kleiner Vergleichstest KDS V1/2, BeastX, MSH Brain, vStabi

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Yaku79
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#1 kleiner Vergleichstest KDS V1/2, BeastX, MSH Brain, vStabi

Beitrag von Yaku79 »

Hallo Forumcommunity:

Ich habe die Möglichkeit seitens Tempohobby/RC-Hobbystar.de bekommen das neue KDS FBL System V2 für euch ausführlich testen.
Der Testträger ist ein Protos 500 mit folgender Ausstattung:
YGE 60
CC BEC 10A
Scorpion 3026-1050kv by Torro
Hyperion HV Servos
CY Radix 430mm
Empfänger Spektrum DSMX AR6210 mit Sat

Das neue KDS FBL System V2 muss sich folgenden gestandenen FBL Systemen stellen: Mini Vstabi Blueline, KDS FBL System V1, BeastX Version 3, MSH Brain


Fangen wir an mit der Installation:

Alle FBL Systeme werden über Patchkabel an dem Empfänger angeschlossen, aber auch ein reiner Betrieb mit nur Satelliten oder SBus ist möglich.
Dieses spart Gewicht und eine aufwendige Kabelverlegung, da die Servos direkt an das Stabi angeschlossen werden.
Alle Stabis sind ohne Bedenken HV Servo fähig und vertragen eine Eingangspannung von bis zu 8.4V.

BeastX:
Die Installation des Stabis erfolgt gewohnt via LED, das Basissetup geht schnell von der Hand und man hat zügig ein flugfähiges Setup. Für das Basissetup muss man ca 15-25min Zeit einplanen.
Man benötigt für das Setup keinen PC, was auch nachträgliche Einstellung am Flugfeld sehr schnell und unkompliziert von der Hand gehen lässt. Die Anleitung ist als Handbuch und FieldCart in gedruckter Version dabei.

KDS FBL V1:
Hier benötigt man zum einstellen des Stabis ein PPC. Das Setup mit der Programmierbox ist im ca 10-15min getan da es ein paar Punkte weniger zum einstellen gibt als beim BeastX. Vorteil am PPC bzw KDS System V1 ist, dass man mehrere Setups auf dem PPC speichern kann. Nachträgliche Einstellungen sind nur via PPC möglich. Die Anleitung ist auf CD und Papierform dazugelegt. Man kann wie beim BeastX sofort loslegen.

Mini Vstabi Blueline:
Hier benötigt man einen PC oder Laptop um das Setup zu programmieren. Alternativ kann man auch das ganze auch via Bluetooth machen was aber einen erheblichen Zusatzkostenfaktor entspricht.
Am PC wird man sehr genau geführt aber es dauert alles seine Zeit und so ist man ca 30-40min dabei um das erste Basissetup haben. Nachträgliche Änderungen auf dem Feld sind ohne PC/Laptop oder Bluetooth Modul nicht möglich. Die Anleitung ist in gedruckter Version dabei und die Software befindet sich auf einer CD.

MSH Brain:
Auch hier benötigen wir einen PC oder Laptop. Das Basissetup geht aber etwas schneller von der Hand als beim vStabi und somit kommt man auf ca 25-30min bis zu einem flugfähigen Basissetup.
Das Setup ist klar und deutlich struktuiert, wirft keine Fragen auf. Lediglich wenn man in den Fortgeschrittenen Bereich gelangt, sollte man sehr genau darauf achten welche Werte man eingibt bzw verstellt.
Leider gibt es keine Anleitung in gedruckter Form oder auch als CD. Diese muss man sich bei MSH direkt downloaden. Das kann je nach Leitung sich auf die Setupzeit niederschlagen. Für den Test standen 100Mbit Downstream zur Verfügung.

KDS FBL V2:
Auch hier benötigt man ein PPC um das erste Setup in ca 15-20min flugfähig zu erreichen. Um nachträgliche Änderungen am Feld durchzuführen, sollte man das PPC immer dabei haben.
Gegenüber dem KDS V1 System sind mehrere Punkte im PPC hinzugekommen sodass man nicht das PPC von der V1 für die V2 nutzen kann. Neu ist auch das Design des Stabis, statt in einer etwas trostlosen Plastikummantelung daher zukommen ist das neue KDS Stabi in einem lila/pinkfarbenden Alugehäuse und macht damit einen sehr wertigen Eindruck.
Aber auch hier kann mehrere Setups auf dem PPC speichern. Während das KDS FBL V1 System nur mit Digital Servos arbeitet kann, kann das neue System nun auch mit analogen Servos arbeiten. Ebenso sind eine Vielzahl von Zusatzfunktionen hinzugekommen, wodurch sich das Stabi besser auf die eigenen Bedürfnisse einstellen lässt. Auch neu ist, der Betrieb im S.Bus oder Satelliten Modus. Damit entfallen die Patchabel, Empfänger und das System wirk wesentlich aufgeräumter.
Kleiner Wehrmutstropfen, die Heck bzw Gyro Gain ist nur am PPC einstellbar.


Kleine Anmerkung für das Vstabi und MSH Brain:

Um die vollen Funktionen beider Systeme benutzen zu können braucht man entweder einen 7 Kanal Empfänger oder muss es kostenpflichtig auf eine Pro Version freischalten lassen.
So benötigt man bei MSH Brain einen 7 Kanal Empfänger (oder reiner Satellitenbetrieb) um die Bankumschaltung bzw Rettungsfunktion effektiv nutzen zu können.
Beim vStabi muss man die normale Version auf die Pro Version kostenpflichtig updaten um sämtliche Eigenschaften nutzen zu können, welches zum Beimspiel eine Bankumschaltung, integrierten Govenor, Vibrationsanalyse beinhaltet.
Dieses hat man beim dem KDS und BeastX Systemen nicht. Diese Systeme sind bereits im vollen Umfang ohne Zusatzkosten uneingeschränkt nutzbar.


Der erste Flug mit dem Basissetup:

BeastX:
Das BeastX bietet eine gute Stabilisation aber wirkt im Basissetup sehr synthetisch und sehr indirekt. Dank Fieldcart und der 3 Potis, ist aber eine Einstellung auf seine Flugbedürfnisse innerhalb 3-4 Akkus angepasst.
Nachteil, die Taumelscheibenempfindlichkeit ist ein Kompromiss. Nutzt man ein breites Drehzahlspektrum, wie zum Beispiel ich, so muss man sich mit einem Kompromiss zufrieden geben. Die Taumelscheibe wird niemals perfekt für Low rpm und gleichzeitig für High rpm sein.

KDS V1:
Hier gibt es ähnliche Tendenzen wie beim BeastX. Im Basissetup ist das Stabi sehr indirekt und synthetisch. Da man hier aber weniger Parameter nachträglich einzustellen hat, ist ein zugeschnittenes Setup in 2-3 Akkus erledigt.
Auch hier geht man einen Kompromiss der TS Empfindlichkeit ein wie beim BeastX. Dafür glänzt das System mit seiner Einfachheit und wirft in der Bedienbarkeit keine Fragen auf. DMA ist direkt eingestellt und muss nicht wie beim BeastX erst noch eingestellt werden.

vStabi:
Auch hier gibt sich das Stabi indirekt und synthetisch. Man benötigt wesentlich mehr Flüge als beim BeastX oder KDS System um an das gewünschte Ziel kommen. Ärgerlich ist es wenn am seinen Laptop vergisst und damit keine Chance hat etwas nachträglich zu verändern oder der Laptop im Akkubetrieb ausgeht. Um hier für jede Drehzahl das passende Setup zu erfliegen ist ein Upgrade auf die Pro Version von Nöten welches nochmal die Hobbykasse bluten lässt. Dafür ist es dann möglich für jede Drehzahl das passende Setup zu finden. Aber man muss es sich nachträglich erkaufen und somit ist es wie beim BeastX oder KDS System. Ein für jede Drehzahl passendes Setup ist ohne Kompromiss nicht möglich.

MSH Brain:
Das Brain fliegt sich im Basissetup schon sehr direkt, kein Vergleich zu den oberen Probanten. Aber um auf seine gewünschten Einstellungen zu kommen, kann ein Tag auf dem Flugfeld schon vergehen. Man sollte darauf achten, wie beim vStabi das eine gesichterte Versorgung von Strom für den Laptop gewährleistet ist. Ebenso sollte man sich in den P I D Werten sehr genau einlesen. Wenn man aber das System verstanden hat und sich damit auseinandergesetzt hat, bietet es eine sehr gute Performance. Ein großer Nachteil der sich dadurch ergibt, ist das man zuviel verstellen kann und sich damit komplett verirren. Dafür kann man aber, vorausgesetzt man benutzt direkt einen 7 Kanal Empfänger oder DSM(X) Sat, für jede Drehzahl die passenden TS-Empfindlichkeit und Drehraten einstellen. Ebenso hat man von Haus aus den integrierten Govenor und das Self Leveling.
Ergo ergibt sich mit einem 6 Kanal Empfänger auch nur ein leicht beschnittenes System, um alle Funktionen nutzen zu können, ist ein größerer Empfänger nötig.
Aber dieses schlägt sich auch im Preis nieder.

KDS FBL V2:
Das Stabi fühlt sich im ersten Flug schon sehr direkt an und man sehr genau das Gefühl was gesteuert wird, ähnlich dem Basissetup vom Brain. Aber hier ist wesentlich einfacher und schneller ans gewünschte Ziel zukommen.
Innerhalb 2-3 Akkus hat mein das Stabi auf seine persönlichen Bedürfnisse abgestimmt. Da das PPC sowie immer dabei ist, ist es schnell möglich Veränderungen am Setup herbeizuführen und zum gewünschten Ziel zu gelangen.
Das System glänzt damit wie sein Vorgänger einfach mit Einfachheit und man kann sich vollends auf das Fliegen konzentrieren. Es leistet sich in diesem Punkt keine Schwächen.
Aber wo viel Licht ist, ist auch etwas Schatten. Die nicht einstellbare Heckgyro Gain ist ein grossen Manko. Klar fliegt man in einem sehr engen Drehzahl Bereich funktioniert das Heck jederzeit super und perfekt aber ein Heck verlangt bei 1800rpm andere Werte als bei 2800rpm. Da würde ich mich sehr über ein Update freuen, welches die Heckgyrogain via Sender verstellen lässt.

Alle getesten Stabis wurden nur für das Basissetup getestet um eine gewisse Vergleichbarkeit zu haben.

Wenn der Pilot natürlich sich damit beschäftigt, bekommt man mit jedem System ein auf sich abgestimmtes Setup. Wobei das ein oder andere Stabi noch mit gewissen Extras (die sich im Preis niederschlagen) daher kommt.

Mein persönliches Fazit der Testreihe:

Platz 1
MSH Brain, es bietet für das Geld (189-219€) die meisten Funktionen und fühlt sich direkt nachdem Basissetup schon sehr direkt an. Extrem viele Einstell/Verstellmöglichkeiten in der Software.
Nachteil man braucht einen 7 Kanalempfänger oder fliegt direkt im Sat/S.Bus und die Einstellmöglichkeiten können verwirren.

Platz 2
KDS FBL V2, mit 149€ bietet es einem alles was man zum fliegen braucht. Simple Installation, einfaches Basissetup, bis zu 6 verschiedene Setups speicherbar. Alles was nötig ist, einstellbar.
Nachteil, Heckgyrogain nicht verstellbar am Sender

Platz 3
BeastX, ähnlich dem KDS System V2, nur leider finde ich es im Standardsetup zu synthetisch und indirekt. Es fehlt einem die gewisse Rückmeldung
Nachteil, selbst bei vollaufgedrehten Einstellung immer etwas synthetisch

Platz 4 und 5 teilen sich vStabi und KDS V1
KDS FBL V1, die Stärke liegt ganz klar in der Einfachheit aber man geht den Kompromiss ein nicht alles auf den Punkt einstellen zu können.
Nachteil, zu wenig Einstellmöglichkeiten
vStabi, bietet viele Funktion die man sich aber erst teilweise teuer nachkaufen muss. Das Flugverhalten ist immer leicht synthetisch bietet aber eine hervorragende Stabilisation.
Nachteil: Voller Funktionumfang erst mit kostenpflichtigen Upgrade, Preis

Gruß Yaku79
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