Tja, man kann es drehen und wenden, aber in Deutschland kann man nicht mehr viel reißen - der Markt ist eben gesättigt. Jeder hat das, was zum Leben nötig ist, oder bereits einen höheren Standard. Jedes Mehr geht schon Richtung Luxus (Helis

)
In anderen Ländern besteht noch Wachstumpotential, weil dort noch nicht jeder ein vernünftiges Auto, eine moderne Einbauküche, einen Flachbildfernseher (ich übrigens auch nicht

), oder sonstigen über das absolut notwendige hinausgehenden Komfort hat. Diese Länder werden werden weiter wachsen, und ihren Wohlstand verbessern.
Wir in Deutschland können nur daran teilhaben, wenn wir dorthin exportieren. Auch die EU und der Euro können dabei helfen, denn erst durch den offenen Markt haben wir Zugriff auf billigere Arbeiter (Polen, Tschechien, Slowakei), und können dort die in Deutschland entwickelten (aber nicht produzierten) Waren verkaufen. Von daher sehe ich schon Vorteile durch den Euro / die EU.
Aber das mit Griechenland kotzt mich genauso an: Die haben jahrelang die Bilanzen gefälscht, um in den Euro zu kommen, haben jahrelang profitiert wie kein zweiter, und nun, wo das ans Licht gekommen ist, regen sie sich über die Deutsch auf, weil sie Sparmaßnahmen verlangen. Dabei übersehen sie, was sie sich in den letzten Jahren leisten konnten, obwohl sie es gar nicht im Kreuz hatten... Im Prinzip ist das immer noch ein Schwellenland, daß nichts in der Währungsunion verloren hatte. Außer Tourismus und Olivenöl haben sie nicht viel anzubieten. Sie haben halt den Fehler gemacht, daß sie die EU-Förderungen verjuckt haben statt sie in Industrie und Ausbildung zu investieren.
Mich kotzt vor allem an, was sich der Staat geleistet hat, auf Kosten aller Bürger, seiner und der Euro-Gruppe:
- Rente meist ab 55, mit annähernd 100% der letzten Bezüge - bei uns ab 72 (zur Zeit 65) mit etwa 2/3
- Lokführer mit angeblich 7000Euro Monatsgehalt, weil sie bei Streiks das halbe Land lahmlegen könnten - bei uns vermutlich keine 3000Euro ohne Zulagen
- ein Steuersystem, bei dem keine Kontrolle stattfindet, kaum ein Kleinunternehmer zahlt Steuern - bei uns wird alles, besonders der Arbeitnehmer, kontrolliert, und ist man als Kleinunternehmer zu spät mit den Vorauszahlungen dran, wird sofort das Konto gesperrt
Das Land ist einfach noch nicht in der heutigen Zeit angekommen. Weder ökonomisch, noch verwaltungstechnisch. Wie sollen die in der EU zurechtkommen, geschweige denn in der globalisierten Welt? Und am schlimmsten dabei ist, daß sie bis heute keinerlei Verständnis entwickelt haben, woher der Wohlstand der Nordeuropäer stammt und welcher Einsatz dazu nötig war und ist.
Aber was soll's, man kann das ewig so fortführen. Ändern können wir nichts, nur hoffen, daß die Drachme wieder kommt. Als Exempel für andere, oder um dort billig Urlaub zu machen... Schön ist es dort ja nach wie vor
Mich regt eines an dem ganzen vor allem auf: WIR üben Lohnverzicht, WIR gehen später in Rente, WIR haben den ganzen Anpassungdruck, den die Globalisierung fordert - und die Griechen bekommen weiter Kredite UND haben das schönere Land! Dort ist fast überall Feierabend gleich Urlaub... Das ist mies
Gruß Tobias