Unser 15MW wassergekühlter Siedewasserreaktor Typ Borax3:
Zunächst müssen wir einige Dinge im Keller zusammenkrosen. Wir borgen uns aus der Nachbarschaft 4 Metallmülltonnen (wenn's geht leer). Dann organisieren wir uns von einer Baustelle 5 Säcke Beton und etwa 6 Schubkarren mit Sand. Vom Schrottplatz brauchen wir für Gestänge und Leitungen 8 Rohre mit einem Durchmesser von etwa 2 -3 cm und einen Haufen Blechplatten, wenn es dort Alublech gibt um so besser. Dann gehen wir zum städtischen Öko-Mobil und suchen uns aus der Batterietonne alle NiCd-Akkus raus. Das wichtigste fehlt noch: wir brauchen hochangereichertes Uran. Entweder schaut mal beim Fachhändler rein oder bei den gutgekleideten Herren aus den GUS-Staaten, die müssen im Rahmen der Abrüstung den Kram loswerden. Die machen bestimmt die besseren Preise. Nur vorsicht, wenn die Platten nicht grauweiß sind, handelt es sich vermutlich um Plutonium und damit funktioniert unser Reaktor nicht, oder besser gesagt nur ein einziges Mal.
Bauanleitung:
a) Zunächst suchen wir uns eine geeignete Stelle im Vorgarten, buddeln dort ein Loch, etwa 2.5m bis 3m tief, mit einem Durchmesser von 1.7m. Wir mischen den Beton an und kleiden die Wände etwa mit einer Schicht von 10cm aus. Aus einer Blechlatte biegen wir uns einen Ring mit einem Durchmesser von 1.60m und 10cm hoch, legen diesen Ring auf eine glatte Fläche (Straße) und gießen ihn mit Beton für den Deckel aus. Als Ergebnis haben wir eine zylinderförmige Kammer mit Deckel. Wir bohren nun die Löcher für die Zu-, Ableitung und für die Regulierstangen.
b) Nun bauen wir die Spaltstoffelemente. Dafür nehmen wir die 4 Mülltonnen, entfernen Deckel und Boden. Dann versuchen wir den Mantel mit einem schweren Hammer in eine quadratische Form zu fügen. Danach schweißen wir an zwei gegenüberliegenden Innenflächen jeweils 8 Haltebleche (90x5cm) in gleichmäßigen Abständen an.
c) Nun kommen wir zu einer etwas unangenehmeren Aufgabe, die Zuschneidung der Spaltstoffplatten. Wir teilen nun das hochangereicherte Uran in 32 Stücke auf, VORSICHT! Handschuhe anziehen, könnte sehr heiß sein. Wir gehen natürlich davon aus, daß das Uran euch in vielen kleinen Paketen verkauft wurde. Kommt bitte nicht auf die Idee das Zeugs einfach zusammen in eine Tüte zu packen. Die kritische Masse liegt, je nachdem wie dumm ihr die Platten zusammenpackt, etwa bei 6 Kg, d.h. das Zeugs wird euch höllisch um die Ohren fliegen. Die Stücke sollten die Ausmaße 57x50x2cm haben.
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d) Zur Herstellung der Brennelementeplatten benötigen wir jeweils 3 Bleche (90x85x2). In eines der Bleche schneiden wir eine rechteckige Aussparung (57x50). Dieses Rahmenstück schweißen (schrauben) wir auf die Unterplatte und füllen den Spaltstoff in die Aussparung. Danach verschließen wir das Brennelement mit der Oberplatte. Davon benötigen wir auch 32 Stück.
e) Jetzt wird es wieder ein wenig ekelig, wir müssen nun die Akkus aufschneiden und das Cadmium irgendwie herausprokeln. Ihr erkennt es daran, daß es höllisch giftig ist, also auch ein wenig Vorsicht walten lassen. Der Kram wird jetzt zermahlen und mit Wandfarbe vermengt. Aus dem restlichen Blech schneiden wir vier Tafeln (95x90cm). Am oberen Ende schrauben wir mittig jeweils eine Stange (2m) an. Die Tafeln werden nun reichlich dick mit der Wandfarbe-Cadmium-Tunke belegt und getrocknet.
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f) So jetzt müssen wir unseren Gartenmeiler nur noch zusammenschrauben. Zunächst sollten alle Rohrleitungen gelegt werden. Wir lassen nun den Tank halb mit Wasser vollaufen (am besten mit einem Gartenschlauch an die Speisewasserzuführung). Danach werden alle Haltebleche und die Führungen angeschraubt. Jetzt kommt der spannende Teil mit einem hohen Grad an Nervenkitzel. Die Regulierungsstangen werden jetzt so eingeführt, so daß der Tank in vier Kreissegmente aufgeteilt wird, DANN erst werden die Spaltstoffelemente in den Tank eingelassen. Wenn wir alles richtig gemacht haben, fängt das Wasser nun langsam an warm zu werden. Nun schieben wir schnell den Deckel auf den Tank und versiegeln diesen. Wir drehen nun die Speisewasserzufuhr ganz auf. Der Dampfaustritt wird nun mit der Turbine (im Obi erhältlich) verbunden. Wir werden feststellen, daß der Dampf recht schlapp ist und die Turbine nicht anspringt. Wir werden nun ganz ganz vorsichtig die Regulierungsstangen ganz ganz langsam anheben, bis die Dampfdruck etwa 20 bar erreicht. Falls wir da irgendetwas falsch machen, wird der Neutronenfluß zu stark und wir lösen eine Kettenreaktion aus. Im Idealfall setzen wir eine Energie von 2 mal eine Zahl mit 11 Nullen Kcal frei, was etwa 400 000 t TNT entspricht, also von Eurem Hobbyreaktor bleibt nur ein mächtiges Loch im Boden zurück und von den Nachbarn gibt es ordentlich Schimpfe!
Viel Spaß.

EDIT: Bilder jetzt nur noch verlinkt.