Als Basis habe ich einen neuen MT-Bausatz verwendet, da ich einen gebrauchten MT zum einen zu 75 % zerlegen müßte, zum anderen an dem Modell keine gebrauchten Teile haben wollte ( Sicherheit von Neuteilen und der Gewissheit des korrekten Aufbaus ). Das einarbeiten des Cobra-Conversion-Kit von Thundertiger funktioniert recht problemlos, man hat hinterher ne schöne Palette an Ersatzteilen für nen anderen MT noch übrig

Der Einbau der Maxwell-Servos erforderte zunächst ein leichtes Nacharbeiten der Servohalter, da die Servos um 0,7 mm länger sind als Hitec HS-56 oder Thundertiger C-09irgendwas. Mit einem Fräser ist das aber schnell erledigt. Wichtig bei der Wahl der Servos ist, das sie keine zu tiefe Bauform haben - sonst ist der Tragrahmen für den geänderten Kabinenhalter im Weg und muß ebenfalls nachgearbeitet werden. In meinem Fall werden die Maxwell-Servos noch gegen Savox 0253 ausgetauscht, Getriebe und Präzision soll etwas besser sein, aber sie fliegt auch mit den Maxwell.
Als Stabi hatte ich mich für ein GU-365 von GAUI entschlossen, da die recht billig als Gebrauchte Systeme zu bekommen sind - zumindest wenn man einfach mal probieren will ob einem das paddellose fliegen liegt. Schwierigkeiten beim GAUI machen nicht nur mögliche Vibrationen ( hier ist absolute Akribie gefragt : je vibratiosnfreier die Mechanik läuft, umso besser arbeitet das System ), auch die in der Anleitung empfohlenen 50 % Sense auf Nick und Roll sind Adrenalintreibend, weil viel zu hoch - der Heli schwingt auf allen Achsen, und man ist schweißgebadet, wenn man ihn wieder auf dem Boden hat....
Wichtig beim einstellen der Mechanik ist eine 100%ige Ausrichtung der Taumelscheibe - ein Leveler hat mir hier unsagbare Dienste erwiesen, so exakt kann man ohne so ein Hilfsmittel die TS nie einstellen. Vor allem erweist er sich als nützlich, um die Gleichlaufgeschwindigkeit der Servos sowie die Endpunkte zu kontrollieren und letztere auch hundertprozentig angleichen zu können.
Da der orginal TT-regler wiedereinmal seine Schwäche mit em Governor offenbarte, wurde ein CC Phoenix 35 eingesetzt.
Nachdem Versuche mit einem Gaui-Kopf nicht befriedigend waren - starke Vibrationen durch einarmigen TS-Mitnehmer - und ein Heli-Artist-Kopf als für MT nicht passend erkannt wurde, blieb nur noch ein Weg, kurzfristig ws zu reißen : der Original-Kopf muß dran glauben ! Also zunächst das ganze zerlegt ( hatte die Mechanik probeweise mit dem Paddelkopf mal geflogen ), den Pitchkomp modifiziert ( 2 Bohrungen zur Fixierung an der HRW angebracht, M3-Gewinde eingeschnitten, mit Madenschraube und CA fixiert - an der HRW die Auflagestellen etwas ausgeschliffen, so müssen die Schrauben keinen "Zug" haben und halten ), 2 Kugeln der TS entfernt, Gewinde aufgebohrt und neues M2-Gewinde eingeschnitten zur Aufnahme von Kugeln vom T-Rex 500. Mit einem Gestängesatz vom 500er Rex und entsprechenden Kugelkopfpfannen wurden die Anlenkgestänge realisiert. Die Umlenkhebel wurden gekürzt ( der Teil des Armes, der sonst an die Paddelwippe geht, abgetrennt ) und wieder aufgesetzt. Fertig war der 2-armige TS-Mitnehmer. Noch eben die Orginalkugeln von den Blatthaltern entfernt, 2mm Gewinde eingeschnitten, 500er Rex-Balls mit CA versehen reingeschraubt, Gestänge eingeklipst und justiert und fertig ist der Kopf

Nachdem ein Test mit der Kunststoff-TS nicht wirklich dolle ausfiel war klar : da muß Alu her. Da ich noch eine Alu-TS da hatte wurde diese verbaut, der Rundlauf ist bedeutend besser und die Steuerfolgsamkeit höher, da die Plastik-TS geringes Höhenspiel aufweist, was bei der Aluversion nicht der Fall ist. Zentralstück, Blatthalter und Pitchkomp werden später noch gegen Alu getauscht, bis hier ging es erstmal nur um das Prinzipielle, den MT in dieser Version mit einem Paddellosen Kopf zu realisieren.
Da das GU-365 nicht unten in das Chassis paßt ( würde eingeklemmt werden müssen, was Vibrationen Tür und Tor öffnet, ungehindert das System aufzuschaukeln ) wurde auf der HeRohr-Befestigung eine Montageplatte aufgebracht, auf der das Stabisystem seinen Platz fand. Zusätzliche 15 gramm Gewicht auf dem Gehäuse brachten knapp 5 % höhere Sense-Werte. Allerdings gestaltete sich die Schwerpunktausrichtung nun etwas kritischer, da bereits 10 gramm in der Nase fehlten, bedingt durch den CC-Regler, der erhblich leichter ist als der von TT. Insgesamt mußten 40 gramm untergebracht werden, um mit den gewünschten Akkus einen exakt passenden Schwerpunkt zu ermöglichen.
Vor der Montage der Rumpfschalen sollte man unbedingt die rechte Schale nachträglich entgraten - was TT da ausgeschnitten hat ist recht lieblos und nicht paßgenau, so wird das nix. Die rechte Rumpfschale darf an den Schnittkannten keinerlei "Verformung" mehr haben und muß gerade abgetrennt sein, in meinem Fall waren da zwischen 1 und 3 mm einer Sicke noch stehengeblieben - leider erst während des Zusammenbaus draufgekommen, das war dann ein wenig fummelig.
Direkt mitbestellen sollte man sich nen ganzen Sack Selbstschneidende 1,2 x 3 mm Schrauben ( TT-Bezeichnung M1.2x3 - obwohl kein metrisches Gewinde ). Das sind die Netten "Fingerpieker", mit denen auch das Haubenfenster beim MiniTitan festgeschraubt wird. Ich habe bei dieser Cobra ganze 16 Stück benötigt, um die Rumpfhälften "in Form" zu bringen, das Problem bei so dünnen Tiefziehteilen ist ganz einfach die Eigenverformung in der Zeit, in der sie verpackt im Karton auf ihre "Befreiung" warten. Sind die Rumpfschalen erstmal miteinander auf diese Art zusätzlich verbunden wirkt das ganze erstaunlich stabil. Die mickrigen Schräubchen bekommt man am besten eingedreht, wenn man ein 0,8 mm Loch vorbohrt und mit einem 1,5 mm Bohrer von Hand vorsichtig etwas ansenkt.
Obgleich das ganze nicht perfekt ist - von Scale sind wir ja noch ein Stückchen entfernt, echte Scaler werden die Köpfe schütteln - denke ich mal, ist es schon eine ganz nett anzusehende, andere Variante des Mini-Titan.
Zum GU-365 ist noch zu sagen, das der gewählte Anbauort sicherlich nicht optimal ist - ideal wäre wahrscheinlich direkt unter der HRW, aber dazu hätte ich den Rumpf ausschneiden müssen, und das hätte mir optisch gar nicht gefallen. Ein Mini-VStabi dürfte dafür erste Wahl sein, in Verbindung mit einem Voll-Alu-Kopf dürften dann auch Kopfdrehzahlen unterhabl 2000 rpm möglich sein - derzeit absolutes Minimum für vibrationsfreien Lauf und zuverlässige Reaktion des GU-365. Und mit niedriger Drehzahl ist auch das Kopfgeräusch einfach shcöner, als mit 2500 rpm aufwärts - auch wenn der Gaui dabei besser arbeitete, weil die Rest-Vibs des Kopfes entsprechend höhere Frequenz hatten als bei niedriger Drehzahl. Was mir aufgefallen ist : die Blätter müssen schon ziemlich angedonnert werden, und vor dem Start von Hand ordentlich ausgerichtet, da ansonsten das Auslaufen des Rotors zum Veiztanz wird : eilt ein Blatt im Blatthalter durch die Verzögerung auch nur gering voraus wird der MT zum Springbock und die Panik steigt. Einen Unterschied zwischen CFK und GFK-Latten konnte ich nicht wirklich feststellen, derzeit sind die GCT 325 Scale Grey ( CFK ) montiert.
Auf jeden Fall sei denjenigen gesagt, die es gerne nachbauen möchten : nehmt euch viel Zeit, rechnet euch alle Kosten vorher genau aus, vergeßt keinen Kleinkram - so erspart man unnötige Wartezeiten, denn während des Aufbaus auf etwas warten zu müssen ( egal aus welchem Grund ) ist noch schlimmer, als vor Projektstart

Have fun ! ( Flugvideo folgt sobald möglich )