Projekt: Bell UH-1N "Twin Huey"

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MarkusO
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#1 Projekt: Bell UH-1N "Twin Huey"

Beitrag von MarkusO »

Ein schönes Hallo an alle!

So wie versprochen die Zusammenfassung meines Projekts aus dem I-Forum:

Als alter Huey-Fan hat es mich schon lange gereizt, neben der "D" auch andere Varianten des berühmten "Teppichklopfers" zu bauen. Ich hab mich daher vor ein paar Monaten für die "Twin Huey" entschieden. Und das aus 3 Gründen:
1. Die "Twin" ist mindestens so schön, wie die "D"
2. Mangelnde Erfahrung im Komplett-Rumpfbau (Aus UH-1D wird UH-1N)
3. Meine bereits vorhandene Bell fliegt toll und hat ein sehr schönes Flugbild

Damit auch alle wissen, welcher Heli da entstehen soll, hier ein paar Bilder:

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Geboren wurde der Gedanke, als ich in einer Reportage über Flugzeugträger eine etwas angegammelte Twin gesehen habe. Meine Bell stand auf dem Tisch. Ich schaute vom Tisch zum Fernseher, wieder zurück und dachte: Alsooo, man könnte doch....Nase ab, Triebwerkseinhausung ab und alles neu!
Als ich dann ein paar Wochen später eine etwas lädierte Bell bekommen habe, hab ich losgelegt:


REPARATURARBEITEN:
Zunächst habe ich die Bell erst einmal wieder in ihre Einzelteile zerlegt und mit den Reparaturarbeiten begonnen:
- Die Hauptrotoreinschläge im Heck etwas ausgeschliffen, verspachtelt und verschliffen (siehe Bilder)
- Das etwas instabile Heckleitwerk mit 2mm CFK-Stäben stabilisiert. Einfach zwei Stäbe vorne und hinten im Leitwerk verkleben. Hab leider keine Bilder davon gemacht.
- Ausbessern von Rissen am Übergang zwischen Haube und Rumpf, die vermutlich durch einige etwas härtere Landungen entstanden sind.
- Verstärken des Chassis-Trägers mit Epoxi

Danach hab ich die Rumpfhälften wieder zusammengeklebt, verspachtelt und verschliffen.
Kleine Anmerkung:
Wenn ihr die Schaumrümpfe mit UHU-Por klebt, lassen sie sich zerstörungsfrei wieder zerlegen. Aber bitte mit Gefühl.
Alle Spachtelarbeiten habe ich übrigens mit Milliput Superfine durchgeführt. Gibt?s z.B. bei:

MVHanke

Der Spachtel hat den Vorteil, dass er das Schaumzeug nicht angreift, und sich relativ leicht verschleifen lässt.

Da mir die Befestigung der Haube am Rumpf nie sonderlich gefallen hat, und auch (gerade bei der UH-1D) nicht vernünftig hält, habe ich folgende Lösung realisiert.
Mein 4mm Alurohr passt genau ins 5mm Alurohr. Schauts euch einfach in den Bildern an:

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VORLAGEN:
So, nun ging's ans Material sammeln. Zuerst habe ich das Internet nach Bildern und Zeichnungen durchsucht und in meinem Modellbauladen einen 1/72er Plastikbausatz der "Twin" gekauft. Für Zeichnungen kann ich übrigens folgende Seite sehr empfehlen:

http://win.www.airwar.ru

Ich habe von dieser Website eine sehr gute Dreiseiten-Ansicht bekommen. Diese Zeichnung hab ich dann auf den benötigten Maßstab (ca.1/20) vergrößert und ausgedruckt. Das Plastikmodell hab ich zusätzlich noch vermessen. Aus den Ergebnissen entstanden dann Spanten für die neue Triebwerkseinhausung und Vorlagen für die neue Nase.
Anmerkung:
Beim Material-Sammeln ist es sehr wichtig, verschiedene Quellen zu benutzen, und vor allem Zeichnungen mit Original-Bildern zu vergleichen. Es gibt nämlich zum Teil erhebliche Unterschiede bei den Maßen. Da ich jedoch einen bereits fertigen Rumpf benutzte, konnte ich die Original-Maße nur ungefähr einhalten. Aber Hauptsache es schaut gut aus!


MATERIAL:
Zwischendurch war ich dann mal wieder bei PAPI und bewunderte wiedermal seine Selbstbau-Hauben (Tolle Arbeiten Thomas!). Ich erzählte ihm von meinem neuen Projekt, und er gab mir ein Reststück von dem Zeug mit. Ich glaube das Zeug heißt Styrodur???
Dieses Styrodur darf auf keinen Fall mit UHU-Por geklebt werden. Der Klebstoff greift nämlich das Material an!!!
Versuche mit Styrodur an der Triebwerkseinhausung brachten bei mir nicht den gewünschten Erfolg. Also dachte ich - back to the roots - und schnappte mir meine Balsa-Bastelkiste. Balsa ist schon ein klasse Zeug.
Aus dem Ikarus-Forum habe ich von "provinz_prinz" einen tollen Tip zum Fensterbau bekommen:
"Wenn du dir Scheiben basteln willst, mach sie doch aus
Schrumpfschlauch.Balsaklotz in Fensterkontur schleifen,
dann einschrumpfen und ausschneiden"


BAUBEGINN:

NASE:
Als erstes hab ich die alte Nase vom Rumpf abgeschnitten. Ihr glaubt gar nicht, wie schwer es einem fällt, einen frisch restaurierten Rumpf mit dem Messer zu bearbeiten. Naja, das war jedenfalls schnell überstanden. Nun gabs kein zurück mehr. Die neue Nase war jetzt dran. Also, PAPIs Haubenbastelwunderzeugs (Styrodur) genommen, grob vorgeschnitten und in Form geschliffen. Ist ne Schweinearbeit und genau so schmutzig. Nochmals Respekt an PAPI, der ganze Rümpfe daraus schnitzt. Naja, nach etwas Ärger mit meiner Frau (Du bist wohl jetzt völlig abgedreht, schleif das gefälligst draussen!!!!) war die Nase dann fertig. Nur noch an den Rumpf kleben, verspachteln und verschleifen

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TRIEBWERKSEINHAUSUNG:
Die Einhausung entstand aus Balsa. Ein paar Spanten ausgemessen und los gings. Ich habe die Einhausung dann so gebaut, wie ich es vom Schiffs-Modellbau gewohnt war. Spanten, und dann beplankt.

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Als nächstes gings ans Verschleifen und dem Anbringen der groben Details:
- Lufteinlässe anbringen
- Gitteröffnungen ausschneiden
- usw..... (siehe Bilder)

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So, genug fürs erste. Ist wohl doch keine Zusammenfassung geworden. Tschuldigung!

Grüsse Markus

P.S. Noch ne kurze Vorschau. Bericht folgt später. So weit bin ich inzwischen:

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Zuletzt geändert von MarkusO am 31.07.2005 01:14:31, insgesamt 1-mal geändert.
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MarkusO
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#2

Beitrag von MarkusO »

Hi @ all!

Weiter gehts. Ich habe die Letzte Woche fast jeden Abend an der Bell gebaut, und bin nun um einige Erfahrungen und graue Haare reicher!
DETAILIERUNG:
Fast alle Anbauteile (z.B. Kabelschneider) entstanden aus Balsaholz. Da die Balsa-Kabelschneider aber doch etwas empfindlich waren, habe ich diese noch mit dünnflüssigem CA getränkt und verschliffen. Einen ungewollten Falltest der Haube hielten sie stand! Für die beiden "Hörnchen" über den Schiebetüren habe ich die Haube leicht aufgeschnitten, die "Hörnchen" mit Epoxi eingeklebt und das Ganze danach verspachtelt. Ach ja, ich konnte leider die Funktion dieser "Hörnchen" noch nicht in Erfahrung bringen. Wenn sie einer von euch kennt, bitte ich um Info!
Der Blitzer auf dem Triebwerk entstand aus einer alten LED und einem stück Alu-Rohr. Das diese Bell mir hauptsächlich als Experimetier-Rumpf dient, habe ich nicht vor eine funktionierende Beleuchtung einzubauen.
Für die Triebwerks-Gitter verwendete ich normales Fliegengitter, das ich von innen eingeklebt habe.

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Fehlte nur noch das Einpassen und Anbringen Der Triebwerkseinhausung. Dabei sind mir gleich zwei böse Fehler unterlaufen:
1. Da ich zum Verschleifen der Spachtelmasse am liebsten 800er -1200er Nassschleif verwende (und dies auch getan habe) verzog sich die Einhausung um Heckbereich. Die bemerkte ich erst nach dem zweiten Verspachteln. Also zu spät für eine Korrektur - -> schade!
2. Die Einhausung verklebte ich am Rumpf mit Epoxi. Das Zeug heißt zwar schnellfest, aber in fünf Minuten kann ne Menge passieren. Soll heißen, er ist, während der letzten zwei Minuten vor Fest, ohne meine Erlaubnis gewandert. Als ich das bemerkte, war (wie solls auch anders sein) der Epoxi fest!. Ich hätte heulen können!
So hab ich jetzt halt ne Bell, deren Triebwerkseinhausung nicht nur verzogen, sondern auch noch krumm ist. Naja, ist halt ne Form von künstlerischer Freiheit. Auf jeden Fall ist schon ne neue "Twin" in Planung.
Die Erkenntnis daraus:
- Verwende kein Nassschleif, oder wenn doch prüfe alles doppelt!
- Lasse niemals Epoxi allein (auch, wenn er schnellfest heißt!)

BEMALUNG:

Ok, nun konnte es an die farbliche Gestaltung der Bell gehen. Zunächst sprühte ich den ganzen Vogel in einem Mittelgrau grob vor, um die Stellen besser sehen zu können, die noch verschiffen werden mussten. Dabei stellte ich fest, das die Bell doch mehr Absturz-Macken hatte als angenommen (siehe Bilder). Die schlimmsten Stellen, sowie die Übergänge zu den Anbauteilen verspachtelte ich erneut so gut es ging ( noch ein Grund für ne neue Twin!). Als alles Verspachtelt war, wurde alles noch mal mit Mittelgrau übersprüht. Zum Hervorheben der Blechstöße und Türen verwendete ich einen weichen Bleistift und eine Technik genannt "Post-Shading". Hierbei wird der Innenbereich der Bleche und Türen mit einem aufgehellten Farbton der Basis-Farbe "gebrusht"
Anschließend klebte ich die Bereiche, die schwarz werden sollten mit selbstklebenden Notizzetteln ab, und lackierte sie.

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Als nächstes gings an die Anbringung der Schriftzüge und Zeichen. Ich verwendete Schiebebildchen aus den Plastik-Bausätzen zweier Navy-Jets (F14D Super Tomcat und F8E Cursader). Diese haben den Nachteil, dass sie eine sehr Glätte Oberfläche benötigen, da man ansonsten den Trägerfilm noch sieht. Der Ikarus-Schaumrumpf ist aber alles Andere als glatt!
Also pinselte ich die Bereiche, an denen ich die Bildchen anbringen wollte mit Klarlack ein und brachte die Abzeichen auf. Danach noch eine Schicht Klarlack zum Schutz drüber und fertig war dieser Abschnitt. Die Markierungen, und die schwarzen Bereiche sahen mir aber noch zu "neu" aus. Daher nahm ich ein sehr dünnflüssiges grau, und nebelte den ganzen Heli sanft damit ein. Ebenso verfuhr ich mit den Abgas-Spuren im Heck-Bereich. Dazu benutzte ich ein dunkles Braun. Zum Schluss noch eine Schicht Mattlack auf den ganzen Heli, und fertig war die Lackierung.
Anmerkung: Ich habe festgestellt, dass der Schaumrumpf glatter wirkt, wen man matte, nicht zu helle Farben benutzt -- > also Militärlook halt. Wobei meine Bell da kein gutes Beispiel ist. Das grau ist einfach zu hell.
So, der Rumpf ist jetzt so gut wie fertig. Wenn ich?s schaffe stell ich nachher noch ein paar Bilder rein.
Auf den Flugbericht müsst ihr allerdings noch warten, da ich festgestellt habe, dass ich den "höhergelegten" Rotor vom Pitch brauche. Da ich allerdings noch etwas auf Kriegsfuß mit meinem kleinen Pitch-Teufel stehe, wird der Flugbericht wohl noch etwas dauern. Naja, vielleicht können mir ja die Pitcher unter euch in Warburg etwas helfend unter die Arme greifen.

Grüsse Markus
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MarkusO
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#3

Beitrag von MarkusO »

Hallo nochmal,

hab noch ein paar Bilder gemacht:

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Ach ja, was ich noch vergessen habe:
Die kiste wiegt (so, wie ihr sie auf den Bildern seht) mit Mechanik und PB+, zwei 9g Servos ohne Kopf und Blätter und ohne Heck 195g

@Jan: Vielen Dank (*freu*)

Grüsse Markus
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#4

Beitrag von MarkusO »

Hallo,

alle witeren Antworten bitte hier rein:

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Grüsse Markus
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#5

Beitrag von MarkusO »

Hallo Leute,

ich bin jetzt endlich wieder dazugekommen, an der "Twin" weiterzubauen. Nachdem ich mich jetzt entschlossen habe, nicht mehr viel Geld in meine Pic´s zu investieren, ist die "Twin" nun ein FP geworden.
Sie ist nun fast startklar. Einstellungen, wuchten und Testläufe hat sie schon hinter sich. Und sobald ich das kleine Schwerpunktproblem gelöst habe, kann sie zu ihrem Jungfernflug starten. Im Moment bekomme ich den Schwerpunkt nur dann hin, wenn ich den Akku komplett in die Haube verlege. Daher werde ich mir wohl ne "Akku-Zunge" bauen müssen. Sind halt wieder ein paar Gramm mehr. Aber ich darf mal PAPI zitieren:"Gewicht ist mir sowieso egal!" Naja, Hauptsache die Dicke fliegt!!!!
Und so schaut sie jetzt aus (die kleine Dicke im Vordergrund):

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Die Bell hat jetzt auch nen höhergelegten Hautrotor. Die Hauptrotorwelle ist die von nem Pitch (Meine letzte Reservewelle übrigens). Ich habe den doppelten TSM mit nem Stellring an der Hauptrotorwelle befestigt und die Ansteuerstangen mit Alu-Röhrchen verlängert. Aber schauts euch einfach an:

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Die "Twin" ist wie folgt ausgestattet:

-Hornetblätter
-EHS B20-2530-37S + Tsunami 10
-BL-Heck mit Hacker Master 4-B-Flight
-GY240

Gewicht mit GWS 1300mAh Lipo: 380g

Ich werde wahrscheinlich nächsten Freitag den ersten Testflug in ner kleinen Turnhalle haben. Ich berichte dann weiter über den Erstflug. Ich hoffe sie fliegt genau so, wie sie aussieht (NEIN! nicht dick und träge sondern schön!).

Grüsse Markus
Zuletzt geändert von MarkusO am 31.07.2005 01:03:36, insgesamt 1-mal geändert.
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