MT Rigid-Cobra AH-1w mit Gaui GU-365

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Crizz
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#1 MT Rigid-Cobra AH-1w mit Gaui GU-365

Beitrag von Crizz »

Nachdem ich nun ne halbe Ewigkeit ( 3,5 Monate ) gebastelt, gewartet, gebastelt, eingestellt, gebastelt, gewartet...(usw. ) habe, ist sie nun endlich für´s erste flugfertig : Die Mini-Titan Rigid-Cobra !

Als Basis habe ich einen neuen MT-Bausatz verwendet, da ich einen gebrauchten MT zum einen zu 75 % zerlegen müßte, zum anderen an dem Modell keine gebrauchten Teile haben wollte ( Sicherheit von Neuteilen und der Gewissheit des korrekten Aufbaus ). Das einarbeiten des Cobra-Conversion-Kit von Thundertiger funktioniert recht problemlos, man hat hinterher ne schöne Palette an Ersatzteilen für nen anderen MT noch übrig :)

Der Einbau der Maxwell-Servos erforderte zunächst ein leichtes Nacharbeiten der Servohalter, da die Servos um 0,7 mm länger sind als Hitec HS-56 oder Thundertiger C-09irgendwas. Mit einem Fräser ist das aber schnell erledigt. Wichtig bei der Wahl der Servos ist, das sie keine zu tiefe Bauform haben - sonst ist der Tragrahmen für den geänderten Kabinenhalter im Weg und muß ebenfalls nachgearbeitet werden. In meinem Fall werden die Maxwell-Servos noch gegen Savox 0253 ausgetauscht, Getriebe und Präzision soll etwas besser sein, aber sie fliegt auch mit den Maxwell.

Als Stabi hatte ich mich für ein GU-365 von GAUI entschlossen, da die recht billig als Gebrauchte Systeme zu bekommen sind - zumindest wenn man einfach mal probieren will ob einem das paddellose fliegen liegt. Schwierigkeiten beim GAUI machen nicht nur mögliche Vibrationen ( hier ist absolute Akribie gefragt : je vibratiosnfreier die Mechanik läuft, umso besser arbeitet das System ), auch die in der Anleitung empfohlenen 50 % Sense auf Nick und Roll sind Adrenalintreibend, weil viel zu hoch - der Heli schwingt auf allen Achsen, und man ist schweißgebadet, wenn man ihn wieder auf dem Boden hat....

Wichtig beim einstellen der Mechanik ist eine 100%ige Ausrichtung der Taumelscheibe - ein Leveler hat mir hier unsagbare Dienste erwiesen, so exakt kann man ohne so ein Hilfsmittel die TS nie einstellen. Vor allem erweist er sich als nützlich, um die Gleichlaufgeschwindigkeit der Servos sowie die Endpunkte zu kontrollieren und letztere auch hundertprozentig angleichen zu können.

Da der orginal TT-regler wiedereinmal seine Schwäche mit em Governor offenbarte, wurde ein CC Phoenix 35 eingesetzt.

Nachdem Versuche mit einem Gaui-Kopf nicht befriedigend waren - starke Vibrationen durch einarmigen TS-Mitnehmer - und ein Heli-Artist-Kopf als für MT nicht passend erkannt wurde, blieb nur noch ein Weg, kurzfristig ws zu reißen : der Original-Kopf muß dran glauben ! Also zunächst das ganze zerlegt ( hatte die Mechanik probeweise mit dem Paddelkopf mal geflogen ), den Pitchkomp modifiziert ( 2 Bohrungen zur Fixierung an der HRW angebracht, M3-Gewinde eingeschnitten, mit Madenschraube und CA fixiert - an der HRW die Auflagestellen etwas ausgeschliffen, so müssen die Schrauben keinen "Zug" haben und halten ), 2 Kugeln der TS entfernt, Gewinde aufgebohrt und neues M2-Gewinde eingeschnitten zur Aufnahme von Kugeln vom T-Rex 500. Mit einem Gestängesatz vom 500er Rex und entsprechenden Kugelkopfpfannen wurden die Anlenkgestänge realisiert. Die Umlenkhebel wurden gekürzt ( der Teil des Armes, der sonst an die Paddelwippe geht, abgetrennt ) und wieder aufgesetzt. Fertig war der 2-armige TS-Mitnehmer. Noch eben die Orginalkugeln von den Blatthaltern entfernt, 2mm Gewinde eingeschnitten, 500er Rex-Balls mit CA versehen reingeschraubt, Gestänge eingeklipst und justiert und fertig ist der Kopf :)

Nachdem ein Test mit der Kunststoff-TS nicht wirklich dolle ausfiel war klar : da muß Alu her. Da ich noch eine Alu-TS da hatte wurde diese verbaut, der Rundlauf ist bedeutend besser und die Steuerfolgsamkeit höher, da die Plastik-TS geringes Höhenspiel aufweist, was bei der Aluversion nicht der Fall ist. Zentralstück, Blatthalter und Pitchkomp werden später noch gegen Alu getauscht, bis hier ging es erstmal nur um das Prinzipielle, den MT in dieser Version mit einem Paddellosen Kopf zu realisieren.

Da das GU-365 nicht unten in das Chassis paßt ( würde eingeklemmt werden müssen, was Vibrationen Tür und Tor öffnet, ungehindert das System aufzuschaukeln ) wurde auf der HeRohr-Befestigung eine Montageplatte aufgebracht, auf der das Stabisystem seinen Platz fand. Zusätzliche 15 gramm Gewicht auf dem Gehäuse brachten knapp 5 % höhere Sense-Werte. Allerdings gestaltete sich die Schwerpunktausrichtung nun etwas kritischer, da bereits 10 gramm in der Nase fehlten, bedingt durch den CC-Regler, der erhblich leichter ist als der von TT. Insgesamt mußten 40 gramm untergebracht werden, um mit den gewünschten Akkus einen exakt passenden Schwerpunkt zu ermöglichen.

Vor der Montage der Rumpfschalen sollte man unbedingt die rechte Schale nachträglich entgraten - was TT da ausgeschnitten hat ist recht lieblos und nicht paßgenau, so wird das nix. Die rechte Rumpfschale darf an den Schnittkannten keinerlei "Verformung" mehr haben und muß gerade abgetrennt sein, in meinem Fall waren da zwischen 1 und 3 mm einer Sicke noch stehengeblieben - leider erst während des Zusammenbaus draufgekommen, das war dann ein wenig fummelig.

Direkt mitbestellen sollte man sich nen ganzen Sack Selbstschneidende 1,2 x 3 mm Schrauben ( TT-Bezeichnung M1.2x3 - obwohl kein metrisches Gewinde ). Das sind die Netten "Fingerpieker", mit denen auch das Haubenfenster beim MiniTitan festgeschraubt wird. Ich habe bei dieser Cobra ganze 16 Stück benötigt, um die Rumpfhälften "in Form" zu bringen, das Problem bei so dünnen Tiefziehteilen ist ganz einfach die Eigenverformung in der Zeit, in der sie verpackt im Karton auf ihre "Befreiung" warten. Sind die Rumpfschalen erstmal miteinander auf diese Art zusätzlich verbunden wirkt das ganze erstaunlich stabil. Die mickrigen Schräubchen bekommt man am besten eingedreht, wenn man ein 0,8 mm Loch vorbohrt und mit einem 1,5 mm Bohrer von Hand vorsichtig etwas ansenkt.

Obgleich das ganze nicht perfekt ist - von Scale sind wir ja noch ein Stückchen entfernt, echte Scaler werden die Köpfe schütteln - denke ich mal, ist es schon eine ganz nett anzusehende, andere Variante des Mini-Titan.

Zum GU-365 ist noch zu sagen, das der gewählte Anbauort sicherlich nicht optimal ist - ideal wäre wahrscheinlich direkt unter der HRW, aber dazu hätte ich den Rumpf ausschneiden müssen, und das hätte mir optisch gar nicht gefallen. Ein Mini-VStabi dürfte dafür erste Wahl sein, in Verbindung mit einem Voll-Alu-Kopf dürften dann auch Kopfdrehzahlen unterhabl 2000 rpm möglich sein - derzeit absolutes Minimum für vibrationsfreien Lauf und zuverlässige Reaktion des GU-365. Und mit niedriger Drehzahl ist auch das Kopfgeräusch einfach shcöner, als mit 2500 rpm aufwärts - auch wenn der Gaui dabei besser arbeitete, weil die Rest-Vibs des Kopfes entsprechend höhere Frequenz hatten als bei niedriger Drehzahl. Was mir aufgefallen ist : die Blätter müssen schon ziemlich angedonnert werden, und vor dem Start von Hand ordentlich ausgerichtet, da ansonsten das Auslaufen des Rotors zum Veiztanz wird : eilt ein Blatt im Blatthalter durch die Verzögerung auch nur gering voraus wird der MT zum Springbock und die Panik steigt. Einen Unterschied zwischen CFK und GFK-Latten konnte ich nicht wirklich feststellen, derzeit sind die GCT 325 Scale Grey ( CFK ) montiert.

Auf jeden Fall sei denjenigen gesagt, die es gerne nachbauen möchten : nehmt euch viel Zeit, rechnet euch alle Kosten vorher genau aus, vergeßt keinen Kleinkram - so erspart man unnötige Wartezeiten, denn während des Aufbaus auf etwas warten zu müssen ( egal aus welchem Grund ) ist noch schlimmer, als vor Projektstart ;)

Have fun ! ( Flugvideo folgt sobald möglich )
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Ungewohnt : MT mit hochgelegtem HeRotor
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Detail Rotorkopf : 500er Rex-Balls für die Gestänge zu den Blatthaltern
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Wichtig : alle Kabel am GU-365 zugentlasten !
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Front-Foto
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Heckansicht
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#2 Re: MT Rigid-Cobra AH-1w mit Gaui GU-365

Beitrag von EagleClaw »

Schickes Ding das. Lass mal fliegen :D
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#3 Re: MT Rigid-Cobra AH-1w mit Gaui GU-365

Beitrag von Crizz »

Kommt auch noch :) Brauch nur noch ein Opfer das auch filmt und passendes Wetter, derzeit isses hier ziemlich windig mit krassen Böen, das is mir für den Erstflug bisl risky, wenn man noch nicht genau weiß, wie sie sich bei schnellerem Rundflug verhält. Aber ich denke mal in den Abendstunden oder mal frühmorgens wird das in den nächsten Tage sicherlich problemlos nachzuholen sein - bin selber schon ganz heiß drauf :)
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#4 Re: MT Rigid-Cobra AH-1w mit Gaui GU-365

Beitrag von EagleClaw »

Crizz hat geschrieben:wenn man noch nicht genau weiß, wie sie sich bei schnellerem Rundflug verhält.
Die Mechanik biste probegeflogen oder? Dann sollte zum Rumpf net allzuviel Unterschied sein denke ich. Aber wir wollen ja auch, dass das baby heile bleibt also warte lieber auf gutes Wetter.
Der Rumpf gefällt mir ja auch richtig gut aber a) habsch keinen MT und b) würde ich die Bewaffnung ändern ;)
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#5 Re: MT Rigid-Cobra AH-1w mit Gaui GU-365

Beitrag von Crizz »

oh doch, da is´n gewaltiger Unterschied - aber mehr darin das der Erstflug der reinen Mechanik mit anderen Servos stattfand, die Sense geringer eingestellt war ( und nicht höher einstellbar war ), ein anderer Regler werkelte und ich auf Gaskurve rumeiern mußte, die TS-Einstellung noch nicht sauber war ( Unterschiedliche Endpunkte = CCPM-Interaktion ), der CG nicht 100pro paßte, die Pitchwerte zu niedrig waren, die Plastik- statt Alu-TS drauf war, ich noch kein Expo auf Nick und Roll hatte und noch´n paar kleinigkeiten wie ein sich selbständigmachender GU-365 usw....

Von daher kann ich im moment nur sagen das die Tests hinterm Haus von den Flugeigenschaften die besten bisher waren und ich recht zuversichtlich bin, das sich der Vogel auch in freier Wildbahn vernünftig verhält. Aber es ist ein total anderes Sterungsgefühl als mit nem Paddelkopf-MT, und von daher ist ne EIngewöhnung bei etwas ruhigerem Wetter keineswegs verkehrt - nun hab ich solange an dem Teil rumgeschraubt und ewige Wartezeiten für Teile hinter mir, da kommt´s mir auf ein oder zwei Tage wirklich nicht drauf an ;)
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#6 Re: MT Rigid-Cobra AH-1w mit Gaui GU-365

Beitrag von Crizz »

Söderle, Erstflug erfolgreich absolviert ! Heute morgen 3 Akkus verflogen, dann wegen Wind aufgehört ( sonst wär ich wohl immer noch auf dem Flugplatz :) )

Das Flugverhalten ist gewöhnungsbedürftig, aber sehr gutmütig. Ich habe nur den Eindruck, das man den Groundeffekt schon früher und vor allem stärker abbekommt als mit Paddelkopf. Adrenalinfördernd war die Landung bei Wind, vor allem weil er permanent zwischen Nord und Nordost wechselte. Da kam dann der Nachteil deutlich zu Tage, das am Boden quasi keine Wirkung auf Nick und Roll ist, und man wenn der Heli kippt beherzt Pitch reinhauen muß. Aber das fliegen war selbst bei Wind erstaunlich gutmütiger als beim Paddel-MT, hatte zum Vergleich mal meinen "Trainer" geflogen, der zwar zappliger auf Nick und Roll rumkam, aber im Wind auch einiges wackeliger wirkte als die Cobra.

Alles in allem bin ich mit dem Projekt sehr zufrieden - noch´n separater Heckkreisel rein und den Kopf auf Alu umgestrickt, dann isser "perfekt" ( sofern man das von so nem Quirl sagen kann ).

Auf jeden Fall steht jetzt eines fest : der 500er Rex wird auch "Flybarless" :)
( nur ne Frage der Zeit ;) )
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