Hallo,

meine Versuche, die alten Kugellager (Innendurchmesser 6 mm) aus dem Wicklungsteil zu entfernen, sind bislang fehlgeschlagen. Wie ich vorgegangen bin, zeigen die Bilder:
Als Austreibwerkzeug habe ich einen 5 mm Spiralbohrer hergenommen, dessen Rückseite ich plangeschliffen habe. Durch leichtes Verkanten komme ich so hinter das Kugellager, aber wenn ich dann einen Hammerschlag draufgebe, rutsche ich immer wieder ab.
Vorhergehendes Erhitzen des Kugellagers mit der Heißluftpistole hab ich auch schon probiert, ohne Erfolg...
Gibt's da noch andere Tricks / Empfehlungen?

Gruß, Wilhelm

Bei 80° in den Ofen, 2 Minuten gut durchziehen lassen, mit Handtuch rausnehmen, und mit einem passenden (!) Austreiber, der gleichmäßig (!) aufliegt, herausschlagen. Dein Austreiber sitzt auf einer Seite auf und führt mehr zum Verkanten des Lagers, als zu einem gleichmäßigen Austreiben. Kannst auch einen vom Durchmesser passenden Holzstab nehmen, der passt sich ein wenig mit an.

Pingu hat geschrieben:mit einem passenden (!) Austreiber, der gleichmäßig (!) aufliegt, herausschlagen.

Das ist ja das Problem: Der Austreiber muß durch das noch nicht entfernte Kugellager auf der anderen Seite eingeführt werden, kann somit nicht dicker als 6 mm sein und deswegen auch nicht aufliegen. Deshalb mein Versuch, einen Dorn < 6 mm zu verwenden und diesen durch Verkanten hinter das Lager zu bringen, das als erstes ausgestossen werden soll.

Ja, hast Recht, hätte ich auch gleich auf den Bildern sehen können.

Dann versuch nach dem guten Durcherhitzen mit einem kleineren Austreiber, ggf, einem Schraubendreher, der mehr Verkantung erlaubt, besseren Halt zu finden.

Hallo erstmal.


Zuerst mal gilt es eine passende Unterlage (holz mit passenden loch ) zu finden.
Dann mit feuerzeug oder kleinen gasbrenner aufheizen.

Sobald das erledigt ist nehm ich einen 3mm inbus und schlag das aus. Oder du nimmst einen stab und schleifst den schräg.
Dann halt im Kreis gehen und ausschlagen, aber das is eh klar....

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass nur anheizen auf der Stelle meistens nichts bringt, weil sich das Kugellager mit ausdehnt, bzw. das Material nur Oberflächlich erwärmt wird.

Bisher hatte ich den besten Erfolg mit folgender Methode:
Bei 80°C für mindestens 10-15min in den Ofen, danach herausnehmen und das Kugellager etwa 3-4Sek. mit Kältespray ansprühen, dann schnell umdrehen und draufhauen.
Durch die Vorgehensweise erreicht man beim richtigen Timing, dass sich der Sitz ausdehnt und das Lager zusammenzieht.
Nur mit anheizen hatte ich keine Chance, mit der Methode hat ein leichter Schlag ausgereicht.

Lg. Jürgen

Kupfer hat geschrieben:Ich habe die Erfahrung gemacht, dass nur anheizen auf der Stelle meistens nichts bringt, weil sich das Kugellager mit ausdehnt, bzw. das Material nur Oberflächlich erwärmt wird.

Ich weiß jetzt ned ob beim 600mx das Lager eingeklebt war...egal.
Dann reicht das alleinige anheizrn, aber deine Methode klingt recht nett;

Leider hab ich die Kugellager immer noch nicht rausbekommen. Nachfolgende Skizze macht vielleicht deutlich, wo das eigentliche Problem liegt:
Die Bohrung im Stator (geschätzt 7 mm) ist etwas größer als der Innendurchmesser der Kugellager (= Wellendurchmesser = 6 mm).
Wenn nun eines der beiden Kugellager schon raus wäre, könnte ich das zweite mit einem 7 mm Rundeisen oder Hartholzstab rausstoßen.

So lange aber noch beide Kugellager drin sind, habe ich zum Einführen des Werkzeugs nur eine 6 mm Öffnung, so daß ich ein im Durchmesser kleineres Werkzeug brauche, welches durch Verkanten hinter den Innenring des zu entfernenden Lagers gebracht werden müßte.
Dort ist aber nur eine ca. 0,5 mm Stufe, zudem ist das Lager kaputt, so daß die Angriffsfläche beim Draufschlagen immer wieder ausweicht bzw. mein Werkzeug abrutscht.

Noch hab ich keinen Plan... .

ja, ich kann mich dran erinnern....was hab ich gflucht;

Aber mit anheizen und den oben erwähnten Inbus-Schlüssel hab ichs ausgeschlagen. Bevorst aber verzweifelst, heiz das ganze an, und klebe mit loctite hochfest ein kurzes Stück Rundstahl ein - mitsamt Stahl kannst dann besser draufhaun

Was gibst noch.... oberhammer wäre ein Austreiber: In meinen Kopf hab ich grad ein Bild

Rundstahl 6mm, oben geschlitzt
den steckst du ins Lager
Dann kommt in den Schlitz ein Stück ...Blech/Keil/..(?) mit dem du den Rundstahl aufweitest,
und dann von oben rausklopfen

Im Endeffekt so wie bei einem Hammer, der hat ja auch oben einen Keil im Holzschaft

dilg hat geschrieben:und klebe mit loctite hochfest ein kurzes Stück Rundstahl ein - mitsamt Stahl kannst dann besser draufhaun

Der Rundstahl ist ja vorhanden: Die Welle, die dort, wo die Kugellager saßen, eingelaufen ist und deshalb sowieso ersetzt wird.
Die hatte ich inzwischen mit Loctite 648 in das vordere Lager eingeklebt und 24 Stunden aushärten lassen - probeweise dran gezogen, schon war sie wieder raus und das Kugellager nach wie vor drinnen .

Ich hätte da noch "Conrad Schraubensicherung hochfest" liegen, wär das das Richtige?

hubibastler hat geschrieben:Ich hätte da noch "Conrad Schraubensicherung hochfest" liegen, wär das das Richtige?

Versuchs.....kannst ja auch endfest 300 probieren.

Damals hab ich 6er Titan verwendet, das rauht sich quasie durch die eigenen Späne selber auf und steckt dann irgendwann.

Ich bin ja der Ausprobierer, und wollt das grad nachschaun....
So und jetzt wirds peinlich: ich find meinen 600mx Stator nicht.

Aber dafür meinen 600M, der genauso ein 6,7mm Innenloch im Stator; Nur, der hat auf der Glockenseite eine etwas größere Fase, da geht das ausschlagen leichter. Weiß ich deshalb, weil ich das Lager dort mit einen 3mm Stab grad ausgeschlagen habe. Vielleicht geht das andre Lager bei dir leichter

Wenn das alles nichts hilft, würd ich sowas probieren

Du brauchst doch nur den passenden Abzieher zu besorgen.

Z.B.:

Weils ma grad in der firma unterkommen is, ein messingdübel m5 könnte auch funktionieren....

Angeregt durch die Beiträge #11 und #12 hab ich einen (vielleicht einmaligen ) Austreiber zurechtgeschustert:
Der Einschnitt-Gewindebohrer aus einem billigen Baumarkt-Satz hat im vorderen Bereich ein "unfertiges" Gewinde. Diese Zone platzierte ich dort, wo sich der Austreiber innerhalb des Kugellagers spreizen sollte. Nun die Schraube angeknallt so weit es ging.

1/4 Stunde bei 80° im Herd, von der anderen Seite einen Stab eingeführt und mit dem Hammer draufgeschlagen - da war das Lager endlich raus .
(Das Kugellager war zu dem Zeitpunkt natürlich noch drin).


Danke an alle Tippgeber .

Super;

Des Ding muss ich mir auch gleich bauen