Lebensgefahr!

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Ikarus
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#1 Lebensgefahr!

Beitrag von Ikarus »

Hi Leute!
Ich muss mir jetzt den Schreck von der Seele schreiben!
Nachdem hier in München gerade ein Unwetter ausgebrochen ist, bin ich zum Schweben üben in die Tiefgarage gegangen, nachdem dort viel Platz und nur mein Auto ist.
Nach etwa 5 Minuten, der MT steht etwa 1m in der Luft, macht es plötzlich wuff ssssst und ich spüre ein Brennen am Kopf.
Was war passiert: Ein Hauptrotorblatthalter hat sich mitsamt des GFK-Rotors von der Blattlagerwelle gelöst und ist bei etwa 2100 Umdrehungen über meinen Kopf geflogen und hat mir im wahrsten Sinne der Worte einen Scheitel gezogen. (Leicht blutende Wunde :x ) Der Rotor schlug dann knapp 5 Meter hinter mir in der Wand ein.
Was mich am meisten ärgert: Vorgestern habe ich beim Routinecheck meines MT die lockeren Hauptrotorblatthalter bemerkt. Ich habe die Imbusschraube wieder angezogen und mit T22 Threadlocking gesichert. Wie kann die sich so schnell (nach 3 Akkuladungen) wieder lösen???
Mir steckt jetzt noch der Schreck in den Gliedern :cry:
Ich überlege mir eine Abflugcheckliste zu erstellen die ich zwingend vor jedem Abheben durchgehe. Hat jemand so etwas mal ausgearbeitet??
Gruß Jürgen
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heliminator
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#2 Re: Lebensgefahr!

Beitrag von heliminator »

Hallo Jürgen,

kann viele Gründe haben:

z.B.
Schrauben/Gewinde waren vorher nicht richtig sauber/entfettet,
Sicherungslack schlecht/noch nicht ausgehärtet
falscher Sicherungslack (soll mittelfest sein)
zuwenig Sicherungslack
etc.

Es empfiehlt sich daher, die Schrauben nach dem Sichern und Aushärten nochmals zu versuchen, leicht auszudrehen.
Dann merkt man schnell, ob die Sicherung richtig hält oder noch nicht/gar nicht aushärtet. (<- möglich, wenn z.B. der Spalt zu gross ist, so dass noch Luft drankommt)

PS: Freut mich für Dich, dass Du nicht mehr abbekommen hast!!
Echt Glück gehabt!! :P
Grüsse,
Christian

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thrillhouse
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#3 Re: Lebensgefahr!

Beitrag von thrillhouse »

heliminator hat geschrieben:Es empfiehlt sich daher, die Schrauben nach dem Sichern und Aushärten nochmals zu versuchen, leicht auszudrehen.
damit machst Du den Sicherungslack aber überflüssig. Sobald Du das Loctide anrdehst musst Du alles säubern und wieder neues Loctide drauf.
Ihr wartet eure Helis regelrecht kaputt.
heliminator hat geschrieben:(<- möglich, wenn z.B. der Spalt zu gross ist, so dass noch Luft drankommt)
bei einem Gewinde ?
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therocket
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#4 Re: Lebensgefahr!

Beitrag von therocket »

Hallo Jürgen

Ich bin zwar noch blutiger Anfänger, aber auf einer Internetseite habe ich eine Art Checkliste gefunden...
http://www.tisipi.de/index.php?id=11

Für mich wird diese Seite sicher noch einige male nützlich sein :D

Gruss Fabian
Mit freundlichen Grüssen
Fabian
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Fistel
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#5 Re: Lebensgefahr!

Beitrag von Fistel »

Heftig, heftig. Auf jeden Fall hast Du einen Sack voll Glück gehabt! Ich habe hier schon Bilder von Rotorblättern gesehen, die im Baum stecken; so seitlich wie ein regehacktes Messer.

Checkliste habe ich eigentlich nicht im Programm. Ich schaue halt auch nur vorher am Kopf durch, ob eine Schraube ungewöhnlich weit rausgedreht ist, und ob alles leichtgängig ist. Hat man das lose Rotorblatt im Flug vor dem Abgang nicht bemerkt? Ich meine hat der Heli nicht heftig Vibrationen gehabt, kurz bevor das Blatt von alleine losflog? Hier kommts ja auf mm an; Stichwort Spurlauf. Oder ging alles "ratz / fatz"? Auf jeden Fall Glückwunsch an Deinen Schutzengel :oops:
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frankyfly
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#6 Re: Lebensgefahr!

Beitrag von frankyfly »

Ich mache bei meinem Tex alle paar Flüge (20-25 Akkus und Beim Rappen alle 10 Tanks ) eine eingehende "Sicht und Rüttelprüfung" einfach mal so auf verdacht zerlegen mache ich nicht. Ist eigentlich auch nicht nötig.

Das einzige was ich mir vorstellen könnte warum die Schraubensicherung nicht gehalten hat ist Fett/Öl am Gewinde. Dagegen hift die Gewinde vor der montage mit Aceton entfetten. (Achtung, nicht in die Lager kommmen lassen, und nach Hautkontakt Abwaschen und Cremen)

Achtung! tisipi.de (Extra nicht Heli-School, weil das sehr ähnlich zu einer Flugschuhle ist, die mit der Seite nix zu tun hat) ist nicht auf dem neuesten Stand und gibt teilweise Falsche oder auch Gefährliche Tipps (z.B. Das mit dem Heli auf dem Boden fesseln oder mit den angelgten Blättern)
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Ikarus
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#7 Re: Lebensgefahr!

Beitrag von Ikarus »

Doch, es gab Warnhinweise: Ganz kurz vor der "Wurfmesserattacke " hat der Heli sich heftig geschüttelt. Mein erster Gedanke war "Mist schon wieder der Kreisel" und mein zweiter Gedanke: Aua!
Ich fürchte das Problem war wirklich hausgemacht: Ich verwende an meinem Mountainbike für die Federgabel Brunox. Das ist ein spezielles Silikonspray. Das habe ich zum Schmieren der beweglichen Teile des MT hergenommen. Brunox hat gute Kriecheigenschaften. Nachdem ich gerade meinen MT seziert habe, viel mir auf, dass das Gewinde der Schraube der Blattlagerwelle sehr fettig war. Brunox war wohl keine tolle Idee :roll:
Gruß Jürgen
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heliminator
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#8 Re: Lebensgefahr!

Beitrag von heliminator »

thrillhouse hat geschrieben:
heliminator hat geschrieben:Es empfiehlt sich daher, die Schrauben nach dem Sichern und Aushärten nochmals zu versuchen, leicht auszudrehen.
damit machst Du den Sicherungslack aber überflüssig. Sobald Du das Loctide anrdehst musst Du alles säubern und wieder neues Loctide drauf.

Da hast Du recht.
Habe aber nicht geschrieben, sie zu lösen.
Man merkt schnell, wenn der Sicherungslack nicht ausgehärtet ist...

thrillhouse hat geschrieben:
heliminator hat geschrieben:(<- möglich, wenn z.B. der Spalt zu gross ist, so dass noch Luft drankommt)
bei einem Gewinde ?
Ja, warum nicht?
Nicht alle sitzen so stramm... (hatte ich beim Heli aber noch nie)
Dafür aber schon deutliche Schwankungen der Maße (bzw. Untermaß), bei Schrauben von einem namhaften Schrauben-/Werkzeughändler.
Grüsse,
Christian

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frankyfly
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#9 Re: Lebensgefahr!

Beitrag von frankyfly »

Ikarus hat geschrieben:Brunox war wohl keine tolle Idee
Im Prinzip schon, aber eben erst nachdem die Schraubensicherung im vorher entfetteten Gewinde ausgehärtet ist. danach kann dem eigentlich kaum ein Schmierstoff was anhaben.
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adrock
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#10 Re: Lebensgefahr!

Beitrag von adrock »

Hi,

erstmal Herzlichen Glückwunsch dass nichts schlimmeres passiert ist! Abfliegende Rotorblätter sind neben einem brennenden LiPo auch mein Albtraum.

Was das Fett im Gewinde angeht: Speziell bei der Blattlagerwelle (MT) ist das ein ganz schönes Gefummel: Die Dämpfergummis sollen zum einen gut gefettet sein, wenn man dann aber die BLW durchschiebt, sind die Chancen recht gut, das Fett auf/in das Gewinde kommt.

Geht statt Aceton (habe ich nicht da) auch Isopropylalkohol oder Spiritus zum Entfetten?

Ciao...
Markus
Zuletzt geändert von adrock am 11.07.2008 22:38:31, insgesamt 1-mal geändert.

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frankyfly
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#11 Re: Lebensgefahr!

Beitrag von frankyfly »

Ja, geht auch, nicht so gut, aber geht. Ich mache nicht viel Fett/Öl an den Heli (Is ja auch ein Rex und kein MT *stichel* ;) ) und wenn wie gesagt nachträglich
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Ikarus
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#12 Re: Lebensgefahr!

Beitrag von Ikarus »

Habe meinen MT mit Nagellackentferner (von meiner Frau :!: ) entfettet. Lieber einen Rexig rasselnden MT (stichel zurück :wink: ) als den Kopf nicht mehr auf den Schultern zu tragen. Aber bis ich Ersatzteile habe ruht mein MT sowieso im Hanger :roll:
Gruß Jürgen
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#13 Re: Lebensgefahr!

Beitrag von ewy »

Hallo Ikarus!
Da hast du extremes Glück gehabt :!:
Ich benutze wenn überhaupt an meinen Helis nur Titanfett bzw. Siliconoel,
und das nur an der Hauptrotorwelle,Taumelscheibe und Heckrotorwelle.
Durch die Fette und Oele bleibt Staub auch sehr schnell kleben und wirkt dann übertriebener Weise wie Sandpapier,also wenn überhaupt ganz ganz wenig (in diesem Fall viel Hilft nicht viel). :?
Gruß
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ER Corvulus
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#14 Re: Lebensgefahr!

Beitrag von ER Corvulus »

Im Nagellackreiniger sind aber "rückfettende Öle" und anderes ÄhBäh-Zeugs... ist für so Anwendungen nicht brauchbar.
Ich denke mal, die Schraube war irgendwie schon vorgeschädigt (überdehnt oder sonstwie nicht masshaltig) sonst wäre sie nicht schon mal lose gegangen. In so einem Fall wechsel ich die schraube eigentlich immer und prüfe das gewinde mit einer neuen - im Zweifelsfall tauschen.

Grüsse Wolfgang - der keine technischen Defekte braucht, die Helis fallen bei mir auch so runter :oops:
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Ikarus
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#15 Re: Lebensgefahr!

Beitrag von Ikarus »

Danke für den Tipp keinen Nagellackentferner zu verwenden (auch von meiner Frau :D ) Ich habe sogar noch Aceton im Keller gefunden. Allerdings gehe ich kein Risiko ein und wechsle gleich die Blattlagerwelle aus. Das Gute an der Sache ist, dass ich meinen Heli ab jetzt mit größerem Respekt betrachte. Andererseits denke ich, dass es ein grundsätzlicher Designfehler ist, wenn Rotorblätter die sich ja mit mehr als 2000 RpM drehen überhaupt lösen können. Warum wird der Blatthalter nicht mit einer redundanten z.B. Madenschraube zusätzlich fixiert?
Gruß Jürgen
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