Crizz hat geschrieben:Hat eigentlich schonmal jemand getestet in wiefern die Dimension der Turbulatoren einen Einfluß hat ? Ob nun Rechtwinklig, gleichschenklig, breiter, spitzer,.... ??
Ebenso den Effekt ob die Dreiecke immer direkt Kante-an-Kante sitzen oder mit Abständen ?
Dazu gibts jede Menge Untersuchungen und Standardmethoden.
Das "wo" und "wie hoch" hat Martin Hepperle für den Starrflügel-Fall recht gut dargelegt:
http://www.mh-aerotools.de/airfoils/turbulat.htm
Speziell die height selection chart ist sehr nützlich und problemlos für den Heli anwendbar.
Wers auf deutsch braucht, der kann mal bei Hartmut Siegmann reinschauen:
http://www.aerodesign.de/aero/turbulatoren.htm
Was die Form angeht gibt es natürlich auch langjährige Erfahrungen (weshalb mich die Sache mit dem Patent immer noch sehr wundert).
Prinzipiell ist es günstig, wenn man nicht einfach eine quer gespannte Stolperstufe einbaut, sondern eine Struktur, welche eine dreidimensionale Komponente entwickelt.
Es ist kein Zufall, dass das gute alte
Zackenband nach wie vor DIE Standardmethode darstellt. Diese produziert an Vorder- und insbesondere Hinterkante viele kleine eher längs orientierte Wirbelchen (ähnlich dem Tütenwirbel eines Deltafliegers), welche recht stabile Strömungsverhältnisse ergeben. Bei einer "sauber" durchgezogenen, geraden Hinterkante ohne Unterbrechungen kann es vorkommen, dass die Turbulenzentwicklung über die Spannweite ziemlich variiert (was beim Starrflügler z.B. zu einseitigem Überziehverhalten führen kann).
Prinzipiell entsteht Turbulenz zuverlässiger an der Hinterkante des Turbulators als an seiner Vorderkante.
Was den Öffnungswinkel angeht...aus dem Bauch raus stumpfer als der zugehörige
Turbulenzkeil, aber wer weiß schon dessen Öfnungswinkel...
Das Ankleben direkt hinter der Vorderkante halte ich für keine allzu brilliante Idee, das ist "vorauseilender Gehorsam", da die lärmverursachende Ablöse ziemlich sicher deutlich weiter hinten sitzt. Man verschenkt also unnötig laminare Lauflänge und erzeugt somit etwas mehr Reibungswiderstand als nötig. Das macht zwar bei einem Low-RPM-Setup nicht wirklich viel aus (speziell weil man ja eine laminare Ablöseblase weniger hat, welche ebenfalls Leistung gekostet hat), jedoch dürfte im Vergleich "Turbulator vorne" und "Turbulator optimal plaziert" nochmal ein Leistungsunterschied spürbar sein - deutlicher als im Vergleich "Clean" gegen "Turbulator vorne".
Bei nem variablen Setup, bei dem gelegentlich auch High-RPM geflogen wird, kommt dieser Unterschied sicherlich deutlich besser zum Tragen.
Ihr könnt ja mal versuchen, Mirko zu überreden, ne detailliertere Messkampagne dazu durchzuziehen, der hat die entsprechenden Mittel dazu
@nurbs: Mit großer Wahrscheinlichkeit (so wars jedenfalls bei mir) entsteht beim Schweben in Normallage die laminare Ablöseblase auf der UNTERseite. Für eine "einseitige Problemlösung" hättest du also NUR UNTEN trippen müssen.
DIe gemäß Blattschmied untergeordnete Turbulatorgröße ist nicht verwunderlich, denn diese Anordnung entspricht aufgrund ihrer Position (siehe oben) einer aerodynamischen Brechstange. Wenn du ne Bierflasche öffnest, kannst du entweder nen Flaschenöffner nehmen oder ein 600mm-Nageleisen.
Die Theorie hast du soweit richtig verstanden.
Die ganze Diskussion wirft imho eine ganz andere Frage auf: Verwenden wir (bzw. die) überhaupt geeignete Profile, oder gäbs nicht was besseres, was nicht so heftige laminare Ablöseblasen produziert?
gruß
andi
I told my mom when I grow up I want to be an Engineer, she told me I can't do both!