Hallo Leute,
im Grunde geht es jedem Unternehmer nur darum, reich zu werden. Es gibt gute Unternehmer, die Ihre Mitarbeiter daran teil haben lassen. Es ist egal ob man Currywürste verkauft oder Modellbauartikel. Da sind die Profis ganz leidenschaftslos.
Und die Personalkosten sind der größte Faktor an Handels- oder Produktionsware. Hier kann man eben auch noch am meisten einsparen und sich einen Vorteil gegenüber den Wettbewerbern verschaffen. Mit Leiharbeitern, miesen Verträgen, Ausbeutungen und Drohungen. Deine Currywurst verkauft Dir wahrscheinlich auch eine Teilzeitkraft auf 400 Euro Basis.
Und die Raffgier mancher Unternehmer läßt diese immer wieder auf die schiefe Bahn geraten und so mischen sie auch Gammelfleisch unter die reguläre Ware.
Es wäre widersinnig, wenn es im Modellbaubereich anders wäre.
Interessant ist natürlcih was tracer sagt: "1990 hat ne Currywurst mit Pommes und ner Cola 2,50 DM gekostet.
In etwas über 20 Jahren hat sich unser Einkommen aber sicher nicht vervierfacht."
Das unterstreicht meine Theorie, dass massiv an Personalkosten eingespart wird.
Die Produktionskosten steigen enorm durch hohe Transport- und Energiekosten. Das läßt sich durch die Unternehmer kaum beeinflussen.
So lohnt es sich nur noch in Ländern mit niedrigen Lohnkosten zu produzieren. Das betrifft die Produktion und damit die Leute, die ohnehin finanziell gebeutelt sind. Entwickelt wird weiterhin in Europa, denn ein guter Ingenieur aus China oder Indien verdient kaum weniger als einer aus Europa im Vergleich zu den regionalen Lebenshaltungskosten.
Schaut Euch mal die erschütternden Berichte über die Arbeiter bei Foxconn an. Sicher kommt da auch einiges von unserer Modellbauelektronik her. In einem Bericht habe ich gelesen, dass die Arbeiter sich an die Endverbraucher wenden, die die unter größten Entbehrungen produzierten Endgeräte gedankenlos einsetzen. Man möge doch auch an die Arbeiter denken, wieviel Kraft, Demütigung und Entbehrung es für sie bedeutete, z.B. ein Apple iPhone zu produzieren.
Ich kenne einen Modellbau"produzenten" persönlich, der in Vietnam und China Modelle fertigen läßt, da kostet ein lasergefertigtes fertig bespanntes Holzmodell von 1,3m Spannweite 20-30 US$ inkl.Shipping. bei einer 1000er Charge.
Nun überlegt mal: Wie mühsam ist es auch bei Lasercut für einen geübten Modellbauer ein solches Modell zu bauen und zu bespannen?
Auch wenn die Fließbandarbeit etwas anders aussieht, wo bleibt da der Kollege in China?
Das was Graupner und andere lange Zeit gemacht haben (Fernostware umgelabelt) ist sicher keine Lösung.
Auch für falsch halte ich den Weg, die Konkurrenten mit dubiosen Begründungen abzumahnen. (EMA)
Spezialisierung wäre ein richtiger Schritt.
Auch wenn es nicht immer verbraucherfreundlich ist: Vertriebswege exklusiv zu sichern wäre sinnvoll (Ich meine z.B. Exklusivrechte wie Robbe für Align in Europa, bitte jetzt nicht steinigen

)
Und ich hätte nichts dagegen, wenn man junge Ingenieure fördert, Tüftler und Profis mit ins Boot holt und neue interessante Dinge entwickelt.
Und es geht: Schaut Euch die Blade Serie an, da denke ich immer, dieses Jahr kann nichts mehr Spannendes kommen und doch setzen die immer noch einen drauf.
Das Internet ist sicher nicht der Schuldige, im Gegenteil so rücken die Märkte eng zusammen. Die Vielfalt ist unendlich. Und diese Branche ist seit Jahren auf Expansionskurs. Der Online-handel schafft neue Arbeitsplätze, daher habe ich auch kein Mitleid mit Graupner. Ich finde es richtig, wenn man die Firma ordentlich abwickelt und die Patente verkauft, oder hier weiterproduziert. Davon haben alle was.
Gruss Ralf