vorn ;)
39.jpg (52.42 KiB) 2019 mal betrachtet
...dann wollte ich die Befestigungslöcher bohren:
oh oh
oh oh
40.jpg (103.89 KiB) 2019 mal betrachtet
...und musste feststellen: Zu kurz. :shock: :shock: :shock:

Also das Ganze noch mal. Zum Glück hatte ich hier ausreichend Material in Reserve, so daß nochmal zwei rauszuholen waren:
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41.jpg (73.55 KiB) 2019 mal betrachtet
...so sieht das Ganze schon besser aus. Als vorderes Befestigungsloch nutze ich das Loch an dem normalerweise der Haubenabstandshalter verbaut ist. Das hat den Vorteil, daß da schon ein Sechskant für die Mutter eingelassen ist. Zum Anzeichnen macht sich ein gekürzter Bleistift ganz gut. Hinten habe ich dann einfach noch ein Loch gebohrt.
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42.jpg (66.56 KiB) 2019 mal betrachtet
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#10 Erleichterung

Beitrag von Porsti »

Da die Befestigungswinkel auch erleichtert werden mussten hier eine kurze Bilderserie was welche Auswirkungen hat:
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50.jpg (52.19 KiB) 2017 mal betrachtet
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51.jpg (48.32 KiB) 2017 mal betrachtet
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52.jpg (50.35 KiB) 2017 mal betrachtet
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#11 Obere Befestigung

Beitrag von Porsti »

Montiert man eine Mechanik nur unten im Rumpf hat man eine wunderschöne Glocke. Da Schwingungen aber unerwünscht sind musste oben auch noch eine Befestigung her. Diese hat mich sehr lange beschäftigt, aber nach einigen gedanklichen Abspeckrunden kam dann etwas ganz brauchbares heraus:
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48.jpg (77.95 KiB) 2014 mal betrachtet
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49.jpg (79.23 KiB) 2014 mal betrachtet
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#12 Erstflug

Beitrag von Porsti »

So, nun war der große Tag gekommen und es konnte an den Erstflug gehen. Erstmal wurde das Linksdreherprojekt eines sehr guten Fliegerkollegen kontrolliert, dann die letzten zwei Muttern in einer fingerbrechenden Aktion mit Hilfe aller vier Hände montiert und ab ging es auf unseren "Platz". Während sein Heli erfolgreich flog noch schnell das obligatorische Foto gemacht:
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54.jpg (95.04 KiB) 2011 mal betrachtet
Dann Schalter umgelegt und hochdrehen lassen und es machte Plopp. Was war passiert? Da ich den Heli dieses Jahr erstmal mit einer Interriemslackierung einfliege habe ich die Höhenleitwerke erstmal nur mit Heißkleber verklebt. Am rechten war das scheinbar zu wenig, weshalb die Vibrationen dafür gesorgt haben, daß dieses beim Hochlaufen des Rotors abfiel. Na gut, besser so als im Flug und ich muß suchen.

Also Motor aus, warten bis der Rotor steht, Höhenleitwerk bergen und nächster Versuch. Uuuuuuunnnnnd, er fliegt:
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55.jpg (51.49 KiB) 2011 mal betrachtet
...und wie. Beim Erstflug konnte ich keinen Unterschied zum Trainer feststellen. Gestern war dann gegen den Wind doch ein leichtes Wobbeln gegen den Wind feststellbar, welches ich aber mittlerweile durch erhöhen der Taumelscheibenempfindlichkeit elliminieren konnte. Aber zurück zum Erstflug: Landen und freuen war angesagt:
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56.jpg (65.66 KiB) 2011 mal betrachtet
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#13 Das Akkubrett

Beitrag von Porsti »

Jetzt muß ich leider die Ordnung ein bisschen durcheinanderbringen, denn ich habe etwas vergessen. Vielleicht kann einer der Admins bitte diesen Post vor den Erstflug verschieben und diese Zeilen löschen.

Natürlich musste noch für eine ordentliche Akkubefestigung gesorgt werden. Auch hier kam es wie es kommen musste: Um den Schwerpunkt zu erreichen müssen die Akkus ganz nach vorne. Deshalb gab es ein fetziges Akkubrett:
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53.jpg (42.36 KiB) 2010 mal betrachtet
Hier ist auch eine böse Falle eingebaut. Da der Heli ja besagte 5° Mast Tilt besitzt sollte man beim Kontrollieren des Schwerpunktes auf die Rotorwelle schauen und prüfen ob diese senkrecht ist. Denn der Heli selbst lässt den "Arsch" hängen, obwohl der Schwerpunkt stimmt. Klingt komisch, ist aber so. :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
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#14 Interriemsfinish

Beitrag von Porsti »

Im Kommentarthread kam schon die Frage nach der Lackierung. Das war übrigens bei unserem wöchentlichen Treffen auch die meistgestellte Frage. Jetzt möchte ich euch um Nachsicht bitten, denn die endgültige Lackierung wird noch nicht verraten. Diese ist in meinen Augen relativ aufwendig, weshalb ich auch noch nicht weiß ob sie so umsetzbar ist wie ich mir das vorstelle. Der Kontakt zum Eigentümer ist auf jeden Fall hergestellt, was auch ziemlich aufwendig war. Nur so viel: Es wird ein ziviles, nicht deutsches Muster. Lasst euch einfach überraschen...

...Wie oben schon erwähnt möchte ich das Model dieses Jahr aber schon fliegen. Es geht mir hier um die Abstimmung und die Gewöhnung an so einen riesen Pott. Also musste eine Interriemslösung her. Diese fand ich auf airliners.net in Form einer linken und rechten Ansicht.

Als erstes wurde die Kennung erstellt. Dafür nutzte ich Klebefolie von der Werbebude um die Ecke, welche mit dem Cuttermesser ausgeschnitten wurde. Anschließend wurde alles was nicht benötigt wird entfernt um dann schwach klebende Maskierfolie als Transferfolie aufzubringen. Danach kann die Schutzfolie abgezogen und die Kennung auf den Rumpf geklebt werden. Zieht man jetzt die Transferfolie ab ist der Job erledigt:
Ausschneiden der Kennung
Ausschneiden der Kennung
44.jpg (70.34 KiB) 1969 mal betrachtet
Transferfolie aufgebracht
Transferfolie aufgebracht
45.jpg (71.39 KiB) 1969 mal betrachtet
Kennung rechts
Kennung rechts
46.jpg (47.3 KiB) 1969 mal betrachtet
Kennung links
Kennung links
47.jpg (47.18 KiB) 1969 mal betrachtet
Danach kümmerte ich mich erstmal um die Trittbretter. Dem Bausatz lagen einfache Plastikwinkel bei. Schaut man sich jedoch die Fotos der Originale genauer an sieht man daß dort T-Profile verwendet werden. Eine kurze Recherche im Baumarkt ergab eine perfekt passende Variante für kleines Geld:
links Bausatzausstattung, rechts neu
links Bausatzausstattung, rechts neu
43.jpg (55.43 KiB) 1969 mal betrachtet
Das nächste Problem leiß nicht lange auf sich warten: Das Anbringen der Trittbretter. Ich bildete mir ein Sperrholz zu verwenden, welches ich in den richtigen Winkel schliff und dann unter Nutzung eines CfK Röhrchens als Schutz über dem Bohrer, durch die originalen Löcher in den Kufenbügeln anbohrte. Davon abgesehen daß 5min Epoxi der falsche Kleber war und UHU Hartplastik besser hielt, zertrieb es mir die Sperrholzklözchen beim Einschrauben der Schrauben. Da nun guter Rat teuer war untersuchte ich nochmals die originalen Trittbretter und fand heraus, daß sich 1. die Schraube ganz wunderbar einschrauben lies und es 2. sich dort entweder um Abachi oder sehr hartes Balsa handelte. Also startete ich den nächsten Versuch mit dem härtesten Balsa (incl. Ast :drunken: ) das die Bastelkiste hergab und siehe da, es funktionierte.

Nun war das Thema Scheiben gefragt. Auch da sollte es eine wieder entfernbare Lösung geben, da ich weder beim Schleifen, noch beim Lackieren diese montiert haben will. Die Bodenscheiben sind leider schon von Werk aus montiert, was soll man machen. Daher wurde die Frontscheibe mit weißem Isolierband befestigt, was ganz gut hält. Als Seitenscheiben schnitt ich mir, in Anlehnung an die alte Graupner Bell, passende Varianten aus dunkelblauem Karton aus, welche ich ebenfalls mit Isolierband von innen verkleben wollte. Irgendwann fiel mir ein, daß ein leicher Witterungsschutz nicht schlecht wäre, weshalb ich die Kartonscheiben auf Klarsichtklebefolie aufklebte und diese mit etwas Rand zurechtschnitt. Damit konnte ich die Scheiben schon von außen festkleben. Von innen klebte ich dann wie geplant das Isolierband ringsum gegen, was sich als schlechte Idee erwies, da es nicht hielt. Also eine ganze Rolle verschwendet. :cry: Nachdem ich dieses wieder entfernt hatte konnte ich aber zum Glück feststellen, daß die Klebefolie so gut hält, daß ich von innen gar nicht mehr gegenkleben muß. Hier mal das Ergebnis der bisherigen Schritte:
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58.jpg (62.79 KiB) 1969 mal betrachtet
Nun sollten die wenigen Details auch noch ihren Weg an das Modell finden. Dafür nutzte ich meinen Tintenspritzer und einfaches Labelpapier, welches ich aber auch wieder mit Klebefolie beklebte. Aber auch hier gab es ein Problem: Der Schiftzug unterhalb der Rotorwelle war im Internet als Bild nicht aufzutreiben. Also musste dann doch ein Revellbausatz her. Nur leider wurde der mittlerweile aus dem Programm genommen und ist praktisch nicht mehr zu bekommen. Glücklicherweise fand ich dann doch noch einen Shop, welcher sich lustigerweise Mikado Spieleland nennt, der ihn zu einem vernünfigen Preis liefern konnte. Also war auch das Problem gelöst. Und wenn ich sonst noch Unklarheiten habe kann ich, bevor ich jemanden frage, immer erstmal dort nachschauen.

Hier nun das Ergebnis:
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60.jpg (43.65 KiB) 1969 mal betrachtet
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#15 Nachlese

Beitrag von Porsti »

Das ist jetzt ist der aktuelle Stand und so wird das Modell diese Saison geflogen. Notwendige Verbesserungen, wie z.B. die Befestigung der Seitenflosse , werde ich das Jahr über angehen. Auch eine Beleuchtung soll er bekommen und so weiter. Gegen Ende der Saison plane ich die Mechanik wieder auszubauen und das Thema Finish/Lackierung anzugehen. Das wird ein ziemlicher Akt werden, da ich den Lack komplett runter schleifen, spülen, kratzen oder was auch immer muß. Hier suche ich noch nach praktikablen Lösungen, die mir das Leben leichter machen.

Auch über eine maßstäbliche Verlängerung der Rotorwelle habe ich schon nachgedacht. Das ist mir im Moment aber zu teuer, weshalb ich es erstmal ans Ende der Wunschliste geschoben habe. Eine Fotomontage habe ich aber schonmal erstellt:
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62.jpg (50.44 KiB) 1962 mal betrachtet
Auch eine abschließende Wiegung habe ich vorgenommen und festgestellt daß ich mit dem Gewicht höllisch aufpassen muß:
~150g Luft
~150g Luft
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Zusammenfassend muß ich sagen, daß ich von der Qualität dann doch recht enttäuscht bin. Ich vermute daß die Chinesen die Teile noch feucht aus der Form genommen haben, da es doch viele Beulen gibt und teilweise ordentlich Verzug festzustellen ist. Außerdem scheint der Rumpf vor dem Lackieren nicht oder nicht richtig entfettet wurden zu sein, da sich überall Risse im Lack bilden und teilweise ordentliche Hohlräume vorhanden sind, an denen der Lack abplatzt. Ich könnte hier jetzt noch eine Weile so weiter machen, aber was solls. Ich werde mir für einiges Lösungen einfallen lassen und einiges muß ich einfach hinnehmen.

Sollte es weitere Fortschritte oder Erkenntnisse geben werde ich diese hier kundtun. Als nächstes kommt das Video vom Erstflug, sobald youtube fertig mit Konvertieren ist. Wir sehen uns im Kommentarthread...


Bis bald
Porsti
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