Standleitung über DSL (Windows XP)

[Alzheimer]

Ich hab ja ne 6000er Leitung. Der aktuelle Status wird über die Fritz.box angeueigt.

Immoment habe ich z.B. 6656 Kbit/s Download und 640kbit/s Upload.

Wie gesagt im IRC schaff ich ein Upload Schnitt von ca. 80 kB/s.

[ER Corvulus]

Na, und da noch die Hälfte wegen VPN...

Grüsse Wolfgang

[Brooklyn]

Am einfachsten geht es mit dem VPN DSL Router FVS318v3 von Netgear.
Kostet zwar auch ca. 80€ pro Stück, ist aber klasse. Habe den selber laufen. Einmal 1:1 also Router zu ROuter und 1x VPN Client zu Router. Das Ding ist kleiner als ein Rechner und auch sparsamer, den man zu einem VPN Gateway umgebaut hat. Das VPN Menü kannst du dir hier angucken und gleichzeitig auch sehen, wie du es konfigurieren kannst.

ftp://ftp.netgear.de/download/anleitung ... eitung.pdf

Gruß

Brooklyn

[Grinch]

Ich hab ja ne 6000er Leitung. Der aktuelle Status wird über die Fritz.box angeueigt.

Immoment habe ich z.B. 6656 Kbit/s Download und 640kbit/s Upload.

Wie gesagt im IRC schaff ich ein Upload Schnitt von ca. 80 kB/s.

Wollen wir das ganze mal von der theoretischen Seite aufbauen.

Die Angaben der Fritzbox sind die ATM Datenraten. Machen wirs mal am Upload fest:
640kbit (640.000 Bit oder 80.000 Byte) kann das Modem in der Sekunde über die Leitung bügeln. Die Pakete müssen aber erstmal zum DSLAM kommen, daher wird der Ethernet Frame erstmal in eine ATM Zelle gepackt.

Diese besteht aus 48Byte Daten und 5Byte Header = 53 Byte. Konkret bedeutet das, von deinen 640kbit bleiben etwa 579kBit übrig.

Ein Ethernet Frame hat maximal 1500Byte. Davon gehen schon mal 18 Bytes für Header drauf. Dann noch mal 8 Bytes für den PPPoE Header und weitere 20 (mindestens) für IPv4.

Sodele, bis dahin sind alle VPNs gleich. Wir rechnen mal (habe mit den genauen Werten weitergerechnet, diese aber nicht zwingend hier niedergeschrieben):
640000/8=80000Byte/s - ATM Header
/55*48=69818Bytes/s
/1500 = 46 Ethernet Frames/s
69818-46*(18+8+20)=67677B/s

So, Windows XP beispielsweise bietet VPN über PPTP
Hier kommt ein GRE Header 8 Byte gefolgt von einem PPP Header mindestens 7 Byte.
Dann noch mal der eigentliche IP Header 20Byte, dann der TCP Header noch mal 20. Und dann kommts drauf an wie du Daten übertragen willst, denn z.b. die Windows Dateifreigabe erfordert noch einen NetBIOS und SMB Header, ausserdem wird jedes IP Paket noch mal vom Server bestätigt (nicht die TCP Bestätigung, das ist ein eigenes Paket mit NetBios und SMB Header) und das nächste muss explizit angefordert werden. Aber das würde den Rahmen jetzt definitiv sprengen

Also ein IP Paket hat maximal 64kiB Länge was etwa einem Paket pro Sekunde entspricht (der IP-Header wird trotzdem in jedem Ethernet Frame benötigt um die Fragmente hinterher wieder zusammenzusetzen ). Konkret heisst das noch mal so 60 Byte an Nutzdaten abziehen (die Protokolle bieten optionale Headerfelder um bestimmte Optionen zu setzen, was ja uU zum Einsatz kommt). Aber letztendlich kommts darauf eh fast nicht mehr an. Man kann also von etwa 67600Byte/s Nutzdaten ausgehen.

Da nun die meisten Programme kB sagen, aber kiB meinen, kannst du das noch mal durch 1024 teilen, was dann effektiv so um die 66kiB/s sind.

Davon abziehen muss man dann noch mal die TCP Pakete, die eingegangene TCP Pakete bestätigen. D.h. lädst du wirklich nur Daten hoch, ist dieser Anteil = 0, lädst du nebenher aber noch was runter, dann reduziert das auch wieder deinen Upload.

Von der Hälfte kann also keine Rede sein. Von 80kiB/s aber auch nicht

Was man jetzt aber auch noch klar sagen muss, das ganze hier ist das theoretische Maximum, in der Praxis geht durch ungünstige Fragmentierung, Fehler in der Übertragung oder bewusst reduzierten Paketgrößen (um die Reaktionszeit zu verbessern, bspw. bei Spielen), falschen TCP Einstellungen (insb. Window Size) meist eher weniger.

Wem das Windows VPN nicht geheuer ist, dem sei noch OpenVPN empfohlen. Läuft unter so ziemlich jedem OS und setzt entweder auf UDP oder TCP. Man kann sogar durch einen http proxy tunneln. Details gibts unter www.openvpn.net

[Alzheimer]

[Grinch]

Letztendlich braucht man die Berechnung nicht verstehen um ein VPN aufzumachen
Ich wollte eigentlich nur mal ein paar Sachen richtig stellen und etwas Werbung für OpenVPN machen
Ich weiss ja nicht wie es um deine Englischkenntnisse stehen, aber es gibt tausende von HowTos dafür. Dabei reicht für deine Bedürfnisse vermutlich das allereinfachste aus, bspw http://openvpn.net/static.html
Dabei hast du dann einfach eine weitere Netzwerkkarte über die das VPN virtuell läuft. Das Ergebnis sollte sein, dass es sich so "anfühlt" als stände der Rechner deines Freundes neben deinem, verbunden über ein Crossoverkabel.

Wenn dir aber das oben verlinkte Windows VPN Howto verständlicher erscheint, kannst du natürlich auch das verwenden. Bei Einsatz eines Routers kann das aber Probleme machen (wegen GRE, nicht alle NAT Router bieten die Möglichkeit GRE Pakete ins interne Netz an einen bestimmten Rechner weiterzuleiten). Oder du nutzt die VPN Funktion eurer Router (sofern diese das unterstützen und beide das gleiche Protokoll nutzen).