Hatten wir doch schon: Deutlich schwerer, lauter, teurer und dazu noc h der ganze Umbauaufwand.
Ich hatte und habe immer noch Helis mit "Plaste"-Chassis. Das sind alles sehr wertige Kunststoffe,
die der gestellten Aufgabe in fast allen Fällen besser gerecht werden als die ach so bejubelten Carbonchassis.
Aus technischer Sicht gibt es fast nichts, was für CFK spricht, das ist fast zu 90% nur das Ego der Besitzer.
Ich nehme mich da nicht aus. Habe ganz genauso danach gegiert und gelechzt. Aber seit ich nun weiß,
dass auch die CFK-Chassis meist derart hinter ihren Möglichkeiten bleiben, nehme ich Abstand von dieser
modernen Möglichkeit der Geldschneiderei. Das CFK-Chassis, das wirklich auch als solches konstruiert
wurde, also auch die VORTEILE von CFK tatsächlich sinnvoll nutzt, existiert meines Wissens noch nicht.
Bisher bekommt man nur mehr oder weniger simppel gestrickte "Plattenbauten", die den Vorteil von CFK
durch ihre Montageweise nicht nur vernichten, sondern sogar - ich sagte es schon - technisch gesehen
HINTER den Plastechassis rangieren.
Dass Plastechassis ihre Grenzen haben, ist mir dabei auch bewusst. Je größer der Heli, desto mehr Bereiche
müssen aus Alu gefertigt werden, um die größeren Kräfte aufnehmen zu können. Das macht dann deswegen
keinen Sinn mehr, weil der Kundschaft einfach das nötige Verständnis fehlt. Denn "Plaste" hat einfach die
besseren Eigenschaften: Leicht, schwingungsdämpfend, leicht zu reparieren, kann Sollbruchstellen enthalten,
um teurere Teile zu schützen, kann auch aufwändige Formgebungen haben und zu guter Letzt ist es eben günstig.
Achja, die beliebten Aluköpfe versus Plastekopf: Solange es um 3D in Verbindung mit einem Stabikopf geht,
bin ich auch für Alu. Wir Piloten merken den Unterschied nicht, die Regelung schon - gute Servos vorausgesetzt.
Aber beim Paddelkopf hatte ich Alu eher bereut als dass es mich wirklich glücklich gemacht hätte.
Wenn es kracht, hält Plaste das entweder schadlos aus, oder es bricht und ist günstig zu ersetzen. Bei Alu hingegen
ist NICHT mit letzter Gewissheit festzustellen, ob das Alu nun wirklich noch 100%ig exakt in Form ist, oder ob
es sich nicht doch bereits ein wenig verbogen hat. Und fast immer hat es das auch. Alu federt nunmal (so gut
wie) nicht, fast die komplette Energie geht in die bleibende Verformung. Wenn man es schon mit dem Auge erkennen
kann, ist ja alles "gut". Aber was, wenn nicht? Dann geht er los, der gefürchtete Austauschmarathon. Und das macht
bei den Aluteilepreisen auch einen besonders großen Spaß. Nicht kleckern, sondern klotzen, wenn man schon
Kohle verbrennt.

Stimmts?
Kurzum: Ich weiß, unter Helipiloten sind die modellbauerischen Fähigkeiten klein und die Bedenken groß. Wäre
das anders, hätten wir heute andere Helis. Oder sagen wir so: Nicht nur reine 3D-Chassis, wofür die ganzen
Entwicklungen gedacht sind und wo es auch Sinn macht. Sondern daneben eben auch "Alltagshelis" mit ebenso klugen,
auf Effizienz getrimmten Konzepten. Und da wäre dann wieder Plaste die erste Wahl! QED.
